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Der 1. Vorsitzende [[Peter Wagner]] starb am [[11. Mai]] [[1969]] mit 75 Jahren. Betätigt hatte er sich auch rege bei der [[Spielvereinigung Fürth]] und im Gebietsausschuss Rangau-Franken. | Der 1. Vorsitzende [[Peter Wagner]] starb am [[11. Mai]] [[1969]] mit 75 Jahren. Betätigt hatte er sich auch rege bei der [[Spielvereinigung Fürth]] und im Gebietsausschuss Rangau-Franken. | ||
Der Impuls für die Vereinsgründung und allgemein den Ausbau der Fremdenwerbung kam offensichtlich durch die Gartenschau | Der Impuls für die Vereinsgründung und allgemein den Ausbau der Fremdenwerbung kam offensichtlich durch die [[Gartenschau]] „[[Grünen und Blühen]]“ im Jahr [[1951]]. "''Diese Veranstaltung sei der erste und bedeutendste Schritt nach dem Dornröschenschlaf der Stadt gewesen. Es gelte nun, das Erreichte weiter auszubauen. Und es sei höchste Zeit, dass man sich vom Gedanken, im Schatten Nürnbergs zu leben und von der Angst vor der Konkurrenz mit der Nachbarstadt freimache.''", so die damaligen Akteure des wieder gegründeten Vereins. | ||
Die Initiative zur Wiedergründung des Verkehrsvereins ging von Rudolf Martin aus. Er war Obmann des Gebietsausschusses Rangau-Franken im Nordbayerischen Fremdenverkehrsverband. Er führte die Rangautage als Heimattage ein, erreichte eine bessere Verkehrserschließung des Hinterlandes durch Buslinien sowie Fahrplan-Verbesserungen bei der Bahn. Die Herausgabe von Werbeschriften ging auf ihn zurück. Als Krönung seines Werkes galt der Kirchweih-Festzug. Von Seiten der Stadt organisierte diesen Oberinspektor Fiedler im Gewerbeamt, das dem Rechtsrat Kurt Scherzer, zuständig für das Wirtschaftsreferat, unterstand. | |||
Die Initiative zur Wiedergründung des Verkehrsvereins ging von [[Rudolf Martin]] aus. Er war Obmann des Gebietsausschusses Rangau-Franken im Nordbayerischen Fremdenverkehrsverband. Er führte die Rangautage als Heimattage ein, erreichte eine bessere Verkehrserschließung des Hinterlandes durch Buslinien sowie Fahrplan-Verbesserungen bei der Bahn. Die Herausgabe von Werbeschriften ging auf ihn zurück. Als Krönung seines Werkes galt der Kirchweih-Festzug. Von Seiten der Stadt organisierte diesen Oberinspektor Fiedler im Gewerbeamt, das dem Rechtsrat [[Kurt Scherzer]], zuständig für das Wirtschaftsreferat, unterstand. | |||
1962 vereinbarte man eine Zusammenarbeit mit Nürnberg und Erlangen auf dem Gebiet der Unterkunftsvermittlung und Werbung in Form einer Arbeitsgemeinschaft. Sie begann ab der Reise- und Feriensaison 1963. Der monatlich erscheinende „Monatsspiegel“ brachte nun ein Hotel- und Gaststättenverzeichnis für alle drei Städte heraus, außerdem Veranstaltungsvorschauen und Berichte. Nürnbergs Bürgermeister Haas betonte, Fürth habe es im Schatten Nürnbergs schwer, für sich wirksam zu werben, man könne aber die Nachbarstadt nicht aus einer Arbeitsgemeinschaft ausschließen. | |||
1971 hielt der 1. Vorsitzende [[Gustav Noel]] zum 20jährigen Bestehen den Festvortrag. Wegen seiner Liebe zur [[Straßenbahn]] nannte man ihn „Der Autoschreck“. | |||
