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== Geschichte der Grüner Bräu == | == Geschichte der Grüner Bräu == | ||
[[Bild:Grüner Sudhaus.jpg| | [[Bild:Grüner Sudhaus.jpg|mini|right|Sudhaus der Grüner Brauerei im Jahr 1940]]Erstmals [[1860]] bzw. [[1862]] erscheint im Zusammenhang mit Bier der Name Grüner in Fürth. Die Brüder Johann Georg (geb. [[19. Februar]] [[1833]], gest. [[28. Februar]] [[1881]]), Johann Heinrich (gest.[[1893]]) und [[Georg Heinrich Grüner]] aus Altdorf erwarben am [[3. Mai]] [[1860]] eine Brauerei an der [[Gartenstraße]], auf deren Grundstück bereits seit dem [[11. April]] [[1709]] eine erst später genutzte "Bräugerechtigkeit" lag, und bauten diese [[1863]] auf dem Gelände zwischen [[Rosenstraße|Rosen-]], Gartenstraße und [[Wasserstraße]] stark aus. Nacheinander wurden die Mälzerei, das Sudhaus, die Gär- und Lagerkeller ausgebaut. Allerdings sorgte die Brauerei bereits kurz vor der Fertigstellung des Neubaus für Schlagzeilen, als der Felsenkeller unterhalb des Anwesens kurz vor Fertigstellung [[1866]] einstürzte und eine große Menge Bier verloren ging.<ref>Fürther Tageblatt - In den Fürther Katakomben, 26./27. November 1932</ref> Um kurzfristig einen Ersatz für den verloren gegangenen Lagerkeller zu schaffen, wich man auf das Familienanwesen in der [[Vacher Straße]] aus und baute hier von [[1866]] bis [[1872]] einen neuen Felsenkeller, den heute noch existierenden [[Grüner-Keller]]. | ||
[[Datei:Grüner Brauerei A5675.jpg| | [[Datei:Grüner Brauerei A5675.jpg|mini|left|Grüner Brauerei um 1930]]Als die Gebrüder Grüner die Brauerei übernahmen, entsprach [[1860]] der Bierausstoß "lediglich" 5.500 hl Bier. Bis [[1865]] erreichten die Gebrüder Grüner bereits einen Bierausstoß von 20.000 hl Bier. Die Söhne (Heinrich, Georg und Johann Georg), die das Unternehmen nach dem Tod des Vaters Johann Heinrich Grüner [[1866]] übernommen hatten, konnten den Bierausstoß bis [[1890]] weiter erhöhen - auf ca. 63.000 hl Bier. Mit dem Beginn der Industrialisierung und der zügigen Anbindung Fürths an das damals neu entstehende Bahnnetz stand dem Export des Grüner Biers nichts mehr im Weg. Eigens hierfür wurden sechs Eisenbahnwaggons mit Eiskühlung angeschafft. | ||
[[Bild:A5242 Hermann Grüner.jpg| | [[Bild:A5242 Hermann Grüner.jpg|mini|left|Hermann Grüner]]Am [[18. September]] [[1896]] wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nachdem Georg Heinrich Grüner nach dem Tod der Brüder Alleininhaber geworden war. Der offizielle Name der Brauerei lautete nun wie folgt: ''Aktienbrauerei Fürth, vorm. Gebrüder Grüner in Fürth''.<ref>Beglaubigte Abschrift der Urkunde für Hrn. Comerzienrat Heinrich Grüner, Brauereibesitzer in Fürth von dem Kgl. Notar Johann Baptist Fick in Fürth, vom 16.09.1896, Stadtarchiv Fürth</ref> Das Stammkapital betrug am Gründungstag 1.350.000 Mark. Direktor wurde Hermann Grüner, der Sohn des Kommerzienrates Heinrich Grüner. Unter seiner Leitung konnte das Brauereianwesen stetig erweitert und modernisiert werden, so dass der Bierausstoß bis kurz vor Kriegsbeginn 1914 bei knapp 100.000 hl Liter lag. | ||
Folgende technische Neuerungen wurden u. a. in der Grüner vorgenommen:<ref>Handschriftliche Chronik der Brauerei Grüner, ca. 1950, Stadtarchiv</ref> | Folgende technische Neuerungen wurden u. a. in der Grüner vorgenommen:<ref>Handschriftliche Chronik der Brauerei Grüner, ca. 1950, Stadtarchiv</ref> | ||
