Leyher Landgraben: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Karte um 1840.jpg|thumb|right|Verlauf des Leyher Landgrabens um 1840 (im oberen Teil der Karte)]]
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Der '''Leyher Landgraben''' oder einfach nur '''Landgraben''' war ein von [[Nürnberg]] kommendes Fließgewässer.
Der '''Leyher Landgraben''' oder einfach nur '''Landgraben''' war ein von [[Nürnberg]] kommendes Fließgewässer.
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==Verlauf==
==Verlauf==
[[Datei:Karte 1819.JPG|thumb|right|(Bearbeiteter) Grundriss von 1819, auf dem unten der Landgraben zu sehen ist|link=Interaktive Karte 1819]]
[[Datei:Karte 1819.JPG|mini|right|(Bearbeiteter) Grundriss von 1819, auf dem unten der Landgraben zu sehen ist|link=Interaktive Karte 1819]]
Ausgehend vom Nürnberger Dutzendteich verlief der Landgraben durch die Nürnberger Südstadt (Landgrabenstraße), querte Schweinau, St. Leonhard, Sündersbühl, Gaismannshof sowie Leyh und erreichte südlich der Kreuzung [[Höfener Straße]]/[[Waldstraße]] Fürther Gebiet. Hier verlief der Landgraben weiter in nordwestlicher Richtung, kreuzte die [[Schwabacher Straße]] südlich des [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhauses]] und bildete am Abhang der [[Marienstraße]] das auf alten Karten verzeichnete "Landgrabental" (teilweiser Verlauf der heutigen [[Theresienstraße]]). An der [[Denglerstraße]] mündete der Landgraben schließlich in die [[Rednitz]]. Unweit der Einmündung wurde 1818 für die Fürther ein Badehaus im sog. Landgrabengarten errichtet.
Ausgehend vom Nürnberger Dutzendteich verlief der Landgraben durch die Nürnberger Südstadt (Landgrabenstraße), querte Schweinau, St. Leonhard, Sündersbühl, Gaismannshof sowie Leyh und erreichte südlich der Kreuzung [[Höfener Straße]]/[[Waldstraße]] Fürther Gebiet. Hier verlief der Landgraben weiter in nordwestlicher Richtung, kreuzte die [[Schwabacher Straße]] südlich des [[Altes Krankenhaus|alten Krankenhauses]] und bildete am Abhang der [[Marienstraße]] das auf alten Karten verzeichnete "Landgrabental" (teilweiser Verlauf der heutigen [[Theresienstraße]]). An der [[Denglerstraße]] mündete der Landgraben schließlich in die [[Rednitz]]. Unweit der Einmündung wurde 1818 für die Fürther ein Badehaus im sog. Landgrabengarten errichtet.


==Geschichte==
==Geschichte==
[[Bild:Landgraben II.JPG|thumb|right|Erhaltener Grabenrest bei Leyh, Zustand 2006]]
[[Bild:Landgraben II.JPG|mini|right|Erhaltener Grabenrest bei Leyh, Zustand 2006]]
[[Bild:International DiaLog University2.JPG|Ansicht von Nord-West|thumb|right|Die Bau-Ausrichtung der Kießling-Villa im Südstadtpark orientierte sich am Verlauf des Landgrabens]]
[[Bild:International DiaLog University2.JPG|Ansicht von Nord-West|mini|right|Die Bau-Ausrichtung der Kießling-Villa im Südstadtpark orientierte sich am Verlauf des Landgrabens]]
[[Friedrich Marx]] erwähnt diesen Graben bereits im Jahr [[1770]] als "Landgraben". Am 15. Juli 1770 führte er soviel '''Hochwasser''', dass er bei Leyh austrat und sich einen anderen Lauf suchte, nämlich den Weinweg ([[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) entlang hinunter zur [[Pegnitz]].<ref>[[Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart (Buch)|Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart]], Franz Willmy Verlag, Fürth, 1887, S. 283 </ref> In der [[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Chronik der Stadt Fürth]] nennt [[Georg Tobias Christoph Fronmüller]] in einem Zitat den 22. Juli als den Hochwassertag: "''...hatten wir wieder sehr großwaßer da dan der Landtgraben wieder aus getreten in weinweg Viele Aecker mit gedrait Verderbt auch Bey den Bettelhüttlein einen großen Rieß gethan, auf der andern seite in Häffnerweg oberhalb den Fallmeister'' (heute steht hier der Bahnhof) ''mehr als 25 Morgen Feld unter waßer gesetzt mit Hirsch und Korn.''"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 166</ref>
[[Friedrich Marx]] erwähnt diesen Graben bereits im Jahr [[1770]] als "Landgraben". Am 15. Juli 1770 führte er soviel '''Hochwasser''', dass er bei Leyh austrat und sich einen anderen Lauf suchte, nämlich den Weinweg ([[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) entlang hinunter zur [[Pegnitz]].<ref>[[Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart (Buch)|Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart]], Franz Willmy Verlag, Fürth, 1887, S. 283 </ref> In der [[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Chronik der Stadt Fürth]] nennt [[Georg Tobias Christoph Fronmüller]] in einem Zitat den 22. Juli als den Hochwassertag: "''...hatten wir wieder sehr großwaßer da dan der Landtgraben wieder aus getreten in weinweg Viele Aecker mit gedrait Verderbt auch Bey den Bettelhüttlein einen großen Rieß gethan, auf der andern seite in Häffnerweg oberhalb den Fallmeister'' (heute steht hier der Bahnhof) ''mehr als 25 Morgen Feld unter waßer gesetzt mit Hirsch und Korn.''"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 166</ref>


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==Gartenlokal und Badehaus am Landgraben==
==Gartenlokal und Badehaus am Landgraben==
[[Datei:Saueracker 1789.jpg|thumb|left|Grundriss von 1789, auf dem unten der Landgraben zu sehen ist und mit der Nr. 51 der "Landgraben Garten" samt Gebäude eingezeichnet ist.]]
[[Datei:Saueracker 1789.jpg|mini|left|Grundriss von 1789, auf dem unten der Landgraben zu sehen ist und mit der Nr. 51 der "Landgraben Garten" samt Gebäude eingezeichnet ist.]]
===Landgrabengarten an der heutigen Theaterstraße===
===Landgrabengarten an der heutigen Theaterstraße===
[[Datei:Landgraben 1840.JPG|thumb|right|Werbeannonce für eine Faschingsveranstaltung im Lokal "im Landgraben", Februar 1840]]
[[Datei:Landgraben 1840.JPG|mini|right|Werbeannonce für eine Faschingsveranstaltung im Lokal "im Landgraben", Februar 1840]]
[[Datei:Landgraben 1844.JPG|thumb|right|Werbeannonce füe eine Veranstaltung im Lokal "im Landgraben", Juli 1844]]
[[Datei:Landgraben 1844.JPG|mini|right|Werbeannonce füe eine Veranstaltung im Lokal "im Landgraben", Juli 1844]]
[[Datei:Badeanstalt 1843.JPG|thumb|left|Werbeannonce für die Badeanstalt, 1843]]
[[Datei:Badeanstalt 1843.JPG|mini|left|Werbeannonce für die Badeanstalt, 1843]]
[[Datei:Badeanstalt 1844.JPG|thumb|left|Werbeannonce für die Badeanstalt, 1844]]
[[Datei:Badeanstalt 1844.JPG|mini|left|Werbeannonce für die Badeanstalt, 1844]]
Bereits auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth]] von 1789 ist ein "Landgraben Garten" samt einem Gebäude eingezeichnet (später Haus-Nr. 496, heutige Lage: an der nördlichen Seite des [[Mariensteig]]s unterhalb der [[Pfisterstraße]] 38 bzw. an der [[Badstraße]]). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat es dort laut Adressbücher ein Gartenlokal gegeben.
Bereits auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth]] von 1789 ist ein "Landgraben Garten" samt einem Gebäude eingezeichnet (später Haus-Nr. 496, heutige Lage: an der nördlichen Seite des [[Mariensteig]]s unterhalb der [[Pfisterstraße]] 38 bzw. an der [[Badstraße]]). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat es dort laut Adressbücher ein Gartenlokal gegeben.


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Sowohl für die Wirtschaft wie auch für die Badeanstalt findet man v. a. in der 1840er Jahren zahlreiche Werbeanzeigen in den damaligen Zeitungen. Zunächst von Bechert, dann von Diez/Dietz.
Sowohl für die Wirtschaft wie auch für die Badeanstalt findet man v. a. in der 1840er Jahren zahlreiche Werbeanzeigen in den damaligen Zeitungen. Zunächst von Bechert, dann von Diez/Dietz.
[[Datei:Landgraben 1845a.JPG|thumb|right|Werbeannonce für eine Tanzveranstaltung im Lokal "im Landgraben", Juli 1845]]
[[Datei:Landgraben 1845a.JPG|mini|right|Werbeannonce für eine Tanzveranstaltung im Lokal "im Landgraben", Juli 1845]]




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