Hans Wildensinn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Georg (ugs. Hans) Wildensinn''' war Lehrer, Stadtschulrat und später Bezirksschulrat in Fürth  sowie Schriftleiter (Chefredakteur) der damals sehr bekannten Kinder- und Jugendzeitschrift [https://de.wikipedia.org/wiki/Jugendlust Jugendlust].<ref>''Wildensinn, Hans''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 393</ref> Darüber hinaus verfasste Wildensinn Gedichte, Balladen und Geschichten und betätigte sich als Maler. Er wohnte zu dieser Zeit in der [[Luisenstraße 2]].<ref>Adressbuch der Stadt Fürth, 1921</ref>
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'''Johann Georg (ugs. Hans) Wildensinn''' (geb. [[8. August]] [[1867]] in Rückersdorf (Kr. Lauf/Pegnitz); gest. [[16. März]] [[1934]] in Fürth) war Lehrer und Bezirksschulrat in Fürth  sowie Schriftleiter (Chefredakteur) der damals sehr bekannten Kinder- und Jugendzeitschrift [https://de.wikipedia.org/wiki/Jugendlust Jugendlust].<ref>''Wildensinn, Hans''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 393</ref> Darüber hinaus verfasste Wildensinn Gedichte, Balladen und Geschichten und betätigte sich als Maler. Er wohnte zu dieser Zeit in der [[Luisenstraße 2]].<ref>Adressbuch der Stadt Fürth, 1921</ref>
__TOC__
__TOC__
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==Leben==
==Leben==
Wildensinn wurde am 8. August 1867 in Rückersdorf bei Lauf an der Pegnitz geboren. Von 1881 - 1886 besuchte er die Präparandenschule und das Lehrerseminar in Schwabach. Nach bestandener Abschlussprüfung kam Wildensinn für kurze Zeit als Verweser (Stellvertreter) der 6. Knabenklasse nach [[Erlangen]]. Im Oktober des selben Jahres Wechsel nach Forth bei Gräfenberg als Hilfslehrer bis 1890. Anschließend bis 1893 Verweser in Hersbruck.  Am 1. September 1893 nahm Wildensinn seine pädagogische Arbeit in Fürth an der [[Maischule]] auf. Im Juni 1907 Heirat mit Anna Margaretha ("Gretl") Hofer, 1901 Geburt von Sohn Johann Georg ("Geo"), 1906 Geburt von Sohn Wolfgang ("Wolf"). Im Oktober 1907 wurde er Oberlehrer an der neugegründeten städtischen [[Helene-Lange-Gymnasium|Höheren Mädchenschule]], 1912 Bezirksoberlehrer und als städt. Amtsoberlehrer im September gleichen Jahres an die Volksschule zurückversetzt. 1920 wurde Wildensinn nach Wegfall der kirchlichen Schulaufsicht zum ersten (und einzigen) Stadtschulrat gewählt welcher von den Lehrkräften bestimmt werden durfte. Ab 1923 wurde er dann, unter nunmehr staatlicher Kontrolle, zum Bezirksschulrat ernannt. Von 1916 - 1927 war Wildensinn Schriftleiter der bekannten Zeitschrift "''Jugendlust''" für die er bereits vorher immer wieder Beiträge lieferte. Unter seiner Leitung verdoppelte sich fast die Zahl der Abonnenten. Die Kurzerzählungen und hochwertigen Loseblatt-Kunstbeilagen erhielten höchste Anerkennung, kosteten Wildensinn jedoch letztlich den Schriftleiterposten da gerade die vielfach gelobten Kunstblätter als zu aufwändig und teuer galten. Weiterhin war er Verfasser von mehreren hundert Gedichten und gab den Gedichtband "[[Lieder und Balladen (Buch)|Lieder und Balladen]] (Fürth, [[A. Schmittner]] 1910) heraus. Einige dieser Gedichte wurden in der Folgezeit vertont und bei Festen oder in Gaststätten bzw. Biergärten gesungen wodurch sie in der Bevölkerung einige Bekanntheit erlangten. Lange Zeit wirkte Wildensinn auch als Vorsitzender des [[Lehrerverein Fürth|Fürther Lehrervereins]]. Nebenbei betätigte er sich  als Maler von Ölbildern und Aquarellen, darunter Landschaften, Tiere, Personen und auch Trachten. Am 1. Oktober 1932 trat Wildensinn in den Ruhestand, am 16. März 1934 starb er.<ref>''Wildensinn, Hans''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 393</ref><ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki e. V.#Archiv FürthWiki e. V.|Archiv FürthWiki e. V.]], Aktennr. '25'</ref>
Wildensinn wurde am 8. August 1867 in Rückersdorf bei Lauf an der Pegnitz geboren. Von 1881 - 1886 besuchte er die Präparandenschule und das Lehrerseminar in Schwabach. Nach bestandener Abschlussprüfung kam Wildensinn für kurze Zeit als Verweser (Stellvertreter) der 6. Knabenklasse nach [[Erlangen]]. Im Oktober des selben Jahres Wechsel nach Forth bei Gräfenberg als Hilfslehrer bis 1890. Anschließend bis 1893 Verweser in Hersbruck.  Am 1. September 1893 nahm Wildensinn seine pädagogische Arbeit in Fürth an der [[Maischule]] auf. Im Juni 1900 Heirat mit Anna Margaretha ("Gretl") Hofer, 1901 Geburt von Sohn Johann Georg ("Geo"), 1906 Geburt von Sohn Wolfgang ("Wolf"). Im Oktober 1907 wurde er Oberlehrer an der neugegründeten städtischen [[Helene-Lange-Gymnasium|Höheren Mädchenschule]], 1912 Bezirksoberlehrer und als städt. Amtsoberlehrer im September gleichen Jahres an die Volksschule zurückversetzt. 