Paul Sartorius: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Paul Sartorius''' (geb. [[1561]] in Hilperhausen; gest. [[6. März]] [[1623]] in Fürth) war Pfarrer an St. Michael Fürth von [[1618]] bis [[1623]]. Er starb im Amt. <ref>Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 162 - [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA276-IA244&lpg=PA276-IA244&dq=Paulus+Sartorius,+Diptycha&source=bl&ots=yRcj8US2Sr&sig=j6T022PJKG4IGAlGCLaZBb0W6P8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiQ3vmQ6JncAhVJuhQKHbzYDIkQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Paulus%20Sartorius%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref><br />
'''Paul Sartorius''' (geb. [[1561]] in [[wikipedia:Hilperhausen|Hilperhausen]]; gest. [[6. März]] [[1623]] in Fürth) war Pfarrer an St. Michael Fürth von [[1618]] bis [[1623]]. Er starb im Amt.<ref>Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 162 - [https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA276-IA244&lpg=PA276-IA244&dq=Paulus+Sartorius,+Diptycha&source=bl&ots=yRcj8US2Sr&sig=j6T022PJKG4IGAlGCLaZBb0W6P8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiQ3vmQ6JncAhVJuhQKHbzYDIkQ6AEIJzAA#v=onepage&q=Paulus%20Sartorius%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref><br />


In seiner Zeit war [[Christian Kettwig]], der nachmalige Pfarrer von [[St. Peter und Paul]] [[Poppenreuth]], Vicarius ab den Jahr 1621. <ref>Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 501 -  
In seiner Zeit war [[Christian Kettwig]], der nachmalige Pfarrer von [[St. Peter und Paul]] [[Poppenreuth]], Vicarius ab den Jahr 1621.<ref>Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum oppidis et pagis Norimbergensibus ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Geistlichen, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher in den Städtlein und Dorfpfarren Nürnbergischen Gebietes gedienet ...“ - Nürnberg, 1759; Seite 501 -  
[https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA501&dq=Christian+Kettwig,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwip4qnq6eXSAhVJOpoKHRDyD5UQ6AEIHDAA#v=onepage&q=Christian%20Kettwig%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref>
[https://books.google.de/books?id=hYNOAAAAcAAJ&pg=PA501&dq=Christian+Kettwig,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwip4qnq6eXSAhVJOpoKHRDyD5UQ6AEIHDAA#v=onepage&q=Christian%20Kettwig%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref><ref>Saueracker reiht diesen ohne näheren Nachweis als ''Christian Kettwich'' fälschlich in die Pfarrersliste - siehe A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 266 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref>
<ref>Saueracker reiht diesen ohne näheren Nachweis als ''Christian Kettwich'' fälschlich in die Pfarrersliste - siehe A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 266. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref>


