Jakob Bock: Unterschied zwischen den Versionen

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|Nachname=Bock
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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
Bock besuchte die Industrieschule Nürnberg zwei Jahre bis [[1887]] mit Abgangsnote III (gut). Als Praktikant und Techniker war er im Architekturbüro [[Adam Egerer]] fünf Jahre lang – vom November [[1887]] bis September [[1891]] – tätig. Während dieser Zeit wurde er auch als Bauführer eingesetzt. Nach dem Militärdienst beim [[wikipedia:Königlich Bayerisches 14. Infanterie-Regiment „Hartmann“|14. Infanterie-Regiment]] in Nürnberg<ref name="Stammrollen">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10263, 1; 10452, 2</ref> war Bock vom November [[1892]] bis Juli [[1893]] wieder im Büro des Architekten Adam Egerer beschäftigt, bevor er [[1894]] – nach der Pensionierung des städtischen Architekten [[Josef Bleschart|Bleschart]] – als 26-jähriger Mann als Bauassistent in den Dienst des Stadtbauamts eintrat. Am [[17. November]] [[1894]] verheiratete er sich in Nürnberg mit Agnes Babette Brunner. Um 1899 war er Bauoffiziant.
Bock besuchte die bautechnische Abteilung der Kgl. Industrieschule Nürnberg zwei Jahre bis [[1887]] mit Abgangsnote III (gut). Als Praktikant und Techniker war er im Architekturbüro [[Adam Egerer]] fünf Jahre lang – vom November [[1887]] bis September [[1891]] – tätig. Während dieser Zeit wurde er auch als Bauführer eingesetzt. Nach dem Militärdienst beim [[wikipedia:Königlich Bayerisches 14. Infanterie-Regiment „Hartmann“|14. Infanterie-Regiment]] in Nürnberg<ref name="Stammrollen">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 10263, 1; 10452, 2</ref> war Bock vom November [[1892]] bis Juli [[1893]] wieder im Büro des Architekten Adam Egerer beschäftigt, bevor er [[1894]] – nach der Pensionierung des städtischen Architekten [[Josef Bleschart|Bleschart]] – als 26-jähriger Mann als Bauassistent in den Dienst des Stadtbauamts eintrat. Am [[17. November]] [[1894]] verheiratete er sich in Nürnberg mit Agnes Babette Brunner. Um 1899 war er Bauoffiziant.


Bock, bisher beheimatet in Nürnberg – seiner Geburtsstadt –, wohnte seit der Eheschließung in Fürth. Nach sechs Jahren erlangte er den gesetzlichen Anspruch auf Verleihung des Heimatrechtes in Fürth. Dies geschah [[1902]], zu diesem Zeitpunkt war Bock bereits städtischer Bauamtsoffiziant. Seine Bitte, ihm das Bürgerrecht gebührenfrei – ohne die 40 Mark Aufnahmegebühr – zu geben, hatte Erfolg. Der [[Magistrat|Stadtmagistrat]] unter dem [[1. Bürgermeister]] [[Theodor Kutzer]] nahm von der Gebührenerhebung Abstand.
Bock, bisher beheimatet in Nürnberg – seiner Geburtsstadt –, wohnte seit der Eheschließung in Fürth. Nach sechs Jahren erlangte er den gesetzlichen Anspruch auf Verleihung des Heimatrechtes in Fürth. Dies geschah [[1902]], zu diesem Zeitpunkt war Bock bereits städtischer Bauamtsoffiziant. Seine Bitte, ihm das Bürgerrecht gebührenfrei – ohne die 40 Mark Aufnahmegebühr – zu geben, hatte Erfolg. Der [[Magistrat|Stadtmagistrat]] unter dem [[1. Bürgermeister]] [[Theodor Kutzer]] nahm von der Gebührenerhebung Abstand.


Als Bauamtsoffiziant bzw. –assistent angefangen, erhielten er und sein Kollege Schrank am [[29. Juni]] [[1905]] den Titel „Stadtbaumeister“ (Beschluss unter Magistratsvorstand [[Theodor Kutzer|Kutzer]], Baurat [[Otto Holzer|Holzer]]).
Als Bauamtsoffiziant bzw. –assistent angefangen, erhielten er und sein Kollege [[Heinrich Schrank|Schrank]] am [[29. Juni]] [[1905]] den Titel „Stadtbaumeister“ (Beschluss unter Magistratsvorstand [[Theodor Kutzer|Kutzer]], Baurat [[Otto Holzer|Holzer]]).
[[1920]] beschrieb er seinen Aufgabenkreis so: ''Planannahme und Planrevision, Baupolizei, Prüfung statischer Berechnungen, Prüfertermine, Genehmigungsausfertigungen, Anwesens- und Grundstücksschätzungen, (…), die Baukontrolle sei ihm unterstellt''. Während er [[1922]] noch mit dem Titel Stadtbaumeister genannt wurde, führte ihn die Stadt Fürth laut Archivunterlagen bereits [[1924]] als Bauamtmann.
[[1920]] beschrieb er seinen Aufgabenkreis so: ''Planannahme und Planrevision, Baupolizei, Prüfung statischer Berechnungen, Prüfertermine, Genehmigungsausfertigungen, Anwesens- und Grundstücksschätzungen, (…), die Baukontrolle sei ihm unterstellt''. Während er [[1922]] noch mit dem Titel Stadtbaumeister genannt wurde, führte ihn die Stadt Fürth laut Archivunterlagen bereits [[1924]] als Bauamtmann.
Aus den Akten des [[Stadtarchiv]]s geht hervor, dass er in den 1920er Jahren als Kontrolleur des Bauamts seine Arbeit meist sehr gründlich nachging und die Räumlichkeiten untersuchte und in Auflagen beschrieb, bevor eine Konzession erteilt wurde. Die Beanstandungen bezogen sich meist auf die sanitären Verhältnisse, die verbessert werden mussten, vom Wirt oder von der Brauerei als Verpächter.<ref>StA Fürth, Aktenrecherche laut [[Peter Frank]]</ref>


