Gastarbeiter: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch in Fürth kam es in den 60er und 70er Jahren zu einer deutlichen Zuwanderung von sog. Gastarbeitern, überwiegend aus der Türkei, Jugoslawien, Griechenland, Italien bzw. Portugal und Spanien. Insbesondere männliche türkische Arbeiter kamen nach Fürth, um u. a. bei AEG, [[Grundig]] oder [[Quelle]] zu arbeiten. Die meisten der Gastarbeiter wurden für überwiegend schwere Arbeit mit Akkordlohn bzw. im Schichtsystem und Fließbandarbeit eingesetzt mit geringen Qualifikationsanforderungen - quasi für Helfertätigkeiten während des anhaltenden Wirtschaftswunders in der damaligen BRD. Die Bildungsanforderungen waren eher gering, Sprachkenntnisse waren meist nicht erforderlich, was der Integration eher schadete.<ref>Vrigina Kirst: Was Flüchtlinge von Gastarbeitern unterscheidet. In: Die Welt vom 18. September 2015</ref> Eine Integration war aber garnicht geplant, vielmehr sah der ursprüngliche Plan der Bundesregierung vor, dass die Gastarbeiter in einer Art Rotationsprinzip mit befristeten Arbeitsverträgen nach einiger Zeit wieder zurück in ihre jeweiligen Heimatländern gehen. Dieser Plan ging aber nicht auf, stattdessen blieben die Gastarbeiter in Deutschland und holten ihre Familie nach. War erstmal die Familie in den jeweiligen deutschen Städten, wurden diese dort sesshaft und sind zum Teil noch heute in der 3. oder 4. Generation da.  
Auch in Fürth kam es in den 60er und 70er Jahren zu einer deutlichen Zuwanderung von sog. Gastarbeitern, überwiegend aus der Türkei, Jugoslawien, Griechenland, Italien bzw. Portugal und Spanien. Insbesondere männliche türkische Arbeiter kamen nach Fürth, um u. a. bei AEG, [[Grundig]] oder [[Quelle]] zu arbeiten. Die meisten der Gastarbeiter wurden für überwiegend schwere Arbeit mit Akkordlohn bzw. im Schichtsystem und Fließbandarbeit eingesetzt mit geringen Qualifikationsanforderungen - quasi für Helfertätigkeiten während des anhaltenden Wirtschaftswunders in der damaligen BRD. Die Bildungsanforderungen waren eher gering, Sprachkenntnisse waren meist nicht erforderlich, was der Integration eher schadete.<ref>Vrigina Kirst: Was Flüchtlinge von Gastarbeitern unterscheidet. In: Die Welt vom 18. September 2015</ref> Eine Integration war aber garnicht geplant, vielmehr sah der ursprüngliche Plan der Bundesregierung vor, dass die Gastarbeiter in einer Art Rotationsprinzip mit befristeten Arbeitsverträgen nach einiger Zeit wieder zurück in ihre jeweiligen Heimatländern gehen. Dieser Plan ging aber nicht auf, stattdessen blieben die Gastarbeiter in Deutschland und holten ihre Familie nach. War erstmal die Familie in den jeweiligen deutschen Städten, wurden diese dort sesshaft und sind zum Teil noch heute in der 3. oder 4. Generation da.  


Allerdings kam es in Fürth bald zu ersten Schwierigkeiten, da die Gastarbeiter rein zahlenmäßig sich in der Altstadt Fürths konzentrierten. Diese Ghettobildung entstand eher aus der Not heraus, als das dies ein geplanter Prozess gewesen wäre. Der Umstand, dass die Gastarbeiter in den Neubausiedlungen auf der [[Hardhöhe]] oder z. B. auf der [[Schwand]] keinen bezahlbaren Wohnraum fanden, drängte diese auf den inzwischen zum Teil leerstehenden ehemaligen [[Gänsberg]]. Bedingt durch die [[Flächensanierung]]spläne der Stadt Fürth standen viele Wohnungen und Häuser leer - in zum Teil erbärmlichen Verhältnissen. In der Folge wurden diese Wohnungen zum Teil zu Höchstpreisen an die Gastarbeiter vermietet - bzw. die Gastarbeiter nahmen letztentlich aus der Not heraus jede Wohnung gleich zu welchem Preis an, da sie sonst keine Alternativen hatten. Das Argument der Hausbesitzer war stets das Gleiche, nämlich das die Gastarbeiter aus Ihren Heimatländern eh keinen besseren Komfort gewohnt seien, so dass die Vermietung der Wohnungen gerechtfertigt sei - auch zu überteuerten Preisen.  
