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(/* Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand 1701 alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 S…) |
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==Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand [[1701]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>== | ==Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand [[1701]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>== | ||
* 1653 Georg Hagenauer, der neue Wirt auf dem Schwarzen Adler gibt 5 Eier und 1 Pfund, ist aber drei Jahre später die übliche Zinslast von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 38 Kreutzer zu bezahlen. | * 1653 Georg Hagenauer, der neue Wirt auf dem Schwarzen Adler gibt 5 Eier und 1 Pfund, ist aber drei Jahre später die übliche Zinslast von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 38 Kreutzer zu bezahlen. | ||
* 1661 Georg Hagenauers Ehefrau Magdalena ist am 29. September 1660 gestorben. Eine daraufhin erfolgte Inventur ergab: | |||
:: der dompröpstische Untertan Michel Hagenauer wird Vormund der Kinder | |||
:: an Besitz: Die Wirtschaft mit Haus und Stallung, nebst der abgebrannten Beckenstatt (also Bäckerei) - Gesamtwert 1200 fl. | |||
:: Schulden des Georg Hagenauer 1) bei [[Conrad Fronmüller|Pfarrer Fronmüller]] der rückständige Pachtzins für die Pfarräcker | |||
:: Schulden des Georg Hagenauer 2) beim Castellan zu Dadolzburg Johann Ulrich Danngrieß 125 fl. | |||
* 1672 stirbt auch die zweite Ehefrau Hagenauers (Felizitas, geb. Stößner) - die Inventarisierung ergibt den gleichen besitz wie 1661 | |||
* 1676 taucht in den Zinsbüchern Hans Ebersberger auf, der neuer Wirt ist. Im gleichen Jahr führt dann Hans Ebersberger gleich Klage wegen der Entziehung des Hochzeitsmahls nach Vach, als Cunz Ulrich aus Stadeln die Margaretha Zwickel heiratet. Außerdem stirbt 1676 auch noch die Wirtsfrau Kunigunda und eine erneute Inventarisierung erbringt folgendes Ergebnis: | |||
::Die Schenkstatt ist ein [http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=55292175&firsthit=0&textpattern=tann&lemmapattern=&patternlist=T:tann&lemid=GZ12776 zweigädiges] Haus mit zwei Stuben, zur linken Hand Stallung, dahinter ein neuer, noch nicht ausgebauter Stadel. | |||
:: an Zugehörung: ½ Morgen Feld, | |||
:: das Gut ist geschätzt auf 900 fl. und gibt jährlich 37 Kreutzer und 6 Hühner | |||
* 1681 der markgräfliche Büttel zu Fürth fällt mit zwei Musketieren in das Wirtshaus des Hans Ebersbergers ein und verhaftet die Dienstmagd wegen angeblicher Unzucht. Von den Löffelholz wird daraufhin die Wirtschaft als ''frei-eigentümlich'' bezeichnet, d.h. sie unterliegt nicht der Gerichtsbarkeit des Markgrafen. | |||
* 1679 beschwert sich der dompröpstische Wirt Wolf Harrscher vom [[Zum Goldenen Engel (Poppenreuth)|Güldenen Engel]], dass ihm der Hans Ebersberger die jungen Leute vom Sonntagabendtanz abziehe. Dies sei aber schon ein Vorrecht seiner Erbschenke bereits bei seinem Vater <ref>siehe zu Hannß Harrscher, dem Schneider, Wirt und Gottshauspfleger auch die [[Die Kronleuchter in St. Peter und Paul#Der Kronleuchter von 1666|Kronleuchterstiftung von 1666]]</ref> gewesen. Ebersbergers Antwort basierte darauf, dass seine Erbschenke diese Gerechtigkeit vor dem ''Schwedischen Kriege'' (= der [[Dreißigjährige Krieg]]) ebenfalls besessen habe. Er habe sie also mit erkauft und warum solle er schlechter dastehen als die ''Zapfwirtschaft'' des Harscher ...? Infolge haben sich die Herren von Löffelholz mit dem dompröpstischen [[Bambergischer Amtmann#Bekannte Bambergische Amtmänner in Fürth|Amtmann Herdegen]] in Fürth geeinigt. | |||
