Steinach: Unterschied zwischen den Versionen

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Steinach wurde vermutlich schon im 9. oder 10. Jahrhundert gegründet und ging letztlich aus einem Einzelhof hervor, der bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung [[1326]] aus dem Erbe der Reichsministerialen von Gründlach an die Burggrafen von Nürnberg überging und etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in den Besitz Nürnberger Bürger kam. Ein Herrensitz befand sich zwischenzeitlich im Besitz der Nürnberger Familien Nützel, Haller und Schedel. Er wurde aber im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]] eingeäschert.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=96}}</ref> Im Jahr [[1611]] gehörte der Herrensitz Bartholomäus Pömer (1561 - 1621), der im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] durch kaiserliche Soldateska zerstört wurde. Seit dem Jahr [[1635]] war Steinach öde und verlassen.<ref>Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft - Objekt Steinach.  Altnürnberger Landschaft e. V. 2007</ref><br />
Steinach wurde vermutlich schon im 9. oder 10. Jahrhundert gegründet und ging letztlich aus einem Einzelhof hervor, der bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung [[1326]] aus dem Erbe der Reichsministerialen von Gründlach an die Burggrafen von Nürnberg überging und etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in den Besitz Nürnberger Bürger kam. Ein Herrensitz befand sich zwischenzeitlich im Besitz der Nürnberger Familien Nützel, Haller und Schedel. Er wurde aber im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]] eingeäschert.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=96}}</ref> Im Jahr [[1611]] gehörte der Herrensitz Bartholomäus Pömer (1561 - 1621), der im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] durch kaiserliche Soldateska zerstört wurde. Seit dem Jahr [[1635]] war Steinach öde und verlassen.<ref>Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft - Objekt Steinach.  Altnürnberger Landschaft e. V. 2007</ref><br />


Burkhard Loeffelholz erwarb schließlich [[1658]] das Gut Steinach und baute das durch die Verwüstungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] völlig danieder liegende Haus zu einem typischen Herrensitz im Knoblauchsland aus. Damit war die Linie „Loeffelholz von Colberg auf Steinach“ begründet. Steinach gehörte zu jener Zeit zum Pfarrsprengel Poppenreuth. Der Kauf des Hauses in Steinach mag auch mit der Ehefrau des Burkhard Loeffelholz Anna Susanna Schwab zusammenhängen, deren Familie den auf Sichtweite benachbarten Herrensitz in [[Bislohe]] innehatte <ref>Christian Schmidt-Scheer "Die Poppenreuther Kirche in der Barockzeit - Loeffelholz-Stiftungen für St. Peter und Paul" in: Fürther Geschichtsblätter 1/04, S. 4</ref>.  
Burkhard Loeffelholz erwarb schließlich [[1658]] das Gut Steinach von der Familie Pömer und baute das durch die Verwüstungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] völlig danieder liegende Haus zu einem typischen Herrensitz im Knoblauchsland aus. Damit war die Linie „Loeffelholz von Colberg auf Steinach“ begründet. Steinach gehörte zu jener Zeit zum Pfarrsprengel Poppenreuth. Die Auspfarrung Steinachs nach Großgründlach erfolgte erst [[1861]] auf Wunsch der Ortsgemeinde. Die Verbindungen des Georg Burkhard Loeffelholz II.(1636-1714) zu Poppenreuth werden durch die sogenannten "Löffelholz-Stiftungen" <ref> siehe dazu [[Christian Schmidt-Scheer]]: ''Die Poppenreuther Kirche in der Barockzeit - Loeffelholzstiftungen für St. Peter und Paul''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2004, S. 3 – 20</ref> im Barockzeitalter und den Epitaphien in der [[Kirche St. Peter und Paul]] und den zwei [[Die Epitaphien in St. Peter und Paul|Totenschilden]] deutlich.</br>
Der Kauf des Hauses in Steinach mag auch mit der Ehefrau des Burkhard Loeffelholz Anna Susanna Schwab zusammenhängen, deren Familie den auf Sichtweite benachbarten Herrensitz in [[Bislohe]] innehatte <ref>Christian Schmidt-Scheer "Die Poppenreuther Kirche in der Barockzeit - Loeffelholz-Stiftungen für St. Peter und Paul" in: Fürther Geschichtsblätter 1/04, S. 4</ref>.  


Das frühbarocke Herrenhaus aus dem Jahr [[1659]]/61, vom Nürnberger Patrizier Burkhard Loeffelholz, besaßen ab [[1802]] die Freiherrn Stromer von Reichenbach, denen auch die Burg Grünsberg bei Altdorf gehörte. [[1828]] verkauften sie das Schloss. [[1920]] eröffneten die neuen Besitzer, Familie Kirschner, ein Café-Restaurant mit Wirtschaftsgarten. Es entwickelte sich, ebenso wie Gasthof Weigel in Kronach am Ludwigskanal, zu einem gern besuchten Ausflugsziel  der wanderlustigen Nürnberger und Fürther, da es von Kronach nur „eine kleine Viertelstunde“ weiter weg lag. Der stattliche Schlossbau, von einer hohen Mauer umgeben, bot und bietet einen malerischen Eindruck. Das Auffallendste an ihm sind die großen, querovalen Fenster mit starken Eisengittern. Sie erhellen den Parterresaal mit Stuckdekor und schwerer, kassettierter Stuckdecke. [[1931]] ging das Anwesen in den Besitz der Familie Schmidt über. Im Herbst [[1996]] wurde die Gaststätte aufgegeben.<ref>Robert Schönlein: Steinach und das Schlösschen. Altstadtbläddla der Bürgervereinigung St. Michael, Nr. 32, 1997/98</ref><br />
Das frühbarocke Herrenhaus aus dem Jahr [[1659]]/61, vom Nürnberger Patrizier Burkhard Loeffelholz, besaßen ab [[1802]] die Freiherrn Stromer von Reichenbach, denen auch die Burg Grünsberg bei Altdorf gehörte. [[1828]] verkauften sie das Schloss. [[1920]] eröffneten die neuen Besitzer, Familie Kirschner, ein Café-Restaurant mit Wirtschaftsgarten. Es entwickelte sich, ebenso wie Gasthof Weigel in Kronach am Ludwigskanal, zu einem gern besuchten Ausflugsziel  der wanderlustigen Nürnberger und Fürther, da es von Kronach nur „eine kleine Viertelstunde“ weiter weg lag. Der stattliche Schlossbau, von einer hohen Mauer umgeben, bot und bietet einen malerischen Eindruck. Das Auffallendste an ihm sind die großen, querovalen Fenster mit starken Eisengittern. Sie erhellen den Parterresaal mit Stuckdekor und schwerer, kassettierter Stuckdecke. [[1931]] ging das Anwesen in den Besitz der Familie Schmidt über. Im Herbst [[1996]] wurde die Gaststätte aufgegeben.<ref>Robert Schönlein: Steinach und das Schlösschen. Altstadtbläddla der Bürgervereinigung St. Michael, Nr. 32, 1997/98</ref><br />
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