Allerdings kam es in Fürth bald zu ersten Schwierigkeiten, da die Gastarbeiter rein zahlenmäßig sich in der Altstadt Fürths konzentrierten. Diese Ghettobildung entstand eher aus der Not heraus und weniger als geplanter Prozess der Stadtverwaltung. Der Umstand, dass die Gastarbeiter in den Neubausiedlungen auf der [[Hardhöhe]] oder z. B. auf der [[Schwand]] keinen bezahlbaren Wohnraum fanden, drängte diese auf den inzwischen zum Teil leerstehenden ehemaligen [[Gänsberg]]. Bedingt durch die [[Flächensanierung]]spläne der Stadt Fürth standen viele Wohnungen und Häuser leer - in zum Teil erbärmlichen Verhältnissen. In der Folge wurden diese Wohnungen zum Teil zu Höchstpreisen an die Gastarbeiter vermietet - bzw. die Gastarbeiter nahmen letztentlich aus der Not heraus jede Wohnung gleich zu welchem Preis an, da sie sonst keine Alternativen hatten. Das Argument der Hausbesitzer war stets das Gleiche, nämlich das die Gastarbeiter aus Ihren Heimatländern eh keinen besseren Komfort gewohnt seien, so dass die Vermietung der Wohnungen gerechtfertigt sei - auch zu überteuerten Preisen.  


Damit erwirtschafteten viele Eigentümer im ehemaligen [[Gänsberg]]viertel völlig überteuerte Mieten, sehr zum Verdruss der noch verbliebenen Einheimischen und der Stadt Fürth. Verdruss deshalb, da die Einheimischen durch die Gastarbeiter nun endgültig "verdrängt" wurden und die Gastarbeiter plötzlich für den Hauseigentümer deutlich "lukrativer" waren als die Altmieter. Die Stadt Fürth - die sich erhofft hatte endlich in der [[Flächensanierung]] durch entsprechende Abrisse der Häuser weiter zu kommen, musste hilflos mit ansehen wie sich der [[Gänsberg]] wieder mit immer mehr Menschen bevölkerte und die geplante [[Flächensanierung]] zu scheitern drohte. Die Ansiedlung der Gastarbeiter nahm zum Teil solche Ausmaße an, dass die ortsansässige Presse bzw. das Bay. Fernsehen davon sprach, dass der [[Gänsberg]] inzwischen zu "Klein-Anatolien" mutiert sei, da in manchen Straßen kaum noch deutsche Bewohner anzutreffen seien. Auch durch die spielenden Kinder der Gastarbeiter zwischen den Abbruchhäusern, die nicht selten die Scheiben einschlugen oder Feuer legten, sorgten in der Bevölkerung zusätzlich für Ärger.  
Damit erwirtschafteten viele Eigentümer im ehemaligen [[Gänsberg]]viertel völlig überteuerte Mieten, sehr zum Verdruss der noch verbliebenen Einheimischen und der Stadt Fürth. Verdruss deshalb, da die Einheimischen durch die Gastarbeiter nun endgültig "verdrängt" wurden und die Gastarbeiter plötzlich für den Hauseigentümer deutlich "lukrativer" waren als die Altmieter. Die Stadt Fürth - die sich erhofft hatte endlich in der [[Flächensanierung]] durch entsprechende Abrisse der Häuser weiter zu kommen, musste hilflos mit ansehen wie sich der [[Gänsberg]] wieder mit immer mehr Menschen bevölkerte und die geplante [[Flächensanierung]] zu scheitern drohte. Die Ansiedlung der Gastarbeiter nahm zum Teil solche Ausmaße an, dass die ortsansässige Presse bzw. das Bay. Fernsehen davon sprach, dass der [[Gänsberg]] inzwischen zu "Klein-Anatolien" mutiert sei, da in manchen Straßen kaum noch deutsche Bewohner anzutreffen seien. Auch durch die spielenden Kinder der Gastarbeiter zwischen den Abbruchhäusern, die nicht selten die Scheiben einschlugen oder Feuer legten, sorgten in der Bevölkerung zusätzlich für Ärger.  
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