Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen

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! colspan="2" style="background: #05BB05;" | Pückler-Limpurgsche Brauerei
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| Neubauten: ||  
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| Gesellschaftsform: || seit [[1910]] GmbH
| Gesellschaftsform: || seit [[1. Juli]] [[1903]] GmbH
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__TOC__
Die '''Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei''' war eine ([[Weizen|Weißbier]])-[[Brauereien|Brauerei]] im Fürther Ortsteil [[Burgfarrnbach]], benannt nach den langjährigen Eigentümern, den im Burgfarrnbacher Schloss residierenden [[Grafen von Pückler und Limpurg]].


Die '''Gräflich Pückler-Limpurg'sche Brauerei''' war eine ([[Weizen|Weißbier]])-[[Brauereien|Brauerei]] in [[Burgfarrnbach]], benannt nach den langjährigen Eigentümern, den im Burfarrnbacher Schloss residierenden [[Grafen von Pückler und Limpurg]].
Die an der Zufahrt zum [[Schloss Burgfarrnbach]] gelegenen Gebäude mussten in den 1980er Jahren dem [[Wohnstift Käthe-Loewenthal]] weichen.
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Die an der Zufahrt zum [[Schloss Burgfarrnbach]] gelegenen Gebäude mussten in den 1980er Jahren einem Seniorenheim weichen.[[Bild:Graf Pückler-Limburgsche Brauerei Einfahrt 2011.jpg|thumb|right|Letztes Relikt der Brauerei, die Einfahrt zur ehem. Brauerei]]
==Geschichte==
[[Bild:AK Brauerei Burgfarrnbach.jpg|thumb|right|Die Gebäude der Pückler-Limpurg'schen Brauerei an der Würzburger Str.]]
In einem Büchlein über den [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] aus dem Jahr [[1757]] steht laut Fronmüller über das Weizenbier folgendes Lob  geschrieben:
:''Und der Hauptmann Mayer hatte getröstet die Männer, die bei ihm waren, auf dem Wege, und ihnen gesagt, daß sie zu Nürnberg ein herrliches Getränk antreffen würden, welches man nennt Farrnbacher Bier, und daß es köstlicher wäre, denn Ducksteiner und Cotbusser und alle Getränke der Einwohner des Landes Brandenburg und Sachsen, welche sie zubereiten bei dem Feuer aus gedörrtem Waizen.''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], 1871, S. 349</ref>


== Querverweise ==
Dass die Brauerei guten Gewinn abwarf, kann man einer zeitgenössischen Beschreibung der Kriegsereignisse von [[1757]] entnehmen: ''Farrenbach [...] hat ein artiges Schlos, und eine Bierbrauerey, die dem Grafen järlich bey 12000 fl. einbringt.''<ref>''"Geschichte des im 1756 und 1757sten Jahre in Teutschland und dessen angränzenden Ländern geführten Krieges..."'', 1758, S. 94</ref>
* [[Brauereien]]
 
* [[Farrnbacher Weißbierbrauerei]]
Auch der namhafte Erlanger Professor [[wikipedia:Johann Christian Fick|Johann Christian Fick]] hob [[1812]] das besondere Bier der Burgfarrnbacher Brauerei hervor und teilte mit: ''„Die reinen Revenueen von dieser Brauerei sollen jährlich über 20,000 Gulden betragen.”'' <ref>Johann Christian Fick: "Historisch-topographisch-statistische Beschreibung von Erlangen und dessen Gegend : mit Anweisungen und Regeln für Studirende; nebst einem Anhang, die neueste Organisation der Universität und die Schilderung ihres Zustandes enthaltend." Erlangen 1812, S. 130 - [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10373172_00166.html Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
 
Am 18. Januar [[1868]] erlitt die Brauerei einen Brandschaden.<ref>Meldung im Straubinger Tagblatt vom 24.01.1868 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503976_00080/pct:9.33333,26.49152,41.86667,10.89217/full/0/default.jpg online]</ref>
 
In den zehn Abrechnungsjahren von 1878/79 bis 1887/88 wurde folgende Biermengen in Hektoliter hergestellt:<ref name="PLA 2117">nach Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 2117</ref>
 
{| class="wikitable sortable"
|-
! Sudjahr !! Weißbier !! Winterbier !! Lagerbier !! Versandbier !! Bockbier !! Summe
|-
| 1878/79 || 2.312,53 || 4.137,43 || 8.714,86 || 542,61 || 0 || 15.707,43
|-
| 1879/80 || 1.989,06 || 3.689,32 || 7.207,60 || 278,85 || 0 ||13.164,83
|-
| 1880/81 || 2.545,96 || 4.662,07 || 8.274,53 || 604,75 || 0 || 16.087,31
|-
| 1881/82 ||2.431,01 || 4.671,28 || 8.872,30 || 291,29 || 33,95 ||16.299,83
|-
| 1882/83 || 2.277,38 || 3.722,06 || 7.258,57 || 325,29 || 57,51 || 13.640,81
|-
| 1883/84 || 2.738,44 || 4.621,85 || 7.205,72 || 279,45 || 39,50 || 14.884,96
|-
| 1884/85 || 2.013,35 || 4.531,00 || 7.725,32 || 552,10 || 34,65 || 14.856,42
|-
| 1885/86 || 2.047,08 || 3.771,21 || 6.649,80 || 533,09 || 78,20 || 13.079,38
|-
| 1886/87 || 2.021,25 || 3.929,73 || 6.715,31 || 296,11 || 96,80 || 13.059,20
|-
| 1887/88 || 1.912,07 || 3.801,74 || 5.521,26 || 399,63 || 76,14 || 11.710,84
|-
| '''Gesamt''' || '''22.288,13''' || '''41.537,69''' || '''74.145,27''' || '''4.103,17''' || '''416,75''' || '''142.491,01'''
|}
 
