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Schon in den Anfängen der Michaelis-Kirchweih war es wichtig, Maße, Münzen und Gewichte zu prüfen. Dies war die Aufgabe der Herrscher über das Territorium und gleichzeitig eine Machtdemonstration. Im Fürth der [[Dreiherrschaft]] fiel diese Aufgabe immer, auch nachdem die Kirche St. Michael evangelisch geworden war, den Vertretern der [[Bistum Bamberg|Bamberger Dompröpste]] zu. Sie eröffneten die Kirchweih mit dem sogenannten ''Plantanz'' und riefen dann den speziellen ''Kirchweihfrieden'' aus. Danach zogen immer sechs Bamberger Soldaten durch alle Wirtshäuser, um dies zu verkünden und durchzusetzen. Üblicherweise erhielt jeder Soldat dabei in jedem Gasthaus eine Maß Bier. Ab dem späteren 17. Jahrhundert besuchten sie auch das [[Brandenburger Haus]], das der [[ | Schon in den Anfängen der Michaelis-Kirchweih war es wichtig, Maße, Münzen und Gewichte zu prüfen. Dies war die Aufgabe der Herrscher über das Territorium und gleichzeitig eine Machtdemonstration. Im Fürth der [[Dreiherrschaft]] fiel diese Aufgabe immer, auch nachdem die Kirche St. Michael evangelisch geworden war, den Vertretern der [[Bistum Bamberg|Bamberger Dompröpste]] zu. Sie eröffneten die Kirchweih mit dem sogenannten ''Plantanz'' und riefen dann den speziellen ''Kirchweihfrieden'' aus. Danach zogen immer sechs Bamberger Soldaten durch alle Wirtshäuser, um dies zu verkünden und durchzusetzen. Üblicherweise erhielt jeder Soldat dabei in jedem Gasthaus eine Maß Bier. Ab dem späteren 17. Jahrhundert besuchten sie auch das [[Brandenburger Haus]], das der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgraf von Ansbach]] für sich beanspruchte. | ||
:''Deshalb wurden dort bewaffnete Landsknechte postiert, die den Bamberger Soldaten, mal mehr, mal weniger friedlich, den Zutritt verwehrten. Die Ansbacher achteten darauf, dass die reine Zahl der Soldaten keine Missverständnisse bezüglich der Machtverhältnisse aufkommen ließ. Rückten die Bamberger zu siebt an, standen ihnen zwischen 24 und 40 Ansbacher gegenüber. Wiederholt kam es zu handfesten Auseinandersetzungen. [[1704]] war der Tanz um den Kirchweihbaum gerade beendet, so der Bericht des Schreibers nach Bamberg, als Ansbacher Knechte aus Cadolzburg anrückten und die Mannschaft „mit größtem Ungestüm" schlugen und den Amtmann samt Schreiber wie „Furien anfielen". Noch drastischer verlief es [[1712]], als im Wirtshaus Kern (Brandenburger Haus) der Bamberger Vertreter an der „Haußthür verprügelt" wurde. Der Protest blieb wie immer folgenlos. Weitere sechs Jahre später wurden die Bamberger Soldaten sogar „nach an ihnen ausgeübten Blessionen und Schlägen" verhaftet. Es folgten weitere „Betrohung" und andere „spizbübischen Dinge", so der Bericht nach Bamberg.'' | :''Deshalb wurden dort bewaffnete Landsknechte postiert, die den Bamberger Soldaten, mal mehr, mal weniger friedlich, den Zutritt verwehrten. Die Ansbacher achteten darauf, dass die reine Zahl der Soldaten keine Missverständnisse bezüglich der Machtverhältnisse aufkommen ließ. Rückten die Bamberger zu siebt an, standen ihnen zwischen 24 und 40 Ansbacher gegenüber. Wiederholt kam es zu handfesten Auseinandersetzungen. [[1704]] war der Tanz um den Kirchweihbaum gerade beendet, so der Bericht des Schreibers nach Bamberg, als Ansbacher Knechte aus Cadolzburg anrückten und die Mannschaft „mit größtem Ungestüm" schlugen und den Amtmann samt Schreiber wie „Furien anfielen". Noch drastischer verlief es [[1712]], als im Wirtshaus Kern (Brandenburger Haus) der Bamberger Vertreter an der „Haußthür verprügelt" wurde. Der Protest blieb wie immer folgenlos. Weitere sechs Jahre später wurden die Bamberger Soldaten sogar „nach an ihnen ausgeübten Blessionen und Schlägen" verhaftet. Es folgten weitere „Betrohung" und andere „spizbübischen Dinge", so der Bericht nach Bamberg.'' |