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Julius Hirsch wurde als jüngster von vier Söhnen von insgesamt sieben Kindern während eines Kuraufenthaltes seiner Mutter in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau im badischen Achern geboren. Seine Eltern Benjamin und Emma (geb. Erlanger) Hirsch waren jüdischen Glaubens und betätigten sich in der Landwirtschaft und als Kaufleute. Julius Hirsch ging [[1898]] in Karlsruhe zur Schule und beendete die Schulzeit mit der Mittleren Reife. Anschließend besuchte er die Handelsschule und schloss nach zwei Jahren die Kaufmannslehre bei einer Karlsruher Lederhandlung am [[1. Oktober]] [[1908]] ab. In seinem Ausbildungsbetrieb blieb er bis zum [[22. März]] [[1912]], um dann im April [[1912]] in den einjährigen freiwilligen Militärdienst beim 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 Dienst zu tun. Im Anschluss an seine Dienstzeit zog er nach Nürnberg, wo er eine Stelle bei der Spielwarenfabrik Gebrüder Bing AG antrat. | Julius Hirsch wurde als jüngster von vier Söhnen von insgesamt sieben Kindern während eines Kuraufenthaltes seiner Mutter in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau im badischen Achern geboren. Seine Eltern Benjamin und Emma (geb. Erlanger) Hirsch waren jüdischen Glaubens und betätigten sich in der Landwirtschaft und als Kaufleute. Julius Hirsch ging [[1898]] in Karlsruhe zur Schule und beendete die Schulzeit mit der Mittleren Reife. Anschließend besuchte er die Handelsschule und schloss nach zwei Jahren die Kaufmannslehre bei einer Karlsruher Lederhandlung am [[1. Oktober]] [[1908]] ab. In seinem Ausbildungsbetrieb blieb er bis zum [[22. März]] [[1912]], um dann im April [[1912]] in den einjährigen freiwilligen Militärdienst beim 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 Dienst zu tun. Im Anschluss an seine Dienstzeit zog er nach Nürnberg, wo er eine Stelle bei der Spielwarenfabrik Gebrüder Bing AG antrat. | ||
[[Datei:A2306a.jpg| | [[Datei:A2306a.jpg|mini|left|Julius Hirsch als Dt. Meister]]Vermutlich in Nürnberg heiratete er [[1920]] die gebürtige Karlsruherin Ella Karolina Hauser, die er beruflich als Chefverkäuferin in einem Textilgeschäft kennen gelernt hatte. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: ''Heinold Leopold Hirsch'' (geb. [[3. September]] [[1922]], gest. [[9. August]] [[1996]]) und ''Esther Carmen Hirsch'' (geb. [[3. März]] [[1928]]). Die Ehefrau Ella war evangelischen Glaubens, die Kinder wurden jedoch in der jüdischen Tradition erzogen. | ||
Nach seiner Rückkehr nach Karlsruhe, dem Ende seiner Fußballkarriere [[1925]] und zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten [[1933]] war Hirsch vor allem mit der ''Deutschen Signalflaggenfabrik'' beschäftigt. Von seinem Vater hatte er Anteile daran erhalten. Nach dessen Tod wurden er und sein Bruder [[1931]] alleinige Gesellschafter. 1933 geht das Unternehmen Konkurs. In dem zunehmend antisemitischen Umfeld hatte Hirsch dann große Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden und kämpfte fortan mit finanziellen Problemen.<ref>Alexander Pfaehler: ''Fußball gegen Faschismus: Fans erinnern an Julius Hirsch''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 7. Februar 2020 - [https://www.nordbayern.de/sport/1.9809014 online abrufbar]</ref> | Nach seiner Rückkehr nach Karlsruhe, dem Ende seiner Fußballkarriere [[1925]] und zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten [[1933]] war Hirsch vor allem mit der ''Deutschen Signalflaggenfabrik'' beschäftigt. Von seinem Vater hatte er Anteile daran erhalten. Nach dessen Tod wurden er und sein Bruder [[1931]] alleinige Gesellschafter. 1933 geht das Unternehmen Konkurs. In dem zunehmend antisemitischen Umfeld hatte Hirsch dann große Schwierigkeiten, eine Anstellung zu finden und kämpfte fortan mit finanziellen Problemen.<ref>Alexander Pfaehler: ''Fußball gegen Faschismus: Fans erinnern an Julius Hirsch''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 7. Februar 2020 - [https://www.nordbayern.de/sport/1.9809014 online abrufbar]</ref> |