Bronzefarbenfabrik Gustav Lepper: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bronzefarbenfabrik Gustav Lepper''' war eines der älteren Unternehmen der Bronzefarbenproduktion in Fürth mit Sitz in der ehemaligen [[Weinstraße]] Nr. 306<ref> Adreßbuch von Fürth 1850, S. 15</ref>, später in der ehemaligen Oberen Karolinenstraße Nr. 5. Die Firma erhielt [[1834]] ihre erste Konzession und ging in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in den [[Eckart-Werke]]n auf.<ref> Hans Tischert, Bronze für die Welt - Eckart-Werke Fürth/Bayern, Fürth, Dilsberg/Neckar 1966, S. 34f</ref>
Die '''Bronzefarbenfabrik Gustav Lepper''' war eines der älteren Unternehmen der Bronzefarbenproduktion in Fürth mit Sitz in der ehemaligen [[Weinstraße]] Nr. 306<ref> Adressbuch von Fürth 1850, S. 15</ref>, später in der ehemaligen Oberen Karolinenstraße Nr. 5. Die Firma erhielt [[1834]] ihre erste Konzession und ging in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in den [[Eckart-Werke]]n auf.<ref> Hans Tischert, Bronze für die Welt - Eckart-Werke Fürth/Bayern, Fürth, Dilsberg/Neckar 1966, S. 34 f</ref>
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Arbeitsmaschinen in Verbindung mit Pferdekraft ersetzten bereits teilweise die Handarbeit, der Einsatz der Dampfmaschine war nur eine Frage der Zeit und die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Nach drei Jahren reichte Lepper ein Gesuch zur Selbstanfertigung des Brokat (Bronzepulver) ein, das er als Alternative zu Schabin einsetzen wollte, um die Bronzefarben herzustellen. Denn die Konzession, die er erhalten hatte, war mit dem ausdrücklichen Verbot des Schabinschlagens versehen.  
Arbeitsmaschinen in Verbindung mit Pferdekraft ersetzten bereits teilweise die Handarbeit, der Einsatz der Dampfmaschine war nur eine Frage der Zeit und die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Nach drei Jahren reichte Lepper ein Gesuch zur Selbstanfertigung des Brokat (Bronzepulver) ein, das er als Alternative zu Schabin einsetzen wollte, um die Bronzefarben herzustellen. Denn die Konzession, die er erhalten hatte, war mit dem ausdrücklichen Verbot des Schabinschlagens versehen.  


