Dieter Matuschowitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dreijähriger Lehrzeit bestand er die Gesellenprüfung, arbeitete kurze Zeit als Maurer und besuchte ab 1. Oktober 1953 einen einjährigen Vorkurs am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München (ging auf in der heutigen [[wikipedia:Hochschule für angewandte Wissenschaften München|Hochschule für angewandte Wissenschaften München]]), deren erfolgreicher Abschluss – als mittlere Reife anerkannt – zum Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum berechtigte. So absolvierte Matuschowitz regulär in 6 Semestern (1954 - 1957) dort das Ingenieurstudium für Hochbau. Während der Semesterferien arbeitete er im Konstruktionsbüro der Fa. [[wikipedia:Karl Stöhr (Architekt)|Karl Stöhr]] KG München. Aufgrund seines guten Examens am Polytechnikum konnte er im Anschluss am 1. November 1957 ein Hochschulstudium  für Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, heute [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]], aufnehmen. Durch den Tod des Vaters 1958 musste er sein Studium durch Stipendien und Ingenieurtätigkeit finanzieren, in den Semesterferien arbeitete er als Ingenieur bei dem damals renommierten württembergischen Bauunternehmen Karl Kübler AG. Während des Studiums vertiefte er sein Wissen u. a. auch in Wasserbau und Hydraulik beim namhaften Professor [[wikipedia:Paul Böss|Böss]]. Ende des Jahres 1962 schloss er das Ingenieurstudium mit dem Diplom ab.
Nach dreijähriger Lehrzeit bestand er die Gesellenprüfung, arbeitete kurze Zeit als Maurer und besuchte ab 1. Oktober 1953 einen einjährigen Vorkurs am Oskar-von-Miller-Polytechnikum in München (ging auf in der heutigen [[wikipedia:Hochschule für angewandte Wissenschaften München|Hochschule für angewandte Wissenschaften München]]), deren erfolgreicher Abschluss – als mittlere Reife anerkannt – zum Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum berechtigte. So absolvierte Matuschowitz regulär in 6 Semestern (1954 - 1957) dort das Ingenieurstudium für Hochbau. Während der Semesterferien arbeitete er im Konstruktionsbüro der Fa. [[wikipedia:Karl Stöhr (Architekt)|Karl Stöhr]] KG München. Aufgrund seines guten Examens am Polytechnikum konnte er im Anschluss am 1. November 1957 ein Hochschulstudium  für Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Karlsruhe, heute [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]], aufnehmen. Durch den Tod des Vaters 1958 musste er sein Studium durch Stipendien und Ingenieurtätigkeit finanzieren, in den Semesterferien arbeitete er als Ingenieur bei dem damals renommierten württembergischen Bauunternehmen Karl Kübler AG. Während des Studiums vertiefte er sein Wissen u. a. auch in Wasserbau und Hydraulik beim namhaften Professor [[wikipedia:Paul Böss|Böss]]. Ende des Jahres 1962 schloss er das Ingenieurstudium mit dem Diplom ab.


