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|Funktion von=1946 | |Funktion von=1946/03/19 | ||
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|Verleihung am=1980/05/03 | |Verleihung am=1980/05/03 | ||
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Dr. '''Hans Bornkessel''' (geb. [[26. April]] [[1892]] in München; gest. [[15. September]] [[1977]] in Garmisch-Partenkirchen) war ein [[Jurist]], [[SPD]]-[[Politiker]] und von [[1946]] bis [[1964]] der erste frei gewählte [[Oberbürgermeister]] Fürths nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. | {{Familie | ||
|Person=Emma Luise Helene Bornkessel, geb. Meyer, verw. Kotelhoff | |||
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau | |||
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{{Familie | |||
|Person=Johann Bornkessel | |||
|Verwandtschaftsgrad=Vater | |||
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|Person=Berta Bornkessel, geb. Dithmar | |||
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Dr. '''Hans Bornkessel''' (geb. [[26. April]] [[1892]] in München; gest. [[15. September]] [[1977]] in Garmisch-Partenkirchen) war ein [[Jurist]], [[SPD]]-[[Politiker]] und von [[1946]] bis [[1964]] der erste frei gewählte [[Oberbürgermeister]] Fürths nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Bornkessel heiratete am 28. Oktober 1919 in München Emma Bornkessel (10. November1887-), geb. Meyer, verw. Kotelhoff. Seine Eltern waren Johann (Kriminaloberinspektor) und Berta Bornkessel, geb. Diethmar. | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Seine Schulzeit verbrachte Bornkesse in München. Vor dem 1. Weltkrieg begann er mit dem Jurastudium. Den 1. Weltkrieg verbrachte Bornkessel als freiwilliger im Wehrdienst. [[1921]] legte er sein 2. Staatsexamen ab und begann [[1922]] als Rechtsassessour bzw. später als Bezirksamtmann in Berneck und Schwabach seine berufliche Laufbahn. Das Thema seiner Dissertation [[1920]] in Würzburg war: ''Der verantwortliche Redakteur und seine Haftung nach den §§ 20, 21 RPG vom 07. Mai 1874. Ein Beitrag zur Neugestaltung des Pressestrafrechts''. [[1927]] trat er in die [[SPD]] ein und war er für kurze Zeit kommissarisch im Reichsversicherungsamt tätig, ehe er [[1929]] [[Rechtsrat]] in Fürth wurde, u.a. auch zuständig in den Fragen der Wohlfahrts- und Polizeifragen. | Seine Schulzeit verbrachte Bornkesse in München und legte sein Abitur 1912 ab. Vor dem 1. Weltkrieg begann er mit dem Jurastudium. Den 1. Weltkrieg verbrachte Bornkessel als freiwilliger im Wehrdienst und war Oberleutnant der Reserve. [[1921]] legte er sein 2. Staatsexamen ab und begann [[1922]] als Rechtsassessour bzw. später als Bezirksamtmann in Berneck und Schwabach seine berufliche Laufbahn. Das Thema seiner Dissertation [[1920]] in Würzburg war: ''Der verantwortliche Redakteur und seine Haftung nach den §§ 20, 21 RPG vom 07. Mai 1874. Ein Beitrag zur Neugestaltung des Pressestrafrechts''. [[1927]] trat er in die [[SPD]] ein und war er für kurze Zeit kommissarisch im Reichsversicherungsamt tätig, ehe er [[1929]] [[Rechtsrat]] in Fürth wurde, u.a. auch zuständig in den Fragen der Wohlfahrts- und Polizeifragen. | ||
Bornkessel als entschiedener [[Antifaschist|Gegner]] der [[NSDAP|Nationalsozialisten]] wurde [[1933]] vom Dienst beurlaubt bzw. suspendiert und [[1934]] zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Daraufhin versuchte Bornkessel sich als Jurist in der Privat-Wirtschaft "über Wasser" zu halten. Hierzu wechselte er den Wohnort nach Berlin. | Bornkessel als entschiedener [[Antifaschist|Gegner]] der [[NSDAP|Nationalsozialisten]] wurde [[1933]] vom Dienst beurlaubt bzw. suspendiert und [[1934]] zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Daraufhin versuchte Bornkessel sich als Jurist in der Privat-Wirtschaft "über Wasser" zu halten. Hierzu wechselte er den Wohnort nach Berlin. Vom 9. November 1939 bis 19. Januar 1940 wurde er abermals von den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] angegangen und verbrachte mehrere Wochen im Polizeigefängnis Berlin-Alexanderplatz in "Schutzhaft". | ||
