Flexdorfer Mühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Konrad Eckart blieb aber unverheiratet und ohne Nachkommen. In seinem Testament vom 25. April [[1842]] bestimmte er seine beiden jüngsten, in Erlangen lebenden Neffen Konrad Ernst Vierzigmann (1800 - 1860) und Georg Friedrich Josef Vierzigmann (1808 - 1865) als Erben. Als Mühlgutsbesitzerin wird dann aber Dorothea Memmert (1802 - 1851), die Tochter einer geborenen Eckart aus Flexdorf - ihre Mutter ist wohl eine der bisher nicht namentlich bekannten Schwestern von Konrad Eckart - genannt. Sie heiratete am 19. November [[1844]] den Erlanger Müller Georg Beck, Sohn des bereits verstorbenen Mühlenbesitzers Johann Beck. So gelangte im Jahr [[1852]] der Witwer Beck in den Besitz der Mühle.
Konrad Eckart blieb aber unverheiratet und ohne Nachkommen. In seinem Testament vom 25. April [[1842]] bestimmte er seine beiden jüngsten, in Erlangen lebenden Neffen Konrad Ernst Vierzigmann (1800 - 1860) und Georg Friedrich Josef Vierzigmann (1808 - 1865) als Erben. Als Mühlgutsbesitzerin wird dann aber Dorothea Memmert (1802 - 1851), die Tochter einer geborenen Eckart aus Flexdorf - ihre Mutter ist wohl eine der bisher nicht namentlich bekannten Schwestern von Konrad Eckart - genannt. Sie heiratete am 19. November [[1844]] den Erlanger Müller Georg Beck, Sohn des bereits verstorbenen Mühlenbesitzers Johann Beck. So gelangte im Jahr [[1852]] der Witwer Beck in den Besitz der Mühle.


Doch Beck verkaufte sie bereits am 5. Juli [[1855]] einschließlich des gesamten Grundbesitzes für 18.000 Gulden an die Eheleute Johann Georg Braun, Metzgersohn aus Windsbach, und Margaretha, geb. Galster, die hier 9 Kinder bekamen, von denen aber 5 bereits im Säuglingsalter starben. Am 14. Juni [[1869]] kauften der Müller Georg Heinrich Galster (1839 - 1885), Mühlenbesitzersohn aus Doos und seine Verlobte, Margaretha Hubinger (1846 - ?), Müllerstochter aus Münchaurach (heute Ortsteil der Gemeinde [[wikipedia:Aurachtal|Aurachtal]]), die am 19. August 1869 heirateten, den Gesamtbesitz für 27.0000 Gulden. Der Müller Galster starb am 30. Juni 1885 an „Lungenlähmung“; seine Witwe wurde Alleineigentümerin und veräußerte ihren Besitz bald.
Doch Beck verkaufte sie bereits am 5. Juli [[1855]] einschließlich des gesamten Grundbesitzes für 18.000 Gulden an die Eheleute Johann Georg Braun, Metzgersohn aus Windsbach, und Margaretha, geb. Galster, die hier 9 Kinder bekamen, von denen aber 5 bereits im Säuglingsalter starben. Am 14. Juni [[1869]] kauften der Müller Georg Heinrich Galster (1839 - 1885), Mühlenbesitzersohn aus Doos und seine Verlobte, Margaretha Hubinger (1846 - ?), Müllerstochter aus Münchaurach (heute Ortsteil der Gemeinde [[wikipedia:Aurachtal|Aurachtal]]), die am 19. August 1869 heirateten, den Gesamtbesitz für 27.000 Gulden. Der Müller Galster starb am 30. Juni 1885 an „Lungenlähmung“; seine Witwe wurde Alleineigentümerin und veräußerte ihren Besitz bald.


