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21 Jahre nach [[Johann Baptist Fabricius#Antijüdische Streitschrift|Fabricius' Streitschrift]] wendet sich Urban Pistorius an den Nürnbergischen Kirchenpfleger Paulus Koler und berichtet über ein angeblich jüdisches Bauvorhaben auf dompröpstischen Grund in der damals noch [[Bauerngasse]] genannten [[Gustavstraße]]. Pistorius befürchtete dabei auch eine ''Judenschul'', die dann - sonderlich am Sabbat - eine dermaßene Lärmbelästigung in der Nähe des Pfarrhofes zeitigen würde, dass er sich nicht mehr auf die Sonntagspredigt konzentrieren könne, um diese zu meditieren. Wenn man gar noch eine Möglichkeit der Schächtung dort errichtete, würden seine ''Pfarrkinder durch solch abgöttischen Frevel'' beeinträchtigt, wenn sie samstags zur Beichte gingen. <ref> Barbara Ohm, "Geschichte der Juden in Fürth", 2014, Seite 21</ref> | 21 Jahre nach [[Johann Baptist Fabricius#Antijüdische Streitschrift|Fabricius' Streitschrift]] wendet sich Urban Pistorius an den Nürnbergischen Kirchenpfleger Paulus Koler und berichtet über ein angeblich jüdisches Bauvorhaben auf dompröpstischen Grund in der damals noch [[Bauerngasse]] genannten [[Gustavstraße]]. Pistorius befürchtete dabei auch eine ''Judenschul'', die dann - sonderlich am Sabbat - eine dermaßene Lärmbelästigung in der Nähe des Pfarrhofes zeitigen würde, dass er sich nicht mehr auf die Sonntagspredigt konzentrieren könne, um diese zu meditieren. Wenn man gar noch eine Möglichkeit der Schächtung dort errichtete, würden seine ''Pfarrkinder durch solch abgöttischen Frevel'' beeinträchtigt, wenn sie samstags zur Beichte gingen. <ref> Barbara Ohm, "Geschichte der Juden in Fürth", 2014, Seite 21</ref> | ||
Kurz vor Urban Pistorius' Tod im Jahr [[1568]] wurde von den nürnbergischen ''Gottshauspflegern'' für 18 fl. ein Karren (wohl eine eher minderwertige Kutsche) angeschafft, damit der Pfarrer auf die 14 Pfarrdörfer zur Seelsorge fahren könne. In einer allgemeinen Bekanntmachung erläuterte man dem Pfarrvolk, dass man mit einem angeschirrten Pferd zum Pfarrhof reiten, den Karren anspannen und somit den Pfarrer fahren könne. Nach einem ersten Einsatz bemächtigte sich aber der bambergische Amtmann des Karrens und Pistorius musste nun für jeden Einsatz um Erlaubnis für die Benutzung bitten. Der Syndikus aus Nürnberg wurde vorstellig und verlangte unter Nachdruck ''die Restitution des Karrens''. Unter dem Protest Bambergs kam er wieder zurück, wurde künftig mit zwei Ketten angeschlossen und bekam sogar noch einen eigenen Schuppen. <ref> Fronmüllerchronik, 1887, S. 51 (zitiert nach Sax, Michaelschronik, S.23 | Kurz vor Urban Pistorius' Tod im Jahr [[1568]] wurde von den nürnbergischen ''Gottshauspflegern'' für 18 fl. ein Karren (wohl eine eher minderwertige Kutsche) angeschafft, damit der Pfarrer auf die 14 Pfarrdörfer zur Seelsorge fahren könne. In einer allgemeinen Bekanntmachung erläuterte man dem Pfarrvolk, dass man mit einem angeschirrten Pferd zum Pfarrhof reiten, den Karren anspannen und somit den Pfarrer fahren könne. Nach einem ersten Einsatz bemächtigte sich aber der bambergische Amtmann des Karrens und Pistorius musste nun für jeden Einsatz um Erlaubnis für die Benutzung bitten. Der Syndikus aus Nürnberg wurde vorstellig und verlangte unter Nachdruck ''die Restitution des Karrens''. Unter dem Protest Bambergs kam er wieder zurück, wurde künftig mit zwei Ketten angeschlossen und bekam sogar noch einen eigenen Schuppen. <ref> Fronmüllerchronik, 1887, S. 51 (zitiert nach Sax, Michaelschronik, S.23</ref> <br /> | ||
Pistorius starb am [[31. August]] [[1586]]. Seine Witwe blieb mit Erlaubnis des damaligen Kirchenpflegers bis zum 28. Dezember im Pfarrhof wohnen.<ref name="AW-162"/> | Pistorius starb am [[31. August]] [[1586]]. Seine Witwe blieb mit Erlaubnis des damaligen Kirchenpflegers bis zum 28. Dezember im Pfarrhof wohnen.<ref name="AW-162"/> | ||
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