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Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein. | Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein. | ||
[[1528]], und damit etwas später als im benachbarten Nürnberger Landgebiet, wurde Vach [[Reformation|evangelisch]]. Die Übernahme der Regierung durch Markgraf [[Georg der Fromme|Georg den Frommen]] [[1527]] hat der Reformation auch im [[ | [[1528]], und damit etwas später als im benachbarten Nürnberger Landgebiet, wurde Vach [[Reformation|evangelisch]]. Die Übernahme der Regierung durch Markgraf [[Georg der Fromme|Georg den Frommen]] [[1527]] hat der Reformation auch im [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Fürstentum Ansbach]] den Weg geebnet. Schon 1528 einigte er sich mit der [[Nürnberg|Reichsstadt Nürnberg]] auf eine gemeinsame Visitation aller Pfarreien. Friedrich Scheffer, der damalige Pfarrer in Vach, und seine Gemeinde wurden dabei nicht durchwegs gut beurteilt. ''Zwar sei er ein junger verständiger Mann, habe auch Frau und Kinder und lese die Messe auf Deutsch. Doch sei er häufig im Wirtshaus anzutreffen, wie überhaupt die Vacher ihre Feiertage mit Tanzen, Kegeln, Spielen, Prassen und Fluchen verbrächten, wozu auch viele aus den umliegenden Dörfern kämen. Außerdem habe er am Karfreitag wie früher in das (Oster-)Grab die Hostie und ein Kruzifix gelegt, das vom gemeinen Volk u.a. mit Küssen und Knien verehrt werde. Mit dem Sakrament habe er eine Prozession und auf Wunsch der Bauern auch weiterhin Jahrtage gehalten.''<ref>Schornbaum, Karl: Aktenstücke zur ersten brandenburgischen Kirchenvisitation 1528 (München 1928), S. 32 und 80f</ref> Nach längeren Verhandlungen wurde Ende [[1532]] eine gemeinsame brandenburgisch-nürnbergische Kirchenordnung verabschiedet, die im Fürstentum Ansbach am 1. März [[1533]] in Kraft trat. Im selben Jahr wurden die ersten Kirchenbücher in Vach begonnen, die bis heute erhalten sind. Das Eichstätter Patronatsrecht und die Diözesangewalt des Würzburger Bischofs wurden faktisch kassiert. | ||
Im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]], den [[1552]]/54 Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach gegen die [[Bistum Bamberg|Bistümer Bamberg]] und Würzburg sowie die Reichsstadt Nürnberg führte, blieb das Fürstentum Ansbach neutral. Jedoch brach [[1552]] ein gewisser Veit Hager in die Kirche ein und entwendete 50 Gulden an Geld sowie drei Kelche, etliche gute Messgewänder und anderes mehr.<ref>PfA Vach A 101, Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 19v</ref> Da der Zehnt weiterhin Eichstätter Lehen war, versuchte die durch den Krieg verarmte Vacher Gemeinde [[1554]] von dort finanzielle Hilfe zu erhalten. ''Das Einkommen des Pfarrers sei so gering, dass sich kaum Bewerber fänden, und das Geld reiche für eine Reparatur des Pfarrhauses nicht aus.'' Die Eichstätter Domherren lehnten aber jede Zahlung ab, da sich die Gemeinde 1422 zum Bau und Unterhalt des Pfarrhauses verpflichtet habe. Nachdem auch die markgräflichen Behörden nicht halfen, war das Gebäude ab [[1565]] unbewohnbar; erst [[1596]] wurde ein neues Pfarrhaus errichtet.<ref>PfA Vach A 101, Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 15v und loses Faszikel von 1913 mit Auszügen aus Ansbacher Konsistorialakten 1547-1795. Der Pfarrhausbau 1596 wird auch in A 29 auf dem Titelblatt erwähnt</ref> | Im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]], den [[1552]]/54 Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach gegen die [[Bistum Bamberg|Bistümer Bamberg]] und Würzburg sowie die Reichsstadt Nürnberg führte, blieb das Fürstentum Ansbach neutral. Jedoch brach [[1552]] ein gewisser Veit Hager in die Kirche ein und entwendete 50 Gulden an Geld sowie drei Kelche, etliche gute Messgewänder und anderes mehr.<ref>PfA Vach A 101, Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 19v</ref> Da der Zehnt weiterhin Eichstätter Lehen war, versuchte die durch den Krieg verarmte Vacher Gemeinde [[1554]] von dort finanzielle Hilfe zu erhalten. ''Das Einkommen des Pfarrers sei so gering, dass sich kaum Bewerber fänden, und das Geld reiche für eine Reparatur des Pfarrhauses nicht aus.'' Die Eichstätter Domherren lehnten aber jede Zahlung ab, da sich die Gemeinde 1422 zum Bau und Unterhalt des Pfarrhauses verpflichtet habe. Nachdem auch die markgräflichen Behörden nicht halfen, war das Gebäude ab [[1565]] unbewohnbar; erst [[1596]] wurde ein neues Pfarrhaus errichtet.<ref>PfA Vach A 101, Pfarrbeschreibung 1845, Bl. 15v und loses Faszikel von 1913 mit Auszügen aus Ansbacher Konsistorialakten 1547-1795. Der Pfarrhausbau 1596 wird auch in A 29 auf dem Titelblatt erwähnt</ref> |