Den Großteil des Besitzes erwarben am 16. August [[1886]] die Handelsleute Isaak Früh<ref>“Vieh-, Hopfen- u. Cigarrenhändler, Hirschenstraße 21i“ nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 55, heute Hirschenstraße 62</ref> und Seckel Neu<ref>Hopfenhändler, Theaterstraße 41 nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 109, heute [[Blumenstraße 37; Theaterstraße 20|Theaterstraße 20]]</ref> aus Fürth für 73.000 Mark, die den Grundbesitz gleich weiterveräußerten.  
Den Großteil des Besitzes erwarben am 16. August [[1886]] die Handelsleute Isaak Früh<ref>“Vieh-, Hopfen- u. Cigarrenhändler, Hirschenstraße 21i“ nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 55, heute Hirschenstraße 62</ref> und Seckel Neu<ref>Hopfenhändler, Theaterstraße 41 nach „Adreß- und Geschäfts-Handbuch von Fürth für das Jahr 1886“, S. 109, heute [[Blumenstraße 37; Theaterstraße 20|Theaterstraße 20]]</ref> aus Fürth für 73.000 Mark, die den Grundbesitz gleich weiterveräußerten.  
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Nach wenigen Jahren kaufte am 7. Juli [[1892]] der ledige Mühlgehilfe und Müllersohn von der [[wikipedia:Wolfsmühle (Wilhermsdorf)|Wolfsmühle]] Georg Michael Kuhr (1868 - ?) die Mühle für insgesamt 27.400 Mark, heiratete kurz darauf in Veitsbronn, aber schon im Folgejahr [[1893]] verkaufte er sie einschließlich Mobilien für 34.700 Mark an den ledigen Gutsbesitzersohn Johann Schwarz (1864 - 1924) aus [[wikipedia:Vincenzenbronn|Vincenzenbronn]]. Als junger Mühlenbesitzer heiratete er in Vach am 5. März 1895 Kunigunda Danner (1870 - ?), Bauern- und Gastwirtstochter aus Poppenreuth. Später, in den 1920er Jahren, trug der Betrieb den Namen „Fa. Johann Schwarz, Walzenmühle“. Der Sohn und potentielle Nachfolger, Hans Schwarz, starb als 25-Jähriger am 18. September 1923; sein Vater verstarb infolge eines Schlaganfalls am 5. September des Folgejahrs. Nun waren in Erbengemeinschaft die Witwe Kunigunda Schwarz mit ihren Töchtern Anna Katharina und Katharina Kunigunda Margareta die Mühlenbesitzer.  
Nach wenigen Jahren kaufte am 7. Juli [[1892]] der ledige Mühlgehilfe und Müllersohn von der [[wikipedia:Wolfsmühle (Wilhermsdorf)|Wolfsmühle]] Georg Michael Kuhr (1868 - ?) die Mühle für insgesamt 27.400 Mark, heiratete kurz darauf in Veitsbronn, aber schon im Folgejahr [[1893]] verkaufte er sie einschließlich Mobilien für 34.700 Mark an den ledigen Gutsbesitzersohn Johann Schwarz (1864 - 1924) aus [[wikipedia:Vincenzenbronn|Vincenzenbronn]]. Als junger Mühlenbesitzer heiratete er in Vach am 5. März 1895 Kunigunda Danner (1870 - ?), Bauern- und Gastwirtstochter aus Poppenreuth. Später, in den 1920er Jahren, trug der Betrieb den Namen „Fa. Johann Schwarz, Walzenmühle“. Der Sohn und potentielle Nachfolger, Hans Schwarz, starb als 25-Jähriger am 18. September 1923; sein Vater verstarb infolge eines Schlaganfalls am 5. September des Folgejahrs. Nun waren in Erbengemeinschaft die Witwe Kunigunda Schwarz mit ihren Töchtern Anna Katharina und Katharina Kunigunda Margareta die Mühlenbesitzer.  


