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Nach dem Tod des Vaters kam es zum Bruch mit der Schwiegermutter. Der ältere Bruder, aber auch die jüngere Schwester von Babette Rögner wurden von der Schwiegermutter abgelehnt und dem Vormundschaftsgericht zur weiteren Betreuung zugeführt. Der ältere Bruder ging nach Ansbach, wo er bereits zuvor einen Arbeitsplatz hatte, während Babette Rögner mit ihrer Schwester bei einer Bekannten der Mutter, Familie Gassenbauer, unterkamen. Rögner arbeite weiterhin in der Schuhfabrik und unterstützte ihre Schwester, auch wenn die Fabrik auf Grund der Inflation und wirtschaftlich schwierigen Lage zunehmend die Stellen kürzte bzw. streichen musste. | Nach dem Tod des Vaters kam es zum Bruch mit der Schwiegermutter. Der ältere Bruder, aber auch die jüngere Schwester von Babette Rögner wurden von der Schwiegermutter abgelehnt und dem Vormundschaftsgericht zur weiteren Betreuung zugeführt. Der ältere Bruder ging nach Ansbach, wo er bereits zuvor einen Arbeitsplatz hatte, während Babette Rögner mit ihrer Schwester bei einer Bekannten der Mutter, Familie Gassenbauer, unterkamen. Rögner arbeite weiterhin in der Schuhfabrik und unterstützte ihre Schwester, auch wenn die Fabrik auf Grund der Inflation und wirtschaftlich schwierigen Lage zunehmend die Stellen kürzte bzw. streichen musste. | ||
In ihrer Beschäftigungszeit in der Schuhfabrik begann Rögner sich zunehmend politisch wie gewerkschaftlich zu engagieren. Sie war in der Arbeiterjugend sowie in der proletarischen Jugend aktiv, in der sie auch die spätere SPD-Politikerin [[wikipedia:Käte Stobel|Käte Stobel]] kennen lernte. Zur gleichen Zeit als ihr Vater erschossen wurde, wurde Rögner auch 1923 Mitglied der SPD, zumal die SPD sie bereits beim Tod des Vaters aktiv sehr unterstützt hatte. Sie blieb in dem Betrieb bis zum Kriegsende, auch als der Betrieb 1938 arisiert wurde. | |||
Rögner heiratete in jungen Jahren Konrad Rögner (19. Januar 1901 - 16. Mai 1942). Letzter war ebenfalls politisch aktiv in der Sozialdemokratie und während Nationalsozialismus teilweise in Schutzhaft, da er illegal sozialdemokratische Schriften vor Ort verteilte. Konrad Rögner wurde nach der Schutzhaft im Januar 1942 in den Wehrdienst eingezogen, allerdings verstarb er noch vor seinem Kriegseinsatz am 16. Mai 1942 an den Folgen einer Sepsis im Lazarett - vermutlich in Folge eines Impfschadens. Aus der Ehe mit Konrad Rögner stammten zwei Töchter und ein Sohn. Die älteste Tochter war sehr zum Verdruss der Mutter aktives Mitglied im Bund Deutscher Mädels (BDM) und schaffte es dort bis zur Zugführerin. Während dieser Zeit arbeitete sie als Jugendliche bei der Fa. Schickedanz, der nach Aussagen Babette Rögners, die berufliche Karriere ihre Tochter im Betrieb stets förderte. So wurde die Tochter im Rahmen einer Kinder- und Jugendverschickung in bezahlten Urlaub in das besetzte Westpreußen verschickt. Dort besuchte sie u.a. die Stadt Toruń und bekam vom ehem. Fürther Oberbürgermeister Franz Jakob das Buch von Adolf Hitler - Mein Kampf - mit persönlicher Widmung von Jakob überreicht. Der Sohn Erich kämpfte in den letzten Tagen Fürths vor der Kapitulation gegen die anrückenden Streitkräfte der Alliierten. Bereits mit 16 Jahren wurde er zum Arbeitsdienst eingesetzt und diente in einer Flak-Kompanie. Rögner erlebte die letzten Kriegstage in Fürth in der Fürther Altstadt. Alle ihre Kinder überlebten den 2. Weltkrieg, nicht aber ihre Geschwister. So kamen ihr Bruder, seine Frau und ihre Schwester sowie deren Tochter bei dem verehrenden Luftangriff am 2. Januar 1945 auf die Nürnberger Altstadt durch den Bombenangriff ums Leben. | |||
== Aktivitäten nach dem 2. Weltkrieg == | |||
Nach dem [[2. Weltkrieg]] arbeitete sie erneut in Ihrem Beruf bei dem Schuhhersteller in Nürnberg. Dort wurde sie 1945 als einzige Frau in den ersten Betriebsrat gewählt. Neben der Betriebsratstätigkeit baute Rögner die ersten Gewerkschaftsstrukturen vor Ort auf und wurde in den Ortsverwaltungsvorstand gewählt. Gemeinsam mit Therese Friedrich von der IG Metall waren sie die aktiven Gesichter der gewerkschaftlichen Frauenarbeit in Fürth und Nürnberg. Schwerpunkt ihrer Arbeit war es neben dem Aufbau der neuen Gewerkschaftsstrukturen immer auch, die Rechte der Frauen innerhalb der Betriebe - aber auch innerhalb der Gewerkschaft zu stärken. Ohne Engagement der Frauen in Betriebsräten und in der Gewerkschaft, sei so Rögner, kein Wandel in der Gesellschaft und Politik möglich. | |||
Neben ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit baute Rönger auch ihre politische Arbeit aus. Politik und Gewerkschaft waren für sie das Gleiche bzw. nicht von einander trennbar. So kam sie [[1946]] für die [[SPD]] in den ersten nach dem 2. Weltkrieg frei gewählten Fürther Stadtrat und blieb die volle Wahlperiode im Stadtrat bis 1949. | |||
Während ihrer Zeit im Stadtrat war Babette Rögner in einer Vielzahl von Ausschüssen: Schul- und Bildungsausschuss, Kulturausschuss, Stiftungsausschuss, Verwaltungsrat des Wohnreferates, Wohlfahrtsausschuss, Ausschuss für Jugendpflege, Verbandsausschuss, Wirtschaftsausschuss | |||
Im Jahr [[1949]] schied sie regulär aus dem Amt wieder aus, obwohl sie von den Sozialdemokraten das Angebot hatte, erneut auf einen aussichtsreichen Listenplatz für den nächsten Stadtrat zu kandidieren. Rögner war neben der Stadtratstätigkeit bereits auch Mitglied des SPD-Parteivorstands in Fürth war sowie Mitglied des Bezirksvorstand in Nürnberg. Sie entschied sich aber gegen eine erneute Kandidatur in Fürth, da sich ein beruflicher Wechsel abzeichnete - der mit einem Ortswechsel nach Stuttgart verbunden war. | |||
== Gewerkschaftliche Tätigkeit == | == Gewerkschaftliche Tätigkeit == |