In diesen 10 Jahren belief sich Jahresdurchschnitt der Bierherstellung auf 14.249 Hektoliter bei einem durchschnittlichen Reinertrag von 559 Mark und 4 Pfennig, d. h. circa wurde pro hl verkauften Bieres 4 Pfennig Gewinn erzielt.<ref name="PLA 2117"/>
 
Mit Schreiben vom 29. Juni 1903 wurde dem Hauptzollamt Fürth der Besitzübergang der gräflichen Brauerei an die Firma „Brauerei Burgfarrnbach, vormals gräfl. v. Pückler-Limpurg'sche Brauerei, G. m. b. H.” zur Genehmigung der Weiterbenutzung nach dem Malzaufschlaggesetz ab [[1. Juli]] [[1903]] angezeigt. Der Antrag schloss den Betrieb der Partikularmalzmühle mit Messapparat nach System [[Johann Wilhelm Engelhardt|J. W. Engelhardt]] Fürth, Modell 1868 sowie einer Futterschrotmühle mit Kontrollapparat ein. Als Malzbrecher wurde der bisherige Braumeister Ludwig Eibl und als sein Stellvertreter der Brauereikassier Kaspar Hütter benannt. Zugleich wurde um Stundung des Malzaufschlags gebeten.<ref name="PLA 2117"/>
 
Der jährliche Durchschnittsmalzverbrauch auf Grundlage der Jahre 1907, 1908 und 1909 wurde vom Steueramt Fürth am 20. März 1910 wie folgt ermittelt:<ref name="PLA 2117"/>
* total: 469&nbsp;997 kg/a
* untergäriges Bier: 374&nbsp;289 kg/a
* obergäriges Bier: 95&nbsp;707 kg/a
 
Die [[Brauerei Joh. Humbser]] übernimmt [[1923]] die Brauerei im Vorort, der im selben Jahr eingemeindet wird.
 
Noch [[1929]] wird in einem Zeitungsbericht das Bier und seine heilsame Wirkung in höchsten Tönen gelobt, insbesondere ''"die wichtigste, älteste und bewährteste Wirkung derselben ist unstreitig seine Heilkraft wider den Stein."''<ref>Hanns Carl: Burgfarrnbachs Heilquelle und sein Bier. In: Fränkischer Kurier vom 21. Juli 1929</ref>


==Literatur==
==Literatur==
 
* Anonymus: ''"Die große Brauerey zu Burgfahrenbach beschrieben von einem Augenzeugen."'' Verlag der Rawischen Buchhandlung, Nürnberg 1791 (identischer Druck wie „Journal von und für Franken” 1791 mit Ausnahme des Titelblatts)
* Anonymus: ''"Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse;"'' Journal von und für Franken, 1791, 2. Bd., 4. Heft, S. 361 - 404 (Beschreibung der Brauerei aus dem 18. Jahrhundert) - [http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/aufkl/journalfranken/journalfranken.htm online-Digitalisat]
* ''Bierbrauereien''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48 - 49
* ''Bierbrauereien''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 48 - 49
* [[Franz Kimberger|Franz Kimberger]]: ''Zwei Burgfarrnbacher Biergedichte''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1974/2, S. 51 - 56
* Koch/Täubrich: [[Bier in Nürnberg-Fürth (Buch)|Bier in Nürnberg-Fürth]], Hugendubel, [[1987]]
* Koch/Täubrich: [[Bier in Nürnberg-Fürth (Buch)|Bier in Nürnberg-Fürth]], Hugendubel, [[1987]]


==Siehe auch==
* [[Burgfarrnbach]]
* [[Farrnbacher Weißbierbrauerei]]
* [[Weizen]] (Biersorte)
* [[Untere Gemeinde (Felsenkeller)]]
* [[Eisweiher Nähe Moosweg]]
* [[Martinsquelle]]
* [[Würzburger Straße 467]]
* [[Meierei]]
* [[Adam Kastner]]
* [[Johann Conrad Brummer]]


==Einzelnachweise==
<references />


==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Unternehmens}}
[[Kategorie:Brauereien]]
[[Kategorie:Brauereien]]
[[Kategorie:Burgfarrnbach]]
[[Kategorie:Burgfarrnbach]]
[[Kategorie:Wirtschaftsgeschichte]]
[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
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