Bei Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] meldete sich Jakob Bock als Kriegsfreiwilliger. Am 21. August 1914 in Fürth eingezogen, zog er als Unteroffizier mit dem Landsturm-Infanterie-Bataillon Ansbach III.B.2 ins Feld, wo er vom 24. August 1914 bis 15. Juni 1915 in Belgien im Einsatz war. Zum 21. Dezember 1914 beförderte man ihn zum Vizefeldwebel. Infolge [[wikipedia:Neurasthenie|Neurasthenie]] in das Festungslazarett Lüttich eingeliefert, wurde er in das Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillon Nürnberg III.B.16 versetzt.<ref name="Stammrollen"/>
Bei Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] meldete sich Jakob Bock als Kriegsfreiwilliger. Am 21. August 1914 in Fürth eingezogen, zog er als Unteroffizier mit dem Landsturm-Infanterie-Bataillon Ansbach III.B.2 ins Feld, wo er vom 24. August 1914 bis 15. Juni 1915 in Belgien im Einsatz war. Zum 21. Dezember 1914 beförderte man ihn zum Vizefeldwebel. Infolge [[wikipedia:Neurasthenie|Neurasthenie]] in das Festungslazarett Lüttich eingeliefert, wurde er in das Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillon Nürnberg III.B.16 versetzt.<ref name="Stammrollen"/>
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[[1928]] wurde Bock nach halbjähriger Krankheit (Nervenleiden) weitere drei Monate Urlaub gewährt. Da sich sein Gesundheitszustand bis Oktober [[1928]] nicht besserte, beantragte er die dauernde Ruhestandsversetzung ab November [[1928]], was ihm nach dem vom Stadtarzt eingeholten Gutachten auch gewährt wurde, nach einer Dienstzeit von 34 Jahren und 269 Tagen.<ref>Peter Frank, Ausführungen zu Jakob Bock - Ein städtischer Beamter mit schriftstellerischen Ambitionen - auf der Basis: Stadtarchiv Fürth, Heimatrechtsakte, Städtische Registratur, Personalakte, März 2017</ref> Zur versorgungsfähigen Dienstzeit zählten auch die Militärdienstzeit vom 1. Oktober 1891 bis 30. September 1892, die Kriegsjahre mit Aufenthalt im Kriegsgebiet vom 24. August 1914 bis 21. Juni 1915 und die Kriegsdienstzeit vom 1. Januar 1916 bis 31. Dezember 1918 (zur Hälfte). An die Presse gab der Stadtrat unter OB [[Robert Wild|Dr. Wild]] am 9. November 1928 die Mitteilung, dass der städtische Bauamtmann Jakob Bock ab 1. November 1928 wegen Krankheit in den dauernden Ruhestand treten musste. Mit ihm scheide nach nahezu 35-jähriger Dienstzeit ein sehr verdienter Beamter aus seinem Wirkungskreis.
[[1928]] wurde Bock nach halbjähriger Krankheit (Nervenleiden) weitere drei Monate Urlaub gewährt. Da sich sein Gesundheitszustand bis Oktober [[1928]] nicht besserte, beantragte er die dauernde Ruhestandsversetzung ab November [[1928]], was ihm nach dem vom Stadtarzt eingeholten Gutachten auch gewährt wurde, nach einer Dienstzeit von 34 Jahren und 269 Tagen.<ref>Peter Frank, Ausführungen zu Jakob Bock - Ein städtischer Beamter mit schriftstellerischen Ambitionen - auf der Basis: Stadtarchiv Fürth, Heimatrechtsakte, Städtische Registratur, Personalakte, März 2017</ref> Zur versorgungsfähigen Dienstzeit zählten auch die Militärdienstzeit vom 1. Oktober 1891 bis 30. September 1892, die Kriegsjahre mit Aufenthalt im Kriegsgebiet vom 24. August 1914 bis 21. Juni 1915 und die Kriegsdienstzeit vom 1. Januar 1916 bis 31. Dezember 1918 (zur Hälfte). An die Presse gab der Stadtrat unter OB [[Robert Wild|Dr. Wild]] am 9. November 1928 die Mitteilung, dass der städtische Bauamtmann Jakob Bock ab 1. November 1928 wegen Krankheit in den dauernden Ruhestand treten musste. Mit ihm scheide nach nahezu 35-jähriger Dienstzeit ein sehr verdienter Beamter aus seinem Wirkungskreis.


Am [[9. Juni]] [[1946]] verstarb Jakob Bock. Seine Witwe Mathilde Bock, geb. Müller (mit Bock in II. Ehe ab 1925 verheiratet), erhielt danach Witwengeld von der Stadt. Frau Mathilde Bock (geb. 1889) verstarb am [[7. April]] [[1982]], zuletzt wohnhaft in Nürnberg.
Am [[9. Juni]] [[1946]] verstarb Jakob Bock. Seine Witwe Mathilde Bock, geb. Müller (mit Bock in II. Ehe ab 4. April 1925 verheiratet), erhielt danach Witwengeld von der Stadt. Frau Mathilde Bock (geb. 1889) verstarb am [[7. April]] [[1982]], zuletzt wohnhaft in Nürnberg.


== Bock während des Nationalsozialismus ==
== Bock während des Nationalsozialismus ==
119.042

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