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Die amerikanische Militärregierung, die inzwischen das Rathaus und die meisten seiner Büros für ihre eigenen Zwecke beschlagnahmt hatten, setzten bereits ab dem 2. Mai 1945 einen kommissarischen Schulrat ein, um das Schulwesen in der Stadt wieder zu reorganisieren. Das Schulamt hatte zunächst keine eigenen Räumlichkeiten, sondern wickelte seine Amtsgeschäfte über einige Wochen im Gang des 2. Stockwerkes im Rathaus ab. Erst ab Juni [[1945]] konnten drei kleinere Räume im Erdgeschoss des städtischen Wohnamtes an der Schwabacher Straße für das Schulwesen gewonnen werden. Im Oktober 1948 erhielt das Schulamt erstmals, nach eigenen Aussagen, eine einigermaßen ausreichende Bleibe in den ehemaligen Archivräumen in der [[Julienstraße|Julienstraße 5]], die von dem Städtischem Archiv zuvor freigeräumt wurden. Bereits zwei Jahre später, im Oktober [[1950]], zog die Schulverwaltung erneut um, dieses Mal in das Anwesen [[Königstraße 76]], in der zuvor eine Postamtszweigstelle sich befand. | Die amerikanische Militärregierung, die inzwischen das Rathaus und die meisten seiner Büros für ihre eigenen Zwecke beschlagnahmt hatten, setzten bereits ab dem 2. Mai 1945 einen kommissarischen Schulrat ein, um das Schulwesen in der Stadt wieder zu reorganisieren. Das Schulamt hatte zunächst keine eigenen Räumlichkeiten, sondern wickelte seine Amtsgeschäfte über einige Wochen im Gang des 2. Stockwerkes im Rathaus ab. Erst ab Juni [[1945]] konnten drei kleinere Räume im Erdgeschoss des städtischen Wohnamtes an der Schwabacher Straße für das Schulwesen gewonnen werden. Im Oktober 1948 erhielt das Schulamt erstmals, nach eigenen Aussagen, eine einigermaßen ausreichende Bleibe in den ehemaligen Archivräumen in der [[Julienstraße|Julienstraße 5]], die von dem Städtischem Archiv zuvor freigeräumt wurden. Bereits zwei Jahre später, im Oktober [[1950]], zog die Schulverwaltung erneut um, dieses Mal in das Anwesen [[Königstraße 76]], in der zuvor eine Postamtszweigstelle sich befand. | ||
Zwei weitere Probleme stellten sich nach dem [[2. Weltkrieg]] ein, die das Reorganisieren des Schulwesen massiv erschwerten. Erstens, die meisten noch verbliebenen oder von der Front zukommenden Lehrkräfte mussten sich zunächst einem sog. [[Spruchkammer|Entnazifizierungsprozess]] unterwerfen, in dem ihr Status als Mitglied in einer NS-Organisation geklärt werden musste. Dieser Prozess dauerte unter Umständen sehr lange bzw. zog sich bis zur abschließenden Klärung zum Teil bis Anfang 1950 hin, so dass zunächst nur wenige unbelastete Lehrkräfte zur Verfügung standen. Das Schulamt versuchte diesen Mangel dadurch zu kompensieren, in dem sie vor allem pensionierte Lehrkräfte wieder in den Schuldienst zurückholten, bzw. weibliche Lehrkräfte bevorzugt einstellten da diese nur bedingt unter die gesetzlichen Regelungen der Entnazifizierung fielen. Zusätzlich wurden sog. Hilfslehrkräfte eingesetzt, die entweder über eine adäquate Vorbildung oder zumindest über eine ähnliche Vorbildung verfügten. Das zweite Problem, dass sich unmittelbar nach Kriegsende einsetzte war, der ungebrochene Zustrom von Flüchtlingen nach Fürth bzw. der erhebliche Wachstum der Fürther Bevölkerung. Während z. B. noch 1938 7765 Schüler an den Volksschulen in Fürth eingeschrieben waren, befanden sich bereits im September 1946 10258 eingeschriebene Schüler an den Volksschulen, also über 30% mehr Schulteilnehmer, als noch vor dem Krieg. Damit war aber noch nicht das "Ende der Fahnenstange" erreicht. Bereits 1948 verzeichnete das Schulamt 11402 eingetragene Schüler, alleine nur in den Volksschulen - was fast eine Verdoppelung der Schülerzahlen zu den Vorkriegsjahren darstellte - bei gleichzeitig massiv sinkendem Anteil von Lehrkräften und Infrastruktur. | |||
Im Herbst [[1945]] gab die [[Military Government|US-Militärregierung]] die ersten Schulhäuser wieder frei. Allerdings konnte damit der Bedarf bei weitem nicht abgedeckt werden, so dass die Stadt Fürth zusätzlich noch einige Gaststätten anmietete. Trotzdem waren alle zur Verfügung stehenden Schulhäuser und Schulzimmer deutlich überbelegt - in einigen Schulräumen waren u.a. 2-3 Schulklassen gleichzeitig untergebracht. So hatte z.B. das Mädchenrealgymnasium mit Handelsschule gleichzeitig Räume im Schulhaus am [[Helmplatz]], im Gebäude des [[Schliemann-Gymnasium|Humanistischen Gymnasium]]s und in der Schule an der Schwabacher Straße, während sich das Direktorat im [[Rathaus]] und der Schreibmaschinenraum in einem Café in der [[Königstraße]] befand. Ähnliche Verhältnisse waren fast an allen Schulen vorhanden. Erschwerend kam ein Streit innerhalb der Schulgattungen hinzu, da sich fast jede Schulgattung zurückgesetzt fühlte, so dass sich ein "Kleinkrieg" zwischen den einzelnen Schulen entwickelte. Eine fühlbare Lockerung bzw. Entspannung der Situation stellte sich erst Anfang der 1950er Jahre ein, da hier die ersten neu gebauten Schulen entstanden bzw. weitere Schulgebäude durch die [[Military Government|US-Militärregierung]] freigegeben wurden. | |||
== Schulen in Fürth heute == | == Schulen in Fürth heute == |