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Die '''Infanteriekaserne''' (im Volksmund: Sedankaserne) war eine Militäreinrichtung der | Die '''Infanteriekaserne''' (im Volksmund: Sedankaserne) war eine Militäreinrichtung der [[wikipedia:Bayerische Armee|Bayerischen Armee]] in der Fürther [[Südstadt]]. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Der Magistrat der Stadt Fürth hatte schon 1867 und in den Folgejahren mehrfach Anfragen an die königliche Regierung mit der Bitte um eine Garnison gerichtet. Anlass war 1867 ein neues Wehrerfassungsgesetz, weitere Gründe waren die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Königreich und Ängste im Bürgertum um die öffentliche Ordnung vor Ort, genährt etwa durch den wachsenden Anteil der Arbeiter in der Bevölkerung. Ein übriges taten die Bierkrawalle im Jahre 1866 vor dem Hintergrund einer Preiserhöhung, der zum Einsatz der Landwehr führte, und der Kirchweihtumult im November 1872, der in einem Sturm auf das Rathaus eskalierte. Auch sah die Stadt einen wirtschaftlichen Nutzen, wenn sich die Armee ansiedelte. So vermachte man dem Heer ein Grundstück zu 30 Tagwerk für die Kaserne und stellte weitere 400 Tagwerk für den Übungsplatz zu einem günstigen Preis in Aussicht. | Der Magistrat der Stadt Fürth hatte schon 1867 und in den Folgejahren mehrfach Anfragen an die königliche Regierung mit der Bitte um eine Garnison gerichtet. Anlass war 1867 ein neues Wehrerfassungsgesetz, weitere Gründe waren die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Königreich und Ängste im Bürgertum um die öffentliche Ordnung vor Ort, genährt etwa durch den wachsenden Anteil der Arbeiter in der Bevölkerung. Ein übriges taten die Bierkrawalle im Jahre 1866 vor dem Hintergrund einer Preiserhöhung, der zum Einsatz der Landwehr führte, und der Kirchweihtumult im November 1872, der in einem Sturm auf das Rathaus eskalierte. Auch sah die Stadt einen wirtschaftlichen Nutzen, wenn sich die Armee ansiedelte. So vermachte man dem Heer ein Grundstück zu 30 Tagwerk für die Kaserne und stellte weitere 400 Tagwerk für den Übungsplatz zu einem günstigen Preis in Aussicht. | ||
Der Flößauacker empfahl sich als Standort zunächst einmal durch die gute Anbindung nach Nürnberg, die eine Mitbenutzung von Lazarett, Verpflegungseinrichtungen und Übungsplätzen ermöglichte. Die angedachte Alternative Hardhöhe schied deswegen aus, zudem hatte der Sand-Kies-Boden am Flößauacker Vorteile gegenüber dem lehmigen Boden auf der Hardhöhe. Es war kein wertvoller, agrarisch nutzbarer Boden; abgesehen davon würden Regengüsse einen Übungsplatz auf lehmigem Boden eventuell unbenutzbar machen. Der Standort wurde damals bewusst außerhalb der geschlossenen Bebauung gewählt, um Erweiterungen zu ermöglichen. | Der Flößauacker empfahl sich als Standort zunächst einmal durch die gute Anbindung nach Nürnberg, die eine Mitbenutzung von Lazarett, Verpflegungseinrichtungen und Übungsplätzen ermöglichte. Die angedachte Alternative [[Hardhöhe]] schied deswegen aus, zudem hatte der Sand-Kies-Boden am Flößauacker Vorteile gegenüber dem lehmigen Boden auf der Hardhöhe. Es war kein wertvoller, agrarisch nutzbarer Boden; abgesehen davon würden Regengüsse einen Übungsplatz auf lehmigem Boden eventuell unbenutzbar machen. Der Standort wurde damals bewusst außerhalb der geschlossenen Bebauung gewählt, um Erweiterungen zu ermöglichen. | ||
Der Kaufvertrag vom 11. Juni 1890 regelte die Übergabe von 30 Tagwerk (6,5 ha) für 90.000 Mark, unmittelbar darauf begann die Errichtung von Baracken für das Militär. | Der Kaufvertrag vom 11. Juni 1890 regelte die Übergabe von 30 Tagwerk (6,5 ha) für 90.000 Mark, unmittelbar darauf begann die Errichtung von Baracken für das Militär. | ||
Am 27. September 1890 wurde Fürth zur Garnisonsstadt, ca. 360 Mann Artillerie mit 200 Pferden zogen ein (Kgl. Bay. 2. Artillerieregiment). | Am 27. September 1890 wurde Fürth zur Garnisonsstadt, ca. 360 Mann Artillerie mit 200 Pferden zogen ein (Kgl. Bay. 2. Artillerieregiment). |
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