Im Jahr [[1932]] kam es zu einem Zwangsversteigerungsverfahren, bei dem der Bäcker- und Konditormeister Hans Böckler (1897 - 1969) aus Nürnberg das Eigentum an der Mühle per Zuschlagsbeschluss des Notariats Fürth II vom 17. November 1932 für 60.000 RM erwarb. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der späten Nachkriegszeit, soll Böckler nicht mehr zurechtgekommen sein. So endete der Mühlenbetrieb, in den 1960er Jahren wurden die Mühleinrichtung und auch das zugehörige Fischereirecht verkauft. Bernhard Böckler, wohl der Sohn von Hans Böckler, verkaufte die Mühle an Wolfgang Engel<ref>Traueranzeige Fürther Nachrichten vom 19.09.2012 (Abruf vom 03.10.2018) - [http://trauer.nordbayern.de/traueranzeige/wolfgang-engel Wolfgang Engel]</ref> (1924 - 2012), einem gebürtigen Berliner, der über eine Zeitungsanzeige auf die Mühle gestoßen war und sich mit seiner Familie in Flexdorf ansiedelte. Er zog in den 1970er Jahren in einen benachbarten Neubau und verkaufte [[1988]] die Mühle an den Schwabacher Dr. Herwig Güntner, heute emeritierte Professor der ehem. Fachhochschule Nürnberg für die Lehrgebiete Elektronik, Mikroprozessortechnik, elektrische Antriebe und Energiezukunft. Güntner betreibt die Wasserkraftanlage, die seit dem 1. Mai 1988 in das öffentliche Netz einspeist.<ref name="Mück"/>
Im Jahr [[1932]] kam es zu einem Zwangsversteigerungsverfahren, bei dem der Bäcker- und Konditormeister Hans Böckler (1897 - 1969) aus Nürnberg das Eigentum an der Mühle per Zuschlagsbeschluss des Notariats Fürth II vom 17. November 1932 für 60.000 RM erwarb. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der späten Nachkriegszeit, soll Böckler nicht mehr zurechtgekommen sein. So endete der Mühlenbetrieb, in den 1960er Jahren wurden die Mühleinrichtung und auch das zugehörige Fischereirecht verkauft. Bernhard Böckler, wohl der Sohn von Hans Böckler, verkaufte die Mühle an Wolfgang Engel<ref>Traueranzeige Fürther Nachrichten vom 19.09.2012 (Abruf vom 03.10.2018) - [http://trauer.nordbayern.de/traueranzeige/wolfgang-engel Wolfgang Engel]</ref> (1924 - 2012), einem gebürtigen Berliner, der über eine Zeitungsanzeige auf die Mühle gestoßen war und sich mit seiner Familie in Flexdorf ansiedelte. Er zog in den 1970er Jahren in einen benachbarten Neubau und verkaufte [[1988]] die Mühle an den Schwabacher Dr. Herwig Güntner, heute emeritierter Professor der ehem. Fachhochschule Nürnberg für die Lehrgebiete Elektronik, Mikroprozessortechnik, elektrische Antriebe und Energiezukunft. Güntner betreibt die Wasserkraftanlage, die seit dem 1. Mai 1988 in das öffentliche Netz einspeist.<ref name="Mück"/>




Das Wohnhaus brannte [[1911]] ab; es wurde danach neu errichtet.<ref name="Mück"/> Das angrenzende Mühlengebäude soll circa 1910 [?] erbaut worden sein, verfügt über 4 Geschosse mit jeweils circa 170 m² Fläche und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Grundstücksfläche beläuft sich auf circa 3.458 m².  
Das Wohnhaus brannte [[1911]] ab; es wurde danach neu errichtet.<ref name="Mück"/> Das angrenzende Mühlengebäude soll circa 1910 [?] erbaut worden sein, verfügt über 4 Geschosse mit jeweils circa 170 m² Fläche und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Grundstücksfläche beläuft sich auf circa 3.458 m².


==Literatur==
==Literatur==
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