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Im Frühjahr [[1946]] kam Loritz nach Fürth und warb für seine Partei. Woller beschreibt in seiner Arbeit "Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone", dass Loritz mit seinen "''rhetorischen Fähigkeiten ... auch hier seine Wirkung nicht verfehlte. Arbeitslose, desorientierte Mittelständler und Intellektuelle, insgesamt kaum mehr als zwei Dutzend vorwiegend jüngere Personen, schlossen sich in Fürth der Loritz-Partei an, die sich besonders um die kleinen Parteigenossen einzusetzten versprach.''"<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 197 ff.</ref> Die WAV in Fürth kandidierte erstmals [[1946]] für den [[Stadtrat]] und erhielt auf Anhieb zwei Sitze (4,6 %) im Kommunalparlament. Die Vertreter der Partei im Stadtrat waren der Kaufmann und Schriftsteller Richard Leupoldt und der Werkmeister Hans Bauer. Leupoldt (geb. 18. November 1907) war ein ausgebombter ehemals selbständiger Kaufmann, der vor dem Krieg Mitglied der Roten Hilfe war. Nach dem Krieg versuchte Leupoldt sein Glück als Schriftsteller und wurde [[1946]] zum ersten Vorsitzenden der WAV gewählt. Sein Mitstreiter und späterer Stadtratskollege Hans Bauer war ein damals 38-jähriger Werkmeister. Insbesondere im Wahlkampf [[1946]] nahm sich die WAV stark der innenpolitischen Themen an. So war die WAV einige der wenigen Parteien, die das Thema der Entnazifizierung massiv und ohne Rücksicht auf Verluste ansprachen, während viele anderen Parteien aus Rücksicht zur Militärregierung das Thema der Entnazifizierung eher vernachlässigten.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 204 ff.</ref> Loritz' Grundaussage bestand vor allem darin, dass die Spruchkammerverfahren zur Entnazifizierung der deutschen Bevölkerung eine "''Unmöglichkeit''" seien und somit eine "''Schlag ins Gesicht des deutschen Volkes''" darstellten. Loritz und seine rechte Hand, Karl Meißner, vertraten u. a. in einer Wahlkampfveranstaltung die Meinung, dass die Hauptschuldigen bei den "''Ja-Sager(n) des Ermächtigungsgesetzes zu suchen seien''", während man die "''hineingepressten''" kleinen Parteigenossen doch ungeschoren davon kommen lassen sollte.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 205 ff.</ref> Bei der Verfassungsgebenden Landesversammlung vom [[30. Juni]] [[1946]] erhielt die WAV in der Stadt Fürth 11,2 Prozent, das in Mittelfranken mit Abstand beste Wahlergebnis der WAV.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 205 | Im Frühjahr [[1946]] kam Loritz nach Fürth und warb für seine Partei. Woller beschreibt in seiner Arbeit "Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone", dass Loritz mit seinen "''rhetorischen Fähigkeiten ... auch hier seine Wirkung nicht verfehlte. Arbeitslose, desorientierte Mittelständler und Intellektuelle, insgesamt kaum mehr als zwei Dutzend vorwiegend jüngere Personen, schlossen sich in Fürth der Loritz-Partei an, die sich besonders um die kleinen Parteigenossen einzusetzten versprach.''"<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 197 ff.</ref> Die WAV in Fürth kandidierte erstmals [[1946]] für den [[Stadtrat]] und erhielt auf Anhieb zwei Sitze (4,6 %) im Kommunalparlament. Die Vertreter der Partei im Stadtrat waren der Kaufmann und Schriftsteller Richard Leupoldt und der Werkmeister Hans Bauer. Leupoldt (geb. 18. November 1907) war ein ausgebombter ehemals selbständiger Kaufmann, der vor dem Krieg Mitglied der Roten Hilfe war. Nach dem Krieg versuchte Leupoldt sein Glück als Schriftsteller und wurde [[1946]] zum ersten Vorsitzenden der WAV gewählt. Sein Mitstreiter und späterer Stadtratskollege Hans Bauer war ein damals 38-jähriger Werkmeister. Insbesondere im Wahlkampf [[1946]] nahm sich die WAV stark der innenpolitischen Themen an. So war die WAV einige der wenigen Parteien, die das Thema der Entnazifizierung massiv und ohne Rücksicht auf Verluste ansprachen, während viele anderen Parteien aus Rücksicht zur Militärregierung das Thema der Entnazifizierung eher vernachlässigten.