Der Taufstein in St. Peter und Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Beckenschlägerschüssel um 1500 als Poppenreuther  Taufschale===
=== Beckenschlägerschüssel um 1500 als Poppenreuther  Taufschale===
[[Datei:Taufschüssel Poppenreuth a.jpg|400px|thumb|left|Beckenschlägerschüssel aus Messing]]   
[[Datei:Taufschüssel Poppenreuth a.jpg|400px|mini|left|Beckenschlägerschüssel aus Messing]]   
Die ins steinerne Taufbecken einzusetzende Taufschüssel aus Messing ist nicht nur um einiges älter als der Stein, sondern auch als das Stiftungsjahr vermuten lässt. Sie gehört zu den ersten Anschaffungen nach den Verwüstungen und Plünderungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]. Als Beckenschlägerschüssel wurde ihr Ornament im Boden über einer Model, also einer negativen Form „geschlagen“. Eine Beckenschlägerschüssel ist gewissermaßen ein Abdruck. Diese Technik war im Nürnberger Raum um das Jahr 1500 sehr verbreitet.
Die ins steinerne Taufbecken einzusetzende Taufschüssel aus Messing ist nicht nur um einiges älter als der Stein, sondern auch als das Stiftungsjahr vermuten lässt. Sie gehört zu den ersten Anschaffungen nach den Verwüstungen und Plünderungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]. Als Beckenschlägerschüssel wurde ihr Ornament im Boden über einer Model, also einer negativen Form „geschlagen“. Eine Beckenschlägerschüssel ist gewissermaßen ein Abdruck. Diese Technik war im Nürnberger Raum um das Jahr 1500 sehr verbreitet.


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Der äußerste Ring eines getrieben Ornamentes geht nicht auf. Er wirkt auf der linken unteren Seite „zusammengepfuscht“. Damit verrät er etwas über die Herstellungsweise: Die Modelvorlagen wurden in Form von Segmentbögen zusammengestellt, bis sie halbwegs einen Kreis ergaben.
Der äußerste Ring eines getrieben Ornamentes geht nicht auf. Er wirkt auf der linken unteren Seite „zusammengepfuscht“. Damit verrät er etwas über die Herstellungsweise: Die Modelvorlagen wurden in Form von Segmentbögen zusammengestellt, bis sie halbwegs einen Kreis ergaben.


Die runde Bildszene zeigt links den Engel Gabriel mit weitgeöffneten Flügeln. In seiner linken Hand hält er den Botenstab mit einer Kreuzesdarstellung. Es ist ein Symbol für den Opfertod Jesu und weist damit auf den Ausgang der Geschichte hin. Gabriel erhebt die rechte Hand zum Redegestus, deutet dabei auf Maria und beginnt mit der Verkündigung „Ave Maria, gratia plena ...“. <br />[[Datei:Taufschüssel Poppenreuth 1661.jpg|thumb|right|Stiftungsdatum der Taufschüssel 1661]]
Die runde Bildszene zeigt links den Engel Gabriel mit weitgeöffneten Flügeln. In seiner linken Hand hält er den Botenstab mit einer Kreuzesdarstellung. Es ist ein Symbol für den Opfertod Jesu und weist damit auf den Ausgang der Geschichte hin. Gabriel erhebt die rechte Hand zum Redegestus, deutet dabei auf Maria und beginnt mit der Verkündigung „Ave Maria, gratia plena ...“. <br />[[Datei:Taufschüssel Poppenreuth 1661.jpg|mini|right|Stiftungsdatum der Taufschüssel 1661]]


Die Szene findet im Freien statt, in einem Garten. Der eingezäunte Garten, der „hortus conclusus“, gilt als Symbol für die Jungfräulichkeit Mariens. Im Hintergrund zwischen Maria und dem Engel steht ein großes Henkelgefäß mit blühenden Blumen. Die Blüten werden manchmal als die mystische Rose Marias gedeutet, die mit ihren sechs Blättern vollkommener war als die übliche Rose mit ihren fünf Blättern.<ref>In spätgotischer Zeit dienen Pflanzen vermehrt der visuellen Erklärung einer mystischen Kraft- bzw. Tugend-Deutung</ref>
Die Szene findet im Freien statt, in einem Garten. Der eingezäunte Garten, der „hortus conclusus“, gilt als Symbol für die Jungfräulichkeit Mariens. Im Hintergrund zwischen Maria und dem Engel steht ein großes Henkelgefäß mit blühenden Blumen. Die Blüten werden manchmal als die mystische Rose Marias gedeutet, die mit ihren sechs Blättern vollkommener war als die übliche Rose mit ihren fünf Blättern.<ref>In spätgotischer Zeit dienen Pflanzen vermehrt der visuellen Erklärung einer mystischen Kraft- bzw. Tugend-Deutung</ref>
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