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Die Apotheke Löbs/Löws existierte nach Wolf Löbs/Löws Übersiedlung nach Prag offensichtlich nicht mehr lange. Zwischen 1720 und 1728/29 erfolgt die „Wiederöffnung“ (bzw Neueröffnung) der Löwen-Apotheke – jetzt in der [[Königstraße 38]]. Die christliche Löwen-Apotheke war somit, abgesehen von der 1714 gegründeten [[Mohren-Apotheke]] <ref>Angabe nach Adolf Schwammberger: [[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]], 1968, S. 26; allerdings ohne jeglichen Nachweis. Es handelt sich vermutlich dabei um die ''Neue Apotheke''.</ref>, eine der ältesten Apotheken der Stadt Fürth, die im Jahre 1814 noch ganze fünf Apotheken in ihren Mauern beherbergte. Ob allerdings schon zu Beginn der Name „Löwen-Apotheke“ bestand, oder erst im Laufe der Zeit von einer der Fleischauer-Generationen verwendet wurde, ist nicht gesichert. Zumindest wurde auf den guten Ruf der ehemaligen Apotheke Löws rekurriert. | Die Apotheke Löbs/Löws existierte nach Wolf Löbs/Löws Übersiedlung nach Prag offensichtlich nicht mehr lange. Zwischen 1720 und 1728/29 erfolgt die „Wiederöffnung“ (bzw Neueröffnung) der Löwen-Apotheke – jetzt in der [[Königstraße 38]]. Die christliche Löwen-Apotheke war somit, abgesehen von der 1714 gegründeten [[Mohren-Apotheke]] <ref>Angabe nach Adolf Schwammberger: [[Fürth von A bis Z (Buch)|Fürth von A bis Z]], 1968, S. 26; allerdings ohne jeglichen Nachweis. Es handelt sich vermutlich dabei um die ''Neue Apotheke''.</ref>, eine der ältesten Apotheken der Stadt Fürth, die im Jahre 1814 noch ganze fünf Apotheken in ihren Mauern beherbergte. Ob allerdings schon zu Beginn der Name „Löwen-Apotheke“ bestand, oder erst im Laufe der Zeit von einer der Fleischauer-Generationen verwendet wurde, ist nicht gesichert. Zumindest wurde auf den guten Ruf der ehemaligen Apotheke Löws rekurriert. | ||
Nach 1690 war das Haus [[Königstraße 38]] erstmals mit Löw Salomon (1713), einem Sohn des reichen Parnoß Salomon Schneior, in jüdischem Besitz <ref> Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38</ref>. Er ließ vermutlich die Mikwe bald nach dem Hauserwerb einrichten <ref> Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen, 1.Teil, in: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/ 2011, S. 45 f. Im Rahmen der später dort stattfindenden Sanierungsarbeiten fanden die Architekten im Keller des Gebäudes eine Mikwe, die noch bis zuletzt mit Grundwasser befüllt war (siehe [[Fürther Nachrichten]], ca. 1975</ref>. Dieser Fund in Kombination mit einer Namensgleichheit von „Löw“ mag dafür ursächlich sein, dass hie und da die alte Judenapotheke von Löw an dieser Stelle der Königstraße vermutet wurde. [[1717]] gehörte das Haus Mendel Bendit <ref>siehe [[Vetterplan]] unter der Nummer „159 dompröpstische Neue Häuser“</ref>, daraufhin dem „Schuzverwanthe Judt Seeligmann Benedict“ <ref> Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38</ref>. Von diesem scheint [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] das Haus erworben und seine Apotheke dort eingerichtet zu haben <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38. In der ehemaligen Apotheke gab es eine Holzwandeinrichtung zum Aufbewahren der Arzneien. Über der Mitte einer Türe befanden sich die zwei Jahreszahlen "1720" und "1894". Erstere könnte auf die Errichtung der Apotheke, bzw. des Hauses hindeuten.</ref> und damit an die Erinnerung an eine gut beleumundete Einrichtung anzuknüpfen.</br> | Nach 1690 war das Haus [[Königstraße 38]] erstmals mit Löw Salomon (1713), einem Sohn des reichen Parnoß Salomon Schneior, in jüdischem Besitz <ref> Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38. Er war auch Schwiegersohn des Gabriel Fränkel und Mitunterzeichner der Stiftungsurkunde für die [[Gabrielschul]]. Der Grabstein seines Vaters wird durch einen Lebensbaum mit Löwen geziert (vgl. dazu [[Gisela Naomi Blume]]: Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007; 2007, Seite 98). Eventuell ist der Löwe damit auch als Familiensymbol beim Besitzerwerb der Königstraße 38 an das Haus gekommen.