Lohstraße 27: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
In Vach gab es schon im Mittelalter ganz unterschiedliche Grundherren, z. B. die Burggrafen von Nürnberg oder die Reichsministerialen von Gründlach und ihre Erben, die Hohenlohe Brauneck. Zu den Brauneck'schen Lehen gehörte auch der '''Burgstall im Lohe'''<ref>Lohbauer, Christian: [[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13. Historische Beschreibung der Pfarreien Vach, Großgründlach, Eltersdorf mit Tennenlohe, Bruck, Büchenbach, Frauenaurach, Obermichelbach, Herzogenaurach und Münchaurach mit Oberreichenbach. 1. Teil (Fürth 1892), S. 13; Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480}} Die jeweiligen Angaben zu den Besitzern enthalten aber z. T. grobe Fehler.</ref>, im Norden von Vach gelegen. Bei der ersten Erwähnung [[1399]] wird er als Haus in einem Weiher beschrieben, das damals Michael Grundherr an Hans Pirckheimer verkaufte.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 59</ref> Dessen Sohn Fritz erscheint [[1414]] als Inhaber.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 669, vgl. zu Hans und Fritz Pirckheimer auch Reimann, Arnold: Die älteren Pirckheimer (Leipzig 1944), S. 34 ff.</ref> [[1422]] gehörte der Herrensitz Wilhelm Rummel. Von dessen Witwe erwarb ihn [[1447]] Heinrich Geuder von Heroldsberg für 2.500 Gulden.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 178, vgl. Schaper, Christa: Die Ratsfamilie Rummel Kaufleute, Finanziers und Unternehmer. In: MVGN 68 (1981), S. 1-107, hier S. 7 und 79</ref> Die Geuder behielten das Lehen über 100 Jahre.<ref>Vgl. u. a. die Eybschen Lehenbriefe 1476-1522 in StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 846, 849, 859, 862 und 873</ref> Um [[1560]] ging es an den Kaufmann Christoph Lindner.<ref>StAN, Rep. 499/328 Materialsammlung Karl Kohn, Nr. 81/11</ref> Johann Albrecht Meixner, der den Burgstall durch seine Heirat ([[1651]]) mit Anna Maria geb. Fuchs von Wolkersdorf, verwitwete Lindner, an sich gebracht hatte, veräußerte ihn [[1662]] an Johann Ulrich Danngrieß (1625-1683), einen Exulanten aus Eferding in Oberösterreich.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1665; vgl. auch Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 222-238</ref> [[1679]] gelangte der Sitz an Johann Heysinger zu Waldeck<ref> Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 226</ref>, dessen Enkel Christian Heinrich ihn [[1718]] an Christoph Friedrich Held verkaufte.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1085</ref> Der nächste Besitzer war ein Hofrat Sauber, dann folgte der Kammerrat und Oberbräuverwalter zu Zirndorf [[Johann Georg Hoffmann (1712 - 1773)|Johann Georg Hof(f)mann]] (1712-1773). [[1822]] übernahm Bürgermeister [[Georg Leonhardt Reuthner]] das Anwesen und richtete im Vorhof eine Brauerei ein, die aber nur bis [[1862]] bestand. Von [[1863]] bis in die 1980er Jahre gehörte das Schlösschen der Familie Paulus. Es soll im Kern noch aus dem 16. Jahrhundert stammen, wurde aber [[1663]] erneuert und später nach Norden erweitert. Eine grundlegende Renovierung erfolgte [[1989]]/90.<ref>Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480-483}}</ref>  
In Vach gab es schon im Mittelalter ganz unterschiedliche Grundherren, z. B. die Burggrafen von Nürnberg oder die Reichsministerialen von Gründlach und ihre Erben, die Hohenlohe Brauneck. Zu den Brauneck'schen Lehen gehörte auch der '''Burgstall im Lohe'''<ref>Lohbauer, Christian: [[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13. Historische Beschreibung der Pfarreien Vach, Großgründlach, Eltersdorf mit Tennenlohe, Bruck, Büchenbach, Frauenaurach, Obermichelbach, Herzogenaurach und Münchaurach mit Oberreichenbach. 