Caspar Gran: Unterschied zwischen den Versionen

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Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online abrufbar]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online abrufbar]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>


Caspar Gran erlitt Anfang Mai 1875 einen Unfall<ref>persönliche Mitteilung der Urenkelin von Caspar Gran, Frau Irmgard Schwarz aus Oberasbach vom 7. Oktober 2019</ref>, er starb am 23. Mai 1875 an inneren Verletzungen.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 1. Juni 1875, Nr. 127/1875, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00499/pct:62.68839,24.18426,31.69043,16.15026/full/0/default.jpg online]</ref> Erst tags zuvor begab sich der königlich bayerische Notar Eduard Graf zu Fürth ''„auf Ersuchen in die Behausung Königstrasse Nummer 69 über eine Stiege dahier, traf daselbst die mir nach Namen, Stand und Wohnort bekannten Maurermeistersehegatten Herrn Kaspar und Frau Maria Wilhelmine Gran, geborene Nützel in Fürth und erhielt von denselben den Auftrag, den Erbvertrag [...] zu beurkunden”''.<ref>Erbvertragsurkunde G. R. No. 175 vom 22. Mai 1875 des k. b. Notars Eduard Graf zu Fürth, Ausfertigung für die Maurermeistersehefrau Maria Wilhelmine Gran zu Fürth betreffend Erbvertrag mit ihrem Ehemann Kaspar Gran zu Fürth vom 24. Mai 1875</ref> Mehr als die Grundsätze der Erbteilung konnte offenbar nicht mehr geregelt werden.
Caspar Gran erlitt Anfang Mai 1875 einen Unfall<ref>persönliche Mitteilung der Urenkelin von Caspar Gran, Frau Irmgard Schwarz aus Oberasbach vom 7. Oktober 2019</ref>, er starb am 23. Mai 1875 an inneren Verletzungen.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 1. Juni 1875, Nr. 127/1875, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00499/pct:62.68839,24.18426,31.69043,16.15026/full/0/default.jpg online]</ref> Erst tags zuvor begab sich der königlich bayerische Notar Eduard Graf zu Fürth ''„auf Ersuchen in die Behausung Königstrasse Nummer 69 über eine Stiege dahier, traf daselbst die mir nach Namen, Stand und Wohnort bekannten Maurermeistersehegatten Herrn Kaspar und Frau Maria Wilhelmine Gran, geborene Nützel in Fürth und erhielt von denselben den Auftrag, den Erbvertrag [...] zu beurkunden”''.<ref name="Erbvertrag">Erbvertragsurkunde G. R. No. 175 vom 22. Mai 1875 des k. b. Notars Eduard Graf zu Fürth, Ausfertigung für die Maurermeistersehefrau Maria Wilhelmine Gran zu Fürth betreffend Erbvertrag mit ihrem Ehemann Kaspar Gran zu Fürth vom 24. Mai 1875</ref> Mehr als die Grundsätze der Erbteilung konnte offenbar nicht mehr geregelt werden.


Im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach) -  die Witwe Gran hatte nämlich den o. g. Joh. Georg Hessel, einen "Holzgalanteriewaarenfabrikanten" aus Nürnberg, geheiratet.<ref>Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
Im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach) -  die Witwe Gran hatte nämlich den o. g. Joh. Georg Hessel, einen "Holzgalanteriewaarenfabrikanten" aus Nürnberg, geheiratet.<ref>Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
== Erbregelung ==
Caspar Gran hinterließ neben seiner Witwe Wilhelmine insgesamt vier eheliche Kinder: Den erstehelichen Sohn [[Leonhard Gran|Johann Leonhard Gran]], Maurermeister in Fürth, und die drei zweitehelichen, sämtlich minderjährigen Kinder Marie Margarethe (geb. 24. Oktober 1868 in Fürth), Kaspar Ludwig (geb. 12. August 1873 in Fürth) und Mathilde Gran (geb. 31. Mai 1875 in Fürth, kurz nach dem Tod des Vaters).
Im Erbvertrag vom 22. Mai 1875<ref name="Erbvertrag"/>, aufgenommen am Sterbebett, bestimmte Gran, dass sein Sohn Leonhard den Pflichtanteil erhalten, seine zweite Ehefrau und ihre Kinder aber den ganzen übrigen Betrag des Nachlasses erben sollen. Das hieß im Grundsatz, Leonhard Gran erhält einen Anteil von 10 %, Witwe Wilhelmine und die drei Kinder jeder jeweils einen von 22,5 %.
Im Detail war aber die Nachlassregulierung schwierig, da sich die Parteien anfänglich nicht einigen konnten. Insbesondere über die Höhe des Nachlasses wurde gestritten, sodass eine Versteigerung der Liegenschaften anberaumt, aber mangels Interessenten aufgehoben wurde. Daraufhin kam es schließlich zur Einigung, die am 19. Oktober 1875 als Erbvergleich beurkundet wurde, bei dem als gerichtlich bestellter Vormund über die drei minderjährigen Kinder der Drechslermeister [[Daniel Waldmann]] beteiligt war.
Der Bruttowert der Erbmasse wurde auf 100.000 Gulden festgelegt. Diese bestand aus den Fürther Immobilien Peterstraße 1 und 2 im Wert von 50.000 f. und dem Fürther Anwesen Königsstraße 69 mit den Altenberger Häusern Nr. 69 und 70 (diese mit größerer Grundstücksfläche von zusammen 5,74 Tagwerk, ca. 2 ha) in Oberasbach im Wert von 50.000 f.
Dagegen lasteten auf den Fürther Immobilien folgende Hypothekenschulden:
* Königstraße 69 (Vorgängergebäude der heutigen [[Nürnberger Straße 2]])
:8.000 f. des Fürther Maschinenfabrikanten [[Johann Wilhelm Engelhardt]]
:3.372 f. 60 Xr. des Leonhard Gran
:3.425 f. des Nürnberger Chemikers und Farbenfabrikanten Karl Puscher
* Peterstraße 1 und 2 (heute [[Gustav-Schickedanz-Straße 1; Gustav-Schickedanz-Straße 3|Gustav-Schickedanz-Straße 1 und 3]])
:8.000 f. der Fürther Glasbelegersehegatten Paulus und Anna Kundinger
:14.800 f. des Fürther königl. Advokaten Ulrich Bögner
:10.425 f. des Nürnberger Chemikers und Farbenfabrikanten Karl Puscher
Im Ergebnis der Teilung erhielt Leonhard Gran die Häuser Peterstraße 1 und 2 und Wihelmine Gran das Fürther Anwesen Königsstraße 69 und die Altenberger Anwesen Hausnummer 69 und 70. Der genaue Wertausgleich wurde durch jeweilige Übernahme der Hypotheken geregelt; für die Kinder hatten Leonhard Gran für 8.000 f. und Wilhelmine für 27.100 f. die Pflicht übernommen, diese mit 4,5 % Verzinsung bei Aufkündigung in frühesten 6 Jahren auszuzahlen.<ref>Erbvergleich nach der Urkunde № 688 vom 19. Oktober 1875 des königlich bayerischen Notars Eduard Graf zu Fürth</ref>


==Werke Architekt==
==Werke Architekt==
24.302

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