</ref>. Er ließ vermutlich die Mikwe bald nach dem Hauserwerb einrichten <ref> Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen, 1.Teil, in: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/ 2011, S. 45 f. Im Rahmen der später dort stattfindenden Sanierungsarbeiten fanden die Architekten im Keller des Gebäudes eine Mikwe, die noch bis zuletzt mit Grundwasser befüllt war (siehe [[Fürther Nachrichten]], ca. 1975</ref>. Dieser Fund in Kombination mit einer Namensgleichheit von „Löw“ mag dafür ursächlich sein, dass hie und da die alte Judenapotheke von Löw an dieser Stelle der Königstraße vermutet wurde. [[1717]] gehörte das Haus Mendel Bendit <ref>siehe [[Vetterplan]] unter der Nummer „159 dompröpstische Neue Häuser“</ref>, daraufhin dem „Schuzverwanthe Judt Seeligmann Benedict“ <ref> Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik, 1940, zu Königstraße 38</ref>. Von diesem scheint [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] das Haus erworben und seine Apotheke dort eingerichtet zu haben <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38. In der ehemaligen Apotheke gab es eine Holzwandeinrichtung zum Aufbewahren der Arzneien. Über der Mitte einer Türe befanden sich die zwei Jahreszahlen "1720" und "1894". Erstere könnte auf die Errichtung der Apotheke, bzw. des Hauses hindeuten.</ref> und damit an die Erinnerung an eine gut beleumundete Einrichtung anzuknüpfen.</br> | ||
Eine Erlaubnis für das Ausüben des Apothekerhandwerks scheint ab [[1728]] <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38</ref></br> | Eine Erlaubnis für das Ausüben des Apothekerhandwerks scheint ab [[1728]] <ref>Gottlieb Wunschel: Die Fürther Häuserchronik „Alt-Fürth“, 1940, zu Königstraße 38</ref></br> | ||
bzw. [[1729]] <ref>vgl. dazu die Aufstellung der Urkundenrückseite [[Johann Christoff Fleischhauer]], bzw. [[Nicolaus Christoph Fleischauer]].</ref> erfolgt zu sein. Im Rahmen eines Gesuchs um die amtliche Feststellung eines Realrechts zum Betrieb der Löwenapotheke wird aus Visitationsprotokollen zitiert - diese ''"... enthalten a) im Protokoll vom 18. September 1810 den Vermerk: Löwen-Apotheke: ist der gegenwärtige Besitzer dieser Apotheke Herr Christian Georg Kühnlein, welcher ein besonderes Privilegium des damaligen Domprobsten Marquard zu Bamberg d. d. Bamberg d. 12. Januar [[1729]] zu Händen hat b) im Protokoll vom 9. September 1812 den Satz: Löwen-Apotheke: besitzt gegenwärtig diese Apotheke eigentümlich [[Johann Conrad Fleischauer|Johann Conr. Fleischauer]] 28 Jahre alt, welcher sich dermalen noch auf der Universität zu Erlangen befindet. Diese Officin ist mit einem besonderen Privilegum des Domprobsten Marquard zu Bamberg versehen und die Original-Urkunde, welche unterm 12. Januar [[1729]] ausgefertigt worden, befindet sich in den Händen des Eigentümers ..."''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/733, Realrecht der Löwenapotheke, Erklärung des Rechtsanwalts Dr. Fritz Berolzheimer zum Königlichen Amtsgericht Fürth vom 15. Juli 1895 in Sachen des Apothekers [[Friedrich Fleischauer]] in Fürth, Constatierung eines Realrechts betr.</ref> | bzw. [[1729]] <ref>vgl. dazu die Aufstellung der Urkundenrückseite [[Johann Christoff Fleischhauer]], bzw. [[Nicolaus Christoph Fleischauer]].</ref> erfolgt zu sein. Im Rahmen eines Gesuchs um die amtliche Feststellung eines Realrechts zum Betrieb der Löwenapotheke wird aus Visitationsprotokollen zitiert - diese ''"... enthalten a) im Protokoll vom 18. September 1810 den Vermerk: Löwen-Apotheke: ist der gegenwärtige Besitzer dieser Apotheke Herr Christian Georg Kühnlein, welcher ein besonderes Privilegium des damaligen Domprobsten Marquard zu Bamberg d. d. Bamberg d. 12. Januar [[1729]] zu Händen hat b) im Protokoll vom 9. September 1812 den Satz: Löwen-Apotheke: besitzt gegenwärtig diese Apotheke eigentümlich [[Johann Conrad Fleischauer|Johann Conr. Fleischauer]] 28 Jahre alt, welcher sich dermalen noch auf der Universität zu Erlangen befindet. Diese Officin ist mit einem besonderen Privilegum des Domprobsten Marquard zu Bamberg versehen und die Original-Urkunde, welche unterm 12. Januar [[1729]] ausgefertigt worden, befindet sich in den Händen des Eigentümers ..."''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/733, Realrecht der Löwenapotheke, Erklärung des Rechtsanwalts Dr. Fritz Berolzheimer zum Königlichen Amtsgericht Fürth vom 15. Juli 1895 in Sachen des Apothekers [[Friedrich Fleischauer]] in Fürth, Constatierung eines Realrechts betr.</ref> |
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