* 1681 schuldet Hans Ebersberger dem Nicolaus Rupprecht, Bierbrauer zu Fürth und [[1683]] und [[1684]] [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)#Liste der Bürgermeister 1600 - 1697|dompröpstischer Bürgermeister]] während der Dreiherrschaft Geld und behauptet dann die Eimer des Rupprecht wären zu klein gewesen. Diese Behauptung erweist sich als haltlos und der Ebersberger erhält von seinem Eigenherrn Löffelholz eine schwere Geldstrafe. | |||
* 1700 nach dem Tode Ebersbergers besitzt nun dessen Schwiegersohn Conrad Christoph die Schenkstatt. Conrad Christoph entstammte einer angesehenen Nürnberger Familie. Sein Vater Daniel Christoph besaß nach 1690 in Röthenbach bei Schweinau ein stattliches Wirtshaus (später "Zum Walfisch" genannt), das anscheinend als Vorlage des ab 1701 errichteten [[Schwarzer Adler (Poppenreuth)|Schwarzen Adlers]] diente <ref>vgl. hierzu: Werner Sprung "Röthenbach, einst und jetzt", Privatdruck 1988; S. 46 und S 104</ref>. Kurz nach dem Besitzantritt trifft Conrad Christoph ein schweres Unglück: durch Blitzschlag wird das gesamte Anwesen bestehend aus einem [http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=55292175&firsthit=0&textpattern=tann&lemmapattern=&patternlist=T:tann&lemid=GZ12776 zweigädigem] Wirtshaus, dem [http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=55292175&firsthit=0&textpattern=tann&lemmapattern=&patternlist=T:tann&lemid=GZ12776 zweigädigem] Beckenhaus und zweigädigem Stadel, sowie eine einfache Stallung und ein dreifacher Schweinestall völlig eingäschert. Der Brand hatte sich rasch ausgebreitet und traf nahezu den halben Ort. <ref>von dem Brand war nicht nur der Wirt Conrad Christoph betroffen, sondern 10 weiteren Bewohner Poppenreuths brannten die Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude ab. Werner Sprung zitiert aus St. A. N. Rep. 761 Nr. 346 Fasz. 25, Urkunde Nr. 42. <br/> | |||
Für die Abgebrannten durfte nach einem Sammelpatent in allen nürnbergischen Pfarreien auf dem Land (nicht aber in der Stadt) gesammelt werden. Dabei kam die stattliche Summe von 732 Gulden zusammen, dazu noch vom Waldamt 150 fl. Das Holz wurde vom Waldamt zum Wiederaufbau ohne ''Pfandgeld'' abgegeben.</ref>. Der Poppenreuther [[Johann Andreas Volland|Pfarrer Volland]] glaubte, dass Gott mit dem Blitzschlag den Wirt für sein gottloses Wesen betraft habe, denn der Wirt ''flucht viel, kommt zu wenig in die Kirche, nur Sonntag vormittags, nie nachmittags, auch nicht Freitag nachmittags'' <ref>zitiert nach dem Löffelholz-Archiv; Ortsakten Poppenreuth</ref>. | |||
==Hofbesitzer vom Boehnerstich [[1708]] bis in die neueste Zeit<ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>== | |||
[[Datei:Boener-Popp gut.jpg|300px|thumb|right|Der "Schwarze Adler" auf dem Boehnerstich von 1708]] | |||
Der | Vom Wirt Conrad Christoph, bei dem der Blitz eingeschlagen hatte, wird vom Rat ein besonderer Bericht angefordert. Als der Wirt, ''der kein gutes Lob hatte'', noch im Jahr 1701 das Wirtshaus und den Stadel wieder aufbauen will, wird wegen der Vergrößerung Einspruch erhoben. Zahlreiche Schriftstücke gehen zwischen in der Sache zwischen Nürnberg und Cadolzburg hin und her. Schließlich wurden die Baupläne genehmigt <ref>Werner Sprung zitiert aus St. A. N. Rep. 761 Nr. 346 Fasz. 1 und Fasz 25.</ref>. | ||