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[[Hermann Grüner]], ab [[1922]] wie sein Vater auch mit dem vom Bay. Staat verliehenen Titel Kommerzienerat, verstarb unerwartet [[1928]] an einem Herzinfarkt. Die Aktiengesellschaft besaß zu diesem Zeitpunkt dreizehn eigene Wirtschaftsanwesen in Fürth, Nürnberg und Erlangen. Der Gebäudekomplex der Brauerei [[Wasserstraße]]/[[Rosenstraße]] umfasste ca. 7 ha.<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> [[1926]] wurde die Brauerei erneut umbenannt in: Grüner-Bräu A.G., Fürth/B.<ref>Abschrift - Der Aufsichtsrat der Aktienbrauerei vorm. Gebr. Grüner, S. 1, Stadtarchiv</ref> | [[Hermann Grüner]], ab [[1922]] wie sein Vater auch mit dem vom Bay. Staat verliehenen Titel Kommerzienerat, verstarb unerwartet [[1928]] an einem Herzinfarkt. Die Aktiengesellschaft besaß zu diesem Zeitpunkt dreizehn eigene Wirtschaftsanwesen in Fürth, Nürnberg und Erlangen. Der Gebäudekomplex der Brauerei [[Wasserstraße]]/[[Rosenstraße]] umfasste ca. 7 ha.<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> [[1926]] wurde die Brauerei erneut umbenannt in: Grüner-Bräu A.G., Fürth/B.<ref>Abschrift - Der Aufsichtsrat der Aktienbrauerei vorm. Gebr. Grüner, S. 1, Stadtarchiv</ref> | ||
[[Bild:Grüner Werbung 1934.jpg| | [[Bild:Grüner Werbung 1934.jpg|mini|right|200px|Werbung der Grüner Bräu A.G. 1934]] | ||
Der Sohn von Hermann Grüner, Dr. jur. [[Karlheinz Grüner]], sollte nach dem Ausscheiden seines Vaters die Geschäfte der Grüner Brauerei übernehmen. Allerdings kam es nicht mehr dazu. In der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Grüner Brauerei AG heißt es hier: ''Ein tragisches Geschick riß ihn, den letzten männlichen Träger des Familiennamens, jedoch vorzeitig aus dem Leben: Er fiel [[1942]] als Hauptmann in Rußland.'' Leider ist dieser Satz in der Festschrift nicht korrekt. Dr. jur. Karlheinz Grüner hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die beide den Namen Grüner tragen und in München wohnen. Von den drei Enkeln gibt es auch in der jüngeren Generation einen weiteren Träger des Familiennamens. Nach dem Tod Hermann Grüners übernahm der Brauereidirektor [[Wilhelm Schülein]] die Geschäfte und trieb die Modernisierung und Erweiterung des Grüner maßgeblich voran. | Der Sohn von Hermann Grüner, Dr. jur. [[Karlheinz Grüner]], sollte nach dem Ausscheiden seines Vaters die Geschäfte der Grüner Brauerei übernehmen. Allerdings kam es nicht mehr dazu. In der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Grüner Brauerei AG heißt es hier: ''Ein tragisches Geschick riß ihn, den letzten männlichen Träger des Familiennamens, jedoch vorzeitig aus dem Leben: Er fiel [[1942]] als Hauptmann in Rußland.'' Leider ist dieser Satz in der Festschrift nicht korrekt. Dr. jur. Karlheinz Grüner hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die beide den Namen Grüner tragen und in München wohnen. Von den drei Enkeln gibt es auch in der jüngeren Generation einen weiteren Träger des Familiennamens. Nach dem Tod Hermann Grüners übernahm der Brauereidirektor [[Wilhelm Schülein]] die Geschäfte und trieb die Modernisierung und Erweiterung des Grüner maßgeblich voran. | ||
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* [[1940]] Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg | * [[1940]] Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg | ||
* [[1956]] Kauf von ca. 98 % der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen | * [[1956]] Kauf von ca. 98 % der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen | ||
[[Bild:Grüner Modellbild.jpg| | [[Bild:Grüner Modellbild.jpg|mini|right|200px|Modellbild der Brauerei von 1950]] | ||
Ebenfalls in die Ära [[Wilhelm Schülein|Schüleins]] fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte [[Wilhelm Schülein|Schülein]] den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" angeblich in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33-l-Bierdosen bis Ende der 1970er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde. | Ebenfalls in die Ära [[Wilhelm Schülein|Schüleins]] fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte [[Wilhelm Schülein|Schülein]] den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" angeblich in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33-l-Bierdosen bis Ende der 1970er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde. | ||
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== Übernahme und Stilllegung == | == Übernahme und Stilllegung == | ||
[[Bild:Grüner_Abriss.jpg| | [[Bild:Grüner_Abriss.jpg|mini|right|Abriss der Brauerei Ende der 1980er Jahre]] | ||
[[Datei:Grüner Brauerei 1980.jpg| | [[Datei:Grüner Brauerei 1980.jpg|mini|left|Brauerei in den 1980er Jahren vor dem Abriss]] | ||
Die Grüner-Bräu AG expandierte nach dem 2. Weltkrieg weiterhin. So konnte sie Anfang der 1960er Jahre über ein Vertriebsnetz von knapp 600 Absatzstellen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen berichten. Gleichzeitig wurden Vertrieb-Depots außerhalb der Region aufgebaut, so z. B. [[1961]] in Ulm, Mannheim, Weiden, [[1962]] in Würzburg und [[1968]] in Aschaffenburg und Ingolstadt. Gleichzeitig versuchte man den allgemeinen Trinkgewohnheiten der Deutschen gerecht zu werden, in dem immer mehr nicht alkoholische Getränke im Sortiment aufgenommen wurden. In der Festschrift wird leicht zynisch davon berichtet, dass ''die Motorisierung ungeahnte Ausmaße annehme, was wiederum zwangsläufig beim Biergenuß Grenzen setzt.'' Der Verzicht auf Alkohol am Steuer sei nicht wegen der drohenden Strafen durch die Polizei ratsam (Zitat: ''die Polizei merkt schließlich doch nicht alles!''), ''sondern vor allem aus Rücksicht auf seine gesunden Glieder oder Leib und Leben der ihm anvertrauten Begleitperson.''<ref>Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern, 1970, S. 23</ref> | Die Grüner-Bräu AG expandierte nach dem 2. Weltkrieg weiterhin. So konnte sie Anfang der 1960er Jahre über ein Vertriebsnetz von knapp 600 Absatzstellen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen berichten. Gleichzeitig wurden Vertrieb-Depots außerhalb der Region aufgebaut, so z. B. [[1961]] in Ulm, Mannheim, Weiden, [[1962]] in Würzburg und [[1968]] in Aschaffenburg und Ingolstadt. Gleichzeitig versuchte man den allgemeinen Trinkgewohnheiten der Deutschen gerecht zu werden, in dem immer mehr nicht alkoholische Getränke im Sortiment aufgenommen wurden. In der Festschrift wird leicht zynisch davon berichtet, dass ''die Motorisierung ungeahnte Ausmaße annehme, was wiederum zwangsläufig beim Biergenuß Grenzen setzt.'' Der Verzicht auf Alkohol am Steuer sei nicht wegen der drohenden Strafen durch die Polizei ratsam (Zitat: ''die Polizei merkt schließlich doch nicht alles!''), ''sondern vor allem aus Rücksicht auf seine gesunden Glieder oder Leib und Leben der ihm anvertrauten Begleitperson.''<ref>Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern, 1970, S. 23</ref> | ||
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==Wiederbelebung der Marke== | ==Wiederbelebung der Marke== | ||
[[Bild:Das erste Grüner.jpg| | [[Bild:Das erste Grüner.jpg|mini|left|Das erste Grüner, frisch gezapft im Grüner-Keller]] [[Bild:Grüner Einladung.jpg|mini|right|Einladung zum Comeback des Jahres 2011]] | ||
