Königstraße 70: Unterschied zwischen den Versionen

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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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Zweigeschossiger giebelständiger Sandsteinquaderbau in Ecklage, mit Satteldach und verputzten Volutengiebeln zur Straße und am seitlichen Zwerchhaus, bez. [[1652]], Fenstervergrößerung [[1906]], Ladeneinbau im Erdgeschoss [[1928]]; ehemalige [[Mikwe]]; Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]]. Das Gebäude befand sich auf bambergisch Territorium.  
Zweigeschossiger giebelständiger Sandsteinquaderbau in Ecklage, mit Satteldach und verputzten Volutengiebeln zur Straße und am seitlichen Zwerchhaus, bez. [[1652]], Fenstervergrößerung [[1906]], Ladeneinbau im Erdgeschoss [[1928]]; ehemalige [[Mikwe]]; Teil des [[Ensemble Altstadt|Ensembles Altstadt]]. Das Gebäude befand sich auf bambergischem Territorium.  
__TOC__
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== Hausnummer ==
== Hausnummer ==
Die Hausnummer wechselte im Laufe der Jahrhunderte. Zu diesen Zeitpunkten war die Hausnummer jeweils:
Die Hausnummer wechselte im Lauf der Zeit. Zu diesen Zeitpunkten war die Hausnummer jeweils:
* ab 1792: 295
* ab 1792: 295
* ab 1827: I 38
* ab 1827: 38 im I. Hauptbezirk
* ab 1860: Königsstraße 35
* ab 1860: Königsstraße 35
* ab 1890: Königstraße 70
* ab 1890: Königstraße 70


== Geschichte des Gebäudes ==
== Geschichte des Gebäudes ==
Unter Berücksichtigung der folgenden Ausführungen kann wohl die Entstehungszeit um 1300 angenommen werden. Der Stadtchronist Gottfried Wunschel schrieb in der Gebäude-Chronik:  
Unter Berücksichtigung der folgenden Ausführungen kann wohl die Entstehungszeit um [[1300]] angenommen werden. Der Stadtchronist [[Gottlieb Wunschel]] schrieb in der [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Gebäude-Chronik]]:  
: Längere Zeit war ich mir selbst nicht im klaren, soll ich das Anwesen zu den Siedlungen mit zählen, die schon um 1300 gegründet waren. Wohl ist ein alter Lehensbrief vom 3. Oktober 1471 vorhanden für Sigmund Haller zu Nürnberg über a)einen Hof, ein Gütlein, ein Gut; b) ferner die Gattergült auf Winterschmidt Gütlein und ein Gütlein, auf dem Weber sitzt, Conz Winterschmidt’s Hof und Fritz Schmidt’s Gütlein; c) die Zinns auf der Schenkstatt zu Fürth.  
: "Längere Zeit war ich mir selbst nicht im klaren, soll ich das Anwesen zu den Siedlungen mit zählen, die schon um 1300 gegründet waren. Wohl ist ein alter Lehensbrief vom 3. Oktober 1471 vorhanden für Sigmund Haller zu Nürnberg über
:* a) einen Hof, ein Gütlein, ein Gut;  
:* b) ferner die Gattergült auf Winterschmidt Gütlein und ein Gütlein, auf dem Weber sitzt, Conz Winterschmidt’s Hof und Fritz Schmidt’s Gütlein;  
:* c) die Zinns auf der Schenkstatt zu Fürth.  


:Die Anwendbarkeit dieses Lehensbriefes auf Königsstraße 70 war nicht so ohne weiteres sicher. Erst bei der Bearbeitung der Entstehungsgeschichte der Häuser Königsstraße 46 bis 70, sowie Marktplatz 2 und 4 konnte der Nachweis geführt werden, dass Königsstraße 70 ebenso zu den alten Siedlungen zu rechnen ist und nicht mit Marktplatz 2 identisch ist.
:Die Anwendbarkeit dieses Lehensbriefes auf Königsstraße 70 war nicht so ohne weiteres sicher. Erst bei der Bearbeitung der Entstehungsgeschichte der Häuser Königsstraße 46 bis 70, sowie Marktplatz 2 und 4 konnte der Nachweis geführt werden, dass Königsstraße 70 ebenso zu den alten Siedlungen zu rechnen ist und nicht mit Marktplatz 2 identisch ist.