Im Jahr 1976, beim 25jährigen Bestehen des Verkehrsvereins, wurde der langjährige Geschäftsführer [[Gustav Noel]] (1957-1972) für sein Werk gewürdigt. Er hatte für Verbesserungen der Verkehrsverbindungen gesorgt und die Festbeleuchtung – Lichtgirlanden in der Innenstadt – schon ab [[1965]] zur Kirchweih bis zu den Weihnachtsfeiertagen angeregt. Ein neuer bunter Prospekt mit 25 Bildern und Kurztexten propagierte „Die Stadt im Grünen am Europakanal“ und zeigte Fürth im Verkehrsnetz. Die Werbeschrift gab auch ein zweites Motto vor: „Das Tor zum Rangau“. Der Gebietsausschuss „Rangau“ im Fremdenverkehrsverband Nordbayern e. V. hatte mitgewirkt. Der Geschäftsführer Valentin Fürstenhöfer übernahm die Gestaltung, Grafik und Text. Die Einleitung: Fürth ist eine in ihrer Eigenart sehenswerte und doch verkannte Stadt. (…) | |||
Die Geschäftsstelle des Vereins hatte der [[ADAC]] [[1976]] mit übernommen. Die Wartehalle der Straßenbahn-Haltestelle auf der Freiheit mit zwei hauptamtlichen Kräften wirkte auch für die Öffentlichkeitsarbeit. Damals zählte der Verein 173 Mitglieder: 80 Firmen, 52 Gastronomen, 23 Verbände, Organisationen und Brauereien sowie 18 Einzelpersonen. Vorsitzender des Vereins (seit 1966) war Oberbürgermeister [[Kurt Scherzer]]; Zweiter Vorsitzender [[Werner Gemeinhardt]] vom [[Park-Hotel]]. Als Geschäftsführer fungierte [[Hans Hauswald]], der ehemalige DAK-Dienststellenleiter. | |||
1983 gab es zwei weitere Stadtprospekte als grüne Heftchen: ein Unterkunfts- und Adressenverzeichnis und eine Bildbroschüre mit Kurzporträts der Sehenswürdigkeiten. Gestaltung und Texte hatte die städtische Pressestelle unter [[Klaus Böhmetzrieder]] übernommen. | |||
Ein Stadtplakat brachte der Verein im Januar [[1984]] heraus: Das Poster mit einer grafischen Komposition charakteristischer Gebäude (Rathaus, Theater, Michaelskirche, Stadthalle, Kirchturm St. Heinrich) warb mit ''Fürth, die liebenswerte Stadt in Franken'' und der Fußnote ''Man kommt nach Fürth und fühlt sich daheim''. | |||
1985 war dem Verkehrsverein die Gemeinnützigkeit vom Finanzamt aberkannt worden. Spendengelder wurden nicht mehr zum Nutzen für die Allgemeinheit anerkannt. Der Zweck des Vereins, den örtlichen Fremdenverkehr zu fördern diene nicht ausschließlich dem Nutzen der Allgemeinheit, sondern fördere auch die privatwirtschaftliche Erwerbstätigkeit, hieß es in der Begründung. | |||
Für „Fürth – Die liebenswerte Stadt in Franken“ warb ein vom Verkehrsverein herausgegebener Aufkleber ab Mai 1987. Es gab ihn gratis beim ABR und bei der Sparkasse. | |||
1988 brachte der Verkehrsverein ein Faltblatt heraus: Spaziergang durch Fürth. Es sollte zum Bummeln durch die Kleeblattstadt verlocken. Als Stadtprospekt mit einer Auflage von 20.000 Stück sollte der den Fremden durch Stadt und Geschichte leiten. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins im Mai 1988 wurde an die Stadtverwaltung appelliert, die Stadt für die Fremden attraktiver zu machen und sich für Fürth als Standort des Jüdischen Museums Franken einzusetzen. Auch die Pläne für ein Radio-Museum wurden begrüßt. | 1988 brachte der Verkehrsverein ein Faltblatt heraus: Spaziergang durch Fürth. Es sollte zum Bummeln durch die Kleeblattstadt verlocken. Als Stadtprospekt mit einer Auflage von 20.000 Stück sollte der den Fremden durch Stadt und Geschichte leiten. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins im Mai 1988 wurde an die Stadtverwaltung appelliert, die Stadt für die Fremden attraktiver zu machen und sich für Fürth als Standort des Jüdischen Museums Franken einzusetzen. Auch die Pläne für ein Radio-Museum wurden begrüßt. | ||
