Wilhelm Löhe und die Amerikaauswanderung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Pastor Crämer und 13 Auswanderungswillige brechen auf===
===Pastor Crämer und 13 Auswanderungswillige brechen auf===


[[Datei:CraemerFiftythAnivPage84.jpg|thumb|right|August Friedrich Crämer, (1812-1891), Pastor der ersten Auswanderergruppe und damit erster Pfarrer von Frankenmuth/Michigan]]
[[Datei:CraemerFiftythAnivPage84.jpg|mini|right|August Friedrich Crämer, (1812-1891), Pastor der ersten Auswanderergruppe und damit erster Pfarrer von Frankenmuth/Michigan]]
Über den Winter 1844/45 verbrachte eine kleine Auswanderergrupe die Wochenenden in Neuendettelsau mit ihrem Lehrer Wilhelm Löhe, der sie weiter in Luthers Theologie einführte und mit ihnen Liturgie einübte. Als Pfarrer dieser Gruppe bestellte Löhe einen gewissen ''August Crämer'', den dessen Bruder in Oxford über das Vorhaben unterrichtete. Dieser Bruder war der Fabrikant Carl Crämer und wohnte in Doos (unweit der Stelle, wo heute die Herderbrücke über die Pegnitz führt), was damals zur Kirchengemeinde Poppenreuth gehörte. Im Nachfolgebau des ehemaligen Kernsteins unterhielt er ein Glasschleif- und Spiegelherstellungsunternehmen. <ref>(1849: Fronmüller Cronik nach FürthWiki 1849)
Über den Winter 1844/45 verbrachte eine kleine Auswanderergrupe die Wochenenden in Neuendettelsau mit ihrem Lehrer Wilhelm Löhe, der sie weiter in Luthers Theologie einführte und mit ihnen Liturgie einübte. Als Pfarrer dieser Gruppe bestellte Löhe einen gewissen ''August Crämer'', den dessen Bruder in Oxford über das Vorhaben unterrichtete. Dieser Bruder war der Fabrikant Carl Crämer und wohnte in Doos (unweit der Stelle, wo heute die Herderbrücke über die Pegnitz führt), was damals zur Kirchengemeinde Poppenreuth gehörte. Im Nachfolgebau des ehemaligen Kernsteins unterhielt er ein Glasschleif- und Spiegelherstellungsunternehmen. <ref>(1849: Fronmüller Cronik nach FürthWiki 1849)
Am 13. Februar wurde die Wahl des Dr. Morgenstern dahier als Abgeordneter für den Wahlkreis Erlangen-Fürth von dem Landtag als gültig erkannt, dagegen die des Bernhard Ulherr für ungültig. Ersterer wurde als Deputirter einberufen; für den letzteren wurde Carl Crämer aus Doos gewählt.</ref>
Am 13. Februar wurde die Wahl des Dr. Morgenstern dahier als Abgeordneter für den Wahlkreis Erlangen-Fürth von dem Landtag als gültig erkannt, dagegen die des Bernhard Ulherr für ungültig. Ersterer wurde als Deputirter einberufen; für den letzteren wurde Carl Crämer aus Doos gewählt.</ref>
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===Indianer-Mission===
===Indianer-Mission===
[[Datei:WP 20160103 002 a.jpg|thumb|left| Relief "Indianermission" am Löhe-Denkmal, Kirchenplatz Fürth]]
[[Datei:WP 20160103 002 a.jpg|mini|left| Relief "Indianermission" am Löhe-Denkmal, Kirchenplatz Fürth]]
Der Pfarrer der Auswanderergemeinde, August Crämer, setzte allen Ehrgeiz darein, in absehbarer Zeit des Indianischen soweit mächtig zu sein, dass er auf fremde Dolmetscher-Hilfe verzichten könnte. In den späteren Jahren nahm er gelegentlich seinen inzwischen etwa neun Jahre alten Sohn Henry mit. Der war mit den Indianerkindern aufgewachsen und hatte mit ihnen die „Internatsschule“ besucht. Anfang Juni 1846 konnte der Unterricht beginnen. Nun merkten die Frankenmuther, was sie an ihrer zuerst so verachteten Pfarrfrau hatten. Sie war es, die sich der ankommenden, verfilzten und verlausten Kinder annahm. Sie musste sie waschen, entlausen und in saubere Kleider stecken, ihnen auch ein zivilisiertes Benehmen beibringen. Am Schluss sagten sie sogar „Mutter“ zu ihr.  
Der Pfarrer der Auswanderergemeinde, August Crämer, setzte allen Ehrgeiz darein, in absehbarer Zeit des Indianischen soweit mächtig zu sein, dass er auf fremde Dolmetscher-Hilfe verzichten könnte. In den späteren Jahren nahm er gelegentlich seinen inzwischen etwa neun Jahre alten Sohn Henry mit. Der war mit den Indianerkindern aufgewachsen und hatte mit ihnen die „Internatsschule“ besucht. Anfang Juni 1846 konnte der Unterricht beginnen. Nun merkten die Frankenmuther, was sie an ihrer zuerst so verachteten Pfarrfrau hatten. Sie war es, die sich der ankommenden, verfilzten und verlausten Kinder annahm. Sie musste sie waschen, entlausen und in saubere Kleider stecken, ihnen auch ein zivilisiertes Benehmen beibringen. Am Schluss sagten sie sogar „Mutter“ zu ihr.  


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