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==Oberbürgermeister in Bayreuth== | ==Oberbürgermeister in Bayreuth== | ||
In der | In der Pogromnacht versuchte Fritz Kempfler als Oberbürgermeister zwar die Ausschreitungen etwas einzugrenzen, jedoch hielt sich sein Engagement in Grenzen. U.a. war an diversen Arisierungen (z.B. Kaufhaus Loher) beteiligt und an dem Ankauf und Abriß eines Wohn- und Geschäftshauses, das Eigentum zweier jüdischer Familien war und das die Nazionalsozialisten als "eine beispiellose jüdische Frechheit" ansahen. Den Abriß hatte Hitler persönlich verlangt, der zu jeder Festspielaufführung zweimal an ihm vorbei fahren mußte. Um das Haus abreissen zu können, mußte es die Stadt erst ankaufen - zu einem weit unter dem tatsächlichen Wert liegenden Betrag. Die Eigentümer wurden bedroht und unter Druck gesetzt bis sie schließlich unterschrieben. Auf Initiative Kempflers wurde am 16.5.1939 mit dem Abbruch begonnen. | ||
Zur Pogromnacht selbst gibt es in den Spruchkammerakten folgenden vermerk: "Der Leiter der Bayreuther Polizei, Major der Schutzpolizei Kesselring, machte gegen 22.45 Uhr dem Oberbürgermeister Dr. Kempfler telefonisch Meldung, daß auch im Gau Bayer. Ostmark schon Judenaktionen durchgeführt würden, in Bamberg die Synagoge bereits in Brand gesetzt worden sei und daß auch die Bayreuther SA und SS die Inbrandsetzung der Synagoge beabsichtigen. Er habe deshalb sofort einige Polizeibeamte und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr zur Sicherung der Synagoge dorthin beordert, was die Billigung des Oberbürgermeisters Kempflers fand. | Zur Pogromnacht selbst gibt es in den Spruchkammerakten folgenden vermerk: "Der Leiter der Bayreuther Polizei, Major der Schutzpolizei Kesselring, machte gegen 22.45 Uhr dem Oberbürgermeister Dr. Kempfler telefonisch Meldung, daß auch im Gau Bayer. Ostmark schon Judenaktionen durchgeführt würden, in Bamberg die Synagoge bereits in Brand gesetzt worden sei und daß auch die Bayreuther SA und SS die Inbrandsetzung der Synagoge beabsichtigen. Er habe deshalb sofort einige Polizeibeamte und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr zur Sicherung der Synagoge dorthin beordert, was die Billigung des Oberbürgermeisters Kempflers fand. |