Schloss Burgfarrnbach: Unterschied zwischen den Versionen

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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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Das [[Schloss Burgfarrnbach]] ist ein klassizistischer Schlossbau der [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Fürth - [[Burgfarrnbach]].
Das [[Schloss Burgfarrnbach]] ist ein klassizistischer Schlossbau der [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Fürth-[[Burgfarrnbach]].
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Bild:Schloss_burgfarrnbach.jpg‎|thumb|right|Blick vom Farrnbach zum Schloss, im Vordergrund die "Englische Anlage"]]
[[Bild:Schloss_burgfarrnbach.jpg‎|thumb|right|Blick vom Farrnbach zum Schloss, im Vordergrund die "Englische Anlage"]]
Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes Wasserschloss (bzw. Wasserburg. Die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen.
Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes Wasserschloss (bzw. Wasserburg - die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen.


== Chronologie der Herren des unteren Sitzes ==
== Chronologie der Herren des unteren Sitzes ==
''nach [[Adolf Schwammberger|Dr. Adolf Schwammberger]]s "[[Fürth von A bis Z]]"''
''nach [[Adolf Schwammberger|Dr. Adolf Schwammberger]]s "[[Fürth von A bis Z]]":''
* 14./15. Jahrhundert: [[Rapoto von Külsheim|Ritter von Külsheim]]
* 14./15. Jahrhundert: [[Rapoto von Külsheim|Ritter von Külsheim]]
* [[1422]]: Volkamer
* [[1422]]: Volkamer
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==== Beschreibung des Baudenkmals ====
==== Beschreibung des Baudenkmals ====
Ehemaliges Schloss der [[Grafen von Pückler und Limpurg]], jetzt [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und Museum, langgestreckter, dreigeschossiger Monumentalbau in Sandstein mit Satteldach, mittigem Eingangsrisalit mit Dreiecksgiebel, viergeschossigen Eckpavillons und kurzen Seitenflügeln mit Walmdach an der Rückseite, klassizistisch, von [[Leonhard Schmidtner]], [[1830]]–34; östliches und westliches Ökonomiegebäude, freistehende, zweiflügelige und zweigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, 1832/33; zwei Hofpavillons, hinter den Seitenflügeln des Hauptbaues gelegen, Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, gleichzeitig; Gartenpavillon, sog. Schneidershäuschen, oktogonaler, erdgeschossiger und verputzter Sandsteinbau mit Mansardwalmdach und Lisenengliederung, Mitte 18. Jahrhundert; Gartenpavillon, sog. Karolinenruh, oktogonaler, teils offener Holzbau mit Zeltdach, zweite Hälfte 19.Jahrhundert, teilweise erneuert; Schlosspark, jetzige Gestaltung im englischen Stil, 19. Jahrhundert; Einfriedung des Schlossparks und Uferbefestigung des Farrnbaches an der Nordseite des Schlossparks, Sandsteinquadermauern, 19. Jahrhundert. Teil des [[Ensemble Ortskern Burgfarrnbach|Ensembles Ortskern Burgfarrnbach]].
Ehemaliges Schloss der [[Grafen von Pückler und Limpurg]], jetzt [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und Museum, langgestreckter, dreigeschossiger Monumentalbau in Sandstein mit Satteldach, mittigem Eingangsrisalit mit Dreiecksgiebel, viergeschossigen Eckpavillons und kurzen Seitenflügeln mit Walmdach an der Rückseite, klassizistisch, von [[Leonhard Schmidtner]], [[1830]] – 1834; östliches und westliches Ökonomiegebäude, freistehende, zweiflügelige und zweigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, 1832/33; zwei Hofpavillons, hinter den Seitenflügeln des Hauptbaues gelegen, Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, gleichzeitig; Gartenpavillon, sog. Schneidershäuschen, oktogonaler, erdgeschossiger und verputzter Sandsteinbau mit Mansardwalmdach und Lisenengliederung, Mitte 18. Jahrhundert; Gartenpavillon, sog. Karolinenruh, oktogonaler, teils offener Holzbau mit Zeltdach, zweite Hälfte 19.Jahrhundert, teilweise erneuert; Schlosspark, jetzige Gestaltung im englischen Stil, 19. Jahrhundert; Einfriedung des Schlossparks und Uferbefestigung des Farrnbaches an der Nordseite des Schlossparks, Sandsteinquadermauern, 19. Jahrhundert. Teil des [[Ensemble Ortskern Burgfarrnbach|Ensembles Ortskern Burgfarrnbach]].


