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[[1930]] wurde er nach Fürth als Hilfslehrer versetzt. Wie er später berichtete, hatte er seine Liebe zu dieser Stadt schon als 18-Jähriger über eine Freundin entdeckt; letztere war bald aus den Augen verloren - die Stadt Fürth dagegen nie. | [[1930]] wurde er nach Fürth als Hilfslehrer versetzt. Wie er später berichtete, hatte er seine Liebe zu dieser Stadt schon als 18-Jähriger über eine Freundin entdeckt; letztere war bald aus den Augen verloren - die Stadt Fürth dagegen nie. | ||
Schwammberger heiratete am [[19. Dezember]] [[1931]] seine Frau '''[[Irma Schwammberger|Irma (Luise Emma) Schwammberger]]''', geborene Reidelhuber, die bis dahin in der Rosenstraße 10 wohnte. Schwammberger selbst zog am [[1. Juli]] [[1932]] nach Fürth in die Kaiserstraße 61. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: die Zwillinge Gertrud und Erika (geb. [[18. August]] [[1932]]) und der Sohn Günter (geb. [[19. Oktober]] [[1934]]).<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Die Ehe wurde zunächst am [[1. März]] [[1944]] in Thorn geschieden.<ref>Stadtarchiv Torun, Akta mista Tornia 1939 - 1945 - E 733, Akta personalne dr. Adolfa Schwammbergera, dyrektora Wydrialu Kulturnj 1940-1944</ref> Allerdings heiratete Schwammberger am 3. Februar 1945 im Standesamt Bad Hersfeld erneut seine 1. Ehefrau [[Irma Schwammberger|Irma (Luise Emma) Schwammberger]].<ref>Stadtarchiv Nürnberg, Geburts- und Heiratsregister des Standesamtes - C 27/III Nr. 2054/1438 | Schwammberger heiratete am [[19. Dezember]] [[1931]] seine Frau '''[[Irma Schwammberger|Irma (Luise Emma) Schwammberger]]''', geborene Reidelhuber, die bis dahin in der Rosenstraße 10 wohnte. Schwammberger selbst zog am [[1. Juli]] [[1932]] nach Fürth in die Kaiserstraße 61. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: die Zwillinge Gertrud und Erika (geb. [[18. August]] [[1932]]) und der Sohn Günter (geb. [[19. Oktober]] [[1934]]).<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Die Ehe wurde zunächst am [[1. März]] [[1944]] in Thorn geschieden.<ref>Stadtarchiv Torun, Akta mista Tornia 1939 - 1945 - E 733, Akta personalne dr. Adolfa Schwammbergera, dyrektora Wydrialu Kulturnj 1940-1944.</ref> Allerdings heiratete Schwammberger am 3. Februar 1945 im Standesamt Bad Hersfeld erneut seine 1. Ehefrau [[Irma Schwammberger|Irma (Luise Emma) Schwammberger]].<ref>Stadtarchiv Nürnberg, Geburts- und Heiratsregister des Standesamtes - C 27/III Nr. 2054/1438</ref> | ||
=== Berufliches Wirken in Fürth bis 1939 === | === Berufliches Wirken in Fürth bis 1939 === | ||
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Seinen Dienst bei der Stadt Fürth beginnt Schwammberger am [[1. April]] [[1936]] und verlässt somit seine eigentliche Profession, die eines Lehrers an Volksschulen. Er wurde zunächst bei der Stadt Fürth als [[Stadtarchivar]] beschäftigt. Am [[1. Juli]] [[1938]] erfolgte seine Beförderung, verbunden mit der Position des Leiters des neugeschaffenen [[Stadtmuseum|Stadtmuseums]] im ehem. [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]]. | Seinen Dienst bei der Stadt Fürth beginnt Schwammberger am [[1. April]] [[1936]] und verlässt somit seine eigentliche Profession, die eines Lehrers an Volksschulen. Er wurde zunächst bei der Stadt Fürth als [[Stadtarchivar]] beschäftigt. Am [[1. Juli]] [[1938]] erfolgte seine Beförderung, verbunden mit der Position des Leiters des neugeschaffenen [[Stadtmuseum|Stadtmuseums]] im ehem. [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]]. | ||
Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref> | Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren.<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref> Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die von der deutschen Wehrmacht besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als [[Oberbürgermeister]] eingesetzten [[Franz Jakob]], der wegen diverser Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" war. | ||
=== Berufliches Wirken in Thorn bis 1944 === | === Berufliches Wirken in Thorn bis 1944 === | ||
Nach dem [[Wikipedia:Überfall auf Polen|Überfall auf Polen]] im September 1939 wurde [[Wikipedia: Toruń|Thorn]] zusammen mit dem [[Wikipedia:Polnischer Korridor|Polnischen Korridor]] vom [[Wikipedia: Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] annektiert. Schwammberger war bereits seit dem [[31. Oktober]] [[1939]] in Thorn und verschaffte sich einen Überblick zur Lage vor Ort. Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er - nunmehr als Kulturdezernent - zum Oberverwaltungsrat befördert.<ref>Stadtarchiv Torun. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 57, Blatt 1</ref> | Nach dem [[Wikipedia:Überfall auf Polen|Überfall auf Polen]] im September 1939 wurde [[Wikipedia: Toruń|Thorn]] zusammen mit dem [[Wikipedia:Polnischer Korridor|Polnischen Korridor]] vom [[Wikipedia: Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] annektiert. Schwammberger war bereits seit dem [[31. Oktober]] [[1939]] in Thorn und verschaffte sich einen Überblick zur Lage vor Ort. Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er - nunmehr als Kulturdezernent - zum Oberverwaltungsrat befördert.<ref>Stadtarchiv Torun. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 57, Blatt 1</ref> Zu seinen neuen Zuständigkeiten in Thorn gehörten u. a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung, Musikschule und das Sippenamt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Im November 1942 wurde Schwammberger zum Kreisschulungsleiter ernannt.<ref>Stadtarchiv Torun. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 748, Blatt 126</ref> Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters der NSDAP waren die Organisation und Durchführung der weltanschaulich-politischen Schulungen im Kreisgebiet, die Betreuung der Kreisschulungsburg und deren Veranstaltungen von Lehrgängen und Wochenendkursen, die Überwachung der fachlichen Schulungen der Verbände sowie die Bildung und Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsreferentenstabes (Schulungsredner).<ref>Organisationshandbuch der NSDAP. Selbstverlag der NSDAP Franz Eher Nachfahren, München 1937, S. 179 ff.</ref> | ||
[[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]] | [[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]] | ||
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]] | [[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]] | ||
Schwammberger beschaffte in Thorn „[[Wikipedia: Polnische_Kultur_im_Zweiten_Weltkrieg#Plünderungen|Für den Führer ausgewähltes Kulturgut]]“ und wurde als Dozent regelmäßig für verschiedene Anlässe angefragt. Themen seiner Lichtbild-Vorträge waren u. a. der "Nationalsozialistischer Kulturwille bzw. Kulturpolitik" oder die "[[Wikipedia:Kunst im Nationalsozialismus|Nationalsozialistische Kunst]] in Abgrenzung zur [[Wikipedia:Entartete Kunst|Entarteten Kunst]]".<ref>Stadtarchiv Torun, Polen, Akte Kronika miasta Torunia 1939 - 1945, E 760</ref> | Schwammberger beschaffte in Thorn „[[Wikipedia: Polnische_Kultur_im_Zweiten_Weltkrieg#Plünderungen|Für den Führer ausgewähltes Kulturgut]]“ und wurde als Dozent regelmäßig für verschiedene Anlässe angefragt. Themen seiner Lichtbild-Vorträge waren u. a. der "Nationalsozialistischer Kulturwille bzw. Kulturpolitik" oder die "[[Wikipedia:Kunst im Nationalsozialismus|Nationalsozialistische Kunst]] in Abgrenzung zur [[Wikipedia:Entartete Kunst|Entarteten Kunst]]".<ref>Stadtarchiv Torun, Polen, Akte Kronika miasta Torunia 1939 - 1945, E 760</ref> | ||
[[1944]] stellte Schwammberger einen Aufnahmeantrag als Schriftsteller in die [[Wikipedia:Reichsschrifttumskammer|Reichsschrifttumskammer]] Gau Danzig. Er begründete den Antrag mit seinen schriftstellerischen Arbeiten in Zeitungen und Zeitschriften und einem von ihm verfassten Märchenspiel. Das Märchenspiel namens "''Thorner Kathrinchen''" erlebte im Jahr 1944 im Stadttheater Thorn seine Uraufführung. Seinem Antrag auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer wurde stattgegeben.<ref name="Dietzfelb02">Dr. Eckart Dietzfelbinger: "Amnesie nach 1000 Jahren? Anmerkungen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Fürth", Vortrag vom 3. Juli 2007 im Jüdischen Museum in Fürth aus Anlass des tausendjährigen Stadtjubiläums | [[1944]] stellte Schwammberger einen Aufnahmeantrag als Schriftsteller in die [[Wikipedia:Reichsschrifttumskammer|Reichsschrifttumskammer]] Gau Danzig. Er begründete den Antrag mit seinen schriftstellerischen Arbeiten in Zeitungen und Zeitschriften und einem von ihm verfassten Märchenspiel. Das Märchenspiel namens "''Thorner Kathrinchen''" erlebte im Jahr 1944 im Stadttheater Thorn seine Uraufführung. Seinem Antrag auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer wurde stattgegeben.<ref name="Dietzfelb02">Dr. Eckart Dietzfelbinger: "Amnesie nach 1000 Jahren? Anmerkungen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Fürth", Vortrag vom 3. Juli 2007 im Jüdischen Museum in Fürth aus Anlass des tausendjährigen Stadtjubiläums</ref> | ||
[[Datei:Schwammberger und Hans Frank in Thorn.jpg|miniatur|Schwammberger führt den Generalgouverneur des besetzten Polen [[Wikipedia: Hans Frank|Hans Frank]] durch Thorn - Spitzname: "Schlächter von Polen". Rechts im Bild: OB Jakob und Gauleiter [[Wikipedia:Albert Forster| Albert Forster]] ]] | [[Datei:Schwammberger und Hans Frank in Thorn.jpg|miniatur|Schwammberger führt den Generalgouverneur des besetzten Polen [[Wikipedia: Hans Frank|Hans Frank]] durch Thorn - Spitzname: "Schlächter von Polen". Rechts im Bild: OB Jakob und Gauleiter [[Wikipedia:Albert Forster| Albert Forster]] ]] | ||
Im Oktober [[1944]] wurde Schwammberger zur Wehrmacht eingezogen.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Über seinen Militärdienstzeit ist aktuell nichts bekannt. | Im Oktober [[1944]] wurde Schwammberger zur Wehrmacht eingezogen.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Über seinen Militärdienstzeit ist aktuell nichts bekannt. |