Seine berufliche Laufbahn begann am 1. Februar 1963 im Entwurfsbüro der Bauunternehmung [[wikipedia:Wolff & Müller|Wolff & Müller]] in Stuttgart mit Aufgaben im Bereich Statik und Fertigteile für Hochbauten bei Stuttgart. Neben seiner beruflichen Tätigkeit erwarb  er sich als Hörer im Ingenieurbüro des Prüfingenieurs und hochangesehenen Universitätsprofessors [[wikipedia:Fritz Leonhardt|Leonhardt]] zusätzliche Kenntnisse. Der Vater Georg Matuschowitz, der früher in Stuttgart tätig war – er baute dort die Niederlassung der Fürther Fa. [[Richard Schönwasser|R. Schönwasser]] auf, war später dann Gutachter für Grundstücke und Bauten bei der Stadt Stuttgart – hinterließ dort einen guten Ruf. So arbeitete Dieter Matuschowitz ab 1. Okt. 1963 im Tiefbauamt der Stadt Stuttgart und erhielt das Angebot, Baureferendar bei der Stadt Stuttgart zu werden. Das Referendariat trat er am 1. Juni 1964 an, wechselte dann zum 1. Okt. 1965 zum Land Baden-Württemberg und beendete seine Ausbildung mit der Großen Staatsprüfung für den höheren bautechnischen Verwaltungsdienst im März 1966.<ref>Interview mit Dieter Matuschowitz vom 1. August 2020</ref>
Seine berufliche Laufbahn begann am 1. Februar 1963 im Entwurfsbüro der Bauunternehmung [[wikipedia:Wolff & Müller|Wolff & Müller]] in Stuttgart mit Aufgaben im Bereich Statik und Fertigteile für Hochbauten bei Stuttgart. Neben seiner beruflichen Tätigkeit erwarb  er sich als Hörer im Ingenieurbüro des Prüfingenieurs und hochangesehenen Universitätsprofessors [[wikipedia:Fritz Leonhardt|Leonhardt]] zusätzliche Kenntnisse. Der Vater Georg Matuschowitz, der früher in Stuttgart tätig war – er baute dort die Niederlassung der Fürther Fa. [[Richard Schönwasser|R. Schönwasser]] auf, war später dann Gutachter für Grundstücke und Bauten bei der Stadt Stuttgart – hinterließ dort einen guten Ruf. So arbeitete Dieter Matuschowitz ab 1. Okt. 1963 im Tiefbauamt der Stadt Stuttgart und erhielt das Angebot, Baureferendar bei der Stadt Stuttgart zu werden. Das Referendariat trat er am 1. Juni 1964 an, wechselte dann zum 1. Okt. 1965 zum Land Baden-Württemberg und beendete seine Ausbildung mit der Großen Staatsprüfung für den höheren bautechnischen Verwaltungsdienst im März 1966.<ref name="Interviews">Interviews mit Dieter Matuschowitz vom 1. August und 22. Oktober 2020</ref>


Nun trat Matuschowitz zum 1. April 1966 als Regierungsbaumeister in das Brückenbüro des [[wikipedia:Regierungsbezirk Nordwürttemberg|Regierungspräsidiums Nordwürttemberg]] (Stuttgart) ein. Hier war er mit Planung und Entwurf von Verkehrsbauwerken befasst, u. a. dem „Enztalviadukt“, einer vierfeldrigen Hochstraßenbrücke von ca. 300 m Gesamtlänge im Zuge der L 1125 zwischen Bietigheim und Großsachsenheim, dem Kreuzungsbauwerk Göppingen-Ost, einer vierfeldrigen, vorgespannten Plattenbalkenbrücke im Zuge der B-10-Umgehung von Göppingen, der Schmiebrücke in Vaihingen/Enz, einer schiefwinkligen Plattenbrücke von 17 m Spannweite und dem Straßentunnel Lehrer Tal der B 10 bei Ulm, ein ca. 400 m langes, in zwei getrennten Röhren ausgebildetes Bauwerk. Weiter hatte er die Bauleitung für die Verbreiterung der Straßenbrücke Heilbronner Straße (B 27) über die Gäubahn am Pragfriedhof in Stuttgart; daneben war er noch mit Prüftätigkeiten befasst, so prüfte er die Schmiehetal-Brücke, eine 135 m lange längsvorgespannten Plattenbalkenbrücke der B 30 im Abschnitt Stetten – Ulm bei Hüttisheim. Schließlich hatte er sich im nordwürttembergischen Raum auch um die Genehmigung von Schwertransporten hinsichtlich der Brückentragfähigkeiten zu kümmern.
Nun trat Matuschowitz zum 1. April 1966 als Regierungsbaumeister in das Brückenbüro des [[wikipedia:Regierungsbezirk Nordwürttemberg|Regierungspräsidiums Nordwürttemberg]] (Stuttgart) ein. Hier war er mit Planung und Entwurf von Verkehrsbauwerken befasst, u. a. dem „Enztalviadukt“, einer vierfeldrigen Hochstraßenbrücke von ca. 300 m Gesamtlänge im Zuge der L 1125 zwischen Bietigheim und Großsachsenheim, dem Kreuzungsbauwerk Göppingen-Ost, einer vierfeldrigen, vorgespannten Plattenbalkenbrücke im Zuge der B-10-Umgehung von Göppingen, der Schmiebrücke in Vaihingen/Enz, einer schiefwinkligen Plattenbrücke von 17 m Spannweite und dem Straßentunnel Lehrer Tal der B 10 bei Ulm, ein ca. 400 m langes, in zwei getrennten Röhren ausgebildetes Bauwerk. Weiter hatte er die Bauleitung für die Verbreiterung der Straßenbrücke Heilbronner Straße (B 27) über die Gäubahn am Pragfriedhof in Stuttgart; daneben war er noch mit Prüftätigkeiten befasst, so prüfte er die Schmiehetal-Brücke, eine 135 m lange längsvorgespannten Plattenbalkenbrücke der B 30 im Abschnitt Stetten – Ulm bei Hüttisheim. Schließlich hatte er sich im nordwürttembergischen Raum auch um die Genehmigung von Schwertransporten hinsichtlich der Brückentragfähigkeiten zu kümmern.