=== Meierei ===
=== Meierei ===
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[[Datei:Meierstollen Burgfarrnbach 2006.jpg|miniatur|rechts|Zugemauerter Stollen, 2006]]
[[Datei:Meierstollen Burgfarrnbach 2006.jpg|miniatur|rechts|Zugemauerter Stollen, 2006]]
[[Datei:Stollenanlage Schloss Burgfarrnbach 1944.jpg|miniatur|links|Plan der Stollenanlage, 1944]]
[[Datei:Stollenanlage Schloss Burgfarrnbach 1944.jpg|miniatur|links|Plan der Stollenanlage, 1944]]
Wenn man den Weg durch den Park Richtung Würzburger Straße geht, kommt man über einen gemauerten Bogen. In diesem Bogen ist eine Tür (heute verschüttet) die in einen langen geraden Gang führt. Der Stollen diente der Meierei vermutlich als Kartoffel- und Rübenlager. Im zweiten Weltkrieg war er einer der drei Luftschutzräume um das Schloss herum. Die beiden heutigen Altenheime stehen auf abgerissenen oder verfüllten Stollenanlagen, die ursprünglich für die Bierlagerung angelegt wurden.
Wenn man den Weg durch den Park Richtung Würzburger Straße geht, kommt man über einen gemauerten Bogen. In diesem Bogen ist eine Tür (heute zugemauert), die in einen langen geraden Gang führt. Der Stollen diente der Meierei vermutlich als Kartoffel- und Rübenlager. Im zweiten Weltkrieg war er einer der drei Luftschutzräume um das Schloss herum. Die beiden heutigen Altenheime stehen auf abgerissenen oder verfüllten Stollenanlagen, die ursprünglich für die Bierlagerung angelegt wurden.


=== Marstall ===
=== Marstall ===
[[Datei:Burgfarrnbach 013.jpg|thumb|right|Der Marstall]]
[[Datei:Burgfarrnbach 013.jpg|thumb|right|Der Marstall]]
Der Grundstein für den Marstall wurde am [[26. September]] [[1731]] in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant Johann-Georg Kuchen. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses.
Der Grundstein für den Marstall wurde am [[26. September]] [[1731]] in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant [[Johann Georg Kuchen]]. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses.


Im Jahr [[1970]] wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend war hier der Sitz des [[Rundfunkmuseum|Rundfunkmuseums]], seit 2003 wird es vom [[Museum Frauenkultur Regional – International]] im Sommer als Ausstellungsraum genutzt.
Im Jahr [[1970]] wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend war hier der Sitz des [[Rundfunkmuseum|Rundfunkmuseums]], seit 2003 wird es vom [[Museum Frauenkultur Regional – International]] im Sommer als Ausstellungsraum genutzt.
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Das Schloss Burgfarrnbach befindet sich seit [[1968]] im Eigentum der Stadt Fürth, die es direkt von den Erben der Grafen, der Graf-von-Pückler-und Limpurg'schen-Wohltätigkeitsstiftung, erwarb und anschließend sanierte. Seit [[1973]] sind im Schloss das [[Stadtarchiv]], die [[Stadtbibliothek]] und die [[Städtische Sammlungen|Städtischen Sammlungen]] untergebracht. Die Dienststelle wurde von [[Emil Ammon]] mit seiner Frau [[Liselotte Ammon]] dort eingerichtet.  
Das Schloss Burgfarrnbach befindet sich seit [[1968]] im Eigentum der Stadt Fürth, die es direkt von den Erben der Grafen, der Graf-von-Pückler-und Limpurg'schen-Wohltätigkeitsstiftung, erwarb und anschließend sanierte. Seit [[1973]] sind im Schloss das [[Stadtarchiv]], die [[Stadtbibliothek]] und die [[Städtische Sammlungen|Städtischen Sammlungen]] untergebracht. Die Dienststelle wurde von [[Emil Ammon]] mit seiner Frau [[Liselotte Ammon]] dort eingerichtet.  


