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Er hatte die Fürther Zeitungen 40 Jahre lang u.a. mit Gerichtsberichten beliefert, in denen er als Journalist die kriminellen Entgleisungen durch eine wahrhaft menschliche „Brille“ sah. Seit 1930 arbeitete Kiesel als freier Journalist. | Er hatte die Fürther Zeitungen 40 Jahre lang u.a. mit Gerichtsberichten beliefert, in denen er als Journalist die kriminellen Entgleisungen durch eine wahrhaft menschliche „Brille“ sah. Seit 1930 arbeitete Kiesel als freier Journalist. | ||
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Bekannt wurde er durch seine Mundart-Gedichte, unzählige Prologe und Festsprüche. Eine Auswahl aus seinen Mundartgedichten erschien 1952 in den Fürther | Bekannt wurde er durch seine Mundart-Gedichte, unzählige Prologe und Festsprüche. Eine Auswahl aus seinen Mundartgedichten erschien 1952 in den [[Fürther Heimatblätter]]n. Im Buchform, erweitert um weitere Verse erschien 1953 der Band unter dem Titel „Lustiger Streusand“ und wurde so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In drei Bänden sind seine Gedichte gesammelt. Die Titel: „[[A Zinsela (Buch)|A Zinsela]]“ (= eine Kleinigkeit, 1966), „[[Nu a Zinsela (Buch)|Nu a Zinsela]]“ (1966) und „[[Widder a Zinsela (Buch)|Widder a Zinsela]]“ (1969). Es gab wohl keinen, der über Fürth und die Fürther mehr geschrieben hat als der „Kieselstah“, schrieb die Fränkische Tagespost im Nachruf vom 28. September 1971. Unerschöpflich sei er in seinem Bemühen gewesen, die Wesensart von Land und Leuten zu erkennen. Unter seiner Feder formte sich´s schließlich zu Versen, hier dickstrichig, dort pastellfarben, getreu der Fürther Mentalität; so formulierte es Konrad Vogelsang. | ||
Kiesel verstand es, das Milieu der Altstadt, rund um den Gänsberg – seinem Revier – zu beschreiben. Der Literaturhistoriker und Mundartforscher Dr. Karlheinz Goldmann von der Stadtbibliothek Nürnberg bestätigte ihm in einer Rezension dass er die banale primitive Reimerei dialektischer Ausdrücke zur sprach-philosophischen Lyrik emporhob. Auch der Philosoph und Hegel-Forscher Professor Dr. Hermann Glockner lobte Kiesel und schickte ihm 1967 als „seinem Landsmann und großen Fürther Dichter“ einen Geschenkband. | |||
Kiesel verstand es, das Milieu der Altstadt, rund um den [[Gänsberg]] – seinem Revier – zu beschreiben. Der Literaturhistoriker und Mundartforscher Dr. Karlheinz Goldmann von der Stadtbibliothek Nürnberg bestätigte ihm in einer Rezension dass er die banale primitive Reimerei dialektischer Ausdrücke zur sprach-philosophischen Lyrik emporhob. Auch der Philosoph und Hegel-Forscher Professor Dr. [[Hermann Glockner]] lobte Kiesel und schickte ihm 1967 als „seinem Landsmann und großen Fürther Dichter“ einen Geschenkband. | |||