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1892 ließ sich die Familie Glaser in Fürth nieder. Ferdinand Glaser wurde 1914 Soldat in der österreichischen Armee, da sein Vater in Galizien geboren war. Nach Kriegsende heiratete er noch 1918 in Fürth Adele Krieser (* 1895 in Auschwitz). Nach dem Krieg war Galizien ein Teil von Polen geworden, deswegen erhielt die Familie Glaser die polnische Staatsangehörigkeit. Bemühungen um die deutsche Staatsbürgerschaft schlugen fehl. Anfang August verließ Ferdinand Glaser Fürth, um über die Schweiz nach Frankreich auszureisen. Im August 1939 erhielt der Sohn Willie (ursprünglich: Wilhelm) Glaser die Einreiseerlaubnis für England, zu Kriegsbeginn waren damit Willie und seine Schwester Lottie Glaser in Nordirland, Ferdinand Glaser in Paris. In Fürth befanden sich | 1892 ließ sich die Familie Glaser in Fürth nieder. Ferdinand Glaser wurde 1914 Soldat in der österreichischen Armee, da sein Vater in Galizien geboren war. Nach Kriegsende heiratete er noch 1918 in Fürth Adele Krieser (* 1895 in Auschwitz). Nach dem Krieg war Galizien ein Teil von Polen geworden, deswegen erhielt die Familie Glaser die polnische Staatsangehörigkeit. Bemühungen um die deutsche Staatsbürgerschaft schlugen fehl. Anfang August 1938 verließ Ferdinand Glaser Fürth, um über die Schweiz nach Frankreich auszureisen. Im August 1939 erhielt der Sohn Willie (ursprünglich: Wilhelm) Glaser die Einreiseerlaubnis für England, zu Kriegsbeginn waren damit Willie und seine Schwester Lottie Glaser in Nordirland, Ferdinand Glaser in Paris. In Fürth befanden sich die Mutter Adele mit drei weiteren Geschwistern und deren Großmutter Esther.<ref>[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_FU_JU_glaser_ferdinand.pdf Willie Glaser: Die tragische Odyssee des Ferdinand Glaser: Auf der Suche nach den Spuren meines Vaters in Frankreich und Italien. Nürnberg 2007. S. 2 ff.]</ref><ref>Willie Glaser: ''Panzer und Storchennest''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 37, 2003 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/panzer02.htm im Internet]</ref><ref>{{Quelle Wikipedia|Flucht und Deportation von Juden aus Fürth}}</ref> | ||
Willie Glaser arbeitete zunächst von 1939 bis 1941 in Belfast. Bis Ende 1941 konnte der Briefkontakt mit Mutter Adele über das neutrale Irland aufrecht gehalten werden. Anfang 1941 meldete sich Willie Glaser zur Armee, 1943 wurde Willie Glaser zur 1. Polnischen Panzerdivision versetzt | Willie Glaser arbeitete zunächst von 1939 bis 1941 in Belfast. Bis Ende 1941 konnte der Briefkontakt mit Mutter Adele über das neutrale Irland aufrecht gehalten werden. Anfang 1941 meldete sich Willie Glaser zur Armee, 1943 wurde Willie Glaser zur 1. Polnischen Panzerdivision versetzt, wo er Funker und Geschützlader auf einem schnellen Spähpanzer war. Am 8. August 1944 landete die Erste Polnische Panzerdivision als Bestandteil der Ersten Kanadischen Armee in der Normandie. Mitte August 1944 war Willie Glaser an der Einkesselung deutscher Truppen im bei Falaise beteiligt. Er verhörte aufgrund seiner Sprachkenntnisse mitunter deutsche Kriegsgefangene, darunter Mitglieder verschiedenen SS-Einheiten, so die 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler, die ein Jahr zuvor den dann ermordeteten Vater Ferdinand Glaser gefangen genommen hatte, was Willie Galsser zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste.<ref>Willie Glaser: ''Panzer und Storchennest''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 37, 2003 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/panzer02.htm im Internet]</ref><ref>{{Quelle Wikipedia|Flucht und Deportation von Juden aus Fürth}}</ref> | ||
Willie Glasers Panzer erhielt bei Chambois einen Treffer durch einen Panzer der SS, wobei zwei Besatzungsmitglieder getötet wurden. Kurz darauf gelang es dem Spähpanzer einen schweren deutschen Kampfpanzer abzuschießen – wofür der leichte Spähpanzer eigentlich nicht ausgelegt war. Die Besatzungsmitglieder erhielten deswegen das polnische Tapferkeitskreuz „Krzych Wlecznych“. Das Regiment bewegte sich dann nach Belgien und Holland, im November 1944 erreichten die Panzer die Maas, im April 1945 das deutsche Staatsgebiet. Willie Glaser fuhr wenig später mit einem Jeep nach Fürth und wohnte dort beim amerikanischen Ortskommandanten in der requirierten Villa von [[Gustav Schickedanz]]. Er konnte in Fürth aber keinerlei Hinweise auf das Schicksal seiner Familie auffinden.<ref>Willie Glaser: ''Panzer und Storchennest''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 37, 2003 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/panzer02.htm im Internet]</ref><ref>{{Quelle Wikipedia|Flucht und Deportation von Juden aus Fürth}}</ref> | Willie Glasers Panzer erhielt bei Chambois einen Treffer durch einen Panzer der SS, wobei zwei Besatzungsmitglieder getötet wurden. Kurz darauf gelang es dem Spähpanzer einen schweren deutschen Kampfpanzer abzuschießen – wofür der leichte Spähpanzer eigentlich nicht ausgelegt war. Die Besatzungsmitglieder erhielten deswegen das polnische Tapferkeitskreuz „Krzych Wlecznych“. Das Regiment bewegte sich dann nach Belgien und Holland, im November 1944 erreichten die Panzer die Maas, im April 1945 das deutsche Staatsgebiet. Willie Glaser fuhr wenig später mit einem Jeep nach Fürth und wohnte dort beim amerikanischen Ortskommandanten in der requirierten Villa von [[Gustav Schickedanz]]. Er konnte in Fürth aber keinerlei Hinweise auf das Schicksal seiner Familie auffinden.<ref>Willie Glaser: ''Panzer und Storchennest''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 37, 2003 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/panzer02.htm im Internet]</ref><ref>{{Quelle Wikipedia|Flucht und Deportation von Juden aus Fürth}}</ref> |
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