Von [[1981]] Bis [[2007]] befand sich hier auch das [[Stadtmuseum]], das [[2007]] zunächst unter dem Namen "[[Stadtmuseum Ludwig Erhard]]" an der [[Ottostraße]] wiedereröffnet wurde. Seit [[2010]] ist dort die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. [[2016]] entfiel der Namenszusatz Ludwig Erhard.
Von [[1981]] bis [[2007]] befand sich hier auch das [[Stadtmuseum]], das [[2007]] zunächst unter dem Namen "[[Stadtmuseum Ludwig Erhard]]" an der [[Ottostraße]] wiedereröffnet wurde. Seit [[2010]] ist dort die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. [[2016]] entfiel der Namenszusatz Ludwig Erhard.


Schlossführungen können über die Tourist-Information gebucht werden. Die Festräume des Schlosses werden für private Feiern vermietet und es finden kulturelle Veranstaltungen statt. Zudem kann man sich hier standesamtlich trauen lassen (Anfragen direkt an das Standesamt).  
Schlossführungen können über die Tourist-Information gebucht werden. Die Festräume des Schlosses werden für private Feiern vermietet und es finden kulturelle Veranstaltungen statt. Zudem kann man sich hier standesamtlich trauen lassen (Anfragen direkt an das Standesamt).  


== Zitate ==
== Zitate ==
''...ein schönes Schloss von außen, jedoch mit niedrigen kleinen Räumen im Innern...'''
''...ein schönes Schloss von außen, jedoch mit niedrigen kleinen Räumen im Innern...''
-- Hermann Fürst von Pückler-Muskau (Adeliger Schriftsteller und Landschaftsarchitekt) am 5. September 1848 über das Schloss seines Vetters.
-- [[wikipedia:Hermann von Pückler-Muskau|Hermann Fürst von Pückler-Muskau]] (adeliger Schriftsteller und Landschaftsarchitekt) am 5. September 1848 über das Schloss seines Vetters.


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Burgfarrnbach - Wasserschloß und neues Schloß''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81
* ''Burgfarrnbach - Wasserschloß und neues Schloß''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81


* [[Emil Ammon|Emil Ammon]]: ''Zur Eröffnung des Stadtmuseums Fürth am 26. November 1981''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1982/1, S.1 - 15
* [[Emil Ammon|Emil Ammon]]: ''Zur Eröffnung des Stadtmuseums Fürth am 26. November 1981''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1982/1, S. 1 - 15


* Dürr, Armin: Das Schloß in Burgfarrnbach : vom Adelssitz zum Museum der Stadt Fürth. - In: Schönere Heimat. - 83.1994,4, S. 236-242
* Dürr, Armin: Das Schloß in Burgfarrnbach : vom Adelssitz zum Museum der Stadt Fürth. - In: Schönere Heimat. - 83.1994, 4, S. 236 - 242


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
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* ''Das Schloss Burgfarrnbach blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück''. In: StadtZeitung. Fürther Stadtnachrichten Nr. 5, 12. März 2008, S.11 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2008/SZ_05_08.pdf PDF-Datei]
* ''Das Schloss Burgfarrnbach blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück''. In: StadtZeitung. Fürther Stadtnachrichten Nr. 5, 12. März 2008, S.11 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2008/SZ_05_08.pdf PDF-Datei]


* Matthias Boll:''Herr über Schloss und Museum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. März 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/herr-uber-schloss-und-museum-1.655340 online abrufbar]
* Matthias Boll: ''Herr über Schloss und Museum''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. März 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/herr-uber-schloss-und-museum-1.655340 online abrufbar]


* Volker Dittmar: ''Alte Pracht erneuert''. In: Fürther Nachrichten vom 20. Mai 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/alte-pracht-erneuert-1.780889 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Alte Pracht erneuert''. In: Fürther Nachrichten vom 20. Mai 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/alte-pracht-erneuert-1.780889 online abrufbar]
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Schlosshof 12 <br>
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90768 Fürth<br>
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Telefon: (0911) 97 53 43<br>
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Fax: (0911) 97 53 45 11
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