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Da die bisherigen Räumlichkeiten in der [[Alexanderstraße]] zu klein wurden, wurden die Produktionsräume [[1859]] in die damalige [[Hirschengasse]] Nr. 29 verlegt. Um [[1859]] produzierte man bereits 1 200, später sogar bis 2 000 Dutzend Brillen pro Woche bei 50-60 Arbeitern allein in Fürth. Weitere Produktionsstätten wurden außerhalb Fürths eingerichtet: in den Strafanstalten in Lichtenau (bei Ansbach) und Laufen. Etwa 200 Gefangene wurden dort für eine kostengünstige und konkurrenzfähige Produktion beschäftigt. Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] behielt Schweizer die Brillenproduktion in den Strafanstalten bei. Den Absatz der Produktion gewährleisteten direkte Kontakte zu den wichtigsten europäischen Handelsstädten sowie ein eigener Vertreter in New York.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 204, Nr. 34, Gewerbezeitung, 16. Jg. 1866, S. 63</ref> Nach dem Tod Abraham Schweizers im Juli [[1866]] übernahm dessen Sohn Max (geb. 21. Mai 1841 in Fürth) das Unternehmen. [[Max Schweizer]] gründete 1874 eine weitere Fabrik in Wien, 1890 in London und 1891 in Witebsk. Der Firmensitz befand sich immer noch in Fürth, die Fertigung wurde aber fast vollständig an andere Standorte verlagert. 1886 trat Emil Schweizer (geb. 28. Dezember 1859; gest. 1897), der Bruder von Max, als gleichberechtigter Teilhaber in das Unternehmen ein. Um die Jahrhundertwende beschäftigte die Firma ca. 600 Arbeiter, die jährlich 400 000 Dutzend Brillenfassungen und 1 Million Paar Brillengläser fertigten. Diese Waren wurden in alle europäischen Länder exportiert, weiterhin bestanden auch Handelsverbindungen in die USA, Südamerika und Asien. Die Firma leistete zum Ende des 19. Jahrhunderts, als es in Fürth an bezahlbaren Wohnungen mangelte, einen Beitrag zur Linderung des sozialen Notstands: ''Unter den Betrieben, welche die Wohnungsfrage für ihre Arbeiter praktisch zu lösen suchen, sind noch zu nennen: die Brillenfabrik von Schweizer in Fürth mit Wohnungen für 3 Familien, Miete 160 Mark''.<ref>Jahresberichte der kgl. bayer. Fabrikinspektoren für das Jahr 1892, München 1893, S. 164</ref> | Da die bisherigen Räumlichkeiten in der [[Alexanderstraße]] zu klein wurden, wurden die Produktionsräume [[1859]] in die damalige [[Hirschengasse]] Nr. 29 verlegt. Um [[1859]] produzierte man bereits 1 200, später sogar bis 2 000 Dutzend Brillen pro Woche bei 50-60 Arbeitern allein in Fürth. Weitere Produktionsstätten wurden außerhalb Fürths eingerichtet: in den Strafanstalten in Lichtenau (bei Ansbach) und Laufen. Etwa 200 Gefangene wurden dort für eine kostengünstige und konkurrenzfähige Produktion beschäftigt. Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] behielt Schweizer die Brillenproduktion in den Strafanstalten bei. Den Absatz der Produktion gewährleisteten direkte Kontakte zu den wichtigsten europäischen Handelsstädten sowie ein eigener Vertreter in New York.<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 204, Nr. 34, Gewerbezeitung, 16. Jg. 1866, S. 63</ref> Nach dem Tod Abraham Schweizers im Juli [[1866]] übernahm dessen Sohn Max (geb. 21. Mai 1841 in Fürth) das Unternehmen. [[Max Schweizer]] gründete 1874 eine weitere Fabrik in Wien, 1890 in London und 1891 in Witebsk. Der Firmensitz befand sich immer noch in Fürth, die Fertigung wurde aber fast vollständig an andere Standorte verlagert. 1886 trat Emil Schweizer (geb. 28. Dezember 1859; gest. 1897), der Bruder von Max, als gleichberechtigter Teilhaber in das Unternehmen ein. Um die Jahrhundertwende beschäftigte die Firma ca. 600 Arbeiter, die jährlich 400 000 Dutzend Brillenfassungen und 1 Million Paar Brillengläser fertigten. Diese Waren wurden in alle europäischen Länder exportiert, weiterhin bestanden auch Handelsverbindungen in die USA, Südamerika und Asien. Die Firma leistete zum Ende des 19. Jahrhunderts, als es in Fürth an bezahlbaren Wohnungen mangelte, einen Beitrag zur Linderung des sozialen Notstands: ''Unter den Betrieben, welche die Wohnungsfrage für ihre Arbeiter praktisch zu lösen suchen, sind noch zu nennen: die Brillenfabrik von Schweizer in Fürth mit Wohnungen für 3 Familien, Miete 160 Mark''.<ref>Jahresberichte der kgl. bayer. Fabrikinspektoren für das Jahr 1892, München 1893, S. 164</ref> | ||
Nach dem Ersten Weltkrieg, in den frühen zwanziger Jahren erfolgte die Umwandlung des Unternehmens in eine Kommanditgesellschaft, rund zehn Jahre später in eine GmbH. Der Firmensitz blieb in Fürth, inzwischen in der [[Moststraße 31]]. | Nach dem Ersten Weltkrieg, in den frühen zwanziger Jahren erfolgte die Umwandlung des Unternehmens in eine Kommanditgesellschaft, rund zehn Jahre später in eine GmbH. Der Firmensitz blieb in Fürth, inzwischen in der [[Moststraße 31]], wenngleich sich die Geschäftsleitung seit 1907 in Forchheim befand. | ||
== Heute == | == Heute == | ||
Der Firmensitz wurde nach Forchheim verlegt, das Unternehmen wird heute unter dem Namen '''Optische Fabrik A. Schweizer GmbH''' geführt. | Der Firmensitz wurde endgültig nach Forchheim verlegt, das Unternehmen wird heute unter dem Namen '''Optische Fabrik A. Schweizer GmbH''' geführt. | ||
== Literatur== | == Literatur== |