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Im Januar 1968 erhielt Matuschowitz einen Anruf von einem Freund aus Fürth, der ursprünglich auch aus Beuthen stammte, erfuhr von einer offenen Stelle im Tiefbauamt und bewarb sich. Bereits im März 1968 trat er seinen Dienst bei der Stadt Fürth an, als städtischer Baurat wurde er Leiter der Abt. Straßen- und Brückenbau und bald auch Stellvertreter des Tiefbauamtsleiters [[Hans Gerner]]. In dieser Zeit prägte der Neubau des [[Main-Donau-Kanal]]s mit seinen zahlreichen Brücken- und Straßenneubauten in Fürth seinen Aufgabenbereich. Damit war Matuschowitz auch in der Öffentlichkeit präsent. Da der Tiefbauamtsleiter Gerner in bundesweiten Kommunalvereinigungen vielbeschäftigt war, vertrat ihn Matuschowitz immer öfter. Nach der Pensionierung Gerners im April 1985 übernahm er folgerichtig die Leitung des Tiefbauamtes. Daneben arbeitete er zusammen mit einem Münchner Kollegen als Vertreter Süddeutschlands in der bundesweiten Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) an der Aufstellung eines Regelwerks über die Bepflanzung von Straßen, Wegen und Fußgängerzonen mit.<ref name="Interviews"/>


Als 1987 die Stelle des städtischen Baureferenten bundesweit ausgeschrieben wurde, bewarb sich auch Matuschowitz. Es gab 24 Bewerber, dabei waren u. a. der Amberger Baureferent Roedig und der Leiter des Braunschweiger Stadtplanungsamtes Dr. Lindemann. Trotz scharfer Konkurrenz erhielt Dieter Matuschowitz 27 Stimmen von insgesamt 34 Stimmberechtigten.<ref>di: „Eigengewächs“ setzte sich durch. Fürther Nachrichten vom 2. Juli 1987</ref> So wurde er am 16. September 1987 als Nachfolger von [[Wolfgang Schneider]] im Amt des Baureferenten vom Stadtrat vereidigt. In der Stadtentwicklung vertrat Matuschowitz, abweichend zum Vorgänger, inhaltliche Positionen, die auf behutsamen Umgang mit der Altbausubstanz und verkehrsberuhigende Maßnahmen zielten.
In seiner fünfeinhalbjährigen Amtszeit kam es zu Problemen in der Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister [[Uwe Lichtenberg]], die letzten Endes zu einem tiefgreifenden Zerwürfnis führten. Als schließlich OB Lichtenberg öffentlich ankündigte, den amtierenden Baureferenten (ebenfalls SPD) nicht zur Wiederwahl vorzuschlagen, reichte Dieter Matuschowitz am 1. Oktober 1992 seinen Rücktritt zum Jahresende – neun Monate vor Ablauf seiner regulären Amtsperiode – ein.<ref>di: Baureferent tritt zurück. Fürther Nachrichten vom 5. Oktober 1992</ref> In seiner letzten Stadtratssitzung Mitte Dezember erklärte Matuschowitz an die Adresse seiner Parteifreunde: ''„Ich hab’ mich manchmal allein gefühlt.“'', stellte aber auch die Palette guter Aufgaben in seinen 25 Dienstjahren heraus. Er trat im Januar 1993 mit einer Abschiedsfeier im Sitzungssaal des Bauamtes in den vorgezogenen Ruhestand.


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
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