90.937
Bearbeitungen
Zeile 61: | Zeile 61: | ||
Spätestens ab Sommer 1944 war Walter auch zusätzlich zu seiner Funktion als Leiter des Erkennungsdienstes [[Wikipedia:Kompaniefeldwebel|Spieß]] beim Kommandanturstab des KZ Auschwitz. Er organisierte für die Angehörigen der Lager-SS auch Filmvorführungen. Im Zuge der Räumung des KZ Auschwitz befahl er dem in seiner Abteilung eingesetzten Häftling [[Wikipedia:Wilhelm Brasse|Wilhelm Brasse]], vor dem Eintreffen der [[Wikipedia:Rote Armee|Roten Armee]] im Januar 1945 die Negative und Abzüge der erkennungsdienstlichen Häftlingsfotografien zu verbrennen. Brasse entsprach zum Schein dieser Anweisung, solange Walter anwesend war, und löschte anschließend das Feuer im Ofen, um die Dokumente für die Nachwelt zu sichern. | Spätestens ab Sommer 1944 war Walter auch zusätzlich zu seiner Funktion als Leiter des Erkennungsdienstes [[Wikipedia:Kompaniefeldwebel|Spieß]] beim Kommandanturstab des KZ Auschwitz. Er organisierte für die Angehörigen der Lager-SS auch Filmvorführungen. Im Zuge der Räumung des KZ Auschwitz befahl er dem in seiner Abteilung eingesetzten Häftling [[Wikipedia:Wilhelm Brasse|Wilhelm Brasse]], vor dem Eintreffen der [[Wikipedia:Rote Armee|Roten Armee]] im Januar 1945 die Negative und Abzüge der erkennungsdienstlichen Häftlingsfotografien zu verbrennen. Brasse entsprach zum Schein dieser Anweisung, solange Walter anwesend war, und löschte anschließend das Feuer im Ofen, um die Dokumente für die Nachwelt zu sichern. | ||
Walter floh schließlich auf einem Motorrad aus dem Lager. Sohn Dieter war in Auschwitz an Fleckfieber gestorben, Tochter Heidemarie starb nach Kriegsende unter ungeklärten Umständen, nur Sohn Klaus überlebte. Anschließend leistete Walter Kriegsdienst bei Einheiten der [[Wikipedia:Waffen-SS|Waffen-SS]]. Im Frühjahr [[1945]] war er noch im [[Wikipedia:KZ Mittelbau-Dora|KZ Mittelbau-Dora]] eingesetzt, dem Fundort des Auschwitz-Albums. | Walter floh schließlich auf einem Motorrad aus dem Lager. Sohn Dieter war in Auschwitz an Fleckfieber gestorben, Tochter Heidemarie starb nach Kriegsende unter ungeklärten Umständen, nur Sohn Klaus überlebte. Anschließend leistete Walter Kriegsdienst bei Einheiten der [[Wikipedia:Waffen-SS|Waffen-SS]]. Im Frühjahr [[1945]] war er noch im [[Wikipedia:KZ Mittelbau-Dora|KZ Mittelbau-Dora]] eingesetzt, dem Fundort des Auschwitz-Albums, dass er vermutlich bei der übereilten Flucht aus dem KZ Dora dort vergessen hatte. Das Fotoalbum mit ca. 200 Aufnahmen gilt bis Heute als einzige bekannte Dokumentation, die den "Betrieb" eines KZs fotografisch darstellt. Insgesamt wurden 15 Exemplare angefertigt, wovon aktuell nur das persönliche Exemplar Walters aus dem KZ Dora noch erhalten ist. | ||
==Kriegsgefangenschaft und Entnazifizierung== | ==Kriegsgefangenschaft und Entnazifizierung== |