Franz Joseph von Bäumen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Am [[17. November]] [[1818]] trat er offiziell sein Amt als 1. [[Bürgermeister]] der Stadt [[Fürth]] an. Sein Stellvertreter als 2. Bürgermeister wurde [[Adolph Schönwald]]. Bäumen lebte dieses Amt sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".  
Bäumen wurde am [[8. Februar]] [[1784]] in Oppenheim am Rhein geboren und war seit [[1812]] in Fürth als Kreis- und [[Stadtgerichtsrat]] tätig.<ref name="Windsheimer"/> Er kam als Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys von Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl.
 
Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. [[1804]] praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.  


Franz Joseph von Bäumen war mit Dorothea Jakobina Wilhelmina von Scheurl verheiratet. Seine Frau starb in Fürth fünf Jahre vor seinem Ableben am [[18. August]] [[1856]]. Aus der Ehe gingen insgesamt sieben Kinder hervor: Jean (Geburts- und Sterbedatum unbekannt); Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg, gest. 13. April 1811 in Bamberg), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855 in Alter von 24 Jahren), Georg (geb. 15. Juli 1821 in Fürth, gest. 30. Juni 1866), Johann Georg (geb. 24.März 1823 in Fürth, gest. 20. November 1861), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. unbek.) und Josephine (geb. unbek., gest. 5. Juni 1855 in Kassel).<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref> Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.
Franz Joseph von Bäumen war mit Dorothea Jakobina Wilhelmina von Scheurl verheiratet. Seine Frau starb in Fürth fünf Jahre vor seinem Ableben am [[18. August]] [[1856]]. Aus der Ehe gingen insgesamt sieben Kinder hervor: Jean (Geburts- und Sterbedatum unbekannt); Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg, gest. 13. April 1811 in Bamberg), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 7. Juni 1855 in Alter von 24 Jahren), Georg (geb. 15. Juli 1821 in Fürth, gest. 30. Juni 1866), Johann Georg (geb. 24.März 1823 in Fürth, gest. 20. November 1861), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. unbek.) und Josephine (geb. unbek., gest. 5. Juni 1855 in Kassel).<ref>Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7</ref> Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des [[2. Weltkrieg]]es vollständig abgebrannt ist.
Bäumen lebte das Amt des Bürgermeisters sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der [[Ludwigseisenbahn]] im Jahr [[1835]]. Erst am [[14. April]] [[1857]] trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am [[21. Februar]] [[1861]] starb er in Fürth an "Entkräftung".


== Amtzeit von Bäumen als erster Bürgermeister ==
== Amtzeit von Bäumen als erster Bürgermeister ==
Der erste Bürgermeister, den Fürth ab seiner Erhebung als Stadt I. Klasse mit eigenem Magistrat zur Selbstverwaltung hatte, war Franz Bäumen geboren als Sohn des kurpfälzischen Hofkammerrates Heinrich Aloys von Bäumen und seiner Ehefrau Maria Isabella Eleonore Elisabeta von Sperl. Er amtierte ab seiner staatlichen Vereidigung am [[17. November]] [[1818]].
Bäumen hatte in Mannheim das Gymnasium absolviert und dann an der Universität Heidelberg studiert. 1804 praktizierte er beim Hofoberrichteramt und beim Militärobergericht in München. Nach seinem Staatsexamen war er 1805 zunächst Auditoriatsverweser, was dem allgemein Regimentsrichter oder Beisitzer beim Militärgericht entsprach. Beim Militär er verwaltet zunächst eine frei gewordene Stelle ohne definitive Anstellung. Anschließend kam er am [[24. August]] [[1805]] als Auditoriats-Praktikant in den bayerischen Militärdienst. Ab [[30. August]] [[1805]] arbeitete er beim Churpfalz-bayerischen Auditoriat in München. Mit dem Infanterie-Regiment Churprinz machte er den ersten Feldzug gegen Österreich mit. Am [[11. Mai]] [[1806]] ernannte man ihn zum Auditor im 4. leichten Infanterie-Bataillon Stengel. Er rückte in diesem Jahr mit seinem Bataillon gegen die Preußen ins Feld. Am [[1. Juli]] [[1807]] wurde er zum 9. Infanterie-Regiment versetzt und zum Regiments-Auditor befördert. Vom [[3. April]] [[1809]] bis Juli [[1810]] wirkte er als Stabsauditor beim Generalkommando mit, welches damals seinen Sitz in Nürnberg hatte. Darüber heißt es in den Akten: „''In diesen beiden Jahren hat er – seinen Angaben zufolge – die Feldzüge in Österreich in Tirol mitgemacht''“.
Am [[24. März]] [[1812]] wurde er dann zum Assessor beim kgl. Kreis- und Stadtgericht Fürth ernannt. Bäumen war ab April [[1812]] in Fürth und begann als Assessor beim Kreis- und Stadtgericht Fürth. Als er [[1818]] für die Wahl zum Bürgermeister antrat, war er Gerichtsrat. Als gewählter I. rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Fürth wurde er im Oktober [[1818]] bestätigt und am [[20. November]] [[1818]] aus dem Staatsdienst entlassen. Alle vorgenannten Militärdienstzeiten sind ihm bei seinen Ehrungen und für die Pension angerechnet worden.
Am [[24. März]] [[1812]] wurde er dann zum Assessor beim kgl. Kreis- und Stadtgericht Fürth ernannt. Bäumen war ab April [[1812]] in Fürth und begann als Assessor beim Kreis- und Stadtgericht Fürth. Als er [[1818]] für die Wahl zum Bürgermeister antrat, war er Gerichtsrat. Als gewählter I. rechtskundiger Bürgermeister der Stadt Fürth wurde er im Oktober [[1818]] bestätigt und am [[20. November]] [[1818]] aus dem Staatsdienst entlassen. Alle vorgenannten Militärdienstzeiten sind ihm bei seinen Ehrungen und für die Pension angerechnet worden.


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