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Paul Sartorius wurde [[1561]] in Hilperhausen geboren. Sein Studium bestritt er in Schleusingen, Würzburg und Jena. Ab [[1586]] stand er für neun Jahre im Schuldienst an der Sebalder Schule in Nürnberg.<ref> Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum Sebaldinae ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger, Herren Schaffer und Herren Diaconorum, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher an der Haupt- und Pfarr-Kirche bey St. Sebald in Nürnberg gedienet ...“ - Nürnberg, 1756; Seite 105 -  [https://books.google.de/books?id=4mI_AAAAcAAJ&pg=PA105&dq=Paul+Sartorius,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiPgfyV55ncAhUCVBQKHXpGAj0Q6AEIJzAA#v=onepage&q=Paul%20Sartorius%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref> Nach einer Pfarrvertretung in Betzenstein, dem Diaconat an St. Egydien und dem Vicariat bei St. Sebald kam Sartorius schließlich [[1618]] als Pfarrer nach Fürth, wo er seinen Dienst am 15. März antrat. <ref>ebenda</ref>
Paul Sartorius wurde [[1561]] in Hilperhausen geboren. Sein Studium bestritt er in Schleusingen, Würzburg und Jena. Ab [[1586]] stand er für neun Jahre im Schuldienst an der Sebalder Schule in Nürnberg.<ref name="AW-105"> Andreas Würfel: „Diptycha ecclesiarum Sebaldinae ... Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger, Herren Schaffer und Herren Diaconorum, welche seit der gesegneten Reformation biß hierher an der Haupt- und Pfarr-Kirche bey St. Sebald in Nürnberg gedienet ...“ - Nürnberg, 1756; Seite 105 -  [https://books.google.de/books?id=4mI_AAAAcAAJ&pg=PA105&dq=Paul+Sartorius,+Diptycha&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiPgfyV55ncAhUCVBQKHXpGAj0Q6AEIJzAA#v=onepage&q=Paul%20Sartorius%2C%20Diptycha&f=false online verfügbar]</ref> Nach einer Pfarrvertretung in Betzenstein, dem Diaconat an [[wikipedia:St. Egidien (Nürnberg)|St. Egydien]] und dem Vicariat bei [[wikipedia:St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]] kam Sartorius schließlich [[1618]] als Pfarrer nach Fürth, wo er seinen Dienst am 15. März antrat.<ref name="AW-105"/>
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Am [[17. Februar]] [[1623]] wurde er zu einer Kranken gerufen. Als er heimfahren wollte und sich "''hinten auf den Karren nieder gesetzet, da prellte dieser, weil Herr Sartorius sehr schwer war''" <ref>ebenda</ref>. Dies hatte zur Folge, dass er offensichtlich von der Kutsche fiel. Gleiches passierte ihm dann noch, als dann ein Rad sich löste und schließlich gar noch ein drittes Mal bei einem Bauernhof auf dem Weg. Hier hätte er wohl ertrinken müssen, wenn nicht alles gefroren gewesen wäre - wie der Chronist zum besten gibt <ref>ebenda</ref>. Nach diesem dreifachen Fall wurde er sehr schwächlich, predigte aber nochmal am darauf folgenden Sonntag Invocavit. Am nächsten Donnerstag, den 6. März starb Sartorius um ein Uhr im Sessel sitzend mit den Worten "''Herr Jesu nimm meinen Geist auf''". <ref>ebenda</ref>.
Am [[17. Februar]] [[1623]] wurde er zu einer Kranken gerufen. Als er heimfahren wollte und sich ''„hinten auf den Karren nieder gesetzet, da prellte dieser, weil Herr Sartorius sehr schwer war”''.<ref name="AW-105"/> Dies hatte zur Folge, dass er offensichtlich von der Kutsche fiel. Gleiches passierte ihm dann noch, als dann ein Rad sich löste und schließlich gar noch ein drittes Mal bei einem Bauernhof auf dem Weg. Hier hätte er wohl ertrinken müssen, wenn nicht alles gefroren gewesen wäre - wie der Chronist zum besten gibt.<ref name="AW-105"/> Nach diesem dreifachen Fall wurde er sehr schwächlich, predigte aber nochmal am darauf folgenden Sonntag Invocavit. Am nächsten Donnerstag, den 6. März starb Sartorius um ein Uhr im Sessel sitzend mit den Worten ''„Herr Jesu nimm meinen Geist auf.”''<ref name="AW-105"/>


==Herkunft des Familiennamens==
==Herkunft des Familiennamens==
Der Name "Sartorius" kommt von der Berufsbezeichnung "Schneider" - lateinisch ''sartor'' - in einer hyperlateinischen Form, bei der das Suffix -(ic)ius an eine bereits erfolgte Übersetzung noch angehängt wird. Die Latinisierung und Graezisierung von Familiennamen war eine Modeerscheinung sonderlich im Humanismus. Möglicherweise schämten sich einige Studenten bei der Einschreibung in die Matrikellisten der Universität ihrer bildungsfernen Vorfahren und suchten dies mit einer Umbenennung zu übertünchen.
Der Name "Sartorius" kommt von der Berufsbezeichnung "Schneider" - lateinisch ''sartor'' - in einer hyperlateinischen Form, bei der das Suffix -(ic)ius an eine bereits erfolgte Übersetzung noch angehängt wird. Die Latinisierung und [[wikipedia:Gräzisieurung|Graezisierung]] von Familiennamen war eine Modeerscheinung sonderlich im Humanismus. Möglicherweise schämten sich einige Studenten bei der Einschreibung in die Matrikellisten der Universität ihrer bildungsfernen Vorfahren und suchten dies mit einer Umbenennung zu übertünchen.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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