Ruth Weiss: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

349 Bytes hinzugefügt ,  1. Juni 2021
→‎Biographie: erg entspr heutiger Mitteilung von R. Weiss
(Erg lt Angaben Ruth Weiss e-mail v. 1.6.21)
(→‎Biographie: erg entspr heutiger Mitteilung von R. Weiss)
Zeile 48: Zeile 48:
Ruth Weiss lebte in Fürth vor allem bei ihren Großeltern in der [[Theaterstraße 17]] (1924 bis 1927 und 1933 bis 1936), wo sie wie ihre Schwester Margot auch geboren wurde<ref>Mitteilung von Ruth Weiss per E-mail an [[Alexander Mayer]] vom 29. Mai 2021.</ref> und der Großvater Max Cohen als Buchbinder eine kleine Werkstatt betrieb, deren Verkaufsräume sich zeitweise gegenüber in der [[Theaterstraße 24]] befanden.<ref>[[Adressbücher|Adressbuch]] von 1935.</ref> Seit Mai 2021 erinnert die erste Gedenktafel für Weiss in Fürth an die dortige Wohnung, die sie in ihrer Autobiographie ''Wege im harten Gras'' beschreibt.  
Ruth Weiss lebte in Fürth vor allem bei ihren Großeltern in der [[Theaterstraße 17]] (1924 bis 1927 und 1933 bis 1936), wo sie wie ihre Schwester Margot auch geboren wurde<ref>Mitteilung von Ruth Weiss per E-mail an [[Alexander Mayer]] vom 29. Mai 2021.</ref> und der Großvater Max Cohen als Buchbinder eine kleine Werkstatt betrieb, deren Verkaufsräume sich zeitweise gegenüber in der [[Theaterstraße 24]] befanden.<ref>[[Adressbücher|Adressbuch]] von 1935.</ref> Seit Mai 2021 erinnert die erste Gedenktafel für Weiss in Fürth an die dortige Wohnung, die sie in ihrer Autobiographie ''Wege im harten Gras'' beschreibt.  


[[1936]] emigrierte ihre [[Fiorda|jüdische]] Familie nach Johannesburg (Südafrika) und folgte damit dem schon 1933 dorthin ausgewanderten Vater.<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 18 ff.</ref> Nach der Tätigkeit in einem Anwaltsbüro, bei einer Versicherung und einem Verlag, begann sie [[1954]] für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein, sodass sie zur „Persona non grata“ erklärt und in eine so genannte „schwarze Liste“ eingetragen, auf der sie erst [[1991]] gelöscht wurde. Sie erhielt ferner ein Einreiseverbot, arbeitete fortan in Südrhodesien, begleitete dessen Weg in den unabhängigen Staat [[Wikipedia:Simbabwe|Simbabwe]] und lebte dann einige Zeit auf der Isle of Wight (England).<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 288 f. (kurzgefasster Lebenslauf bis 1994).</ref>  
[[1936]] emigrierte ihre [[Fiorda|jüdische]] Familie nach Johannesburg (Südafrika) und folgte damit dem schon 1933 dorthin ausgewanderten Vater.<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 18 ff.</ref> Jakob Cohen, der Onkel, war zuvor ebenfalls schon 1933 geflüchtet, da er von Nazis zusammengeschlagen wurde. Über Holland erreichte er letztendlich Palästina. Martha Cohen, die Tante, konnte noch 1938 oder 1939 als "Verlobte" eines Südafrikaners nach Südafrika folgen.<ref>E-mail von Ruth Weiss an [[Alexander Mayer]] vom 1. Juni 2021.</ref>
 
 
Nach der Tätigkeit in einem Anwaltsbüro, bei einer Versicherung und einem Verlag, begann sie [[1954]] für verschiedene internationale Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Sie setzte sich als Journalistin in Südafrika insbesondere gegen die Apartheid ein, sodass sie zur „Persona non grata“ erklärt und in eine so genannte „schwarze Liste“ eingetragen, auf der sie erst [[1991]] gelöscht wurde. Sie erhielt ferner ein Einreiseverbot, arbeitete fortan in Südrhodesien, begleitete dessen Weg in den unabhängigen Staat [[Wikipedia:Simbabwe|Simbabwe]] und lebte dann einige Zeit auf der Isle of Wight (England).<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 288 f. (kurzgefasster Lebenslauf bis 1994).</ref>  


Im Oktober 1990 besuchte sie Fürth, besichtigte den Hinterhof von Theaterstraße 17, wo der Großvater alljährlich zum [[Wikipedia:Sukkot|Laubhüttenfest]] die [[Wikipedia:Laubhütte|Laubhütte]] errichtet hatte, und traf sich mit [[Bella Rosenkranz]].<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 27 f.</ref> In den Jahren 1974 und 2002 kehrte sie zeitweise nach Deutschland zurück, sie lebte 1974 bis 1978 in Köln und seit dem Jahre 2002 einige Jahre bei Freunden in [[Wikipedia:Lüdinghausen|Lüdinghausen]] bei Münster. Derzeit lebt sie in Dänemark bei ihrem Sohn. Heute schreibt sie primär nicht mehr Sachbücher, sondern Romane, die zum Teil im Literaturkanon der Schulen (vor allem "Meine Schwester Sara") aufgenommen worden sind. Das Buch "Meine Schwester Sara" war im Schuljahr [[2006]]/[[2007]] die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg.
Im Oktober 1990 besuchte sie Fürth, besichtigte den Hinterhof von Theaterstraße 17, wo der Großvater alljährlich zum [[Wikipedia:Sukkot|Laubhüttenfest]] die [[Wikipedia:Laubhütte|Laubhütte]] errichtet hatte, und traf sich mit [[Bella Rosenkranz]].<ref>''Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England''. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1994, ISBN 3872946226, S. 27 f.</ref> In den Jahren 1974 und 2002 kehrte sie zeitweise nach Deutschland zurück, sie lebte 1974 bis 1978 in Köln und seit dem Jahre 2002 einige Jahre bei Freunden in [[Wikipedia:Lüdinghausen|Lüdinghausen]] bei Münster. Derzeit lebt sie in Dänemark bei ihrem Sohn. Heute schreibt sie primär nicht mehr Sachbücher, sondern Romane, die zum Teil im Literaturkanon der Schulen (vor allem "Meine Schwester Sara") aufgenommen worden sind. Das Buch "Meine Schwester Sara" war im Schuljahr [[2006]]/[[2007]] die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg.
3.690

Bearbeitungen