Vach: Unterschied zwischen den Versionen

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Das fränkische Straßendorf '''Vach''' liegt nordwestlich von Fürth. Es ist seit [[1972]] Stadtteil von Fürth.
Das fränkische [[wikipedia:Straßendorf|Straßendorf]] '''Vach''' liegt nordwestlich der Kernstadt von [[Fürth]]. Es ist seit [[1972]] Stadtteil von Fürth. Es liegt am Schnittpunkt der Straßen von Fürth, Herzogenaurach und [[Erlangen]]. Die Straße nach Erlangen über die [[Regnitz]] war über Jahrhunderte sehr bedeutend. Deshalb spielte auch die dort vorhandene Brücke immer wieder eine große Rolle.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Für die Entstehung von Vach im Tal der [[Regnitz]] fehlen wie bei Fürth genaue Anhaltspunkte. Der erste Ansiedler soll ein Fischer gewesen sein. Von der Vorrichtung zum Aufstauen des Wassers, um Fische zu fangen (wohl vom Flechtwerk bzw. Gefache aus Weidengeflecht für ein Wehr) stammt auch der Name Vach.<ref>Wolfgang Wiessner: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Stadt- und Landkreis Fürth, München 1963</ref>
Für die Entstehung von Vach im Tal der Regnitz fehlen wie bei Fürth genaue Anhaltspunkte. Der erste Ansiedler soll ein Fischer gewesen sein. Von der Vorrichtung zum Aufstauen des Wassers, um Fische zu fangen (wohl vom Flechtwerk bzw. Gefache aus Weidengeflecht für ein Wehr) stammt auch der Name Vach.<ref>Wolfgang Wiessner: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Stadt- und Landkreis Fürth, München 1963</ref> Vermutlich enstand der Ort im 10. Jahrhundert. Vach gehörte nie zum [[Königshof Fürth]] und stand auch kirchlich nie in einer Beziehung zu [[Kapelle St. Martin|St. Martin]] oder später zu [[Kirche St. Michael|St. Michael]] in Fürth. Ursprünglich gehörte Vach zum Bistum Eichstätt, obwohl um das Jahr 1059 die Grenze zwischen den Bistümern [[Bistum Eichstätt|Eichstätt]] und [[Bistum Bamberg|Bamberg]] südlich von Fürth verlief. Wahrscheinlich hatte aber Eichstätt in Vach noch Grundbesitz und damit Patronatsrechte.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=113}}</ref>


Die erste Erwähnung Vachs findet sich nicht in einer genau datierten Urkunde, sondern im so genannten Pontificale Gundekarianum als ''Uáche'' (u als v zu lesen!). In dieser Handschrift wurden die kirchlichen Weihehandlungen notiert, die [http://de.wikipedia.org/wiki/Gundekar_II. Gundekar II.], Bischof von Eichstätt, in und außerhalb seines Bistums vorgenommen hatte. Nur wenige davon lassen sich zeitlich genauer eingrenzen, für alle anderen kommt die gesamte Amtszeit, also der Zeitraum zwischen [[1057]] und [[1075]] in Betracht. Das gilt auch für Vach, doch hat sich seit langer Zeit die Datierung der Weihe der [[Kirche St. Matthäus|Kirche]] in das Jahr [[1059]] eingebürgert und dort der Matthäustag, der [[21. September]]. Die Kirchweihen von Vach, Lehrberg, Markt Bergel und Egenhausen wurden mit einer Reise nach Speyer in Verbindung gebracht, wo sich der Bischof am 15. Oktober 1059 aufhielt, um an einem Hoftag teilzunehmen. Für Lehrberg ist die Weihe am 16. Juni 1059 bezeugt. <ref>Heidingsfelder, Franz: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (Erlangen 1938), Nr. 222 und 223 sowie Sax, Julius: Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt (2. Aufl. Eichstätt 1927), S. 61; Festschrift 950 Jahre Kirche Allerheiligen Egenhausen 1059-2009 (Egenhausen 2009), S. 10.</ref>
Die erste Erwähnung Vachs findet sich nicht in einer genau datierten Urkunde, sondern im so genannten Pontificale Gundekarianum als ''Uáche'' (u als v zu lesen!). In dieser Handschrift wurden die kirchlichen Weihehandlungen notiert, die [http://de.wikipedia.org/wiki/Gundekar_II. Gundekar II.], Bischof von Eichstätt, in und außerhalb seines Bistums vorgenommen hatte. Nur wenige davon lassen sich zeitlich genauer eingrenzen, für alle anderen kommt die gesamte Amtszeit, also der Zeitraum zwischen [[1057]] und [[1075]] in Betracht. Das gilt auch für Vach, doch hat sich seit langer Zeit die Datierung der Weihe der [[Kirche St. Matthäus|Kirche]] in das Jahr [[1059]] eingebürgert und dort der Matthäustag, der [[21. September]]. Die Kirchweihen von Vach, Lehrberg, Markt Bergel und Egenhausen wurden mit einer Reise nach Speyer in Verbindung gebracht, wo sich der Bischof am 15. Oktober 1059 aufhielt, um an einem Hoftag teilzunehmen. Für Lehrberg ist die Weihe am 16. Juni 1059 bezeugt. <ref>Heidingsfelder, Franz: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (Erlangen 1938), Nr. 222 und 223 sowie Sax, Julius: Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt (2. Aufl. Eichstätt 1927), S. 61; Festschrift 950 Jahre Kirche Allerheiligen Egenhausen 1059-2009 (Egenhausen 2009), S. 10.</ref>


Der um 1059 geweihte Kirchenbau war vermutlich nur eine kleine Kapelle, möglicherweise aus Holz. Auch ist nicht bekannt, ob diese Kapelle damals schon zum Sprengel von Zirndorf gehörte, was dann zumindest später der Fall war. Denn während Fürth und [[Burgfarrnbach]] zum [[Bistum Bamberg]] gekommen waren, blieben Zirndorf und auch Vach bis mindestens 1375 [[Bistum Eichstätt|eichstädtisches]] Lehen.<ref>Sprung, Werner: Zehnten und Zehntrechte um Nürnberg. In MVGN 55 (1967/68), S. 1-71, hier S. 24ff, 57ff</ref> Zunächst also Filialkirche von Zirndorf, wurde St. Matthäus [[1422]] eigene Pfarrei.
Der um 1059 geweihte Kirchenbau war vermutlich nur eine kleine Kapelle, möglicherweise aus Holz. Auch ist nicht bekannt, ob diese Kapelle damals schon zum Sprengel von Zirndorf gehörte, was dann zumindest später der Fall war. Denn während Fürth und [[Burgfarrnbach]] zum [[Bistum Bamberg]] gekommen waren, blieben Zirndorf und auch Vach bis mindestens 1375 [[Bistum Eichstätt|eichstättisches]] Lehen.<ref>Sprung, Werner: Zehnten und Zehntrechte um Nürnberg. In MVGN 55 (1967/68), S. 1-71, hier S. 24ff, 57ff</ref> Zunächst also Filialkirche mit 363 Jahren von Zirndorf, wurde St. Matthäus [[1422]] eigene Pfarrei durch den Bischof Johann II. von Würzburg.


Im weltlichen Bereich sicherten sich die [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafen von Nürnberg]] entscheidende Hoheitsrechte und damit die Landeshoheit. Auf dem Wasserschloss, genannt als [[Burgstall Lohe|''Burgstall im Lohe'']], soll schon im Jahr 1200 ein Nürnberger Patriziergeschlecht gesessen haben, die älteste Urkunde über den Herrensitz stammt allerdings von [[1399]]. Ab [[1326]] bzw. [[1390]] traten die Burggrafen als Landesherren auf. So ist für 1326 der Verkauf des Fischwassers zu Vach und der Flexdorfer Mühle an die Burggrafen von Nürnberg beurkundet. Um 1400 war die Eingliederung Vachs in die [[Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach|markgräflichen]] Ämter von [[Cadolzburg]] bereits vollzogen.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 588 und 668f; Bd. 48a (München 1912), S. 16, 55 und 219</ref> Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Sie gelangte bald an die Markgrafen und bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Im weltlichen Bereich sicherten sich die [[Nürnberger Burggrafen|Burggrafen von Nürnberg]] entscheidende Hoheitsrechte und damit die Landeshoheit, so wie [[1248]] unter dem Burggrafen Friedrich III . Vach besaß zwei Herrensitze. Einer, das '''Obere Schloss''', lag an der Stelle der ehemaligen [[Dornbräu Vach|Brauerei]]. Dort saßen die ''Herren von Vach'', also ein Vacher Ortsadel, der schon im 12. Jahrhundert erwähnt wird. Auf dem anderen, dem Wasserschloss, genannt als [[Burgstall Lohe|'''Burgstall im Lohe''']], soll schon im Jahr 1200 ein Nürnberger Patriziergeschlecht gesessen haben, die älteste Urkunde über den Herrensitz stammt allerdings von [[1399]]. Ab [[1326]] bzw. [[1390]] traten die Burggrafen als Landesherren auf. So ist für 1326 der Verkauf des Fischwassers zu Vach und der Flexdorfer Mühle an die Burggrafen von Nürnberg beurkundet. Um 1400 war die Eingliederung Vachs in die [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|markgräflichen]] Ämter von [[Cadolzburg]] bereits vollzogen.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 588 und 668f; Bd. 48a (München 1912), S. 16, 55 und 219</ref> Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Sie gelangte bald an die Markgrafen und bestand bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.


Unter den Vacher Lehensherren erscheinen auch die Reichsministerialen von Gründlach bzw. ihre Erben, die Hohenlohe-Brauneck, die [[1326]] das Fischwasser an die Burggrafen von Nürnberg verkauften.<ref>Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. 1 (München 1963), S. 97</ref> Zu den Brauneckschen Lehen gehörte u.a. der ''Burgstall im Lohe''. In Vach gab es aber auch einige Lehen des Hoch-Stifts Würzburg, die sich von [[1368]] bis [[1691]] in Besitz der Herren von Seckendorff-Rinhofen nachweisen lassen.<ref>Rechter, Gerhard: Die Seckendorff, Bd. I (Neustadt a. d. Aisch 1987), S. 295</ref> Die Grundherrschaft war in Vach schon im Mittelalter stark zersplittert. Die Besitzrechte waren teils mehrfach abgestuft, denn viele Anwesen unterstanden einem Lehensherrn, der sie z.B. an vermögende Nürnberger Bürger weitergab, die wiederum die Bewirtschaftung der Güter nicht selbst übernahmen, sondern sie an Bauern gegen die Leistung von Grundabgaben überließen.  
Unter den Vacher Lehensherren erscheinen auch die Reichsministerialen von Gründlach bzw. ihre Erben, die Hohenlohe-Brauneck, die [[1326]] das Fischwasser an die Burggrafen von Nürnberg verkauften.<ref>Wießner, Wolfgang: Stadt- und Landkreis Fürth. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken Bd. 1 (München 1963), S. 97</ref> Zu den Brauneckschen Lehen gehörte u. a. der ''Burgstall im Lohe''. In Vach gab es aber auch einige Lehen des Hochstifts Würzburg, die sich von [[1368]] bis [[1691]] in Besitz der Herren von Seckendorff-Rinhofen nachweisen lassen.<ref>Rechter, Gerhard: Die Seckendorff, Bd. I (Neustadt a. d. Aisch 1987), S. 295</ref> Die Grundherrschaft war in Vach schon im Mittelalter stark zersplittert. Die Besitzrechte waren teils mehrfach abgestuft, denn viele Anwesen unterstanden einem Lehensherrn, der sie z. B. an vermögende Nürnberger Bürger weitergab, die wiederum die Bewirtschaftung der Güter nicht selbst übernahmen, sondern sie an Bauern gegen die Leistung von Grundabgaben überließen. So gehörte viel Grundbesitz den Nürnberger Patriziern, den Familien Holzschuher, Beheim, Imhoff, Tucher, Löffelholz, Haller und anderen.


Im Sommer [[1449]] begann Markgraf [[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach]] den so genannten [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieg]] gegen die Reichsstadt Nürnberg. Mit einem großen Heer zog er bei Bruck über die Regnitz und verwüstete die nürnbergischen Dörfer im [[Knoblauchsland]] und weit darüber hinaus. Auch Vach wurde gleich zu Beginn des Krieges am [[4. Juli]] niedergebrannt. Die damals vermutlich schon befestigte Kirche dürfte aber verschont worden sein, ihre Zerstörung hätte man sicher erwähnt. Außerdem wäre sonst das Chorgebälk von [[1404]] nicht erhalten geblieben.  
Im Sommer [[1449]] begann Markgraf [[wikipedia:Albrecht Achilles|Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach]] den so genannten [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieg]] gegen die Reichsstadt Nürnberg. Mit einem großen Heer zog er bei Bruck über die Regnitz und verwüstete die nürnbergischen Dörfer im [[Knoblauchsland]] und weit darüber hinaus. Auch Vach wurde gleich zu Beginn des Krieges am [[4. Juli]] niedergebrannt. Die damals vermutlich schon befestigte Kirche dürfte aber verschont worden sein, ihre Zerstörung hätte man sicher erwähnt. Außerdem wäre sonst das Chorgebälk von [[1404]] nicht erhalten geblieben.  
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Im Bauernkrieg im Jahr [[1525]], kam es im Gegensatz zu einigen umliegenden Dörfern, z. B. [[Poppenreuth]], nicht zu Aufständen oder der Bildung von bewaffneten Bauernhaufen. Allerdings hatten sich bereits im Jahr zuvor etliche Dorfgemeinden im Norden und Westen von Nürnberg vor allem wegen der Belastung durch den Zehnten beschwert, darunter auch Vach. Mehrere Bauern verweigerten im Juli [[1524]] die Abgabe, einer habe sogar dem Prediger gedroht, ihn von der Kanzel zu werfen. Sie wurden daher einige Tage im Nürnberger Lochgefängnis eingesperrt.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Nürnberger Reformationsgeschichte (Nürnberg 1968), Ratsverlässe Nr. 86, 87, 91 und 101; Vogler, Günter: Nürnberg 1524/25. Studien zur Geschichte der reformatorischen und sozialen Bewegung in der Reichsstadt (Berlin 1982), S. 119, 124ff.</ref>  
Im Bauernkrieg im Jahr [[1525]], kam es im Gegensatz zu einigen umliegenden Dörfern, z. B. [[Poppenreuth]], nicht zu Aufständen oder der Bildung von bewaffneten Bauernhaufen. Allerdings hatten sich bereits im Jahr zuvor etliche Dorfgemeinden im Norden und Westen von Nürnberg vor allem wegen der Belastung durch den Zehnten beschwert, darunter auch Vach. Mehrere Bauern verweigerten im Juli [[1524]] die Abgabe, einer habe sogar dem Prediger gedroht, ihn von der Kanzel zu werfen. Sie wurden daher einige Tage im Nürnberger Lochgefängnis eingesperrt.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Nürnberger Reformationsgeschichte (Nürnberg 1968), Ratsverlässe Nr. 86, 87, 91 und 101; Vogler, Günter: Nürnberg 1524/25. Studien zur Geschichte der reformatorischen und sozialen Bewegung in der Reichsstadt (Berlin 1982), S. 119, 124ff.</ref>  


Unter Markgraf [[Georg der Fromme|Georg dem Frommen]] wird Vach [[1528]] evangelisch. Damit setzte sich hier die Reformation etwas später als im benachbarten Nürnberger Landgebiet durch. Auch außerhalb der Kirche wurde das Zusammenleben im Dorf neu geregelt. Die älteste Gemeindeordnung stammt aus dem Jahr [[1549]]; sie wurde [[1552]], [[1582]], [[1600]] und [[1660]] noch mehrmals ergänzt bzw. erneuert.<ref>Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 25-29; Richter, Helmut: Die Vacher Gemeindeordnung von 1660, publiziert aus Anlass der Auffindung des Vacher Gemeindearchivs 1997. In: FH 48 (1998), S. 73-88</ref> Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] machte sich hierzulande lange Zeit nur in Einquartierungen und Truppendurchzügen bemerkbar, die allerdings oft genug mit Plünderungen verbunden waren. Doch konnten die Vacher noch [[1627]] ein neues Schulhaus bauen, das [[1721]] durch einen Neubau ersetzt wurde.<ref>Zum Schulhaus vgl. PfA Vach A 101, Bl. 15v und A 26, Bl. 95v/96 (1627); der Neubau von 1721 erwähnt in A 31, Bl. 179v</ref> Die schlimmste Zeit begann im Herbst [[1631]], nachdem König [[Gustav Adolf]] von Schweden den bedrängten Protestanten zu Hilfe gekommen war. Im Sommer [[1632]] trafen die feindlichen Heere bei Nürnberg aufeinander. Ein großer Teil der Landbevölkerung musste immer wieder hinter die eilends angelegte, weiträumige Befestigung der Reichsstadt flüchten und viele fielen Seuchen zum Opfer. [[1633]]/34 schlug vor allem die Besatzung der Festung Forchheim mit ihren Streifzügen bis vor die Tore Nürnbergs eine Schneise der Verwüstung. Vach blieb von diesen Schrecken des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] nicht verschont, über 200 Menschen fielen ihm zum Opfer. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis die Bevölkerungsverluste wieder einigermaßen ausgeglichen waren. Dazu trugen nicht zuletzt die vielen Exulanten aus Österreich bei. Immerhin hatten einige Gebäude den Krieg überdauert, z.B. die Kirche, das Pfarr- und das Schulhaus sowie der Herrensitz Burgstall im Lohe.
Unter Markgraf [[Georg der Fromme|Georg dem Frommen]], der nicht nur die Hochgerichtsbarkeit, sondern auch die Kirchenherrschaft innehatte, wird Vach [[1528]] evangelisch. Damit setzte sich hier die [[Reformation]] etwas später als im benachbarten Nürnberger Landgebiet durch. Auch außerhalb der Kirche wurde das Zusammenleben im Dorf neu geregelt. Die älteste Gemeindeordnung stammt aus dem Jahr [[1549]]; sie wurde [[1552]], [[1582]], [[1600]] und [[1660]] noch mehrmals ergänzt bzw. erneuert.<ref>Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 25-29; Richter, Helmut: Die Vacher Gemeindeordnung von 1660, publiziert aus Anlass der Auffindung des Vacher Gemeindearchivs 1997. In: FH 48 (1998), S. 73-88</ref> Sie regelte u. a. die Bestimmung der drei Dorfgemeiner, wovon einer ein markgräflicher, die beiden anderen Nürnbergische sein mussten. Auch war geregelt, wer wie viele Steuern zu zahlen hatte und wie viel Vieh gehalten werden durfte, denn die Vacher Gemeinde besaß nur wenig Viehweide.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=115}}</ref>


In den Jahrzehnten nach dem Krieg hat sich Vach langsam erholt. Insbesondere die Pfarrer aus der Familie Kästner trugen viel zum Wiederaufbau bei. Auch die [[1710]] erbaute [[Kunstmühle Vach|Mühle]] wurde für Vach prägend. Nach 14 Jahren vollendet, verfügte sie zeitweise auch über eine Glasschleiferei. Der Mühlenbetrieb wurde [[1990]] eingestellt. Im Jahr [[1725]] entstand eine überdachte Holzbrücke, die sich ohne jeden Pfeiler von einem Ufer zum anderen spannte.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=92}}</ref>
Der [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweite Markgrafenkrieg]] brachte [[1552]] erneut ein Inferno für das Dorf und die Zerstörung der Kirche. Obwohl Vach den Markgrafen kirchlich und hochgerichtlich dem Markgrafen unterstand, zerstörten diese ihr eigenes Dorf, waren doch die meisten Einwohner grundherrlich Nürnberg untertan. Damit sollte den Nürnbergern wirtschaftlicher Schaden zugefügt werden. Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] machte sich hierzulande lange Zeit nur in Einquartierungen und Truppendurchzügen bemerkbar, die allerdings oft genug mit Plünderungen verbunden waren. Doch konnten die Vacher noch [[1627]] ein neues Schulhaus bauen, das [[1721]] durch einen Neubau ersetzt wurde.<ref>Zum Schulhaus vgl. PfA Vach A 101, Bl. 15v und A 26, Bl. 95v/96 (1627); der Neubau von 1721 erwähnt in A 31, Bl. 179v</ref> Die schlimmste Zeit begann im Herbst [[1631]], nachdem König [[Gustav Adolf]] von Schweden den bedrängten Protestanten zu Hilfe gekommen war. Im Sommer [[1632]] trafen die feindlichen Heere bei Nürnberg aufeinander. Fürth und etliche umliegenden Ortschaften brannten. Ein großer Teil der Landbevölkerung musste immer wieder hinter die eilends angelegte, weiträumige Befestigung der Reichsstadt flüchten und viele fielen Seuchen zum Opfer. [[1633]]/34 schlug vor allem die Besatzung der Festung Forchheim mit ihren Streifzügen bis vor die Tore Nürnbergs eine Schneise der Verwüstung. Vach blieb von diesen Schrecken des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] nicht verschont, über 200 Menschen fielen ihm zum Opfer. Es sollte Jahrzehnte dauern, bis die Bevölkerungsverluste wieder einigermaßen ausgeglichen waren. Dazu trugen nicht zuletzt die vielen Exulanten aus Österreich bei. Immerhin hatten einige Gebäude den Krieg überdauert, z.B. die Kirche, das Pfarr- und das Schulhaus sowie der Herrensitz Burgstall im Lohe.  


[[Bild:ANONYM NorK6094-95 Vach-a.jpg|300px|thumb|right|Gefecht bei Vach vom 18. bis 25. Dezember 1800]]
In den Jahrzehnten nach dem Krieg hat sich Vach langsam erholt. Insbesondere die Pfarrer aus der Familie Kästner trugen viel zum Wiederaufbau bei. Auch die [[1710]] erbaute [[Kunstmühle Vach|Mühle]] wurde für Vach prägend. Nach 14 Jahren vollendet, verfügte sie zeitweise auch über eine Glasschleiferei. Der Mühlenbetrieb wurde [[1990]] eingestellt. Im Jahr [[1725]] entstand eine überdachte Holzbrücke, die sich ohne jeden Pfeiler von einem Ufer zum anderen spannte und größte Bewunderung hervorrief.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=92}}</ref>
Dann wurde der Ort wegen seiner strategischen Lage an der Regnitz wieder zum Schauplatz von Kampfhandlungen. Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Kriegs]] kam es am 9. und [[10. Juni]] [[1757]] beim Vorstoß des preußischen Freibataillons des Obristen [[wikipedia:Johann von Mayr|von Mayr]] zu einem Gefecht an der [[Vacher Regnitzbrücke|Regnitzbrücke]], die dabei abbrannte. [[1761]] ließ Markgraf [[Christian Friedrich Carl Alexander]] von Ansbach eine neue, steinerne Brücke bauen. Nach seinem Rücktritt kam Vach, wie auch Fürth, [[1792]] an Preußen. Im [[wikipedia:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] kam es [[1796]] zur ersten Einquartierung französischer Truppen in Vach. Gleichzeitig wurde eine Viehseuche eingeschleppt, der in Vach 300 Stück Vieh zum Opfer fielen. Im Dezember [[1800]] rückten die Franzosen erneut ein, während die Österreicher bei [[Stadeln]] und [[Mannhof]] lagen. Wie schon 1757 kam es zu einem heftigen Gefecht um die Brücke, mehrere Gebäude in Vach gingen in Flammen auf.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: EB 52 (2008), S. 71-126, hier S. 92ff, 102ff.</ref> Vom 18. bis [[25. Dezember]] [[1800]] kam es vor Ort zu Gefechten, nachdem sich die Franzosen und die mit ihnen verbündete Niederländer zum Rückzug genötigt gesehen und hinter das linke Regnitzufer zurückgezogen hatten.
 
[[Bild:ANONYM NorK6094-95 Vach-a.jpg|mini|right|Gefecht bei Vach vom 18. bis 25. Dezember 1800]]
Dann wurde der Ort wegen seiner strategischen Lage an der Regnitz wieder zum Schauplatz von Kampfhandlungen. Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Kriegs]] kam es am 9. und [[10. Juni]] [[1757]] beim Vorstoß des preußischen Freibataillons des Obristen [[wikipedia:Johann von Mayr|von Mayr]] zu einem Gefecht an der [[Vacher Regnitzbrücke|Regnitzbrücke]], die dabei abbrannte. [[1761]] ließ Markgraf [[Christian Friedrich Carl Alexander]] von Ansbach von seinem Baumeister ''Johann David Steingruber'' eine neue, steinerne Brücke bauen. Nach seinem Rücktritt kam Vach, wie auch Fürth, [[1792]] an Preußen. Im [[wikipedia:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] kam es [[1796]] zur ersten Einquartierung französischer Truppen in Vach. Gleichzeitig wurde eine Viehseuche eingeschleppt, der in Vach 300 Stück Vieh zum Opfer fielen. Im Dezember [[1800]] rückten die Franzosen erneut ein, während die Österreicher bei [[Stadeln]] und [[Mannhof]] lagen. Wie schon 1757 kam es zu einem heftigen Gefecht um die Brücke, mehrere Gebäude in Vach gingen in Flammen auf.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: Erlanger Bausteine 52 (2008), S. 71-126, hier S. 92 ff., 102 ff.</ref> Vom 18. bis [[25. Dezember]] [[1800]] kam es vor Ort zu Gefechten, nachdem sich die Franzosen und die mit ihnen verbündete Niederländer zum Rückzug genötigt gesehen und hinter das linke Regnitzufer zurückgezogen hatten. [[1806]] die Besatzungskosten für Vach mit Flexdorf und Ritzmannshof betragen 31.000 Gulden. [[1807]] Vach wieder von französischen Truppen besetzt.  <ref>  Aufzeichnungen 2001 von Georg Mehl Mannhof </ref>
   
   
Um [[1790]] bestand Vach aus etwa 90 Anwesen. Für diese waren nicht weniger als 20 verschiedene Grundherrschaften zuständig, die nicht nur die Grundabgaben erhoben, sondern auch die erste Gerichtsinstanz waren. [[1806]] trat das [[Königreich Preußen]] das Fürstentum Ansbach und damit auch Vach an Bayern ab. Das [[Königreich Bayern]] begann sogleich, die Behörden neu zu organisieren. Vach wurde [[1808]] dem Landgericht Nürnberg zugeteilt, das für die Verwaltung und Justiz zuständig war. Daneben galten allerdings die, wenn auch eingeschränkten, Gerichtsrechte des Adels weiter; noch [[1830]] unterstanden fast ein Fünftel der Vacher Familien sechs verschiedenen Patrimonialgerichten! Für die Erhebung der Steuern und Abgaben wurde das [[Finanzamt|Rentamt]] Fürth zuständig, der Vorläufer des Finanzamtes.<ref>Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg-Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 164 und 234</ref> Ungeachtet aller Schwierigkeiten wurde [[1811]]/12 das baufällige Pfarrhaus durch einen Neubau ersetzt und im Jahr [[1813]] wurden die Straßen gepflastert sowie der Friedhof von der Kirche weg an die heutige Stelle verlegt. Im Jahr darauf, [[1814]], wird eine Landwehr errichtet, bei der jeder Haus- und Güterbesitzer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren dienstpflichtig war.  [[1816]] führten katastrophale Wetterverhältnisse zu erheblichen Ernteausfällen und in der Folge zu einer Teuerung und Hungersnot. [[1824]] zählte Vach 104 Häuser mit 740 Einwohnern.<ref>Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg-Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 164 und 234</ref>  
Um [[1790]] bestand Vach aus etwa 90 Anwesen. Für diese waren nicht weniger als 20 verschiedene Grundherrschaften zuständig, die nicht nur die Grundabgaben erhoben, sondern auch die erste Gerichtsinstanz waren. [[1806]] trat das [[Königreich Preußen]] das Fürstentum Ansbach und damit auch Vach an Bayern ab. Das [[Königreich Bayern]] begann sogleich, die Behörden neu zu organisieren. Vach wurde [[1808]] dem Landgericht Nürnberg zugeteilt, das für die Verwaltung und Justiz zuständig war. Daneben galten allerdings die, wenn auch eingeschränkten, Gerichtsrechte des Adels weiter; noch [[1830]] unterstanden fast ein Fünftel der Vacher Familien sechs verschiedenen Patrimonialgerichten! Für die Erhebung der Steuern und Abgaben wurde das [[Finanzamt|Rentamt]] Fürth zuständig, der Vorläufer des Finanzamtes.<ref>Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg-Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 164 und 234</ref> Ungeachtet aller Schwierigkeiten wurde [[1811]]/12 das baufällige Pfarrhaus durch einen Neubau ersetzt und im Jahr [[1813]] wurden die Straßen gepflastert sowie der Friedhof von der Kirche weg an die heutige Stelle verlegt. Im Jahr darauf, [[1814]], wird eine Landwehr errichtet, bei der jeder Haus- und Güterbesitzer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren dienstpflichtig war.  [[1814]]/15 Einquartierung russischer Truppen. [[1800]]/22 Alle Einquartierungskosten dieses Zeitraumes betrugen 160.360 Gulden.  [[1816]] führten katastrophale Wetterverhältnisse zu erheblichen Ernteausfällen und in der Folge zu einer Teuerung und Hungersnot. [[1820]] kostet ein Scheffel Weizen 15-19 Gulden, 1 Maß braunes Sommerbier kostet 4 3/4 Kreuzer, 1 Pfund Rindfleisch kostet 7 1/2 Kreuzer, 1 Pfund Schweinefleisch kostet 9 1/2 Kreuzer. [[1822]] Der Turm der Pfarrkirche wird repariert und kostet 180 Gulden.  <ref> Aufzeichnungen 2001 von Georg Mehl Mannhof</ref>  [[1824]] zählte Vach 104 Häuser mit 740 Einwohnern.<ref>Hofmann, Hanns Hubert: Nürnberg-Fürth. Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4 (München 1954), S. 164 und 234</ref> [[1826]] gibt es "2 Bräuhäuser, 1 Mahlmühle, 1 Glasfabrik und 46 Anspannbesitzer".<ref>Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis vom 6. September 1826</ref>


Am [[27. Mai]] [[1832]] wurde in Vach eine große Volksversammlung gehalten. Die Ansprachen hielten Pfarrer Johann Ludwig Beck von Burgfarrnbach sowie zwei Erlanger Studenten, August Craemer und Karl Heinrich Hagen. Beide waren revolutionär eingestellt: Craemer nahm 1833 am missglückten Frankfurter Wachensturm teil, kam dafür 6 Jahre in Haft und wanderte 1845 nach Amerika aus; Hagen wurde 1848 Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und gehörte dort der äußersten Linken an.<ref>Reichold, Hartmut: Das Vacher Volksfest am 27. Mai 1832. In: EB 30 (1983), S. 195-204</ref> Auch am [[27. August]] [[1848]] fand auf [[Georg Leonhard Reuthner|Reuthners]] Felsenkeller in Vach eine große demokratische Volksversammlung mit angeblich 5.000 Teilnehmern statt.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13</ref> [[1862]] wurden Justiz und Verwaltung getrennt; für Vach waren jetzt das [[Amtsgericht]] und das Bezirksamt (seit [[1939]] [[Landratsamt]]) Fürth zuständig. Die Kriege von [[1866]] und [[1870]]/71 gingen vergleichsweise glimpflich vorüber, für den 1870 vermissten Soldaten Friedrich Schuster wurde [[1889]] eine Gedenktafel in der Kirche enthüllt.  
Am 7. März [[1832]] wurde in Vach ein großes Bürgerfest zu Ehren des Vacher Landtags-Abgeordneten [[Georg Leonhard Reuthner]]<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 11. März 1832</ref> und (?) am [[27. Mai]] [[1832]] eine große Volksversammlung abgehalten. Die Ansprachen hielten (jeweils?) Pfarrer Johann Ludwig Beck von Burgfarrnbach sowie zwei Erlanger Studenten, August Craemer und Karl Heinrich Hagen. Beide waren revolutionär eingestellt: Craemer nahm 1833 am missglückten Frankfurter Wachensturm teil, kam dafür 6 Jahre in Haft und wanderte 1845 nach Amerika aus; Hagen wurde 1848 Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und gehörte dort der äußersten Linken an.<ref>Reichold, Hartmut: Das Vacher Volksfest am 27. Mai 1832. In: Erlanger Bausteine 30 (1983), S. 195-204</ref> Auch am [[27. August]] [[1848]] fand auf [[Georg Leonhard Reuthner|Reuthners]] Felsenkeller in Vach eine große demokratische Volksversammlung mit angeblich 5.000 Teilnehmern statt. Auf dieser Versammlung wurden mehrere Beschlüsse gefasst, u. a. für eine Protestnote an die Nationnalversammlung, für ein Misstrauensvotum gegen das bayerische Ministerium sowie für einen Antrag auf Trennung von Schule und Kirche.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13 und Mittelfränkische Zeitung für Recht, Freiheit und Vaterland vom 29. August 1848</ref> [[1862]] wurden Justiz und Verwaltung getrennt; für Vach waren jetzt das [[Amtsgericht]] und das Bezirksamt (seit [[1939]] [[Landratsamt]]) Fürth zuständig. Die Kriege von [[1866]] und [[1870]]/71 gingen vergleichsweise glimpflich vorüber, für den 1870 vermissten Soldaten Friedrich Schuster wurde [[1889]] eine Gedenktafel in der Kirche enthüllt.  


Im Ort gab es Dampfziegeleien und seit [[1873]] die bekannte [[Dornbräu Vach|Brauerei]] der Familie Dorn, die aber seit 1996 nicht mehr besteht, deren Gebäude aber für Wohnraum umgenutzt wurden. Ein beliebtes Ausflugsziel für die städtische Nachbarschaft war früher der Dorn'sche Felsenkeller (kleines Waldgebiet am heutigen [[Malvenweg]]).<ref>Baumriesen mussten weichen – Linden und Eichen spendeten schon im letzten Jahrhundert im Vacher Biergarten Schatten. In: Fürther Nachrichten vom 17.10.1992</ref>
Im Ort gab es Dampfziegeleien und seit [[1873]] die bekannte [[Dornbräu Vach|Brauerei]] der Familie Dorn, die aber seit 1996 nicht mehr besteht, deren Gebäude aber für Wohnraum umgenutzt wurden. Ein beliebtes Ausflugsziel für die städtische Nachbarschaft war früher der Dorn'sche Felsenkeller (kleines Waldgebiet am heutigen [[Malvenweg]]).<ref>Baumriesen mussten weichen – Linden und Eichen spendeten schon im letzten Jahrhundert im Vacher Biergarten Schatten. In: Fürther Nachrichten vom 17.10.1992</ref>


Als [[1876]] die [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg|Bahnlinie Nürnberg – Bamberg]], die bis dahin direkt über Doos und [[Poppenreuth]] nach Norden verlaufen war, über Fürth geführt wurde, erhielt Vach eine eigene Station. Der [[Bahnhof Vach]] wurde 1876 kurioserweise auf Stadelner und Mannhofer Gebiet eröffnet, zusätzlich mit einem großen Lagerhaus für die [[Kunstmühle Vach]]. ''Die Entfernung zum Ort beträgt "ein halbe Stunde"'' (so in der Beschreibung von [[1928]]).<ref>Vach bei Fürth. In: Fürther Tagblatt vom 23.11.1928 (Zeitgeschichtliche Sammlung im Stadtarchiv Fürth)</ref> Nach [[Stadeln]] sind es nur ein paar Minuten vom Bahnhof aus. In einem [[Bahnhof_Vach#/media/File:Bahnhof_Vach_1936_60_Jahre.jpg|Zeitungsausschnitt]] vom [[31. Juli]] [[1936]] zur 60 Jahr Feier des [[Bahnhof Vach]] findet sich ein Spottgedicht, da bei der Eröffnung überhaupt keine Straßenverbindung zwischen Vach bzw. [[Mannhof]] und dem Bahnhof bestand. Die Straße an der [[Herz-Jesu-Kirche|Mannhofer Kirche]] vorbei wurde erst [[1877]] immerhin als "Verbindungsstraße 1. Klasse" für 6.637 Mark gebaut. Der Transport von Kohle verbilligte sich nun erheblich, so dass schon [[1879]] Ziegelei und Brauerei auf Dampfbetrieb umgestellt werden konnten. Zu den Bauern und Handwerkern, die seit jeher das Bild bestimmt hatten, trat nun eine wachsende Arbeiterschaft, wozu auch die neben der Mühle angelegte Glasschleiferei mit Polierwerk beitrug. 1877 hatte man zudem eine Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen eingeführt und im Bahnhof eine Postagentur errichtet, eine weitere mit dem Poststempel "Vach 1" im Ort selbst kam [[1905]] dazu. Die Agentur im Bahnhof erhielt die Unterscheidungsziffer "2". Auch die Steinbrücke von 1761 bedurfte einer Erneuerung. Sie wurde [[1904]] durch eine moderne Eisenkonstruktion ersetzt. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgte [[1910]]. Auch das Vereinsleben blühte auf; hier sei nur die Gründung der [[Freiwillige Feuerwehr Vach|Freiwilligen Feuerwehr]] im Jahr [[1885]] erwähnt.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 14ff, 22f; Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 44f</ref>
Als [[1876]] die [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg|Bahnlinie Nürnberg – Bamberg]], die bis dahin direkt über Doos und [[Poppenreuth]] nach Norden verlaufen war, über Fürth geführt wurde, erhielt Vach eine eigene Station. Der [[Bahnhof Vach]] wurde 1876 kurioserweise auf Stadelner und Mannhofer Gebiet eröffnet, zusätzlich mit einem großen Lagerhaus für die [[Kunstmühle Vach]]. ''Die Entfernung zum Ort beträgt "ein halbe Stunde"'' (so in der Beschreibung von [[1928]]).<ref>Vach bei Fürth. In: Fürther Tagblatt vom 23.11.1928 (Zeitgeschichtliche Sammlung im Stadtarchiv Fürth)</ref> Nach [[Stadeln]] sind es nur ein paar Minuten vom Bahnhof aus. In einem [[Bahnhof_Vach#/media/File:Bahnhof_Vach_1936_60_Jahre.jpg|Zeitungsausschnitt]] vom [[31. Juli]] [[1936]] zur 60 Jahr Feier des [[Bahnhof Vach]] findet sich ein Spottgedicht, da bei der Eröffnung überhaupt keine Straßenverbindung zwischen Vach bzw. [[Mannhof]] und dem Bahnhof bestand. Die Straße an der [[Herz-Jesu-Kirche|Mannhofer Kirche]] vorbei wurde erst [[1877]] immerhin als "Verbindungsstraße 1. Klasse" für 6.637 Mark gebaut. Der Transport von Kohle verbilligte sich nun erheblich, so dass schon [[1879]] Ziegelei und Brauerei auf Dampfbetrieb umgestellt werden konnten. Zu den Bauern und Handwerkern, die seit jeher das Bild bestimmt hatten, trat nun eine wachsende Arbeiterschaft, wozu auch die neben der Mühle angelegte Glasschleiferei mit Polierwerk beitrug. 1877 hatte man zudem eine Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen eingeführt und im Bahnhof eine Postagentur errichtet, eine weitere mit dem Poststempel "Vach 1" im Ort selbst kam [[1905]] dazu. Die Agentur im Bahnhof erhielt die Unterscheidungsziffer "2". Auch die Steinbrücke von 1761 bedurfte einer Erneuerung. Sie wurde [[1904]] durch eine moderne Eisenkonstruktion ersetzt. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgte [[1910]]. Auch das Vereinsleben blühte auf; hier sei nur die Gründung der [[Freiwillige Feuerwehr Fürth-Vach|Freiwilligen Feuerwehr]] im Jahr [[1885]] erwähnt.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 14ff, 22f; Großner, Rudolf: Vach im Spiegel von Jahrhunderten (Vach 1978), S. 44f</ref>  [[1905]] Errichtung einer Postagentur im Ort mit der Unterscheidungszahl "I" im Stempel. Gleichzeitig erhält die Postagentur im [[Bahnhof Vach]] die Unterscheidungsziffer "2". <ref>  Aufzeichnungen 2001 von Georg Mehl Mannhof </ref>


Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war der erste Gefallene aus der Gemeinde schon im August [[1914]] zu beklagen. Die Kriegschronik des örtlichen Pfarrers verzeichnet 49 Tote und dazu 5 Katholiken, auf der Ehrentafel stehen dagegen 69 Namen und das [[Brückenstraße (Kriegerdenkmal)|Kriegerdenkmal]] der politischen Gemeinde nennt 67 Gefallene. Da Pfarrer Stahl schwer an der Grippe erkrankt war, verschob sich am Ende des Krieges der feierliche Empfang für die heimgekehrten Soldaten bis zum [[23. März]] [[1919]].<ref>Vgl. PfA Vach, A 103 Kriegschronik 1914-1918 (mit biograpischen Angaben zu den Gefallenen)</ref> In den folgenden Jahren ging es nur langsam wieder aufwärts. Allerdings konnte die Infrastruktur deutlich verbessert werden. So wurden [[1923]] im Ort selbst und am Bahnhof Einsteigemöglichkeiten für den Postbus-Verkehr geschaffen, [[1928]] wurde ein Hochwassersteg über den [[Talübergang Brückenstraße|Talübergang]] zwischen Vach und Mannhof gebaut und von 1933 bis 1934 erfolgte die Teilkanalisierung.
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war der erste Gefallene aus der Gemeinde schon im August [[1914]] zu beklagen. Die Kriegschronik des örtlichen Pfarrers verzeichnet 49 Tote und dazu 5 Katholiken, auf der Ehrentafel stehen dagegen 69 Namen und das [[Brückenstraße (Kriegerdenkmal)|Kriegerdenkmal]] der politischen Gemeinde nennt 67 Gefallene. Da Pfarrer Stahl schwer an der Grippe erkrankt war, verschob sich am Ende des Krieges der feierliche Empfang für die heimgekehrten Soldaten bis zum [[23. März]] [[1919]].<ref>Vgl. PfA Vach, A 103 Kriegschronik 1914-1918 (mit biograpischen Angaben zu den Gefallenen)</ref> In den folgenden Jahren ging es nur langsam wieder aufwärts. Allerdings konnte die Infrastruktur deutlich verbessert werden. So wurden [[1923]] im Ort selbst und am Bahnhof Einsteigemöglichkeiten für den Postbus-Verkehr geschaffen, [[1928]] wurde ein Hochwassersteg über den [[Talübergang Brückenstraße|Talübergang]] zwischen Vach und Mannhof gebaut und von 1933 bis 1934 erfolgte die Teilkanalisierung.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hatte Vach 68 Gefallene und 77 Vermisste zu beklagen. Bei den Luftangriffen ab [[1943]] kam Vach dagegen vergleichsweise glimpflich davon, es gibt jedoch Bilder eines ausgebrannten Gehöftes, die Scheunen der Familien Rösch, Baumann und Eisermann wurden zerstört. Größere Schäden hatte dagegen der Nachbarort Mannhof zu verzeichnen. Mit dem Einmarsch der Amerikaner am [[17. April]] [[1945]] war für Vach der Krieg vorbei; tags zuvor war jedoch noch die Regnitzbrücke gesprengt worden. Sie konnte erst 1956 durch eine Spannbetonbrücke ersetzt werden.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hatte Vach 68 Gefallene und 77 Vermisste zu beklagen. Bei den Luftangriffen ab [[1943]] kam Vach dagegen vergleichsweise glimpflich davon, es gibt jedoch Bilder eines ausgebrannten Gehöftes, die Scheunen der Familien Rösch, Baumann und Eisermann wurden zerstört. Größere Schäden hatte dagegen der Nachbarort Mannhof zu verzeichnen. Mit dem Einmarsch der [[U.S. Army|Amerikaner]] am [[17. April]] [[1945]] war für Vach der Krieg vorbei; tags zuvor war jedoch noch die Regnitzbrücke gesprengt worden. Sie konnte erst 1956 durch eine Spannbetonbrücke ersetzt werden.
   
   
Nach dem Krieg wuchs die Bevölkerung durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen stark an, auch die Konfessionsverhältnisse verschoben sich. [[1950]] hatte Vach 230 Häuser mit 1.991 Einwohnern, bei der Eingemeindung nach Fürth im Jahr [[1972]] waren es bereits 2.457.<ref>Ohm, Barbara: Fürth. Geschichte einer Stadt (Fürth 2007), S. 345f</ref> Um 2010 lebten in Vach rund 3.500 Menschen. Am [[1. Dezember]] [[1945]] wurde der ''Allgemeine Sportverein Vach-Stadeln'' [[ASV Vach|ASV]] mit Vereinssitz in Vach und mit dem Sportgelände in [[Mannhof]] gegründet. [[1971]] soll es noch rund 40 landwirtschaftliche Voll- und Nebenerwerbsbetriebe und rund 600 gewerbliche oder industrielle Arbeitsplätze gegeben haben. Zwar pendelten mehrere hundert Personen zur Arbeit aus, mehr als 100 aber auch ein.<ref>Entwicklungsplan der Gemeinde ein „Bekenntnis“ zum Großraum. In: Fürther Nachrichten vom 11.12.1971</ref>
Nach dem Krieg wuchs die Bevölkerung durch den Zuzug von [[wikipedia:Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Flüchtlingen und Vertriebenen]] stark an, auch die Konfessionsverhältnisse verschoben sich. [[1950]] hatte Vach 230 Häuser mit 1.991 Einwohnern, bei der Eingemeindung nach Fürth im Jahr [[1972]] waren es bereits 2.457.<ref>Ohm, Barbara: Fürth. Geschichte einer Stadt (Fürth 2007), S. 345f</ref> Um 2010 lebten in Vach rund 3.500 Menschen. Am [[1. Dezember]] [[1945]] wurde der ''Allgemeine Sportverein Vach-Stadeln'' [[ASV Vach|ASV]] mit Vereinssitz in Vach und mit dem Sportgelände in [[Mannhof]] gegründet. [[1971]] soll es noch rund 40 landwirtschaftliche Voll- und Nebenerwerbsbetriebe und rund 600 gewerbliche oder industrielle Arbeitsplätze gegeben haben. Zwar pendelten mehrere hundert Personen zur Arbeit aus, mehr als 100 aber auch ein.<ref>Entwicklungsplan der Gemeinde ein „Bekenntnis“ zum Großraum. In: Fürther Nachrichten vom 11.12.1971</ref>
 
== Sonstiges ==
In früheren Zeitungsartikeln war manchmal die Rede vom "Marktflecken". Flugs legte sich Vach, obwohl nie zum Markt erhoben, [[1936]] dieses Prädikat zu, und führte auch ein dementsprechendes Siegel. Das wurde aber von der Regierung von Mittelfranken [[1961]] beanstandet. Es erging die Anweisung, sich nur ''Gemeinde Vach'' zu nennen. Briefbogen und Dienstsiegel mussten auf Anordnung des Innenministeriums vom [[16. April]] [[1964]] geändert werden.<ref>Artikel „Aus der Geschichte unseres Vorortes Vach“. In: Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth e. V., Hardhöhe 1975, Nr. 3, S. 41 ff.</ref>
 
== Herrensitze ==
In Vach gab es lange Zeit zwei kleine Herrensitze, deren Inhaber zeitweise auch in der Kirchengemeinde eine bedeutende Rolle spielten: Der so genannte [[Lohstraße 27|Burgstall im Lohe]] und das ''obere Schloss'' an der Stelle der späteren [[Dornbräu Vach|Brauerei Dorn]].


== Eingemeindung ==
== Eingemeindung ==
Vach wurde zum [[1. Juli]] [[1972]] in die [[Fürth| Stadt Fürth]] eingemeindet und ist heute der nördlichste Stadtteil von Fürth. Zu diesem Zeitpunkt hatte die zuvor eigenständige Gemeinde Vach 2.424 Einwohner (2.466 zusammen mit [[Ritzmannshof]] und [[Flexdorf]]), mit einem Ersten und Zweiten Bürgermeister und 9 Gemeinderäten. Der letzte 1. Bürgermeister war Konrad Wirth. Im neu gewählten Fürther Stadtrat gab es dann 3 Stadträte aus Vach: Michael Blank, Konrad Hannweg und Günter Hefele.
Vach wurde im Zuge der [[wikipedia:Gebietsreform in Bayern|Gebietsreform in Bayern]] zum [[1. Juli]] [[1972]] in die [[Fürth|Stadt Fürth]] eingemeindet und ist heute der nördlichste Stadtteil von Fürth. Zu diesem Zeitpunkt hatte die zuvor eigenständige Gemeinde Vach 2.424 Einwohner (2.466 zusammen mit [[Ritzmannshof]] und [[Flexdorf]]), mit einem Ersten und Zweiten Bürgermeister und 9 Gemeinderäten. Der letzte 1. Bürgermeister war Konrad Wirth. Im neu gewählten Fürther Stadtrat gab es dann 3 Stadträte aus Vach: Michael Blank, Konrad Hannweg und Günter Hefele.


[[1979]] hieß es dann in der Presse: Vacher Bürger sind „stadtmüde“ – „Weg von Fürth“ lautete die Parole.<ref>Fürther Nachrichten vom 17.04.1979</ref> Eine Bürgerinitiative „Selbständiges Vach” betrieb die Ausgemeindung von Vach aus der Stadt Fürth. Durch ein Infoblatt von 10 Komiteemitgliedern wurden Vorwürfe gegen die Stadt erhoben, Vach sei benachteiligt und stehe im Abseits, es sei das fünfte Rad am Wagen. Man wollte ein Bürgerbegehren und sammelte Unterschriften. Der Oberbürgermeister Scherzer hielt dagegen: Fürth habe das Doppelte für Verbesserungen in den Vororten gezahlt, als diese an Steuern aufgebracht hätten. Die Gebietsreform sei auch nicht von der Stadt Fürth initiiert worden.<ref> Nicht abbringen lassen - (Bürgerversammlung in der Vacher Gaststätte „Roter Ochse“). In: Fürther Nachrichten vom 23.05.1979</ref> Im Mai [[1980]] hieß es dann: Der Ausgemeindungsantrag der Bürgerinitiative ist – zusammen mit rund 400 anderen derartigen Eingaben – vom Bayerischen Landtag abgelehnt worden. Auch ein daraufhin erfolgter Widerspruch wurde negativ beschieden.<ref>Sprachrohr für Vorort – Neuer „Bürgerverein“ gegründet - Die „Initiative Vach“ gab sich andere Aufgabe. In: Fürther Nachrichten vom 05.05.1980</ref> Das Leitungsgremium der Bürgerinitiative wollte daraufhin einen neuen Verein fortführen, um als „Sprachrohr“ für örtliche Probleme eine Klärung und Behebung von Missständen bei Infrastrukturmaßnahmen herbeizuführen, insbesondere auf dem Gebiet des Straßenbaues und des Erschließungswesens.
[[1979]] hieß es dann in der Presse: Vacher Bürger sind „stadtmüde“ – „Weg von Fürth“ lautete die Parole.<ref>Fürther Nachrichten vom 17.04.1979</ref> Eine Bürgerinitiative „Selbständiges Vach” betrieb die Ausgemeindung von Vach aus der Stadt Fürth. Durch ein Infoblatt von 10 Komiteemitgliedern wurden Vorwürfe gegen die Stadt erhoben, Vach sei benachteiligt und stehe im Abseits, es sei das fünfte Rad am Wagen. Man wollte ein Bürgerbegehren und sammelte Unterschriften. Der Oberbürgermeister Scherzer hielt dagegen: Fürth habe das Doppelte für Verbesserungen in den Vororten gezahlt, als diese an Steuern aufgebracht hätten. Die Gebietsreform sei auch nicht von der Stadt Fürth initiiert worden.<ref> Nicht abbringen lassen - (Bürgerversammlung in der Vacher Gaststätte „Roter Ochse“). In: Fürther Nachrichten vom 23.05.1979</ref> Im Mai [[1980]] hieß es dann: Der Ausgemeindungsantrag der Bürgerinitiative ist – zusammen mit rund 400 anderen derartigen Eingaben – vom Bayerischen Landtag abgelehnt worden. Auch ein daraufhin erfolgter Widerspruch wurde negativ beschieden.<ref>Sprachrohr für Vorort – Neuer „Bürgerverein“ gegründet - Die „Initiative Vach“ gab sich andere Aufgabe. In: Fürther Nachrichten vom 05.05.1980</ref> Das Leitungsgremium der Bürgerinitiative wollte daraufhin einen neuen Verein fortführen, um als „Sprachrohr“ für örtliche Probleme eine Klärung und Behebung von Missständen bei Infrastrukturmaßnahmen herbeizuführen, insbesondere auf dem Gebiet des Straßenbaues und des Erschließungswesens.


Das frühere Rathaus mit seinem Uhrentürmchen in der [[Amtsgasse]] wurde nach einer Generalsanierung im Jahr [[1997]] das Vereinsheim des [[Fischereiverein Fürth|Fischereivereins Fürth]].
Das frühere Rathaus mit seinem Uhrentürmchen in der [[Amtsgasse]] wurde nach einer Generalsanierung im Jahr [[1997]] das Vereinsheim des [[Fischereiverein Fürth|Fischereivereins Fürth]].
Im Zuge der Eingemeindung kam es zu Straßenumbenennungen. So wurde u. a. die Sommerstraße in [[Rotdornstraße]] und die Gartenstraße zum [[Geranienweg]] umbenannt.


== Kulturelle Eigenheiten ==
== Kulturelle Eigenheiten ==
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* Konrad Wirth
* Konrad Wirth


== Besonderheiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
* [[Kirche St. Matthäus]]
* [[Kirche St. Matthäus]]
* [[Kunstmühle Vach|Kunstmühle]] an der [[Regnitz]]
* [[Kunstmühle Vach|Kunstmühle]] an der [[Regnitz]]
* Zwei ehemalige [[Herrensitze]], einer "im Loh" ([[Lohstraße 27|Burgstallohe]]) und die [[Dornbräu Vach|nachmalige Brauerei]] mit einem [[Storch|Storchennest]] auf dem Schornstein.
* Zwei ehemalige [[Herrensitze]], einer "im Loh" ([[Lohstraße 27|Burgstallohe]]) und die [[Dornbräu Vach|nachmalige Brauerei]] mit einem [[Storch|Storchennest]] auf dem Schornstein.
== Denkmalschutz ==
* [[Am Vacher Markt 8]]  ehem. Gasthaus Zur goldenen Krone
* [[Brückenstraße (Brücke)]]
* [[Brückenstraße (Kriegerdenkmal)]]
* [[Brückenstraße 1]]
* [[Brückenstraße 2]]
* [[Brückenstraße 5]]
* [[Brückenstraße 11 / 11a]]
* [[Brückenstraße 12]]
* [[Brückenstraße 22 / 22b|Brückenstraße 22 / 22a]]
* [[Herzogenauracher Straße 2]]
* [[Herzogenauracher Straße 3 / 5]]
* [[Lohstraße 8]]
* [[Lohstraße 27]]
* [[Rotdornstraße 7]]
* [[Vacher Kirchenweg 5]] - [[Kirche St. Matthäus]]
* [[Zedernstraße 5]]
== Verwechslung mit Vacha/Thüringen ==
[[Datei:Vacha Thüringen und nicht Vach.jpg|mini|rechts|Das mittelalterliche Vacha/Thüringen in der alten Schreibweise Vach, dass allerdings nichts mit dem mittelfränkischen Vach zu tun hat.]]
Gelegentlich wird Vach mit [[wikipedia:Vacha|Vacha]] in [[wikipedia:Thüringen|Thüringen]] verwechselt, zumal Vacha im Mittelalter ebenfalls als Vach - ohne a am Ende - geschrieben wurde.
== Sonstiges ==
In früheren Zeitungsartikeln war manchmal die Rede vom [[wikipedia:Flecken (Ort)|"Marktflecken"]]. Flugs legte sich Vach, obwohl nie zum [[wikipedia:Marktgemeinde|Markt]] erhoben, [[1936]] (an anderer Stelle schon 1928) dieses Prädikat zu, und führte auch ein dementsprechendes Siegel. Das wurde aber von der Regierung von Mittelfranken [[1961]] beanstandet. Es erging die Anweisung, sich nur ''Gemeinde Vach'' zu nennen. Briefbogen und Dienstsiegel mussten auf Anordnung des Innenministeriums vom [[16. April]] [[1964]] geändert werden.<ref>Artikel „Aus der Geschichte unseres Vorortes Vach“. In: Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth e. V., Hardhöhe 1975, Nr. 3, S. 41 ff.</ref> Dafür bekam Vach 1967 ein eigenes Wappen. Oben ein Mühlrad und unten ein waagrechter Fisch weisen auf den zu dieser Zeit wichtigsten Betrieb und die Bedeutung des Namens Vach hin.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=117}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Wilhelm Leibenzeder: [[Vacher Fotoalbum (Buch)|Vacher Fotoalbum)]], Eigenverlag, Fürth / Vach, 1943
* [[Walter Fischer]]: ''Die Bataille bei Vach am 10. Juni 1757''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1977/1, 2, S. 40 - 43
* [[Walter Fischer]]: ''Die Bataille bei Vach am 10. Juni 1757''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1977/1, 2, S. 40 - 43


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* [[Helmut Richter|Helmut Richter]]: ''Die Vacher Gemeindeordnung von 1660''. In: Fürther Heimatblätter, 1998/3, S. 73 - 88
* [[Helmut Richter|Helmut Richter]]: ''Die Vacher Gemeindeordnung von 1660''. In: Fürther Heimatblätter, 1998/3, S. 73 - 88
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=113-126}}


* Markus Pöllinger (Hg., Pfarrer): ''[[950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|950 Jahre St. Matthäus in Vach]]'', Vach, 2009
* Markus Pöllinger (Hg., Pfarrer): ''[[950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|950 Jahre St. Matthäus in Vach]]'', Vach, 2009
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* Johannes Alles: ''Modernes Wohnen im alten Vacher Sudhaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 06. Juli 2010
* Johannes Alles: ''Modernes Wohnen im alten Vacher Sudhaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 06. Juli 2010


* Johannes Alles: ''Als die Kleeblattstadt sich Richtung Norden fraß''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/als-die-kleeblattstadt-sich-richtung-norden-frass-1.2195953 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Als die Kleeblattstadt sich Richtung Norden fraß''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juli 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/als-die-kleeblattstadt-sich-richtung-norden-frass-1.2195953 online]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Am Vacher Markt]]
* [[Bahnhof Vach]]
* [[Bahnhof Vach]]
* [[Kirchweih Vach]]  
* [[Kirchweih Vach]]  
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* [[Vacher Straße]]
* [[Vacher Straße]]
* [[Kirche St. Matthäus]]
* [[Kirche St. Matthäus]]
* [[Zedernstraße 5]] (Friedhof Vach)
* [[Turnverein Vach 1903 e. V.]]
* [[Mannhof]]
* [[Mannhof]]
* [[Trogbrücken]]
* [[Brückenstraße (Brücke)]]
* [[Eingemeindungen|Eingemeindungen nach Fürth]]
* [[Dornbräu Vach]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [[wikipedia:Vach (Fürth)|Vach]] (Wikipedia)
* [[wikipedia:Vach (Fürth)|Vach]] (Wikipedia)
* [[wikipedia:Liste der Baudenkmäler in Fürth-Vach|Liste der Baudenkmäler in Vach]] (Wikipedia)
* [[wikipedia:Liste der Baudenkmäler in Fürth-Vach|Liste der Baudenkmäler in Vach]] (Wikipedia)
* St.-Matthäus-Kirche, Vach - [http://www.kirche-vach.de im Internet]
* St.-Matthäus-Kirche, Vach - [http://www.kirche-vach.de online]
* Angriff des preußischen Freikorps Mayr am 10. Juni 1757, Vach, Kupferstich - [http://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-BAR-0000000000145539 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]
* Angriff des preußischen Freikorps Mayr am 10. Juni 1757, Vach, Kupferstich - [http://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-BAR-0000000000145539 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]