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* {{Chronik Politik|22. November|1904| Die Gemeindebevollmächtigten der Stadt Fürth beantragen beim Nürnberger [[Magistrat]] eine Beratung zur Zusammenlegung beider Städte.}} Dieser Bitte ging eine vertrauliche Verhandlung des Fürther Kollegium der Gemeindebevollmächtigen voraus, in dem 22. November 1904 mit 28 von 42 anwesenden Bevöllmächtigten sich für eine Verhandlung mit Nürnberg ausgesprochen hatte. Als dies in Fürth bekannt wird, ruft dies in der Bevölkerung hohe Wellen der Entrüstung hervor - laut dem Fürther Central Anzeiger "kochte die Fürther Volksseele"<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 36. Zeitungsartikel vom Fürther Central Anzeiger vom 16.11.1904</ref> . In Bürgerversammlungen lehnen viele Fürther die Eingemeindung ab. Auch der [[Magistrat]] in Nürnberg kann sich mehrheitlich eine Eingemeindung nicht vorstellen, so dass diese Initiative schnell wieder fallengelassen wurde. <ref>[[Barbara Ohm]], Fürth - Geschichte der Stadt, Hrsg. Stadt Fürth, 2007, S. 281 </ref> | * {{Chronik Politik|22. November|1904| Die Gemeindebevollmächtigten der Stadt Fürth beantragen beim Nürnberger [[Magistrat]] eine Beratung zur Zusammenlegung beider Städte.}} Dieser Bitte ging eine vertrauliche Verhandlung des Fürther Kollegium der Gemeindebevollmächtigen voraus, in dem 22. November 1904 mit 28 von 42 anwesenden Bevöllmächtigten sich für eine Verhandlung mit Nürnberg ausgesprochen hatte. Als dies in Fürth bekannt wird, ruft dies in der Bevölkerung hohe Wellen der Entrüstung hervor - laut dem Fürther Central Anzeiger "kochte die Fürther Volksseele"<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 36. Zeitungsartikel vom Fürther Central Anzeiger vom 16.11.1904</ref> . In Bürgerversammlungen lehnen viele Fürther die Eingemeindung ab. Auch der [[Magistrat]] in Nürnberg kann sich mehrheitlich eine Eingemeindung nicht vorstellen, so dass diese Initiative schnell wieder fallengelassen wurde. <ref>[[Barbara Ohm]], Fürth - Geschichte der Stadt, Hrsg. Stadt Fürth, 2007, S. 281 </ref> | ||
* {{Chronik Politik||1908| Januar - Prinz Ludwig der III. von Bayern (ab [[1913]] der letzte König von Bayern) brachte erneut die Idee einer Eingemeindung gegenüber der Presse auf.}} <ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 36. Nordbayerische Zeitung vom 16.01.1908</ref>. | * {{Chronik Politik||1908| Januar - Prinz Ludwig der III. von Bayern (ab [[1913]] der letzte König von Bayern) brachte erneut die Idee einer Eingemeindung gegenüber der Presse auf.}} <ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 36. Nordbayerische Zeitung vom 16.01.1908</ref>. | ||
* {{Chronik Politik||1912| Fürths Bürgermeister [[Theodor Kutzer]] schlägt in einer Denkschrift "Beiträge zur Frage der Vereinigung der Stadt Fürth mit Nürnberg" erneut die Zusammenlegung beider Städte vor.}} Der Vorschlag basiert auf rein pragmatischen Sichtweisen, z.B. durch vermeintliche Einsparpotentiale bei einer gemeinsamen Verwaltung oder gemeinsamen Bauten etc. [[Theodor Kutzer|Kutzer]] selbst vertrat in seiner Denkschrift die Ansicht, dass "''das offenbar wirtschaftlich zusammengehörige Gebiet''" zusammengelegt gehört <ref>Theodor Kutzer, Beiträge zur Frage der Vereinigung der Stadt Fürth und Nürnberg, Fürth 1912, S. 9</ref>. Weder der Ältestenausschuss des Gemeindekollegiums [[Nürnberg]] zeigt sich in seiner Sitzung am 16. April [[1912]] von den Plänen [[Theodor Kutzer|Kutzers]] angetan, noch ist die Fürther Bevölkerung von dieser Idee begeistert. Es gründen sich die ersten Vereine gegen eine Eingemeindung, so z.B. das "Freie Bürgerkomitee Fürth". Auch nach dem Rücktritt des Bürgermeister [[Theodor Kutzer|Kutzers]] löst sich das Bürgerkomitee nicht auf, um präventiv allen weiteren Überlegungen zuvor zu kommen. <ref>Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 105</ref> | * {{Chronik Politik||1912| Fürths Bürgermeister [[Theodor Kutzer]] schlägt in einer Denkschrift "Beiträge zur Frage der Vereinigung der Stadt Fürth mit Nürnberg" erneut die Zusammenlegung beider Städte vor.