Kinderspital: Unterschied zwischen den Versionen

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== Neubau des Kinderspitals - jetzt Kinderklinik ==
== Neubau des Kinderspitals - jetzt Kinderklinik ==
Trotz aller Erschwernisse und Erkenntnisse über die Missstände im Kinderspital (und ähnlichen Problemen im [[Nathanstift]] in der [[Tannenstraße]]<ref> Klinikum Fürth, Protokolle des Stiftungsrates der Nathanstiftung, 12. Sitzung vom 18.12.1954 </ref>) und dessen Notwendigkeit eines bzw. mehrerer Neubauten am Stadtkrankenhaus konnte sich die Stadt Fürth zunächst nicht dazu durchringen einen Neubau anzustreben. Unstrittig bei allen Entscheidungen war lediglich die Tatsache, dass wenn überhaupt künftig Neubauten entstehen, diese auf dem Grundstück des Stadtkrankenhauses erfolgen sollen, um so die Synergieeffekte und Rationalisierungspotentiale voll ausschöpfen zu können. Erste Schritte zur Rationalisierung wurden bereits [[1954]] vorgenommen, in dem die Verwaltung und die Lohn- und Gehaltsbuchhaltung der Beschäftigten im Nathanstift durch das Städt. Krankenhaus abgewickelt wurde. [[Bild:Kinderklinik.jpg|mini|left|Im Vordergrund: Die "neue Kinderklinik" bei der Fertigstellung ca. 1970. Im Hintergrund das [[Klinikum Fürth]] vor dem Umbau]]
Trotz aller Erschwernisse und Erkenntnisse über die Missstände im Kinderspital (und ähnlichen Problemen im [[Nathanstift]] in der [[Tannenstraße]]<ref> Klinikum Fürth, Protokolle des Stiftungsrates der Nathanstiftung, 12. Sitzung vom 18.12.1954 </ref>) und dessen Notwendigkeit eines bzw. mehrerer Neubauten am Stadtkrankenhaus konnte sich die Stadt Fürth zunächst nicht dazu durchringen einen Neubau anzustreben. Unstrittig bei allen Entscheidungen war lediglich die Tatsache, dass wenn überhaupt künftig Neubauten entstehen, diese auf dem Grundstück des Stadtkrankenhauses erfolgen sollen, um so die Synergieeffekte und Rationalisierungspotentiale voll ausschöpfen zu können. Erste Schritte zur Rationalisierung wurden bereits [[1954]] vorgenommen, in dem die Verwaltung und die Lohn- und Gehaltsbuchhaltung der Beschäftigten im Nathanstift durch das Städt. Krankenhaus abgewickelt wurde. [[Bild:Kinderklinik.jpg|mini|left|Im Vordergrund: Die "neue Kinderklinik" bei der Fertigstellung ca. 1970, im Hintergrund das [[Klinikum Fürth]] vor dem Umbau]]


Strittig war vielmehr zunächst eine fachliche Auseinandersetzung der medizinischen Disziplinen darüber, ob eine Trennung der Wöchnerinnen- und Säuglingsabteilung als Organisationseinheit erstrebenswert ist, oder ob die Entbindungsklinik unmittelbar mit einer Säuglingsklinik zusammengehört. Die damit verbundene Frage – ob es künftig auch weiterhin zwei voneinander getrennte Gebäudeeinheiten mit einer fachlichen Trennung geben soll – wurde von den beteiligten Personen unterschiedlich gesehen und erschwerte somit eine politische Diskussion und deren Entscheidung bzgl. der weiteren Vorgehensweise. Die fachliche Meinung vieler Mediziner dieser Zeit war eher die Verbindung bzw. die Integration der Entbindungskliniken innerhalb der Kinderkrankenhäuser und somit gegen eine Verselbständigung von Entbindungskliniken. <ref> Akte Klinikum Fürth, Rundschreiben Verwaltung 1952-1968, Betriff Neubau des Nathanstift auf dem Krankenhausgelände vom 19.06.1963, S. 3 </ref>
Strittig war vielmehr zunächst eine fachliche Auseinandersetzung der medizinischen Disziplinen darüber, ob eine Trennung der Wöchnerinnen- und Säuglingsabteilung als Organisationseinheit erstrebenswert ist, oder ob die Entbindungsklinik unmittelbar mit einer Säuglingsklinik zusammengehört. Die damit verbundene Frage – ob es künftig auch weiterhin zwei voneinander getrennte Gebäudeeinheiten mit einer fachlichen Trennung geben soll – wurde von den beteiligten Personen unterschiedlich gesehen und erschwerte somit eine politische Diskussion und deren Entscheidung bzgl. der weiteren Vorgehensweise. Die fachliche Meinung vieler Mediziner dieser Zeit war eher die Verbindung bzw. die Integration der Entbindungskliniken innerhalb der Kinderkrankenhäuser und somit gegen eine Verselbständigung von Entbindungskliniken.<ref> Akte Klinikum Fürth, Rundschreiben Verwaltung 1952-1968, Betriff Neubau des Nathanstift auf dem Krankenhausgelände vom 19.06.1963, S. 3 </ref>