:Durch die Unterteilung des Lehensbriefes vom 3. Oktober 1471 in drei Abschnitte ist verständlicher gemacht, dass dieser Brief sich nicht nur auf ein Anwesen erstreckt, dass vielmehr Sigmund Haller bei der Wiederbesetzung des Domprobststuhles im Jahre 1471 von neuem seine Lehen bestätigt erhielt und, wie es damals üblich war, die Gesamtbestätigung in einem Brief zu-sammengefaßt wurde.
:Durch die Unterteilung des Lehensbriefes vom 3. Oktober 1471 in drei Abschnitte ist verständlicher gemacht, dass dieser Brief sich nicht nur auf ein Anwesen erstreckt, dass vielmehr Sigmund Haller bei der Wiederbesetzung des Domprobststuhles im Jahre 1471 von neuem seine Lehen bestätigt erhielt und, wie es damals üblich war, die Gesamtbestätigung in einem Brief zusammengefaßt wurde.


:Die Unterteilung zeigt also, dass es sich um mehrere Lehen handelt. Ganz richtig gehandelt, müsste eigentlich Buchstabe b auch noch geteilt werden, weil es sich hier um weitere vier Siedlungen handelt. Davon wurde jedoch abgesehen. Für die geschichtliche Würdigung der Entstehung von Königsstraße 70 kommt einzig und allein das hier zuerst genannte Winterschmidt’sche Gütlein in Betracht.  
:Die Unterteilung zeigt also, dass es sich um mehrere Lehen handelt. Ganz richtig gehandelt, müsste eigentlich Buchstabe b auch noch geteilt werden, weil es sich hier um weitere vier Siedlungen handelt. Davon wurde jedoch abgesehen. Für die geschichtliche Würdigung der Entstehung von Königsstraße 70 kommt einzig und allein das hier zuerst genannte Winterschmidt’sche Gütlein in Betracht.  
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: a) vom 20.6.1576 für Hanns Bruckner zu Unterfarrnbach über ein Gütlein zu Fürth, das er von seinem Vorfahrn Fritzen Winterschmidt ererbt hat,
: a) vom 20.6.1576 für Hanns Bruckner zu Unterfarrnbach über ein Gütlein zu Fürth, das er von seinem Vorfahrn Fritzen Winterschmidt ererbt hat,
: b) vom 2. V. 1585 für Hans Winterschmidt zu Fürth über ein Köblersgütlein mit einem Acker, so er von Georg Kugler gekauft,
: b) vom 2. V. 1585 für Hans Winterschmidt zu Fürth über ein Köblersgütlein mit einem Acker, so er von Georg Kugler gekauft,
: c) vom 4.5.1590 für Cunz Stockner zu Fürth über ein Köblersgütlein zwischen Hannsen Buheler und Lo-renz Weigel gelegen, so er von Hanns Winterschmidt erkauft,
: c) vom 4.5.1590 für Cunz Stockner zu Fürth über ein Köblersgütlein zwischen Hannsen Buheler und Lorenz Weigel gelegen, so er von Hanns Winterschmidt erkauft,
: d) vom 13. Juli 1593 für Hanns Winterschmidt zu Fürth über ein Gütlein in der Rosengaß daselbst.
: d) vom 13. Juli 1593 für Hanns Winterschmidt zu Fürth über ein Gütlein in der Rosengaß daselbst.


: Im Salbuch von 1615 findet sich dann auf Seite 62 folgende Besitzbeschreibung mit Hannß Winterschmidt als erstem Besitzer: Ein Pastgüetlein In der Rosengassen, hat ein Behau-sung, zwischen Mayer und Hirschlein Judens beder miteinander erkaufften Behausung dortselbsten gelegen. Im Akt 283 findet sich auf Seite 719 [?] unter Ziffer 74 der Eintrag, daß Pufelt Moscha (Bundtfeldt) bey dem Rothen Rößla ohne Gemein Recht ist. Gemeint ist hier seine Behausung, die sicherlich aus dem bisherigen Winterschmidt’schen Hof gezogen, das ist wegverkauft wurde.
: Im Salbuch von 1615 findet sich dann auf Seite 62 folgende Besitzbeschreibung mit Hannß Winterschmidt als erstem Besitzer: Ein Pastgüetlein In der Rosengassen, hat ein Behausung, zwischen Mayer und Hirschlein Judens beder miteinander erkaufften Behausung dortselbsten gelegen. Im Akt 283 findet sich auf Seite 719 [?] unter Ziffer 74 der Eintrag, daß Pufelt Moscha (Bundtfeldt) bey dem Rothen Rößla ohne Gemein Recht ist. Gemeint ist hier seine Behausung, die sicherlich aus dem bisherigen Winterschmidt’schen Hof gezogen, das ist wegverkauft wurde.


: Dieses Anwesen ist dann im Jahre 1634 durch Feuer mit zerstört worden. Diese Tatsache ist dem Gerichtsbuch 1028 auf Seite 260/358 zu entnehmen, woselbst vermerkt ist:
: Dieses Anwesen ist dann im Jahre 1634 durch Feuer mit zerstört worden. Diese Tatsache ist dem Gerichtsbuch 1028 auf Seite 260/358 zu entnehmen, woselbst vermerkt ist:
: a) Am Dienstag, den 25. November 1651 verkaufte um 325 fl. Paulußen Salomon zu Fürth an Hieronymus De Venne von Regenspurg sein bisher Innen gehabt, in Asche liegendes Paßgütlein in der Rosengaßen, darzu gehörig 5 Morgen Veldts und 17 Jahr rückständiger Führberger Holzclafter.
: a) Am Dienstag, den 25. November 1651 verkaufte um 325 fl. Paulußen Salomon zu Fürth an Hieronymus De Venne von Regenspurg sein bisher Innen gehabt, in Asche liegendes Paßgütlein in der Rosengaßen, darzu gehörig 5 Morgen Veldts und 17 Jahr rückständiger Führberger Holzclafter.
: b) Am Dienstag, den 24. August / 3. September alten und neuen Kalenders 1652 verkaufte Margareta, weyland Hannßen Fischer’s seel. nachgelassener Wittib an Hieronymo De Vene Ein Fleckhlein Erdtboden von ihrer Hofraith, welches in der Länge 63 Schuh und 8 Zoll, dann in der Braiten vom neuen Hauß an, wo dasselbe ein Endte hat, 17 Schuh, Item der Schnur nach vom neuen Hauß an 19 Schuh und 8 Zoll, welches besagter De Vene zu Erweiterung seines Hauses anwenden und verbauhen will, umb 24 Reichsthaler.
: b) Am Dienstag, den 24. August / 3. September alten und neuen Kalenders 1652 verkaufte Margareta, weyland Hannßen Fischer’s seel. nachgelassener Wittib an Hieronymo De Vene Ein Fleckhlein Erdtboden von ihrer Hofraith, welches in der Länge 63 Schuh und 8 Zoll, dann in der Braiten vom neuen Hauß an, wo dasselbe ein Endte hat, 17 Schuh, Item der Schnur nach vom neuen Hauß an 19 Schuh und 8 Zoll, welches besagter De Vene zu Erweiterung seines Hauses anwenden und verbauhen will, umb 24 Reichsthaler.
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: Auch das Salbuch von [[1723]] behandelt auf Seite 166 das gleiche Paßguth, während der Grundakt 295 ein Haus in der Rosengasse betrifft. Bis jetzt ist in keinem der Nachrichten davon die Rede, daß auf diesem Anwesen eine Schankstätte oder eine Würthschaft ausgeübt wurde. Nicht einmal im Grundakt konnte etwas diesbezügliches gefunden werden. Es kann daher auch niemals davon die Rede sein, daß die einst auf Königsstraße 58 betriebene Wirtschaft zur goldenen Rose und die jetzt auf Königsstraße 70 ausgeübte Wirtschaft zur weißen Rose ein und dieselbe sein können. Und auf Marktplatz 2 die alten Nachrichten als anwendbar zu erklären, ist erst recht nicht möglich, weil ja auf Königsstraße Nr. 70 niemals in früheren Zeiten eine Wirtschaft betrieben wurde. Wäre das der Fall, dann müßte doch mindestens im Salbuch von 1723 oder im Grundakt ein diesbezüglicher Anhaltspunkt vorhanden sein. Nach den Besitzern zu schließen, muß die Wirtschaft zur weißen Rose erst nach dem Jahre 1872 errichtet worden sein. Im Jahre 1872 war noch der Privatier Balthasar Müller, ein früherer Buntpapierfabrikant, der Besitzer, während im Jahre 1880 bereits Johann Michael Stößel, von Beruft Wirt, als Besitzer erscheint.
: Auch das Salbuch von [[1723]] behandelt auf Seite 166 das gleiche Paßguth, während der Grundakt 295 ein Haus in der Rosengasse betrifft. Bis jetzt ist in keinem der Nachrichten davon die Rede, daß auf diesem Anwesen eine Schankstätte oder eine Würthschaft ausgeübt wurde. Nicht einmal im Grundakt konnte etwas diesbezügliches gefunden werden. Es kann daher auch niemals davon die Rede sein, daß die einst auf Königsstraße 58 betriebene Wirtschaft zur goldenen Rose und die jetzt auf Königsstraße 70 ausgeübte Wirtschaft zur weißen Rose ein und dieselbe sein können. Und auf Marktplatz 2 die alten Nachrichten als anwendbar zu erklären, ist erst recht nicht möglich, weil ja auf Königsstraße Nr. 70 niemals in früheren Zeiten eine Wirtschaft betrieben wurde. Wäre das der Fall, dann müßte doch mindestens im Salbuch von 1723 oder im Grundakt ein diesbezüglicher Anhaltspunkt vorhanden sein. Nach den Besitzern zu schließen, muß die Wirtschaft zur weißen Rose erst nach dem Jahre 1872 errichtet worden sein. Im Jahre 1872 war noch der Privatier Balthasar Müller, ein früherer Buntpapierfabrikant, der Besitzer, während im Jahre 1880 bereits Johann Michael Stößel, von Beruft Wirt, als Besitzer erscheint.


: Nach der bereits verwerteten Beschreibung des Besitztums im Salbuch 1700 Seite 117 hat das Hauptgebäude zwei steinerne Giebel. Aus der nebenstehenden Abbildung ist dieses Hauptgebäude mit den beiden steinernen Giebeln zu erkennen. Der Giebel an der Königsstraße trägt oben etwa zwei Meter unterhalb der Spitze die sogar von der Straße aus erkenntliche Jahreszahl 1652. Nun kann aus dieser Jahreszahl keinesfalls auf die Zeit der Bebauung des Grundstückes an und für sich geschlossen werden. Vielmehr stellt diese Jahreszahl den Zeitpunkt des Wiederaufbaues dieses Hauses nach dem im Jahre 1634 erfolgten Niederbrennen dar.
: Nach der bereits verwerteten Beschreibung des Besitztums im Salbuch 1700 Seite 117 hat das Hauptgebäude zwei steinerne Giebel. Aus der nebenstehenden Abbildung ist dieses Hauptgebäude mit den beiden steinernen Giebeln zu erkennen. Der Giebel an der Königsstraße trägt oben etwa zwei Meter unterhalb der Spitze die sogar von der Straße aus erkenntliche Jahreszahl [[1652]]. Nun kann aus dieser Jahreszahl keinesfalls auf die Zeit der Bebauung des Grundstückes an und für sich geschlossen werden. Vielmehr stellt diese Jahreszahl den Zeitpunkt des Wiederaufbaues dieses Hauses nach dem im Jahre 1634 erfolgten Niederbrennen dar.


: Eingangs der Ausführungen wurde darauf hingewiesen, dass als wahrscheinlich angenommen werden kann, das ganze Besitztum ist schon um 1300 gegründet worden. Diese Wahrscheinlichkeit wird durch den Lageplan verstärkt. Die Besitzungen Königsstraße 64, 66, 68, 70 und [[Mohrenstraße 6]], 8, 10, 12 erscheinen nach dem Verlauf der Grundstücksgrenzen einst ein Gesamtgebilde Gesamtgebilde gewesen zu sein. Wann die Zertrümmerung einsetzte, war nicht zu ermitteln. Am 6. Juli 1802 ließ der damalige Hausbesitzer, der Bader Lechner, über dem Toreingang seines Hauses auf der Seite gegen die Glockengasse (heute Theaterstraße [ehem. [[Schwammbergerstraße]] ) den Kopf eines Satyr’s (Waldgott) anbringen. Diese Figur mußte Lechner aber auf Aufforderung der Baupolizei wieder entfernen, weil anstößig.
: Eingangs der Ausführungen wurde darauf hingewiesen, dass als wahrscheinlich angenommen werden kann, das ganze Besitztum ist schon um 1300 gegründet worden. Diese Wahrscheinlichkeit wird durch den Lageplan verstärkt. Die Besitzungen Königsstraße 64, 66, 68, 70 und [[Mohrenstraße 6]], 8, 10, 12 erscheinen nach dem Verlauf der Grundstücksgrenzen einst ein Gesamtgebilde Gesamtgebilde gewesen zu sein. Wann die Zertrümmerung einsetzte, war nicht zu ermitteln. Am 6. Juli 1802 ließ der damalige Hausbesitzer, der Bader Lechner, über dem Toreingang seines Hauses auf der Seite gegen die Glockengasse (heute Theaterstraße [heute [[Schwammbergerstraße]]]) den Kopf eines Satyr’s (Waldgott) anbringen. Diese Figur mußte Lechner aber auf Aufforderung der Baupolizei wieder entfernen, weil anstößig.


: Das größte Vorsicht bei Angaben und Behauptungen geboten ist, zeigt eine im Fürther Anzeiger vom 24. September 1938 erschienene Abhandlung über alte Fürther Winkel und Höfe von H. J. Dennemarck. Der Verfasser gibt an: Wieder führt uns der Weg auf den Streifzügen durch Alt Fürth in die Königsstraße und zwar zu der Stelle, an der der steile Abfall gegen die Rednitzniederung beginnt und zugleich die stärkste Einschnürung der Straße stattfindet. Zunächst ist an dieser Stelle einer von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s zu erwähnen. Naturgemäß haben sich an dieser uralten Verkehrsstraße solche Gasthöfe in größerer Zahl angesiedelt. Es ist der Gasthof zur weißen Rose.
: Das größte Vorsicht bei Angaben und Behauptungen geboten ist, zeigt eine im Fürther Anzeiger vom 24. September [[1938]] erschienene Abhandlung über alte Fürther Winkel und Höfe von [[H. J. Dennemarck]]. Der Verfasser gibt an:  
 
: ''Wieder führt uns der Weg auf den Streifzügen durch Alt Fürth in die Königsstraße und zwar zu der Stelle, an der der steile Abfall gegen die Rednitzniederung beginnt und zugleich die stärkste Einschnürung der Straße stattfindet. Zunächst ist an dieser Stelle einer von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s zu erwähnen. Naturgemäß haben sich an dieser uralten Verkehrsstraße solche Gasthöfe in größerer Zahl angesiedelt. Es ist der Gasthof zur weißen Rose. In der Spitze des mächtigen Giebelaufbaues lesen wir die Jahreszahl 1652: also 18 Jahre nach Einäscherung der Stadt ist dieser Gasthof bereits wieder neu entstanden. Das prächtige Oberlichtgitter über dem Eingangstor aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts ist bemerkenswert. Dicht nebenan nun fällt uns ein merkwürdig schmaler, tief nach rückwärts fühführender Zugang auf, der an der Straßenfront mit einem Holzgitter abgeschlossen ist. Ein Fenster im Erdgeschoss und ein weiteres darüber im 1. Stock lugen aus der Tiefe hervor und mächtig steigt im Hintergrund der Fachwerkgiebel über ihnen in die Höhe.''
: In der Spitze des mächtigen Giebelaufbaues lesen wir die Jahreszahl 1652: also 18 Jahre nach Einäscherung der Stadt ist dieser Gasthof bereits wieder neu entstanden. Das prächtige Oberlichtgitter über dem Eingangstor aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts ist bemerkenswert. Dicht nebenan nun fällt uns ein merkwürdig schmaler, tief nach rückwärts fühführender Zugang auf, der an der Straßenfront mit einem Holzgitter abgeschlossen ist. Ein Fenster im Erdgeschoss und ein weiteres darüber im 1. Stock lugen aus der Tiefe hervor und mächtig steigt im Hintergrund der Fachwerkgiebel über ihnen in die Höhe.


: Soweit sich diese Ausführungen auf bauhistorische Dinge erstrecken, soll es dabei sein Bewenden haben. Nicht aber mit Feststellungen, die historischen Charak-ter haben. Zunächst ist es die Überschrift dieses Artikels: Ein dreihundert Jahre alter Gasthof in der Königsstraße, der zu beanstanden ist. Dann ist es die Einflechtung im Texte selbst: eine von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s.
: Soweit sich diese Ausführungen auf bauhistorische Dinge erstrecken, soll es dabei sein Bewenden haben. Nicht aber mit Feststellungen, die historischen Charakter haben. Zunächst ist es die Überschrift dieses Artikels: Ein dreihundert Jahre alter Gasthof in der Königsstraße, der zu beanstanden ist. Dann ist es die Einflechtung im Texte selbst: eine von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s.


: In den vorausgegangenen Ausführungen geschichtlicher Art wurde bereits erwähnt, dass eine Feststellung, bei der Wirtschaft zur weißen Rose müsse es sich auch um einen alten Gasthof handeln, nicht möglich war. Nicht einmal aus dem Grundakt war so etwas zu entnehmen. Also muss bis zum Beweise des Gegenteils die Behauptung Dennemarcks als nicht den Tatsachen entsprechend gekennzeichnet werden.
: In den vorausgegangenen Ausführungen geschichtlicher Art wurde bereits erwähnt, dass eine Feststellung, bei der Wirtschaft zur weißen Rose müsse es sich auch um einen alten Gasthof handeln, nicht möglich war. Nicht einmal aus dem Grundakt war so etwas zu entnehmen. Also muss bis zum Beweise des Gegenteils die Behauptung Dennemarcks als nicht den Tatsachen entsprechend gekennzeichnet werden."


== Besitzer ==
== Besitzer ==
* 1460 Gebrüder Haller
* 1460: Gebrüder Haller
* 1471 Sigmund Haller
* 1471: Sigmund Haller
* 1507 Wilhelm Haller Lehensmänner
* 1507: Wilhelm Haller, Lehensmänner
* 1514 Stephan Baumgärtner
* 1514: Stephan Baumgärtner
* 1563 Ernst Baumgärtner
* 1563: Ernst Baumgärtner
* 1471 Winterschmidt
* 1471: Winterschmidt
* 1510 Contz Winterschmidt
* 1510: Contz Winterschmidt
* 1576 Fritzen Winterschmidt
* 1576: Fritzen Winterschmidt
* 1576 Hanns Bruckner
* 1576: Hanns Bruckner
* 1590 Cunz Stockner
* 1590: Cunz Stockner
* 1615 Hannß Winterschmidt
* 1615: Hannß Winterschmidt
* .... Michel Weller
* .... Michel Weller
* .... Moscha Bundtfeldt
* .... Moscha Bundtfeldt
* 1650 Paulus Salomon
* 1650: Paulus Salomon
* 1651 De Vene Hieronymus
* 1651: De Vene Hieronymus
* .... Michel Simon, Faktor
* .... Michel Simon, Faktor
* 1752 Philipp Simon als Sohn
* 1752: Philipp Simon als Sohn
* 1764 Joel Löb Bamberger
* 1764: Joel Löb Bamberger
* 1802 Johann und Anna Margareta Lechner,Baderseheleute,
* 1802: Johann und Anna Margareta Lechner, Baderseheleute
* 1840 Johann Lechner, Goldpapierfabrikant,
* 1840: Johann Lechner, Goldpapierfabrikant
* 1851 Eva Maria Müller, Folienmachersfrau,
* 1851: Eva Maria Müller, Folienmachersfrau
* 1867 BalthasarMüller,Buntpapierverfertiger
* 1867: Balthasar Müller, Buntpapierverfertiger
* 1880 Johann Michel Stößel, Wirt.
* 1880: Johann Michel Stößel, Wirt
* 1890 Kaspar Brunner, Wirt,
* 1890: Kaspar Brunner, Wirt
* 1900 Friedrich Schuh, Wirt,
* 1900: Friedrich Schuh, Wirt
* 1930 Michel Niedermann, Wirt.
* 1930: Michel Niedermann, Wirt
* ....
* ....


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