Zum roten Roß (Poppenreuth): Unterschied zwischen den Versionen

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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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'''Zum roten Roß''' war ein traditionelles Wirtshaus in [[Poppenreuth]]. Die Gaststätte befand sich in dem heuten noch bestehendem Gebäude [[Poppenreuther Straße 145]].
'''Zum roten Roß''' war ein traditionelles, vermutlich sogar das älteste Wirtshaus in [[Poppenreuth]]. Die Gaststätte befand sich in dem heuten noch bestehendem Gebäude [[Poppenreuther Straße 145]] und hatte die [[Historische Hausnummern Poppenreuth|alte Hausnummer]] 10. Der Hof und die Schankstätte waren ein Bamberger Lehen.  
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Paul Ewald beschrieb es [[1831]] folgendermaßen:
Paul Ewald schrieb [[1831]] folgendermaßen:
:''Das Wirthshaus zum rothen Roß ist, allem Vermuthen nach, die älteste Schenkstätte zu Poppenreuth. Diese Haus war ehemals ein Mannlehen und wurde im Jahre 1534 von Marquard von Stein, des Lehenstifts zu Bamberg Domprost an Heinrich Buck zu Poppenreuth geliehen;...''<ref>Paul Ewald: "Geschichte der Pfarrei Poppenreuth: von den ältesten Zeiten bis jetzt", 1831, S. 72</ref>
:''Das Wirthshaus zum rothen Roß ist, allem Vermuthen nach, die älteste Schenkstätte zu Poppenreuth. Diese Haus war ehemals ein Mannlehen und wurde im Jahre 1534 von Marquard von Stein, des Lehenstifts zu Bamberg Domprost an Heinrich Buck zu Poppenreuth geliehen;...'' <ref>Paulus Ewald, „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth: von den ältesten Zeiten bis jetzt", 1831, Seite 72 - [http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10373071_00084.html?prox=true&phone=true&ngram=true&hl=scan&fulltext=wirthshaus+zum+rothen+ro%C3%9F%2C+zwei+domprobstische+beamte&mode=simple&context=wirthshaus%20zum%20rothen%20ro%C3%9F%2C%20zwei%20domprobstische%20beamte online abrufbar]</ref>  


==Wirte==
Aus diesem grundherrlichen Bezug erklärt sich, warum der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweihschutz]] von der Domprobstei Bamberg ausging.
* 1785: Konrad Lederer<ref>"Bestgegründete Ausführung der seit Jahrhunderten zwischen dem Hochstift und der Domprobstei Bamberg...", 1785, S. 93</ref>
==Hofbesitzer und Wirte bis zum [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 10", S. 1-5</ref>==
* 1824: J. Nizelberger<ref>"Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg", 1824, S. 992</ref>
* 1419 Götz Puck erhält als ‘‘Mannlehen‘‘ ein Viertel einer Hub (= Hof) zu Poppenreuth
* 1838 bis mind. 1844: Peter Nitzelberger<ref>"Fürther Tagblatt", 1838, S. 556; "Fürther Tagblatt" vom 25. März 1842, S. 308, "Fürther Tagblatt" vom 09.09.1843 und "Fürther Tagblatt" vom 16. August 1844</ref>
 