* 1705 reicht Conrad Christoph noch Baupläne für einen neuen Stadel beim Waldamt ein. | |||
* [[1708]] fertigt [[Johann Alexander Boener]] einen Stich von Poppenreuth an, auf dem u.a. der neuerstellte [[Schwarzer Adler (Poppenreuth)|Schwarze Adler]] mit dem charakteristischen abgesetzten Walmdach mit Gaupen zusehen ist. Im Gegensatz zu den bäuerlich geprägten Gebäuden in der Ortschaft hat der Schwarze Adler ein Barock anmutendes Äußeres. Mit der gegenüberliegendem Gaststätte [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rotes Ross]] (Poppenreuther Straße 145) bildet er den Dorfkern. Während der [[Schwarzer Adler (Gaststätte)|Schwarze Adler]] der Reichsstadt Nürnberg unterstand, gehörte das gegenüberliegende [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Ross]] zur Dompropstei Bamberg. Zu Beginn einer jeden Kirchweih, die stets ihren Ausgang im Dorfkern hatte, konkurrierten hier die beiden Amtsmänner zur Eröffnung der [[Kirchweih Poppenreuth|Kirchweih]] in Poppenreuth. Im gleichen Jahr 1708 wird Conrad Christoph noch in einer Quartiersliste für Truppendurchzüge aufgelistet, braucht aber weder Mann noch Pferd aufnehmen. | |||
* 1716 wird Conrad Christoph in der Liste zur sog. Türkensteuer als ''Bürger der Stadt'' bezeichnet, möglicherweise ein Hinweis darauf, dass er den Schwarzen Adler von einem Pächter bewirtschaften lässt. | |||
* 1730 beim Tode von Heinrich Wagner, dem nächsten Wirt, wird als Hinterlassenschaft die ''Schenkstatt mit der Beckenbehausung, Stadel und Schweinestall, sowie ½ Morgen Feld'', alles im Wert von 36ßß fl. angegeben. | |||
* bis 1739 hat Johann Rupprecht die Wirtschaft inne. Bei seinem Tod hinterlässt er der Witwe Maria Magdalena fünf unmündige Kinder und Liegenschaften im Wert wie 1730. | |||
* 1755 beträgt der Wert der Wirtschaft beim Tode des Wirts Johann Ledermüller schon 5100 fl. | |||
* 1757 heiratet Georg Thomas Emmerling die Witwe Ledermüller und wird neuer Wirt. | |||
* 1761 - 1780 hält Johann Hochmann die Gaststätte "Zum Schwarzen Adler" inne. | |||
* 1780 - Am [[11. November]] [[1780]] hat Johann Stefan Stumpfmeyer das Wirtshaus aus dem Johann Hochmannschen Konkurs für 2840 fl. gekauft. | |||
* 1798 findet Johann Lothar Stumpfmeyer zwei Brüder für 2800 fl. ab und wird damit alleiniger Besitzer des Wirtshauses für das er wieder den bekannten Zins von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 30 Kreutzern gibt. Außerdem gibt er noch für jede Hochzeit, die in seiner Gaststätte gefeiert wird weitere 30 Kreutzer. | |||
* [[1808]] erfasste die neue Bayerische Verwaltung die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird nun die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der alten Haus-Nummer 29 bzw. 30, die dem Wirt Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte, beschrieben. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 (auf dem eine Backgerechtigkeit und eine Branntweinbrennerei lag) mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: ''Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.''<ref>Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74</ref> Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege Koalitionskriege] von [[1795]] bis [[1815]]. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
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