In der Weinstraße fand die Produktion bis [[1863]] statt, dann zog die Firma in ein neu errichtetes Fabrikgebäude mit Wohnhaus in die damalige obere Karolinenstraße Nr. 5. Kurz darauf, im Jahr [[1864]], starb Gustav Lepper und die Witwe Babette Lepper leitete zunächst gemeinsam mit Sohn Friedrich die Fabrik.<ref>{{BuchQuelle|Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Seite=329}}</ref> Am [[15. Juni]] [[1865]] erhielt der Sohn eine Konzession zum Betrieb einer Bronzefarben-, Blattmetall- und Lahngoldfabrik. Im Jahr [[1873]] beschäftigte die Fabrik 26 Männer und 24 Frauen in der Produktion und allein für die Brokatherstellung standen 16 Stämpfer zur Verfügung. Die ledigen und verheirateten Arbeiter und der Arbeitgeber zahlten in eine Krankenunterstützungskasse ein, um Krankheitsfälle und Todesfälle abzumildern. [[1879]] arbeiteten in der Firma nur noch 14 Männer und elf Frauen. Nach dem Tod von Friedrich Lepper [[1887]] leitete sein Bruder Carl Julius Lepper die Fabrik als Alleininhaber. Der offizielle Firmenname, der zugleich die Produktpalette verdeutlichte, lautete: Lahngold-, Metall-, Brokat-, Blattmetall- und Bronzefarbenfabrik mit Dampfbetrieb Gustav Lepper, Fürth. [[1901]] betrug die Zahl der Beschäftigten 15 Männer und zwölf Frauen, ein Jahr später waren es nur mehr 23 Arbeitnehmer. Mit dem Tod von Carl Julius Lepper [[1902]] wurde die Witwe Maria Lepper zur alleinigen Firmeninhaberin. Die Fabrik in der Karolinenstraße verlegte man [[1903]] nach Hersbruck in das von den Erben des Carl Reich gekaufte Metallhammerwerk mit dazugehöriger Bronzefabrik.<ref> Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth (1887 – 1906), Fürth 1901/1907 S. 614</ref> Dies geschah unter anderem weil die Fabrik in Fürth mittlerweile von den Anwohnern als Belästigung empfunden worden war, insbesondere durch den großen Lärm der Stämpfer. Der Firmensitz verblieb allerdings in Fürth. Im Jahre [[1907]] zogen die verbliebenen Abteilungen (Verkauf und Versand) in die [[Ludwigstraße]] Nr. 3 um.  
In der Weinstraße fand die Produktion bis [[1863]] statt, dann zog die Firma in ein neu errichtetes Fabrikgebäude mit Wohnhaus in die damalige obere Karolinenstraße Nr. 5. Kurz darauf, im Jahr [[1864]], starb Gustav Lepper und die Witwe Babette Lepper leitete zunächst gemeinsam mit Sohn Friedrich die Fabrik.<ref>{{BuchQuelle|Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Seite=329}}</ref> Am [[15. Juni]] [[1865]] erhielt der Sohn eine Konzession zum Betrieb einer Bronzefarben-, Blattmetall- und Lahngoldfabrik. Im Jahr [[1873]] beschäftigte die Fabrik 26 Männer und 24 Frauen in der Produktion und allein für die Brokatherstellung standen 16 Stämpfer zur Verfügung. Die ledigen und verheirateten Arbeiter und der Arbeitgeber zahlten in eine Krankenunterstützungskasse ein, um Krankheitsfälle und Todesfälle abzumildern. [[1879]] arbeiteten in der Firma nur noch 14 Männer und elf Frauen. Nach dem Tod von Friedrich Lepper [[1887]] leitete sein Bruder Carl Julius Lepper die Fabrik als Alleininhaber. Der offizielle Firmenname, der zugleich die Produktpalette verdeutlichte, lautete: Lahngold-, Metall-, Brokat-, Blattmetall- und Bronzefarbenfabrik mit Dampfbetrieb Gustav Lepper, Fürth. [[1901]] betrug die Zahl der Beschäftigten 15 Männer und zwölf Frauen, ein Jahr später waren es nur mehr 23 Arbeitnehmer. Mit dem Tod von Carl Julius Lepper [[1902]] wurde die Witwe Maria Lepper zur alleinigen Firmeninhaberin. Die Fabrik in der Karolinenstraße verlegte man [[1903]] nach Hersbruck in das von den Erben des Carl Reich gekaufte Metallhammerwerk mit dazugehöriger Bronzefabrik.<ref> Paul Käppner, Chronik der Stadt Fürth (1887 – 1906), Fürth 1901/1907, S. 614</ref> Dies geschah unter anderem weil die Fabrik in Fürth mittlerweile von den Anwohnern als Belästigung empfunden worden war, insbesondere durch den großen Lärm der Stämpfer. Der Firmensitz verblieb allerdings in Fürth. Im Jahre [[1907]] zogen die verbliebenen Abteilungen (Verkauf und Versand) in die [[Ludwigstraße]] Nr. 3 um.  


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] musste die Firma aufgrund der wirtschaftlichen Depression an die Fürther Bronzefarbenwerke angegliedert werden. Die Firma Lepper selbst existierte noch einige Jahre in Fürth, vermutlich als reine Handelsgesellschaft. Wahrscheinlich nach dem Tod von Maria Lepper wurde sie aber von den [[Eckart-Werke|Standard–Bronzefarben–Werken Carl Eckart]] übernommen.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=108}}</ref>
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] musste die Firma aufgrund der wirtschaftlichen Depression an die Fürther Bronzefarbenwerke angegliedert werden. Die Firma Lepper selbst existierte noch einige Jahre in Fürth, vermutlich als reine Handelsgesellschaft. Wahrscheinlich nach dem Tod von Maria Lepper wurde sie aber von den [[Eckart-Werke|Standard-Bronzefarben-Werken Carl Eckart]] übernommen.<ref>{{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)|Seite=108}}</ref>


==Literatur==
==Literatur==
* {{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)}}
* {{BuchQuelle|Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)}}
* Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890 [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]
* Friedrich Morgenstern: ''"Die Fürther Metallschlägerei. Eine mittelfränkische Hausindustrie und ihre Arbeiter"'', Tübingen, 1890 - [https://archive.org/stream/bub_gb_XAVBAAAAIAAJ#page/n0/mode/2up online]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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