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Den ersten großen Einsatz unter neuer Führung hatte die Feuerwehr bereits am [[26. April]] [[1928]]. Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr berichtet über den Einsatz folgendes: ''Im Gewänderhaus, Ronhofer Straße 29, nahe der Kanalbrücke, wohnten vier Familien auf zwei Etagen. Die Mansarde teilten sich eine Fabrikarbeiterin und eine Frau mit zwei Kindern. Am Donnerstag, dem 26. April, sollte ein Monteur im ersten Stock beim Fabriknachtwächter Johann Zwingel einen Benzinkochherd reparieren. Als er – vermutlich – die ca. drei Liter Benzin aus dem Tank des Herdes entfernen wollte, übersah er, dass der Tank noch unter Druck stand und dass im nahen Küchenherd Feuer brannte. Mittags um halb zwölf erfolgte eine furchtbare Explosion. Der Monteur und Frau Zwingel wurden von den Flammen erfasst und verstarben einige Stunden später an den erlittenen Brandverletzungen. Der in der Nähe wohnende Landwirt Heinrich Fein eilte vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit einer Leiter zum brennenden Haus und rettete so die Frau mit ihren beiden Kindern, die in der Mansardenwohnung von den Flammen eingeschlossen war. Die Ronhofer Feuerwehr konnte wegen des Wassermangels nicht viel ausrichten. Die 300 m lange Schlauchleitung zum nahen Bach brachte nicht viel, da wenig Wasser vorhanden war. Erst mit dem Einsatz der Fürther Motorspritze, die das Wasser aus dem Ludwigskanal pumpte, konnte das Feuer gelöscht werden.'' <ref>Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach, online abgerufen am 11. Juni 2019 | 23:23 Uhr</ref> | Den ersten großen Einsatz unter neuer Führung hatte die Feuerwehr bereits am [[26. April]] [[1928]]. Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr berichtet über den Einsatz folgendes: ''Im Gewänderhaus, Ronhofer Straße 29, nahe der Kanalbrücke, wohnten vier Familien auf zwei Etagen. Die Mansarde teilten sich eine Fabrikarbeiterin und eine Frau mit zwei Kindern. Am Donnerstag, dem 26. April, sollte ein Monteur im ersten Stock beim Fabriknachtwächter Johann Zwingel einen Benzinkochherd reparieren. Als er – vermutlich – die ca. drei Liter Benzin aus dem Tank des Herdes entfernen wollte, übersah er, dass der Tank noch unter Druck stand und dass im nahen Küchenherd Feuer brannte. Mittags um halb zwölf erfolgte eine furchtbare Explosion. Der Monteur und Frau Zwingel wurden von den Flammen erfasst und verstarben einige Stunden später an den erlittenen Brandverletzungen. Der in der Nähe wohnende Landwirt Heinrich Fein eilte vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit einer Leiter zum brennenden Haus und rettete so die Frau mit ihren beiden Kindern, die in der Mansardenwohnung von den Flammen eingeschlossen war. Die Ronhofer Feuerwehr konnte wegen des Wassermangels nicht viel ausrichten. Die 300 m lange Schlauchleitung zum nahen Bach brachte nicht viel, da wenig Wasser vorhanden war. Erst mit dem Einsatz der Fürther Motorspritze, die das Wasser aus dem Ludwigskanal pumpte, konnte das Feuer gelöscht werden.'' <ref>Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach, online abgerufen am 11. Juni 2019 | 23:23 Uhr</ref> | ||
1932 wurde bei einer Generalversammlung beschlossen, dass alle Mitglieder der Feuerwehr für monatliche 50 Pfennig Mitglied einer Unfallversicherung werden müssen. Nur fünf Jahre später feierte die Feuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen am 7. Juni 1936, bevor sich kriegsbedingt die Zeiten ändern sollten. Viele Mitglieder der Feuerwehr wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Die noch verbliebenen Mitglieder versahen ihren Dienst, u.a. bei den Luftangriffen auf Fürth. So berichtet das Protokollbuch aus den Kriegsjahren: ''Bei dem Luftangriff in der Nacht vom 25./26. Februar wurden die Anwesen sechser Wehrleute durch Brände stark betroffen, allerdings blieb kaum ein Anwesen verschont. Der Luftangriff vom 8./9. März verursachte Schäden am Laubenweg und in der Kronacher Straße. Der dritte Angriff in diesem Jahr am 10./11. August setzte die Scheunen samt Ernte der Feuerwehrmänner Ermann und Brandstätter in Brand. Unabhängig des Fliegerschadens mußte die Wehr noch 16 Übungen und vier Appelle durchführen und zu drei Bränden ausrücken. Von den 37 Mitgliedern waren 23 zum Kriegsdienst eingezogen. Zur Verstärkung wurde eine Alterabteilung, die „II. Bereitschaftsabteilung“ gegründet. Sie war elf Mann stark „und wird noch verstärkt durch die sich in Ausbildung befindlichen Volksgenossen.“ Dieser Jahresbericht ist der einzige, der mit den Worten „Sieg Heil auf den Führer!“ endet.'' | [[1932]] wurde bei einer Generalversammlung beschlossen, dass alle Mitglieder der Feuerwehr für monatliche 50 Pfennig Mitglied einer Unfallversicherung werden müssen. Nur fünf Jahre später feierte die Feuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen am [[7. Juni]] [[1936]], bevor sich kriegsbedingt die Zeiten ändern sollten. Viele Mitglieder der Feuerwehr wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Die noch verbliebenen Mitglieder versahen ihren Dienst, u.a. bei den Luftangriffen auf Fürth. So berichtet das Protokollbuch aus den Kriegsjahren: ''Bei dem Luftangriff in der Nacht vom 25./26. Februar wurden die Anwesen sechser Wehrleute durch Brände stark betroffen, allerdings blieb kaum ein Anwesen verschont. Der Luftangriff vom 8./9. März verursachte Schäden am Laubenweg und in der Kronacher Straße. Der dritte Angriff in diesem Jahr am 10./11. August setzte die Scheunen samt Ernte der Feuerwehrmänner Ermann und Brandstätter in Brand. Unabhängig des Fliegerschadens mußte die Wehr noch 16 Übungen und vier Appelle durchführen und zu drei Bränden ausrücken. Von den 37 Mitgliedern waren 23 zum Kriegsdienst eingezogen. Zur Verstärkung wurde eine Alterabteilung, die „II. Bereitschaftsabteilung“ gegründet. Sie war elf Mann stark „und wird noch verstärkt durch die sich in Ausbildung befindlichen Volksgenossen.“ Dieser Jahresbericht ist der einzige, der mit den Worten „Sieg Heil auf den Führer!“ endet.'' | ||
1945 wurde der bisherige Kommandant, Leonhard Sänger, abgesetzt. Ersetzt wurde er durch Hermann Kaiser. Als Grund findet sich in den Protokollen folgender Eintrag: | [[1945]] wurde der bisherige Kommandant, Leonhard Sänger, abgesetzt. Ersetzt wurde er durch Hermann Kaiser. Als Grund findet sich in den Protokollen folgender Eintrag: ''Durch die letzten Verwandlungen in Deutschland wurde der Kamerad Hermann Kaiser als Kommandant eingesetzt, um die Wehr neu zu richten. Er stellte die Lage richtig. Es gab lebhafte Einwürfe.'' Zu vermuten ist hierbei eine gewisse Nähe zum [[Nationalsozialismus]], so dass Sänger diese Funktion nicht mehr wahrnehmen konnte, auch wenn die Anwesenden "Kameraden" gegen dessen Absetzung protestierten. | ||
== Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg == | == Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg == |