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[[Datei:Spdhist01.jpg| | [[Datei:Spdhist01.jpg|mini|right|Plakat zu einer Arbeiterversammlung, 3. März 1871]]Nach der ersten Enttäuschung durch die gewaltsame Niederschlagung der Demokratiebewegung engagierte sich Löwenstein dennoch weiter im Raum Nürnberg/Fürth und wurde u. a. zu einem der Wortführer der "radikalen Demokraten" im mittelfränkischen Raum. So gründete er [[1863]] mit einigen anderen Demokraten den ersten [[SPD|Fürther Arbeiterverein]], der ihm jedoch nicht politisch genug war. Daraufhin gründete er mit seinem Freund und Bekannten Dr. Beckendahl am [[13. Mai]] [[1868]] den ''Verein Zukunft'' in der Gaststätte ''[[Zum Gambrinus]]'' in der [[Marienstraße]] 24. Im Anschluss nahm er als Delegierter an dem Eisenacher Arbeiterkongress vom [[8. August]] [[1869]] teil, der mit als Gründungsdatum der heutigen [[SPD]] gilt. | ||
[[Bild:Grüner Baum.jpg| | [[Bild:Grüner Baum.jpg|mini|left|Gasthof Grüner Baum]]Vom Eisenacher Arbeiterkongress brachte u. a. Löwenstein das Programm der [[SPD|Sozialdemokratischen Partei]] nach Fürth. Die [[SPD|Sozialdemokraten]] in Fürth gründeten sich am [[20. August]] [[1872]] im Gasthaus [[Grüner Baum]], unter aktiver Mitwirkung von Gabriel Löwenstein und Dr. Beckendahl. | ||
Auch außerhalb von Fürth engagierte sich Löwenstein. Während der sog. Vereinstage der Dt. Arbeitervereine vom 5. - [[7. September]] [[1868]] in [[Nürnberg]] wurde Löwenstein zum stellvertretenden Vorsitzenden hinter August Bebel gewählt, mit dem ihn Zeit seines Lebens eine persönliche Freundschaft verband.<ref> Barbara Ohm: Stadt Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 229</ref> | Auch außerhalb von Fürth engagierte sich Löwenstein. Während der sog. Vereinstage der Dt. Arbeitervereine vom 5. - [[7. September]] [[1868]] in [[Nürnberg]] wurde Löwenstein zum stellvertretenden Vorsitzenden hinter August Bebel gewählt, mit dem ihn Zeit seines Lebens eine persönliche Freundschaft verband.<ref> Barbara Ohm: Stadt Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 229</ref> | ||
[[Bild:Spdbayern1893.jpg| | [[Bild:Spdbayern1893.jpg|mini|right|Die ersten fünf SPD-Abgeordneten im Bay. Landtag, [[1893]]]] Am [[9. November]] [[1869]] hielt sein Freund und Vereinskollege August Bebel einen Vortrag in Fürth über "Streben und Ziele der social-demokratischen Arbeiterpartei" im Gasthof [[Grüner Baum]]. Kurz zuvor hatte sich am [[6. September]] [[1869]] die [[SPD|Sozialdemokratische Arbeiterpartei]] in Fürth gegründet. Als offizieller Gründungstag der [[SPD|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] in Fürth gilt jedoch der [[20. August]] [[1872]]. | ||
Löwenstein erwarb sich in dieser Zeit großes Ansehen; in der Folge wurde er [[1869]] in das Gemeindekollegium gewählt, [[1872]] bis [[1878]] wirkte er als Magistratsrat mit. Während dieser Zeit betätigte er sich auch als "Spiegelbortenfabrikant".<ref> Adolf Schwammberger: Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 251</ref> Eine seiner größten politischen Erfolge in dieser Zeit war die Abschaffung des Volksschulgeldes. | Löwenstein erwarb sich in dieser Zeit großes Ansehen; in der Folge wurde er [[1869]] in das Gemeindekollegium gewählt, [[1872]] bis [[1878]] wirkte er als Magistratsrat mit. Während dieser Zeit betätigte er sich auch als "Spiegelbortenfabrikant".<ref> Adolf Schwammberger: Fürth A-Z, Fürth 1967, S. 251</ref> Eine seiner größten politischen Erfolge in dieser Zeit war die Abschaffung des Volksschulgeldes. | ||
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Löwenstein war jedoch aufgrund seiner politischen Überzeugungen stets auch ein Verfolgter durch staatliche Organe und als solcher stets unter strenger Überwachung. So wurde er bereits im September [[1870]] durch die örtliche Polizeibehörde kriminalisiert und seine Post beschlagnahmt. Ein von ihm in Auftrag gegebenes Plakat zu einer Arbeiterversammlung vor den Reichstagswahlen wurde beschlagnahmt. Erst sein Protest und eine Anzeige der Polizeibehörde gegen den Verstoß des Briefgeheimnisses bewirkte die Freigabe seiner Post.<ref> Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 025/409</ref> | Löwenstein war jedoch aufgrund seiner politischen Überzeugungen stets auch ein Verfolgter durch staatliche Organe und als solcher stets unter strenger Überwachung. So wurde er bereits im September [[1870]] durch die örtliche Polizeibehörde kriminalisiert und seine Post beschlagnahmt. Ein von ihm in Auftrag gegebenes Plakat zu einer Arbeiterversammlung vor den Reichstagswahlen wurde beschlagnahmt. Erst sein Protest und eine Anzeige der Polizeibehörde gegen den Verstoß des Briefgeheimnisses bewirkte die Freigabe seiner Post.<ref> Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 025/409</ref> | ||
[[Bild:Fränkische Tagespost.jpg| | [[Bild:Fränkische Tagespost.jpg|mini|right|Fränkische Tagespost, Organ für Jedermann aus dem Volke vom 15. Oktober 1878]]Durch die sog. Sozialistengesetzgebung der konservativen Reichsregierung unter dem Reichskanzler Otto von Bismarck wurden alle sozialdemokratischen Vereine, Gewerkschaften und Parteien von [[1878]] bis [[1890]] verboten. Das "[[Fränkische Tagespost|Fürther Demokratische Wochenblatt]]" war inzwischen zur Tageszeitung avanciert und aufgrund der politischen Verfolgung umbenannt worden zur [[Fränkische Tagespost|Fränkischen Tagespost]]. | ||
Nach der Rücknahme der Sozialistengesetze [[1890]] kandidierte Gabriel Löwensohn [[1893]] für den Bayerischen Landtag. Mit vier anderen [[SPD]]-Mitgliedern wurde er [[1893]] als einer der ersten [[SPD]]-Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung ''Gabriel Löwenstein'', Familienbogen ''Gabriel Löwenstein''; SPD S. 55f.</ref> Sein Amt behielt er bist [[1907]]. Bis [[1884]] wohnte Löwenstein noch in der [[Königstraße]] 120 in Fürth, anschließend siedelte er aber nach [[Nürnberg]] um, wo er am [[17. Januar]] [[1911]] verstarb. | Nach der Rücknahme der Sozialistengesetze [[1890]] kandidierte Gabriel Löwensohn [[1893]] für den Bayerischen Landtag. Mit vier anderen [[SPD]]-Mitgliedern wurde er [[1893]] als einer der ersten [[SPD]]-Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung ''Gabriel Löwenstein'', Familienbogen ''Gabriel Löwenstein''; SPD S. 55f.</ref> Sein Amt behielt er bist [[1907]]. Bis [[1884]] wohnte Löwenstein noch in der [[Königstraße]] 120 in Fürth, anschließend siedelte er aber nach [[Nürnberg]] um, wo er am [[17. Januar]] [[1911]] verstarb. |