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===Antijüdische Predigt 1688=== | ===Antijüdische Predigt 1688=== | ||
Im Jahr 1668 am Festtag Bartholomaei muss C.F. Lochner d.Ä. eine scharf antijüdische Predigt gehalten haben über die sich die jüdische Gemeinde beim Ansbacher Hofe beklagte. <ref> Paul Schreyer, "''M.Joh. Michael Dilherr, Pfarrer an St. Sebald in Nürnberg, über die Fürther Juden''" in ''Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte'', XIV. Jahrgang 1939, S.34 </ref> [[wikipedia:Johann Michael Dilherr|Johann Michael Dilherr]] wurde von dem geistlichen Vorgesetzten des Fürther Pfarrers im Landalmosamt zu einer Stellungnahme über die beanstandete Predigt gebeten | Im Jahr 1668 am Festtag Bartholomaei muss C. F. Lochner d. Ä. eine scharf antijüdische Predigt gehalten haben über die sich die jüdische Gemeinde beim Ansbacher Hofe beklagte.<ref name="Schreyer">Paul Schreyer, "''M.Joh. Michael Dilherr, Pfarrer an St. Sebald in Nürnberg, über die Fürther Juden''" in ''Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte'', XIV. Jahrgang 1939, S. 34</ref> [[wikipedia:Johann Michael Dilherr|Johann Michael Dilherr]] wurde von dem geistlichen Vorgesetzten des Fürther Pfarrers im Landalmosamt zu einer Stellungnahme über die beanstandete Predigt gebeten. | ||
In seinem vom 19. August 1688 datierten ''responsum'' schreibt Dilherr: "''Ich habe die zu Fürth wider die Juden gehaltene und so ernstlich angetastete Predigt mit allem Fleiß durchgelesen und befunden: erstlich daß der Methodus sehr fein und erbaulich sey. Zum andern, daß in den Realibus wider die Juden ganz nichts enthalten, davon nicht unser seel. Herr Lutherus (…) viel schärfer geschrieben habe.''"<ref name="Schreyer"/> <br /> | |||
Dilherr nimmt sodann C. F. Lochner in allen Anschuldigungen in Schutz und kommt zu dem Schluss: "''An dem Herrn Pfarrer, seinen laboribus und bisher geführten Wandel, ist, meines Wissens, nichts zu tadeln gewesen / wie er denn aus seiner Gemein deswegen ein gutes Gezeugnis hat / dannenhero er keinen Verweis, sondern vielmehr tröstliches Zusprechen verdienet.''"<ref name="Schreyer"/> <br /> | |||
Dilherr schreibt in diesem ''responsum'' auch, dass "''bald nach dieser gehaltenen Predigt der vornehmste Jud zu Fürth, Levi, communiter Löw genannt, da er noch sehr krank darnieder lag, zu mir kommen, welcher sich heftig beschweret, daß sie verdammte Jüden genennet werden.''"<ref name="Schreyer"/> <br /> | |||
Ihm gegenüber argumentierte Dilherr nach eigenem Bekunden mit dem biblischen Satz 1. Kor. 16, 22 (''So jemand den HERRN Jesus Christus nicht liebhat, der sei anathema. Maranatha! (das heißt: der sei verflucht) Unser HERR kommt!'') und fand es unverschämt, dass Löw binnen acht Tagen abends (''kurz vor Schließung der Thor'') wiederum bei ihm vorstellig wurde. Er blieb bei seiner Meinung und wolle sich auch nicht "''mit Geschenken corrumpiren lassen''". Damit lag der Sebalder Pfarrer auch auf reichsstädtisch nürnbergischer Linie (Nürnberg gestattete zwischen 1499 und 1850 keine Ansiedlung von Juden auf ihrem Gebiet) und Pfarrer Lochner war exculpiert. | |||
1681 hielt Lochner die Beerdigungspredigt für den Poppenreuther Pfarrer [[Conrad Fronmüller]], die das dortige Pfarrarchiv im Original bewahrt. | 1681 hielt Lochner die Beerdigungspredigt für den Poppenreuther Pfarrer [[Conrad Fronmüller]], die das dortige Pfarrarchiv im Original bewahrt. | ||
Der Chronist Andreas Würfel schildert Carl Friedrich Lochner als stets kränklichen Menschen. Seit [[1691]] war ihm darum sein Sohn [[Daniel Lochner]] als Diakon zur Unterstützung beigegeben. [[1697]] musste Carl Friedrich wegen einer Erkrankung seines Sohnes in grimmig kalten Februarnächten zu Amtsgeschäften an ''entlegene Orte auf dem Lande'' fahren.<ref> Andreas Würfel, Diptycha, S. 165 - ebenda</ref> Nach seiner letzten Predigt am Aschermittwoch legte er sich auf sein Krankenbett mit den Worten "''Es ist vollbracht''" und starb fünf Tage später am [[25. Februar]] [[1697]]. | Der Chronist Andreas Würfel schildert Carl Friedrich Lochner als stets kränklichen Menschen. Seit [[1691]] war ihm darum sein Sohn [[Daniel Lochner]] als Diakon zur Unterstützung beigegeben. [[1697]] musste Carl Friedrich wegen einer Erkrankung seines Sohnes in grimmig kalten Februarnächten zu Amtsgeschäften an ''entlegene Orte auf dem Lande'' fahren.<ref> Andreas Würfel, Diptycha, S. 165 - ebenda</ref> Nach seiner letzten Predigt am Aschermittwoch legte er sich auf sein Krankenbett mit den Worten "''Es ist vollbracht''" und starb fünf Tage später am [[25. Februar]] [[1697]]. | ||
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