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Am Donnerstag Nachmittag wehten in den Straßen Fürths überall weiße Fahnen. Auch auf dem Rathausturm war eine riesige weiße Fahne zu sehen, die die [[Widerstandsgruppen Obst/Doktor]] bereits im Vorfeld angefertigt hatten. Der Nürnberger Flaksender kommentierte die Kapitulation Fürths wie folgt: "''Fürth hat schmachvoll kapituliert. Nürnberg hält sich. Es wird von Erlangen und [[wikipedia:Erlenstegen|Erlenstegen]] angegriffen. Die Schmach der Stadt Fürth wird für alle Zeiten in die Geschichte eingehen.''"<ref>Klaus Tiefel: Mannesmut vor Königsthorn. Gespräch mit dem ehemaligen Kampfkommandanten von Fürth Georg Flierl, 1975/1991, S. 1 f.</ref> | Am Donnerstag Nachmittag wehten in den Straßen Fürths überall weiße Fahnen. Auch auf dem Rathausturm war eine riesige weiße Fahne zu sehen, die die [[Widerstandsgruppen Obst/Doktor]] bereits im Vorfeld angefertigt hatten. Der Nürnberger Flaksender kommentierte die Kapitulation Fürths wie folgt: "''Fürth hat schmachvoll kapituliert. Nürnberg hält sich. Es wird von Erlangen und [[wikipedia:Erlenstegen|Erlenstegen]] angegriffen. Die Schmach der Stadt Fürth wird für alle Zeiten in die Geschichte eingehen.''"<ref>Klaus Tiefel: Mannesmut vor Königsthorn. Gespräch mit dem ehemaligen Kampfkommandanten von Fürth Georg Flierl, 1975/1991, S. 1 f.</ref> | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
== Besetzung Fürth-Süd durch die US-Armee am 19. April 1945 == | |||
Vom Westufer der Rednitz unterhalb der Grenzstraße von Zirndorf überquerte eine Kompanie über zusammengebundenen Sturmbooten den Fluss. Das war früh um 5:40 Uhr. Am Vortag 18.4.1945, ab 17 Uhr, waren sie von Norden kommend im Rednitztal nach Süden vorgedrungen. Beim Talübergang an der unteren Kaiserstraße und der Austraße mit Straßensperren hatte es noch Gefechte gegeben, bei denen mehrere deutsche Soldaten ums Leben kamen. | |||
Die Fluss-Übergangsstelle lag etwas südlich der heutigen Trogbrücke über dem Kanal. Die amerikanischen Infanteristen standen dann am südlichen Hang des Lohnert-Spielplatzes nahe dem Kasernenviertel. Beim Vordringen entlang der Kaiser- und Flößaustraße bis zur Sonnenstraße nahmen sie 70 Gefangene. Bis 8:30 Uhr ergaben sich 225 Wehrmachtsangehörige. | |||
Doch in der Kaserne an der äußeren Schwabacher Straße war noch deutsches Militär mit dem Kommandanten Hauptmann Peterson. Er war verantwortlich für die dortige Panzerausrüstungs- und Ausbildungsabteilung. Gegenüber Captain DeReus bot er die Kapitulation an. Zu Verhandlungen kam es dann im Beisein von Regimentskommandeur Colonel Caum. Er kam vom Gefechtsstand an der Dambacher Brücke – wo es den deutschen Widerstand gab – hinzu. | |||
So gab es eine formelle Kapitulation mit militärischem Zeremoniell. Die Wehrmachtsangehörigen mussten aus den Kasernen zu einem Sammelplatz, einem Feld beim heutigen Stübleacker. Die Amerikaner rückten in die Kasernen ein. Etwa 1.500 deutsche Soldaten hatten sich ergeben. | |||
Bis 13 Uhr am 19. April 1945 war dann Fürth als Ganzes in amerikanischer Hand. Also auch im Süden durch das besonnene Vorrücken der US-Bataillone 1/242 und 3/242 der 42. US-Infanteriedivision „Rainbow“. Technisch perfekt ausgerüstet, waren auch Flüsse für sie kein Hindernis; da setzten sie Engineers für eine mobile Brücke ein. | |||
Quelle/Literatur | |||
Mahr, Helmut: Die Besetzung des Landkreises und der Stadt Fürth durch die US-Army im April 1945. In: Fürther Heimatblätter 1998, S. 1-70 mit vielen Luftbildern und Plänen. | |||
== Widerstandsgruppen Obst/Doktor == | == Widerstandsgruppen Obst/Doktor == |
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