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 204 ff.</ref> Loritz' Grundaussage bestand vor allem darin, dass die Spruchkammerverfahren zur Entnazifizierung der deutschen Bevölkerung eine "''Unmöglichkeit''" seien und somit eine "''Schlag ins Gesicht des deutschen Volkes''" darstellten. Loritz und seine rechte Hand, Karl Meißner, vertraten u. a. in einer Wahlkampfveranstaltung die Meinung, dass die Hauptschuldigen bei den "''Ja-Sager(n) des Ermächtigungsgesetzes zu suchen seien''", während man die "''hineingepressten''" kleinen Parteigenossen doch ungeschoren davon kommen lassen sollte.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 205 ff.</ref> Bei der Verfassungsgebenden Landesversammlung vom [[30. Juni]] [[1946]] erhielt die WAV in der Stadt Fürth 11,2 Prozent, das in Mittelfranken mit Abstand beste Wahlergebnis der WAV.<ref>Hans Woller: [[Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone (Buch)|Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth.]] Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 205</ref> Das Ergebnis konnte zur ersten Landtagswahl nach dem Krieg am [[1. Dezember]] [[1946]] sogar noch verbessert werden. Die WAV erhielt in der Stadt Fürth 13,2 Prozent und war damit in Fürth drittstärkste Partei, noch vor der [[KPD]] und [[FDP]]. | ||
Bei den Kommunalwahlen [[1948]] gelang ihnen der Wiedereinzug mit 4,0 %, allerdings konnten sie nur noch einen Sitz behaupten. In der Stadtratsperiode [[1948]] bis [[1952]] war der technische Angestellte Karl Daucher der Vertreter der WAV im Fürther [[Stadtrat]]. In der dritten Amtszeit von [[1952]] bis [[1956]] halbiert sich fast das Wahlergebnis der WAV. Sie erhält am [[30. März]] [[1952]] nur noch 2,5 % - jedoch reicht es erneut für einen Sitz im [[Stadtrat]]. Der Maschinenarbeiter Ludwig Rebhan zieht für die WAV in den [[Stadtrat]], verstirbt aber noch während der Legislaturperiode unerwartet. Für ihn rückt der Kaufmann Paul Fäßler nach. Nachdem sich die Partei [[1953]] auf Landes- und Bundesebene auflöst erklärt sich Fäßler als parteiloses Stadtratsmitglied und bleibt bis zum Ende der Legislaturperiode [[1956]] im [[Stadtrat]]. [[1956]] tritt die WAV bei den Kommunalwahlen nicht mehr in Erscheinung. | Bei den Kommunalwahlen [[1948]] gelang ihnen der Wiedereinzug mit 4,0 %, allerdings konnten sie nur noch einen Sitz behaupten. In der Stadtratsperiode [[1948]] bis [[1952]] war der technische Angestellte Karl Daucher der Vertreter der WAV im Fürther [[Stadtrat]]. In der dritten Amtszeit von [[1952]] bis [[1956]] halbiert sich fast das Wahlergebnis der WAV. Sie erhält am [[30. März]] [[1952]] nur noch 2,5 % - jedoch reicht es erneut für einen Sitz im [[Stadtrat]]. Der Maschinenarbeiter Ludwig Rebhan zieht für die WAV in den [[Stadtrat]], verstirbt aber noch während der Legislaturperiode unerwartet. Für ihn rückt der Kaufmann Paul Fäßler nach. Nachdem sich die Partei [[1953]] auf Landes- und Bundesebene auflöst erklärt sich Fäßler als parteiloses Stadtratsmitglied und bleibt bis zum Ende der Legislaturperiode [[1956]] im [[Stadtrat]]. [[1956]] tritt die WAV bei den Kommunalwahlen nicht mehr in Erscheinung. |