Bernhard Walter: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Walter war von Beruf Stuckateur. Er wurde im Mai 1933 Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] (Mitgliedsnummer 3.178.708) und der [[Wikipedia:Allgemeine SS|Allgemeinen SS]] (SS-Nr. 1.041.168). Ab April 1934 war er bei der Wachmannschaft im [[Wikipedia:KZ Dachau]] eingesetzt. Später wechselte er zum 2. SS-Totenkopfregiment Brandenburg und war schließlich beim Erkennungsdienst der Politischen Abteilung im [[Wikipedia:KZ Sachsenhausen]] tätig. Er absolvierte einen Lehrgang im [[Wikipedia:Reichssicherheitshauptamt|Reichssicherheitshauptamt]]. Infolge eines Autounfalls erlitt er 1939 einen Schädelbruch. Walter war verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder, von denen zwei bis 1945 starben.
Walter erlente den Beruf des Stuckateurs. Nach der dreijährigen Lehre arbeitete er ab 1925 bei verschiedenen Arbeitgebern in Fürth und Nürnberg; im Winter sei er meist arbeitslos gewesen. Deshalb ging er nach Ostern 1934 zur kasernierten Waffen-SS. Zuerst in Dachau bei einer Wachtruppe außerhalb des KZ. Im Januar 1935 nach Oranienburg versetzt. Ab 1938 dort SS-Oberscharführer und Spieß in der 8. Kompanie. Nach einem schweren Autounfall im Herbst 1939 mit Schädelbruch sei er als nicht mehr kriegsverwendungsfähig eingestuft gewesen. Im KZ Sachsenhausen zum Erkennungsdienst versetzt und dort dazu ausgebildet worden. Ab Okt./Nov. 1940 in Auschwitz den Erkennungsdienst als Leiter aufgebaut und bis Januar 1945 geleitet.<ref>Vernehmung von Walter bei der Polizeidirektion Fürth durch einen Gerichtsassessor der Oberstaatsanwaltschaft beim LG Frankfurt a. M. am 14.11.1959 anlässlich der Vorbereitung des 1. Auschwitz-Prozesses</ref>
 
==Wirken während des Zweiten Weltkriegs==
==Wirken während des Zweiten Weltkriegs==
Von Anfang Januar 1941 bis zur kriegsbedingten Räumung des Lagers im Januar 1945 leitete er den Erkennungsdienst der Politischen Abteilung im KZ Auschwitz. Er baute den in Block 26 des [[Wikipedia:KZ Auschwitz I (Stammlager)|Stammlagers]] befindlichen Erkennungsdienst auf. Sein Assistent war der als Fotograf eingesetzte SS-Unterscharführer Ernst Hofmann, zusätzlich mussten zehn bis zwölf Häftlinge die beiden SS-Männer bei ihrer Arbeit unterstützen. Im Wesentlichen wurden in dem dort befindlichen Fotostudio zur erkennungsdienstlichen Erfassung nichtjüdische Häftlinge für die Akten fotografiert (drei Portraitaufnahmen, frontal mit und ohne Mütze sowie von der Seite) und auch deren Fingerabdrücke abgenommen. Teils wurde auch im Auftrag des Lagerkommandanten oder der SS-Lagerärzte fotografiert. Laut einer Nachkriegsaussage Walters im NS-Jargon sei es vorgekommen, dass „besonders typische Vertreter des Judentums zum Fotografieren in den Erkennungsdienst geschickt wurden“.
Von Anfang Januar 1941 bis zur kriegsbedingten Räumung des Lagers im Januar 1945 leitete er den Erkennungsdienst der Politischen Abteilung im KZ Auschwitz. Er baute den in Block 26 des [[Wikipedia:KZ Auschwitz I (Stammlager)|Stammlagers]] befindlichen Erkennungsdienst auf. Sein Assistent war der als Fotograf eingesetzte SS-Unterscharführer Ernst Hofmann, zusätzlich mussten zehn bis zwölf Häftlinge die beiden SS-Männer bei ihrer Arbeit unterstützen. Im Wesentlichen wurden in dem dort befindlichen Fotostudio zur erkennungsdienstlichen Erfassung nichtjüdische Häftlinge für die Akten fotografiert (drei Portraitaufnahmen, frontal mit und ohne Mütze sowie von der Seite) und auch deren Fingerabdrücke abgenommen. Teils wurde auch im Auftrag des Lagerkommandanten oder der SS-Lagerärzte fotografiert. Laut einer Nachkriegsaussage Walters im NS-Jargon sei es vorgekommen, dass „besonders typische Vertreter des Judentums zum Fotografieren in den Erkennungsdienst geschickt wurden“.
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