1920 wurde Wildensinn nach Wegfall der kirchlichen Schulaufsicht zum ersten (und einzigen) Bezirksschulrat gewählt welcher von den Lehrkräften bestimmt werden durfte. Ab 1923 wurde er dann, unter nunmehr staatlicher Kontrolle, zum Bezirksschulrat für den Bereich Fürth-Land und Erlangen ernannt. Von 1916 - 1927 war Wildensinn Schriftleiter der bekannten Zeitschrift "''Jugendlust''" für die er bereits vorher immer wieder Beiträge lieferte. Unter seiner Leitung verdoppelte sich fast die Zahl der Abonnenten. Die Kurzerzählungen und hochwertigen Loseblatt-Kunstbeilagen erhielten höchste Anerkennung, kosteten Wildensinn jedoch letztlich den Schriftleiterposten da gerade die vielfach gelobten Kunstblätter als zu aufwändig und teuer galten. Weiterhin war er Verfasser von mehreren hundert Gedichten und gab den Gedichtband "[[Lieder und Balladen (Buch)|Lieder und Balladen]]" (Fürth, [[A. Schmittner]] 1910) heraus. Einige dieser Gedichte wurden in der Folgezeit vertont und bei Festen oder in Gaststätten bzw. Biergärten gesungen wodurch sie in der Bevölkerung einige Bekanntheit erlangten. Lange Zeit wirkte Wildensinn auch als Vorsitzender des [[Lehrerverein Fürth|Fürther Lehrervereins]]. Nebenbei betätigte er sich  als Maler von Ölbildern und Aquarellen, darunter Landschaften, Tiere, Personen und auch Trachten. Am 1. Oktober 1932 trat Wildensinn in den Ruhestand, am 16. März 1934 starb er.<ref>''Wildensinn, Hans''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 393</ref><ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '25'</ref>
 
==Veröffentlichungen==
{{Autoren}}


==Exkurs Jugendlust==
==Exkurs Jugendlust==
[[Datei:Jugendlust Oktober 1920.jpg|thumb|right|Titelseite der "Jugendlust", Ausgabe Oktober 1920, Nr. 2.]]
[[Datei:Jugendlust Oktober 1920.jpg|mini|right|Titelseite der "Jugendlust", Ausgabe Oktober 1920, Nr. 2.]]
Die älteste Jugendzeitschrift der Welt – wie alles begann:<br>
Die älteste Jugendzeitschrift der Welt – wie alles begann:<br>
1875 greifen Lehrer für ihre Schüler zur  Selbsthilfe. Es fehlt an geeignetem Lesestoff. Deshalb werden sie zu Autoren und Redakteuren, bringen ihre „Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung heraus und übernehmen dazu noch die Verteilung an den Schulen. Der Hauptausschuss des Bayerischen Lehrerverbandes war sich bereits zu einer Zeit, da man überhaupt erst begann, das Kind als eigenes Wesen mit eigenen Bedürfnissen anzusehen, im klaren, dass mit der Leseerziehung nicht an der Schultüre Schluss sein darf. Er wollte der "JUGEND LUST am Lesen machen".
1875 greifen Lehrer für ihre Schüler zur  Selbsthilfe. Es fehlt an geeignetem Lesestoff. Deshalb werden sie zu Autoren und Redakteuren, bringen ihre „Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung heraus und übernehmen dazu noch die Verteilung an den Schulen. Der Hauptausschuss des Bayerischen Lehrerverbandes war sich bereits zu einer Zeit, da man überhaupt erst begann, das Kind als eigenes Wesen mit eigenen Bedürfnissen anzusehen, im klaren, dass mit der Leseerziehung nicht an der Schultüre Schluss sein darf. Er wollte der "JUGEND LUST am Lesen machen".
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Mit Beharrlichkeit erreichten die Lehrer 1948 von der Militärregierung die Drucklizenz und eine Papierzuteilung und fingen mit ihrer Zeitschrift wieder von vorne an. In den 1950er und 1960er Jahren erschien sie bereits in der Ausgabe für die Unter- und einer Ausgabe für die Oberstufe. Zum 100. Jahrgang, im Jahr 1983, rückte der Titel Jugendlust in den Untertitel und die Zeitschrift erscheint seitdem als FLOHKISTE.<ref>[https://www.domino-verlag.de/verlag/geschichte/ Geschichte des domino-verlags, abgerufen am 10.02.17]</ref>
Mit Beharrlichkeit erreichten die Lehrer 1948 von der Militärregierung die Drucklizenz und eine Papierzuteilung und fingen mit ihrer Zeitschrift wieder von vorne an. In den 1950er und 1960er Jahren erschien sie bereits in der Ausgabe für die Unter- und einer Ausgabe für die Oberstufe. Zum 100. Jahrgang, im Jahr 1983, rückte der Titel Jugendlust in den Untertitel und die Zeitschrift erscheint seitdem als FLOHKISTE.<ref>[https://www.domino-verlag.de/verlag/geschichte/ Geschichte des domino-verlags, abgerufen am 10.02.17]</ref>
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==Veröffentlichungen==
{{Autoren}}
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Jakob Bock]]
* [[Jakob Bock]]
* [[Fritz Sperk]]
==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />