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== Anwerbestopp 1973 == | == Anwerbestopp 1973 == | ||
[[Datei:Ausländer in Fürth 1977 - 2010.JPG|miniatur|rechts|Anteil der ausländischen Bevölkerung in Fürth, 1977 - 2017]] | |||
Der Anwerbestopp von [[1973]] stellte dann die ausländischen Arbeitskräfte, die nicht aus einem Land der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) stammten, vor die Entscheidung, entweder zurückzukehren oder sich auf einen längerfristigen Aufenthalt einzurichten und die Familie nachzuholen. Der Familiennachzug nach dem Anwerbestopp konnte die Rückwanderung nahezu kompensieren, so dass die Zahl der ausländischen Bevölkerung nur leicht rückläufig war. Deutlich zurückgegangen war hingegen die Zahl der ausländischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2,5 Millionen im Jahr 1973 auf 1,6 Millionen im Jahr [[1985]]. Gleichzeitig ging die Erwerbstätigenquote der ausländischen Bevölkerung deutlich zurück. Anfang und Mitte der 1980er-Jahre fiel die Zuwanderung gering aus, Anfang der 1980er-Jahre war die Wanderungsbilanz sogar leicht negativ. Zu Beginn der 1990er-Jahre war die Zuwanderung wieder angestiegen und sogar höher als 1970, dem Jahr mit dem höchsten Zuzug an "Gastarbeitern". Der Fall des Eisernen Vorhangs, Kriege und "ethnische Säuberungen" im ehemaligen Jugoslawien sowie die sich zuspitzende Lage im kurdisch besiedelten Teil der Türkei verursachten diese Entwicklung.<ref>Rainer Münz, Wolfgang Seifert, Ralf Ulrich: Zuwanderung nach Deutschland, Campus Verlag 2. Auflage, 1999, S. 51 ff.</ref> | Der Anwerbestopp von [[1973]] stellte dann die ausländischen Arbeitskräfte, die nicht aus einem Land der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) stammten, vor die Entscheidung, entweder zurückzukehren oder sich auf einen längerfristigen Aufenthalt einzurichten und die Familie nachzuholen. Der Familiennachzug nach dem Anwerbestopp konnte die Rückwanderung nahezu kompensieren, so dass die Zahl der ausländischen Bevölkerung nur leicht rückläufig war. Deutlich zurückgegangen war hingegen die Zahl der ausländischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2,5 Millionen im Jahr 1973 auf 1,6 Millionen im Jahr [[1985]]. Gleichzeitig ging die Erwerbstätigenquote der ausländischen Bevölkerung deutlich zurück. Anfang und Mitte der 1980er-Jahre fiel die Zuwanderung gering aus, Anfang der 1980er-Jahre war die Wanderungsbilanz sogar leicht negativ. Zu Beginn der 1990er-Jahre war die Zuwanderung wieder angestiegen und sogar höher als 1970, dem Jahr mit dem höchsten Zuzug an "Gastarbeitern". Der Fall des Eisernen Vorhangs, Kriege und "ethnische Säuberungen" im ehemaligen Jugoslawien sowie die sich zuspitzende Lage im kurdisch besiedelten Teil der Türkei verursachten diese Entwicklung.<ref>Rainer Münz, Wolfgang Seifert, Ralf Ulrich: Zuwanderung nach Deutschland, Campus Verlag 2. Auflage, 1999, S. 51 ff.</ref> | ||