1. Teil (Fürth 1892), S. 13; Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480}} Die jeweiligen Angaben zu den Besitzern enthalten aber z. T. grobe Fehler.</ref>, im Norden von Vach gelegen. Bei der ersten Erwähnung [[1399]] wird er als Haus in einem Weiher beschrieben, das damals Michael Grundherr an Hans Pirckheimer verkaufte.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 59</ref> Dessen Sohn Fritz erscheint [[1414]] als Inhaber.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 669, vgl. zu Hans und Fritz Pirckheimer auch Reimann, Arnold: Die älteren Pirckheimer (Leipzig 1944), S. 34 ff.</ref> [[1422]] gehörte der Herrensitz Wilhelm Rummel. Von dessen Witwe erwarb ihn [[1447]] Heinrich Geuder von Heroldsberg für 2.500 Gulden.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 178, vgl. Schaper, Christa: Die Ratsfamilie Rummel Kaufleute, Finanziers und Unternehmer. In: MVGN 68 (1981), S. 1-107, hier S. 7 und 79</ref> Die Geuder behielten das Lehen über 100 Jahre.<ref>Vgl. u. a. die Eybschen Lehenbriefe 1476-1522 in StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 846, 849, 859, 862 und 873</ref> Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde der Herrensitz, wie viele weitere, als Sommer- und Jagdschloss Nürnberger Patrizier, aber auch zur Verteidigung des Nürnberger Umlandes genutzt. Aus dieser Zeit stammt noch der Charakter des Schlosses, das schon ursprünglich ein Wasserschloss war und das mit den wenigen Fenstern im Untergeschoß Verteidigungsbereitschaft signalisierte.
 
Um [[1560]] ging es an den Kaufmann Christoph Lindner.<ref>StAN, Rep. 499/328 Materialsammlung Karl Kohn, Nr. 81/11</ref> Johann Albrecht Meixner, der den Burgstall durch seine Heirat ([[1651]]) mit Anna Maria geb. Fuchs von Wolkersdorf, verwitwete Lindner, an sich gebracht hatte, veräußerte ihn [[1662]] an Johann Ulrich Danngrieß (1625-1683), einen Exulanten aus Eferding in Oberösterreich.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1665; vgl. auch Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 222-238</ref> Im Dreißigjährigen Krieg war das Gebäude teilweise zerstört worden. Es wurde [[1663]] erneuert und später nach Norden erweitert.  [[1679]] gelangte der Sitz an Johann Heysinger zu Waldeck<ref> Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 226</ref>, dessen Enkel Christian Heinrich ihn [[1718]] an Christoph Friedrich Held verkaufte.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1085</ref> In dieser Zeit war der vorkragende Fachwerkaufbau entstanden. Da Fachwerk zu dieser Zeit aber schon unmodern geworden war, wurde es sofort verputzt. Der nächste Besitzer war ein Hofrat Sauber, dann folgte der Kammerrat und Oberbräuverwalter zu Zirndorf [[Johann Georg Hoffmann (1712 - 1773)|Johann Georg Hof(f)mann]] (1712-1773). [[1822]] übernahm Bürgermeister [[Georg Leonhardt Reuthner]] das Anwesen und richtete im Vorhof eine Brauerei ein, die aber nur bis [[1862]] bestand. Von [[1863]] bis in die 1980er Jahre gehörte das Schlösschen der Familie Paulus. Ein Türmchen, das sich auf dem südlichen Giebel befand, wurde [[1927]] wegen Baufälligkeit entfernt. In den jahren danach verfiel das Anwesen immer mehr. Eine grundlegende Renovierung erfolgte [[1989]]/90.<ref>Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480-483}}</ref> Dabei wurde auch das Fachwerk wieder freigelegt.


LEHNES berichtet dazu 1841:
LEHNES berichtet dazu 1841:
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==Literatur==
==Literatur==
* [[Walter Fischer]]: ''Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1992/1, S. 26 - 29
* [[Walter Fischer]]: ''Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1992/1, S. 26 - 29
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=124-125}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==