Neben all der fachlichen Diskussion gab es selbstverständlich auch immer eine andere Diskussion, die auch nach wie vor für heutige Großbauten gilt, nämlich die Frage nach der Finanzierung. In einem Schreiben vom [[30. Juli]] [[1962]] schrieb das Staatsministerium des Innern an die Stadt Fürth: ''Das Ministerium begrüßt daher, daß die Stadt eine Gesamtplanung aufgestellt hat, um so die betrieblichen Zusammenhänge in den Grundzügen festzulegen…. Als vordringlichste Maßnahme erscheint der Neubau der Entbindungs- und Säuglingsklinik sowie des Kinderkrankenhauses (Kinderspital). Diese wurden daher auch in den ersten Bauabschnitt aufgenommen.'' <ref> Akte Klinikum Fürth, Rundschreiben Verwaltung 1952-1968, Betriff Neubau des Nathanstift auf dem Krankenhausgelände vom 19.06.1963, S. 1 </ref> Obwohl das Kinderkrankenhaus ausdrücklich durch das Ministerium in den ersten Bauabschnitt mit aufgenommen wurde, klammerte die Stadt Fürth den Neubau in der Detailplanung zunächst mit Rücksicht auf die allgemeine Finanzlage der Stadt Fürth aus. Die ersten Schätzungen vom Frühjahr [[1962]] ergaben für das neue [[Nathanstift]], der Säuglingsklinik und einem Schwesternwohnheim die stolze Summe von 7.117.000 Millionen Mark.  
Neben all der fachlichen Diskussion gab es selbstverständlich auch immer eine andere Diskussion, die auch nach wie vor für heutige Großbauten gilt, nämlich die Frage nach der Finanzierung. In einem Schreiben vom [[30. Juli]] [[1962]] schrieb das Staatsministerium des Innern an die Stadt Fürth: ''Das Ministerium begrüßt daher, daß die Stadt eine Gesamtplanung aufgestellt hat, um so die betrieblichen Zusammenhänge in den Grundzügen festzulegen…. Als vordringlichste Maßnahme erscheint der Neubau der Entbindungs- und Säuglingsklinik sowie des Kinderkrankenhauses (Kinderspital). Diese wurden daher auch in den ersten Bauabschnitt aufgenommen.''<ref> Akte Klinikum Fürth, Rundschreiben Verwaltung 1952-1968, Betriff Neubau des Nathanstift auf dem Krankenhausgelände vom 19.06.1963, S. 1 </ref> Obwohl das Kinderkrankenhaus ausdrücklich durch das Ministerium in den ersten Bauabschnitt mit aufgenommen wurde, klammerte die Stadt Fürth den Neubau in der Detailplanung zunächst mit Rücksicht auf die allgemeine Finanzlage der Stadt Fürth aus. Die ersten Schätzungen vom Frühjahr [[1962]] ergaben für das neue [[Nathanstift]], der Säuglingsklinik und einem Schwesternwohnheim die stolze Summe von 7.117.000 Mark.


Als einer der ersten Neubauten auf dem Gelände des [[Klinikum_Fürth|Städt. Krankenhauses]] wurde am 18. Dezember 1967 die neue Geburtshilfe-Abteilung an den ärztlichen Leiter Prof. Dr. Denecke des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] und dem neu im Amt befindlichen Chefarzt der Frauenklinik Dr. Hahn übergeben. Die Kostenexplosion von ursprünglich geplanten 7 Millionen DM auf über 10 Millionen DM waren erst ein Vorgeschmack auf noch kommende Kostensteigerungen, die zum damaligen Zeitpunkt in ihrer Gänze noch nicht abzusehen waren. Der Stadtbaurat Schneider verhehlte während des Festaktes vor knapp 100 Festgästen nicht, dass die eingeschalteten und freischaffenden Architekten hinsichtlich ''der Genauigkeit ihrer Kostenschätzung so manchen Wunsch offen ließen''.<ref> Fürther Nachrichten, Nagelneues Haus für nagelneue Säuglinge, 19.12.1967, S. 13 f. </ref>
Als einer der ersten Neubauten auf dem Gelände des [[Klinikum_Fürth|Städt. Krankenhauses]] wurde am 18. Dezember 1967 die neue Geburtshilfe-Abteilung an den ärztlichen Leiter Prof. Dr. Denecke des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] und dem neu im Amt befindlichen Chefarzt der Frauenklinik Dr. Hahn übergeben. Die Kostenexplosion von ursprünglich geplanten 7 Millionen DM auf über 10 Millionen DM waren erst ein Vorgeschmack auf noch kommende Kostensteigerungen, die zum damaligen Zeitpunkt in ihrer Gänze noch nicht abzusehen waren. Der Stadtbaurat Schneider verhehlte während des Festaktes vor knapp 100 Festgästen nicht, dass die eingeschalteten und freischaffenden Architekten hinsichtlich ''der Genauigkeit ihrer Kostenschätzung so manchen Wunsch offen ließen''.<ref> Fürther Nachrichten, Nagelneues Haus für nagelneue Säuglinge, 19.12.1967, S. 13 f. </ref>
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