* 1438 Jakob Puck erhält als ‘‘Mannlehen‘‘ den Hof zu Poppenreuth, den er vom Vater Götz Puck ererbt hat (gibt als Zins ein Viertel einer Scheibe Salz).
* 1443 Lienhardt Buck (aus Wetzendorf) erhält einen Hof zu Poppenreuth, den er von Jakob Puck gekauft hat.
* 1460 Lienhardt Buck erhält als der älteste für sich und seine Brüder Peter und Hans den Hof am Kirchhof zu Poppenreuth mit „seiner Zugehörung als Mannlehen“.
* 1468 Lienhardt Buck gibt den Zins aus dem Puckengut zu Walpurgis (= 30. April) und Michaelis (= 29. September).
* 1471 Lienhardt Buck und Contz Buck, als Sohn des verstorbenen Peter Buck, erhalten als Mannlehen den Hof am Kirchhof zu Poppenreuth.
* 1476 taucht beim Namen Buck zum ersten Mal der Begriff „Erbschenkstätte“ zu Poppenreuth auf.
* 1494 geht dieser Hof mit der Schenkstätte auf Georg Buck über.
* 1496 wird Hans Puck zu Wetzendorf mit dem Hof belehnt.
* 1503 Heintz Puck zu Poppenreuth hat eine Schenkstatt als Mannlehen empfangen.
: Im Jahr [[1499]] kommt es im „Roten Roß“ zu einem Totschlag nach einer [[Diverse Fälle aus den Malefiz-, Acht-, Straf- und Haderbüchern#Totscvhlag nach Zechprellerei|Zechprellerei]], die in den Malefizbüchern ihren Niederschlag fand <ref>Aus dem andern Strafbuch Anno 1483 in: Specificatio auf eins Erbarn Raths zu Nürmberg articulirte Fäll ... die hohe fraißliche Oberkeit belangend, 1540, Seite 45 f [https://books.google.de/books?id=bu9EAAAAcAAJ&pg=PT64&dq=Contz+Spiegler,+Messingschlager+Poppenreuth&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwil786skvfTAhXnYpoKHXclDDIQ6AEIIjAA#v=onepage&q=Contz%20Spiegler%2C%20Messingschlager%20Poppenreuth&f=false online abrufbar]</ref>
* 1517 Hans Puck zu Poppenreuth hat für sich und sein unmündigen Bruder Jörglein die Schenkstatt als Mannlehen empfangen und tritt damit das Erbe des verstorbenen Vaters Heintz Puck an.
* 1524 während des Bauernkrieges kommt es zu einer [[Das Blutgericht im Bauernkrieg|Versammlung]] der aufständischen Bauern im „Roten Roß“ zu Poppenreuth am 1. Juni 1524.
* 1534 wird die Gaststätte als Mannlehen durch den Dompropst Marquardt von Stein des Lehenstifts Bamberg an Heinrich Buck vergeben <ref>Paulus Ewald: „Die Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“ 1831, S. 72</ref>. Zwei Jahre später zahlt Jobst Buck als Zins fünf Eier und ein Feuerpfennig.
* 1537 nach Jobst Bucks Tod wird die Schenkstätte zu Poppenreuth am Kirchhof den Vormündern der unmündigen Söhne Georg und Hans als Mannlehen verliehen. Die Schenk statt und das Gütlein waren zunächst als ‘‘heimgefallen‘‘ angesehen worden und von der Dompropstei dem Dombaumeister Wolfgang Spelt als Mannlehen ausgegeben worden. Dies wurde aber durch einen gütlichen Vergleich wieder rückgängig gemacht.
* 1544 wird Hans Buck alleine mit der Schenkstatt belehnt, nachdem er den Anteil seines Bruders gekauft hatte. Der Bruder Georg Buck – ein Becher- und Kannengießer zu Fürth - war im Jahr zuvor gestorben.
* 1567 Matthes Schönherlein kauft von den Erben des verstorbenen Hans Buck die Schenkstatt.
* 1594 erbittet Matthes Schönherlein, dass die Schenkstatt, die bisher ein Mannlehen der Dompropstei Bamberg war, in ein Zinslehen umgewandelt wird. Bei allen Besitzveränderungen muss künftig ein Handlohn gezahlt werden, der 10 % des besitzwertes ausmacht. Außerdem gibt das bambergische Zinsbüchlein kund, dass der Dompropstei jährlich ein fl. (Gulden) in Gold, sowie eine Faßnachtshenne zu zahlen ist.
* 1601 Hans Höfler kauft die Schenkstatt von den Erben Schönherleins.
* 1614 Peter Höfler erbt die Schenkstatt von seinem Vater und verkauft sie im gleichen Jahr an Hans Paumann von Poppenreuth.
* 1615 taucht im Salbuch (von 1615 – 1704 geführt) der Eintrag auf:
: „ein Viertel eines Hofes, so ein Schenkstatt an der Kirchmauer gelegen, darauf zwei Wohnhäuser und ein Stadel, dazu gehörig 9 Morgen Feld und ein  halb Tagwerk Wiesen sampt der Waldgerechtigkeit, Zins an die Dompropstei Bamberg 1 Gulden“
* Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] brennt die Schankstätte mit dem ganzen Dorf Poppenreuth ab und blieb lange als Ruine liegen
==Wirte nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 10", S. 6 - 8</ref>==  
[[Datei:Poppenreuther Dorfplatz (alt).jpg|300px|thumb|right|Das Wirtshaus "Zum Roten Roß" vor 1900 ]]
* 1681 – 1684 gibt Conrad Nagel 10 kr. (Kreuzer) von 3 Morgen Feld nebst ein „Brandstättlein“ als Zins
* 1684 Verkauf dieser Stücke an Peter Humbser
* 1723 Valentin Hoffmann ist Wirt „Zum Roten Roß“ und besitzt den Viertelshof an der Kirchhofmauer. Er hat eine neue Behausung erbaut, dazu ein Stadel, Stallung, Backofen und eine ziemlich geräumige Hofreith mit einem Garten hinter dem Stadel.
* 1736 neuer Besitzer wird Conrad Lederer durch Kauf - weitere Nennung 1785: Konrad Lederer <ref>"Bestgegründete Ausführung der seit Jahrhunderten zwischen dem Hochstift und der Domprobstei Bamberg...", 1785, S. 93 - möglicherweise handelt es sich hier bereits um einen gleichnamigen Sohn</ref>.
* 1792 wird das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ Schauplatz der [[Die Mesnerverhaftung in Poppenreuth anlässlich des Todes von Kaiser Leopold II.|Mesnerverhaftung]] in Poppenreuth wegen des Trauergeläuts für Kaiser Leopold II.
* 1801 Johann Nützelberger hat 1782 den Hof und die Schankstätte durch Heirat einer Lederertochter erworben. Das Wirtshaus wird in der Grundakte hinten als eingädig, vorne aber zweigädig beschrieben. Es hat nun 6 ¾ Morgen Feld, aber keine Wiese. Im Jahr 1802 will Nützelberger das Wirtshaus hinten bis an die Kirchhofmauer vergrößern, stösst aber auf Widerstand des Pfarrers, sodass aus dem Vorhaben nichts wird. <ref> 1824: J. Nizelberger in: "Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg", 1824, S. 992</ref>
* 1829 Peter Nützelberger betreibt als Erbe das Wirtshaus „Zum Roten Roß“ bis mind. 1844 <ref>Peter Nitzelberger in: "Fürther Tagblatt", 1838, S. 556; "Fürther Tagblatt" vom 25. März 1842, S. 308, "Fürther Tagblatt" vom 09.09.1843 und "Fürther Tagblatt" vom 16. August 1844</ref>.
* 1919 Jean und Elise Zwingel.
* 1935 - 1950 Elisabeth Behringer, Witwe (die Schankkonzession ruht).


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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