}} Der Vorschlag basiert auf rein pragmatischen Sichtweisen, z.B. durch vermeintliche Einsparpotentiale bei einer gemeinsamen Verwaltung oder gemeinsamen Bauten etc. [[Theodor Kutzer|Kutzer]] selbst vertrat in seiner Denkschrift die Ansicht, dass "''das offenbar wirtschaftlich zusammengehörige Gebiet''" zusammengelegt gehört <ref>Theodor Kutzer, Beiträge zur Frage der Vereinigung der Stadt Fürth und Nürnberg, Fürth 1912, S. 9</ref>. Weder der Ältestenausschuss des Gemeindekollegiums [[Nürnberg]] zeigt sich in seiner Sitzung am 16. April [[1912]] von den Plänen [[Theodor Kutzer|Kutzers]] angetan (2 der 4 Fraktionen lehnten die Aufnahme von Verhandlungen ab), noch ist die Fürther Bevölkerung von dieser Idee begeistert, insbesondere die heimlich geführten Vorhandlungen führten in der Bevölkerung zu massiven Ärger. Es gründen sich die ersten Vereine gegen eine Eingemeindung, so z.B. das "Freie Bürgerkomitee Fürth", mit dem Ziel die 1914 anstehen Gemeindewahlen unter der Wahlkampf-Parole "Für oder gegen Einverleibung" zu führen. Auch nach dem Rücktritt des Bürgermeister [[Theodor Kutzer|Kutzers]] löst sich das Bürgerkomitee nicht auf, um präventiv allen weiteren Überlegungen zuvor zu kommen. <ref>Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 105</ref> Das Bürgerkomitte kann als frühe Form des später gegründeten Verein "Treu Fürth" verstanden werden. Zu den Unterstützern gehörte auch Alfred Nathan, der sich 1912 deutlich gegen eine Einverlebung Fürths nach Nürnberg ausgesprochen hatte. Auf der Seite der Befürworter der Eingemeindung befand sich in Fürth überwiegend die Sozialdemokratie. Sie wollte sich mit dem ablehndnen Beschluss des Ältestenrats in Nürnberg nicht zufrieden geben und verlangen eine erneute Verhandlung des Punktes. In einer Parteiversammlung erwog man sogar, die Einverleibung zur "Parteisache" zu erklären, dies wurde aber von der Mehrheit der Mitglieder letztendlich abgelehnt. Vielmehr bat man OB Kutzer, die Angelegenheit 2 bis 3 Jahre ruhen zu lassen, bis dahin hätte man in Fürth und Nürnberg als SPD die erforderlichen Mehrheiten, so dass man die Einverleibung dann umsetzten könnte. | ||
* {{Chronik Politik||1917| Durch die [[Erster Weltkrieg|Kriegswirren]] und der finanziellen Schieflage beider Städte wird die Zusammenlegung beider Städte erneut zum Thema.}} Insbesondere regt der Regierungspräsident und Jurist Dr. Julius Ritter von Blaul einen paritätisch besetzten Ausschuss von je 9 Vertretern beider Städte an. Diesem Anliegen schloss sich der Handelsvorstand Nürnberg, das Handelsgremium Fürth sowie der inzwischen zum König ernannte Ludwig III. von Bayern an <ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 34</ref>. | * {{Chronik Politik||1917| Durch die [[Erster Weltkrieg|Kriegswirren]] und der finanziellen Schieflage beider Städte wird die Zusammenlegung beider Städte erneut zum Thema.}} Insbesondere regt der Regierungspräsident und Jurist Dr. Julius Ritter von Blaul einen paritätisch besetzten Ausschuss von je 9 Vertretern beider Städte an. Diesem Anliegen schloss sich der Handelsvorstand Nürnberg, das Handelsgremium Fürth sowie der inzwischen zum König ernannte Ludwig III. von Bayern an <ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 229, 34</ref>. | ||
[[Datei:Logo Treu Fürth.jpg |thumb|right|Logo des neu gegründeten Vereins Treu Fürth]] | [[Datei:Logo Treu Fürth.jpg |thumb|right|Logo des neu gegründeten Vereins Treu Fürth]] |