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'''Wilhelm Simon''' kam in dem Umbruchsjahr 1933 von Wendelstein in die Kirchengemeinde St. Peter und Paul nach Poppenreuth und bekleidete die Pfarrstelle bis 1955. Die Reichstagswahlen hatten gerade Adolf Hitler und dessen nationalsozialistische Partei an die Regierung gebracht. Anfänglich stand Pfarrer Simon der nationalsozialistischen Politik eher positiv gegenüber. Durch die Religions- und Kirchenpolitik im „Dritten Reich“ entfernte er sich aber zunehmend. Pfarrer Simon war ein typischer Vertreter seiner Zeit, beeinflusst durch die Umbrüche nach dem 1. Weltkrieg. | '''Wilhelm Simon''' (geb. 1885; gest.) kam in dem Umbruchsjahr 1933 von Wendelstein in die Kirchengemeinde St. Peter und Paul nach Poppenreuth und bekleidete die Pfarrstelle bis 1955. Die Reichstagswahlen hatten gerade Adolf Hitler und dessen nationalsozialistische Partei an die Regierung gebracht. Anfänglich stand Pfarrer Simon der nationalsozialistischen Politik eher positiv gegenüber. Durch die Religions- und Kirchenpolitik im „Dritten Reich“ entfernte er sich aber zunehmend. Pfarrer Simon war ein typischer Vertreter seiner Zeit, beeinflusst durch die Umbrüche nach dem 1. Weltkrieg. | ||
==Kirchenkampf und Nationalsozialismus== | ==Kirchenkampf und Nationalsozialismus== | ||
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Beim Herannahen der amerikanischen Truppen hatte Simon die goldenen Abendmahlsgeräte und sonstige wertvolle kirchliche Dinge im Pfarrgarten vergraben. Diese konnten nach der Kapitulation wieder unbeschädigt und vollständig ausgegraben und ihrer Bestimmung zugeführt werden. Der Keller des Pfarrhauses, der als Luftschutzkeller eingerichtet war, wurde mehrere Tage und Nächte Zufluchtsort der Hausbewohner und der Mieter des Gesindehauses im Hof (Hs.Nr.136 – heute Jugendhaus), besonders während der Beschießung der angrenzenden Großstadt Nürnberg. | Beim Herannahen der amerikanischen Truppen hatte Simon die goldenen Abendmahlsgeräte und sonstige wertvolle kirchliche Dinge im Pfarrgarten vergraben. Diese konnten nach der Kapitulation wieder unbeschädigt und vollständig ausgegraben und ihrer Bestimmung zugeführt werden. Der Keller des Pfarrhauses, der als Luftschutzkeller eingerichtet war, wurde mehrere Tage und Nächte Zufluchtsort der Hausbewohner und der Mieter des Gesindehauses im Hof (Hs.Nr.136 – heute Jugendhaus), besonders während der Beschießung der angrenzenden Großstadt Nürnberg. | ||
Der erste Gottesdienst nach der Besetzung fand am 22. April 1945 statt, nachdem am 17. April morgens 3 Uhr die amerikanischen Panzer durch den Ort Poppenreuth zogen und die Truppen am Vormittag des 17. | Der erste Gottesdienst nach der Besetzung fand am [[22. April]] [[1945]] statt, nachdem am [[17. April]] morgens 3 Uhr die amerikanischen Panzer durch den Ort [[Poppenreuth]] zogen und die Truppen am Vormittag des [[17. April]]s die einzelnen Häuser, auch die Kirche, nach versteckten deutschen Truppen durchsuchten. Der Gottesdienst an dem betreffenden Sonntag - am 22. April 1945 - konnte erst um 11 Uhr gehalten werden, da die Gemeinde in den ersten Tagen nur von 11 - 13 Uhr das Haus verlassen durfte. Es war ein ''Dankgottesdienst nach den schweren Tagen der Ungewissheit'', wie Pfarrer Simon in den Kirchenbüchern vermerkte. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Kapitulation Fürths]] | |||
* [[Kirche St. Peter und Paul]] | * [[Kirche St. Peter und Paul]] | ||
* [[Poppenreuth]] | * [[Poppenreuth]] |