Im September [[2011]] wurde bekannt, dass die [[Tucher Bräu]] plant, die Traditionsmarke Grüner wieder aufleben zu lassen.<ref>Fürther Nachrichten vom 02.09.2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bierkeller-wird-verfullt-1.1474936 Tucher hat ein neues Bier eingebraut, das unter dem alten Namen Grüner auf den Markt kommen soll.]</ref> Der alte Werbespruch der Marke darf heute allerdings nicht mehr verwendet werden, wodurch eine nicht unerhebliche Zahl an bereits neu gefertigten Bierkästen wieder vernichtet werden musste. Der Begriff ''bekömmlich'' wird deshalb nun durch ''begehrt'' ersetzt.<ref>Fürther Nachrichten vom 21.09. 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wiedergeburt-eines-further-bieres-1.1520791 Wiedergeburt eines Fürther Bieres.]</ref> Hintergrund ist, dass gem. einer EU-Verordnung alkoholische Getränke mit mehr als 1,5 % Alkohol nicht als "bekömmlich" benannt werden dürfen. Bei der Vorstellung des neuen Sudes am [[29. September]] [[2011]] im ehemaligen [[Grüner-Keller]] sowie auf der [[Michaelis-Kirchweih]] [[2011]] waren jedoch noch neu gefertigte Bierkästen, Gläser und Werbeschilder mit dem originalen Werbespruch in Umlauf. Als erste Gaststätte brachte der [[Zum Gelben Löwen|Gelbe Löwe]] in der [[Gustavstraße]] das Bier vom Fass zum Ausschank. | Im September [[2011]] wurde bekannt, dass die [[Tucher Bräu]] plant, die Traditionsmarke Grüner wieder aufleben zu lassen.<ref>Fürther Nachrichten vom 02.09.2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bierkeller-wird-verfullt-1.1474936 Tucher hat ein neues Bier eingebraut, das unter dem alten Namen Grüner auf den Markt kommen soll.]</ref> Der alte Werbespruch der Marke darf heute allerdings nicht mehr verwendet werden, wodurch eine nicht unerhebliche Zahl an bereits neu gefertigten Bierkästen wieder vernichtet werden musste. Der Begriff ''bekömmlich'' wird deshalb nun durch ''begehrt'' ersetzt.<ref>Fürther Nachrichten vom 21.09. 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/wiedergeburt-eines-further-bieres-1.1520791 Wiedergeburt eines Fürther Bieres.]</ref> Hintergrund ist, dass gem. einer EU-Verordnung alkoholische Getränke mit mehr als 1,5 % Alkohol nicht als "bekömmlich" benannt werden dürfen. Bei der Vorstellung des neuen Sudes am [[29. September]] [[2011]] im ehemaligen [[Grüner-Keller]] sowie auf der [[Michaelis-Kirchweih]] [[2011]] waren jedoch noch neu gefertigte Bierkästen, Gläser und Werbeschilder mit dem originalen Werbespruch in Umlauf. Als erste Gaststätte brachte der [[Zum Gelben Löwen|Gelbe Löwe]] in der [[Gustavstraße]] das Bier vom Fass zum Ausschank. | ||
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==Werbeslogan "bekömmlich vs. begehrt"== | ==Werbeslogan "bekömmlich vs. begehrt"== | ||
[[Bild:Brauerei Grüner Sudhaus Fassadenrest.jpg| | [[Bild:Brauerei Grüner Sudhaus Fassadenrest.jpg|mini|left|Reste der historisierenden Fassade von 1927 an der Gartenstraße]] [[Bild:Grüner_Werbung.jpg|mini|right|150px|Ehemalige Fassadenwerbung Ludwigstraße]] | ||
Der Werbespruch, für den die Grüner Biere jahrzehntelang bekannt waren, war "''beliebt, bekannt, bekömmlich''". Bei der Wiedereinführung der Marke im September [[2011]] wurde der bisher bekannte Werbeslogan ebenfalls durch die [[Tucher Bräu]] AG wiederbelebt. Somit wurden für den Pressetermin und ersten Bieranstich im [[Grüner-Keller|Felsenkeller]] der ehem. Grüner Bräu die ersten Bierkästen, Werbemittel und Biergläser mit diesem Slogan bedruckt. Leider hatten jedoch die Verantwortlichen übersehen, dass eine Verordnung der Europäischen Union (EU) die Begrifflichkeit "bekömmlich" für ein alkoholisches Getränk untersagt. In einem Schreiben der Amtlichen Lebensmittelüberwachung (ALS) an die [[Tucher Bräu]] AG wurden die Verantwortlichen