Notwohnungen in Stadeln (Baracken): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Baracke Fürther Straße (bei der Waldschänke)===
=== Baracke Fürther Straße (bei der Waldschänke)===
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[[Datei:Waldschänke Neubau 1955 (1).jpg|mini|left|Abriss der alten Waldschänke 1955. Im Hintergrund die Wohnbaracke]]
Eine dritte sehr lange Baracke lag zwischen der jetzigen Gaststätte [[Waldschänke]] und der Firma [[Gmöhling]]. Sie erstreckte sich von der [[Stadelner Hauptstraße]] (damals Fürther Straße) bis hinter zum Wohnblock [[An der Waldschänke|An der Waldschänke 5]]. Der Barackentyp war ca. 50 Meter lang, hatte einen durchgehenden Mittelgang und rechts und links zweigten die Zimmer ab. Dieses Gebäude wurde genauso genutzt, wie die große Barackensiedlung am Kronacher Bahnübergang und war meist mit Flüchtlingen aus den Ostgebieten überbelegt. Nach dem Neubau der Gaststätte 1955 direkt daneben wurde die Baracke vom Wirt der alten Waldschänke noch einige Jahre als Flaschenbierhandlung genutzt.
Eine dritte sehr lange Baracke lag zwischen der jetzigen Gaststätte [[Waldschänke]] und der Firma [[Gmöhling]]. Sie erstreckte sich von der [[Stadelner Hauptstraße]] (damals Fürther Straße) bis hinter zum Wohnblock [[An der Waldschänke|An der Waldschänke 5]]. Der Barackentyp war ca. 50 Meter lang, hatte einen durchgehenden Mittelgang und rechts und links zweigten die Zimmer ab. Dieses Gebäude wurde genauso genutzt, wie die große Barackensiedlung am Kronacher Bahnübergang und war meist mit Flüchtlingen aus den Ostgebieten überbelegt. Nach dem Neubau der Gaststätte 1955 direkt daneben wurde die Baracke vom Wirt der alten Waldschänke noch einige Jahre als Flaschenbierhandlung genutzt.
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Sinti-Barackenlager am Bahnübergang (Fürther Straße):
Sinti-Barackenlager am Bahnübergang (Fürther Straße):


''Nach meiner Erinnerung gab es in Stadeln mit der Ansiedlung dieser Großfamilie keinerlei Probleme. Man hörte ja was die Eltern so sprachen. Das Familienoberhaupt, Paul Franz, war ein grauhaariger Patriarch der alleine in der „Waldschänke“ eine Halbe trank, dabei seine große Pfeife rauchte und auch beim Schafkopfen als Kartelpartner gerne gesehen war. Eine sehr respektable Person in Stadeln. Ich erinnere mich auch an interessante Gespräche mit einigen, vor allem wo die damals schon waren. Europaweit waren sie als Artisten u. a. unterwegs, während wir mit unseren Ausflügen mit dem Siedlerverein, beispielsweise nach Dinkelsbühl oder Bamberg, die Provinzialität unsererseits erahnen konnten. Die Familie und ihre Nachkommen sind bis heute mit Stadeln verbunden, was man auch unter anderen an den prachtvollen Gräbern am Stadelner Friedhof sehen kann.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki e. V.#Archiv FürthWiki e. V.|Archiv FürthWiki e. V.]], Aktennr. '29'</ref>
''Nach meiner Erinnerung gab es in Stadeln mit der Ansiedlung dieser Großfamilie keinerlei Probleme. Man hörte ja was die Eltern so sprachen. Das Familienoberhaupt, Paul Franz, war ein grauhaariger Patriarch der alleine in der „Waldschänke“ eine Halbe trank, dabei seine große Pfeife rauchte und auch beim Schafkopfen als Kartelpartner gerne gesehen war. Eine sehr respektable Person in Stadeln. Ich erinnere mich auch an interessante Gespräche mit einigen, vor allem wo die damals schon waren. Europaweit waren sie als Artisten u. a. unterwegs, während wir mit unseren Ausflügen mit dem Siedlerverein, beispielsweise nach Dinkelsbühl oder Bamberg, die Provinzialität unsererseits erahnen konnten. Die Familie und ihre Nachkommen sind bis heute mit Stadeln verbunden, was man auch unter anderen an den prachtvollen Gräbern am Stadelner Friedhof sehen kann.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '29'</ref>


Barackenlager am Kronacher Bahnübergang:
Barackenlager am Kronacher Bahnübergang:
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Baracke an der Waldschänke:
Baracke an der Waldschänke:


''Vom Spielen mit einem Jungen aus dieser Baracke ca. 1953 weiß ich heute noch wie er erzählte, dass er morgen mit seiner Mutter (Vater war gefallen) in die USA auswandert und er davor Angst hat. Aber seine Mutter sei über ihre jetzige Lage so verzweifelt und sah keine Zukunft, so dass sie und ihr Sohn diesen Weg gehen müssen. Denke oft an diese Begegnung zurück und hoffe, dass sie gut da drüben angekommen sind, Fuß fassten und gute Amerikaner geworden sind.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki e. V.#Archiv FürthWiki e. V.|Archiv FürthWiki e. V.]], Aktennr. '29'</ref>
''Vom Spielen mit einem Jungen aus dieser Baracke ca. 1953 weiß ich heute noch wie er erzählte, dass er morgen mit seiner Mutter (Vater war gefallen) in die USA auswandert und er davor Angst hat. Aber seine Mutter sei über ihre jetzige Lage so verzweifelt und sah keine Zukunft, so dass sie und ihr Sohn diesen Weg gehen müssen. Denke oft an diese Begegnung zurück und hoffe, dass sie gut da drüben angekommen sind, Fuß fassten und gute Amerikaner geworden sind.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '29'</ref>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Gewo Stadeln]]
* [[Gewo Stadeln]]
* [[Siedlerverein Stadeln]]
* [[Siedlerverein Stadeln]]
* [[Siedlung Neue Heimat]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
119.009

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