Im Jahr [[1991]] hatte der Verkehrsverein sein 40-jähriges Bestehen seit der Wieder-Gründung im Mai [[1951]] in der [[Stadthalle]] gefeiert mit Ansprachen des Regierungspräsidenten Heinrich von Mosch und des Oberbürgermeisters [[Uwe Lichtenberg]]. Der Festredner, Lokalredaktionsleiter [[Wolfgang Stöckel]] las all denen, die für das Image der Stadt mitverantwortlich sind, kritisch aber konstruktiv die Leviten, während es in den Grußworten Streicheleinheiten gab. | |||
==Unterschiedliche Ansichten über Werbung== | ==Unterschiedliche Ansichten über Werbung== | ||
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Erstellt am 21.09.2015, Peter Frank. | Erstellt am 21.09.2015, Peter Frank. | ||
==Die Auflösung 1993 und neues Konzept== | |||
Dem Verkehrsverein Fürth geht die Luft aus, so titelte die [[Fürther Nachrichten]] am [[13. März]] [[1993]]. An der Jahreshauptversammlung hatten nur 13 Mitglieder teilgenommen. Die Vorstandsmitglieder wollen nicht mehr, neue Leute boten sich nicht an. Am [[1. April]] [[1993]] fand die letzte Versammlung statt, in der die Auflösung beschlossen wurde. | |||
Der Tenor der Berichte in der Veranstaltung: Die Organisation des Fremdenverkehrs solle die Stadt in eigene Hände nehmen oder den Verein besser ausstatten. Der Noch-Vorsitzende [[Heinrich Pelloth]] wies darauf hin, dass mit bescheidensten Mitteln seit den 1950er Jahren Prospekte und Aufkleber herausgegeben wurden. Unterkunfts- und Gaststättenverzeichnisse wurden auf den Weg gebracht, wozu aber der Zuschuss der Stadt von 25.000 DM und die Mitgliedsbeiträge der rund 150 Mitglieder kaum ausreichten. Seit [[1985]] habe der Verein nichts mehr selbst entscheiden können. Alt-Oberbürgermeister [[Kurt Scherzer]] hatte sein Nichterscheinen bei der Versammlung damit entschuldigt, er wolle bei diesem einst so rührigen Verein nicht auch noch aktive Sterbehilfe leisten. | |||
Im Februar [[1993]] gründete die Stadt Fürth einen „Verkehrsbeirat“ zur Förderung des Fremdenverkehrs und übertrug die Federführung dem Wirtschaftsreferenten Dr. [[Peter Iblher]]. In dem neuen Gremium saßen nun Vertreter aus Hotellerie, Gastronomie, Reisebüros, Einzelhandel, Kultur und städtischer Öffentlichkeitsarbeit. Zielsetzung des Beirates war: Die Stadt für Besucher attraktiver und nach außen hin bekannter zu machen. Dazu gehöre, das Informationsangebot und die Stadtwerbung zu verstärken sowie die Gäste besser zu betreuen. Für den in Fürth ankommenden Touristen gab es keine zentral gelegene Informationsstelle; den Service der Zimmervermittlung gab es nur für große Besuchergruppen. Regelmäßige Stadtführungen oder auf Bestellung wurden nicht angeboten. Für die Präsentation der Stadt gab es zu wenige Broschüren, Plakate und andere Werbemittel. Darunter leide das Image der Stadt nach innen und außen. Das Aus für den Verkehrsverein wurde schon im Dezember [[1992]] angekündigt: Neues Konzept nötig. | |||
Die Anlaufstelle für Touristen heißt künftig '''Stadt-Information'''. Das Konzept für den Stadtratsbeschluss werde Dr. Iblher liefern, der die Geschäftsführung für das beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerberatung anzugliedernde Informationsbüro übernahm. | |||
== Lokalberichterstattung == | |||
* fn: ''Dem Verkehrsverein Fürth geht die Luft aus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom [[13. März]] [[1993]] | |||
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