Am [[20. Januar]] [[1940]] verschleppte man ihn von dort in das KZ Sachsenhausen, aus dem er am [[27. August]] [[1940]] wieder entlassen wurde. In der Zeit von 1940 bis 1945 arbeitete Bornkessel in Potsdam bei der Firma Arado-Flugzeugwerken. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Streitkräfte in Brandenburg wurde Bornkessel 1945 zunächst zum Landrat und stellv. Oberlandrat in Eberswalde/ Brandenburg ernannt. | Am [[20. Januar]] [[1940]] verschleppte man ihn von dort in das KZ Sachsenhausen, aus dem er am [[27. August]] [[1940]] wieder entlassen wurde. In der Zeit von 1940 bis 1945 arbeitete Bornkessel in Potsdam bei der Firma Arado-Flugzeugwerken. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Streitkräfte in Brandenburg wurde Bornkessel 1945 zunächst zum Landrat und stellv. Oberlandrat in Eberswalde/ Brandenburg ernannt. | ||
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Sein ehemaliger Amtskollege in Fürth und aktuell "notgedrungen" amtierender [[Oberbürgermeister]] [[Johann Schmidt]] erinnerte sich Ende [[1945]] in der Frage der Nachfolge an Bornkessel und konnte sich trotz einiger Bedenken durchsetzen, Bornkessel als seinen Nachfolger zu etablieren. Die Entscheidung für Bornkessel war nicht unumstritten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, aber gleichzeitig die [[SPD]] ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte "''recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt''". Womit niemand in Fürth gerechnet hatte war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde. Trotz der Bemühungen der amerikanischen Militärregierung musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam Bornkessel die lang ersehnte Genehmigung und telegraphierte an die Stadt Fürth: "''Ankomme Fuerth heute Mitternacht.''" | Sein ehemaliger Amtskollege in Fürth und aktuell "notgedrungen" amtierender [[Oberbürgermeister]] [[Johann Schmidt]] erinnerte sich Ende [[1945]] in der Frage der Nachfolge an Bornkessel und konnte sich trotz einiger Bedenken durchsetzen, Bornkessel als seinen Nachfolger zu etablieren. Die Entscheidung für Bornkessel war nicht unumstritten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, aber gleichzeitig die [[SPD]] ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte "''recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt''". Womit niemand in Fürth gerechnet hatte war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde. Trotz der Bemühungen der amerikanischen Militärregierung musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum [[25. Februar]] [[1946]] warten. An diesem Tag bekam Bornkessel die lang ersehnte Genehmigung und telegraphierte an die Stadt Fürth: "''Ankomme Fuerth heute Mitternacht.''" | ||
Am [[19. März]] [[1946]] wurde er als [[Oberbürgermeister]] in Fürth eingesetzt, der neue [[Stadtrat]] wählte ihn am [[6. Juni]] [[1946]]. Am [[30. Juni]] [[1948]] durch Bornkessel durch den Stadtrat als Oberbürgermeister bestätigt. Er stellte sich am [[30. Mai]] [[1952]] erstmals dem Votum der Bürgerschaft, die ihn auch am [[23. März]] [[1958]] mit 98,2 % der Stimmen wiederwählte: Bis heute Rekord der Stadtgeschichte! Seine Amtszeit endete am [[30. April]] [[1964]]. | Am [[19. März]] [[1946]] wurde er als [[Oberbürgermeister]] in Fürth eingesetzt, der neue [[Stadtrat]] wählte ihn einstimmig am [[6. Juni]] [[1946]]. Am [[30. Juni]] [[1948]] durch Bornkessel durch den Stadtrat als Oberbürgermeister bestätigt. Er stellte sich am [[30. Mai]] [[1952]] erstmals dem Votum der Bürgerschaft, die ihn auch am [[23. März]] [[1958]] mit 98,2 % der Stimmen wiederwählte: Bis heute Rekord der Stadtgeschichte! Seine Amtszeit endete am [[30. April]] [[1964]]. | ||
== Causa Franz Jakob == | == Causa Franz Jakob == |