wie folgt von diesem Umstand unterrichtet: | Der Werbespruch, für den die Grüner Biere jahrzehntelang bekannt waren, war "''beliebt, bekannt, bekömmlich''". Bei der Wiedereinführung der Marke im September [[2011]] wurde der bisher bekannte Werbeslogan ebenfalls durch die [[Tucher Bräu]] AG wiederbelebt. Somit wurden für den Pressetermin und ersten Bieranstich im [[Grüner-Keller|Felsenkeller]] der ehem. Grüner Bräu die ersten Bierkästen, Werbemittel und Biergläser mit diesem Slogan bedruckt. Leider hatten jedoch die Verantwortlichen übersehen, dass eine Verordnung der Europäischen Union (EU) die Begrifflichkeit "bekömmlich" für ein alkoholisches Getränk untersagt. In einem Schreiben der Amtlichen Lebensmittelüberwachung (ALS) an die [[Tucher Bräu]] AG wurden die Verantwortlichen wie folgt von diesem Umstand unterrichtet: | ||
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== Geschichte des Brauhauses== | == Geschichte des Brauhauses== | ||
[[Datei:Grüner Juni 1980.jpg| | [[Datei:Grüner Juni 1980.jpg|mini|right|Brauerei Grüner in der Gartenstraße im Juni 1980]] | ||
[[Bild:Grüner Sudhaus Fassadenrest Detail.jpg| | [[Bild:Grüner Sudhaus Fassadenrest Detail.jpg|mini|right|Relief am ehemaligen Sudhaus, bezeichnet 1928]] | ||
Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April [[1709]].<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um [[1700]] gekauft. Die Brauereikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigerung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war, noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vor allem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr [[1709]] begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid [[1713]] starb, heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hör(n)lein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> [[1723]] wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schuppen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> | Die erste nachweisbare Urkunde zur Brauerei stammt vom 11. April [[1709]].<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> Hier erhielt Friedrich Wunderer für das Anwesen Gartenstraße 16/Wasserstraße 9 die Brauereikonzession von der markgräflichen Regierung in Ansbach. Friedrich Wunderer selbst kam aus Boxdorf und hatte das Anwesen um [[1700]] gekauft. Die Brauereikonzession schien er allerdings nur zur Wertsteigerung des Objektes erworben zu haben, da er selbst weder Brauer war, noch selbst Bier gebraut hat. Im gleichen Jahr verkaufte Friedrich Wunderer das Anwesen an Johann Schmid aus Ansbach. Johann Schmid war zuvor Ratsherr in Ansbach - und vor allem gelernter Brauer. Bereits kurz nach dem Kauf des Anwesens im Jahr [[1709]] begann Johann Schmid mit dem Brauen von Bier, so dass zumindest hier die Geburt der Brauerei festgestellt werden kann. In den folgenden Jahren konnte er die angrenzenden Grundstücke kaufen, und damit das Anwesen deutlich vergrößern. Als Johann Schmid [[1713]] starb, heiratete die Witwe den Bierbrauer Johann Hör(n)lein, der den Betrieb weiter ausbaute.<ref>Alt Fürth - Wunschel Chronik, Fürth 1940</ref> [[1723]] wird die Brauerei mit folgenden Objekten beschrieben: ein großes Wohnhaus, Hinter- und Bräuhaus, Stadeln, Schuppen, Brunnen, Schweineställe und ein großer Hofreit mit je einer Torausfahrt zur Garten- und Wasserstraße.<ref>Salbuch des Bambergischen Domprobsteiamtes Fürth</ref> | ||
In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. | In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer des öfteren, die inzwischen dem "Domprobstei Bambergisches Lehen" angehörten. |