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'''Felix Friedrich''', genannt '''Fritz''', '''Walter''' (geb. [[14. | '''Felix Friedrich''', genannt '''Fritz''', '''Walter''' (geb. [[14. November]] [[1860]] in Nürnberg<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Egidien Nürnberg, Taufen 1855–1864, S. 158</ref>, gest. [[27. März]] [[1912]] in Fürth) war ein bedeutender Architekt des Fürther [[:Kategorie:Historismus|Historismus]] und später des [[Jugendstil|Jugendstils]]. Er war verheiratet mit Babetha Augustin Paulina, geb. Kütt. | ||
==Leben und Wirken== | ==Leben und Wirken== | ||
Über das Leben von Fritz Walter bzw. dessen Biografie ist nur wenig bekannt. Er | Über das Leben von Fritz Walter bzw. dessen Biografie ist nur wenig bekannt. Er kam als unehelicher Sohn von Anna Maria Juliana Beck (geb. 18. August 1834 in [[Vach]]) in Nürnberg zur Welt. Als Taufpaten fungierten der Schreinergeselle Felix Walter und der Strumpfwirker Friedrich Sauerhammer. Sein Vater war der katholische Schreinergeselle Stephan Anton Walter (geb. 27. April 1835 in Bischofsheim), der als Fabrikschreiner in Nürnberg arbeitete. Die Verehelichung der Eltern wurde später vom Stadtmagistrat der Stadt Nürnberg erlaubt, sodass diese am 13. Juli 1862 heiraten konnten und der Sohn damit legitimiert war.<ref>Kirchenbücher St. Egidien Nürnberg, Trauungen 1861–1872, S. 488</ref> | ||
Fritz Walter war selbst mit Babette Auguste Pauline (geb. Kütt) verheiratet. Ob aus dieser Ehe Kinder hervor gingen ist nicht bekannt.<ref> Sterbebuch 1912, Nr. 272. Standesamt Fürth, Kopie erhalten vom Stadtarchiv Fürth. Das genaue Geburtsdatum ist am Rande handschriftlich vermerkt. Das Todesdatum wird lediglich mit 51 Jahre und 4 Monate angegeben.</ref> | |||
Über sein "Schaffen" kann zumindest festgehalten werden, dass Fritz Walter einer der ersten Architekten in Fürth war, neben [[Adam Egerer]]. Weiterhin hat Fritz Walter die Stadt [[Fürth]] wie kaum ein anderer [[Architekt]] optisch geprägt durch seine zahlreichen charakteristisch prächtigen Projekte in der [[Hornschuchpromenade]] und [[Königswarterstraße]]. Heinrich Habel, Autor der beachtlichen Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland weiß über Walter und Egerer in seinem Band über die Stadt Fürth zu berichten: | |||
:"''Fritz Walter und Adam Egerer waren die künstlerisch qualifiziertesten und zugleich meistbeschäftigten Fürther Architekten des späten Historismus, ebenso in der deutschen wie in der von ihnen häufiger angewandten italianisierenden Renaissance und dem Neubarock versiert; ihnen sind Wohn- und Geschäftshäuser, auch einzelne Villen, in allen Stadtteilen, vor allem aber ein Großteil der Bauten an der Hornschuchpromenade und Königswarterstraße zu verdanken. Ihre repräsentativ gestalteten Fassadenschöpfungen prägen somit bis heute das Stadtbild in nachhaltiger Weise.''"<ref>Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Karl M. Lipp Verlag München, 1994, S. XXXI</ref> | :"''Fritz Walter und Adam Egerer waren die künstlerisch qualifiziertesten und zugleich meistbeschäftigten Fürther Architekten des späten Historismus, ebenso in der deutschen wie in der von ihnen häufiger angewandten italianisierenden Renaissance und dem Neubarock versiert; ihnen sind Wohn- und Geschäftshäuser, auch einzelne Villen, in allen Stadtteilen, vor allem aber ein Großteil der Bauten an der Hornschuchpromenade und Königswarterstraße zu verdanken. Ihre repräsentativ gestalteten Fassadenschöpfungen prägen somit bis heute das Stadtbild in nachhaltiger Weise.''"<ref>Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Karl M. Lipp Verlag München, 1994, S. XXXI</ref> | ||
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Beide wurden [[1892]] in die Freimaurerloge [[Zur Wahrheit und Freundschaft]] aufgenommen. | Beide wurden [[1892]] in die Freimaurerloge [[Zur Wahrheit und Freundschaft]] aufgenommen. | ||
Privat lebte Walter zunächst in der [[Nürnberger Straße]] 9, im 2. Obergeschoss. Seine Geschäftsadresse | Privat lebte Walter zunächst in der [[Nürnberger Straße]] 9, im 2. Obergeschoss. Seine Geschäftsadresse befand sich unmittelbar in der Nachbarschaft, gem. dem Adressbuch von [[1901]]: [[Nürnberger Straße 8]], parterre. [[1909]] wird seine Wohnung in einem Adressbuch unter der [[Königstraße 137]], 2. Stock aufgeführt, ein Haus, das er selbst [[1908]] erbaut hatte. Heinrich Habel führte in seinem Band über Fürth zu dieser Adresse an: Anstelle des abgebrochenen Baus von [[1824]]/25 steht der Neubau, ein ''stattliches fünfgeschossiges Doppelmietshaus im späten Jugendstil, Sandsteinfassade mit zwei Segmenterkern, zwei Giebeln und Reliefdekor ...eine großstädtische Neubebauung für Wohnungen von gehobenem bürgerlichen Charakter; in jedem Haus je Geschoss eine weiträumige Fünfzimmerwohnung.''"<ref>Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Karl M. Lipp Verlag München, 1994, S. 230</ref> Bis zu seinem Tod im Jahr [[1912]] blieb die Geschäftsadresse scheinbar unverändert. | ||
[[1910]] wird Fritz Walter als Aufsichtsrat der [[Brauerei Geismann|Brauerei Geismann AG]] aufgeführt. | [[1910]] wird Fritz Walter als Aufsichtsrat der [[Brauerei Geismann|Brauerei Geismann AG]] aufgeführt. | ||
Am [[27. März]] [[1912]] verstirbt Fritz Walter im Alter von nur 51 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, den er kurz zuvor auf offener Straße erlitt. Um 14 | Am [[27. März]] [[1912]] verstirbt Fritz Walter im Alter von nur 51 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, den er kurz zuvor auf offener Straße erlitt. Um 14:30 Uhr wird in seiner Wohnung in der Königstraße 137 sein Tod festgestellt. In den lokalen Tageszeitungen sind folgende Nachrufe zu finden: | ||
:28. März 1912: ''Herr Architekt Walter ist tot! Diese erschütternde Trauerkunde ging gestern Nachmittag mit Windeseile durch unsere Stadt. Man wollte es nicht glauben, dass dieses blühende Leben vernichtet sein, dieser gesundheits- und kraftstrotzende Mann den Todeskeim in sich haben könnte. Und doch war es so; als er gestern Mittag seinen Weg ins Büro antreten wollte, traf ihn ein Schlaganfall tödlich. Rasch und unerwartet ist er seiner Familie, seiner reich gesegneten Tätigkeit und einem großen Freundeskreise entrissen worden.''<ref> Buch IV Sonderchronik 1912 mit Zeitungsausschnitten, lokalhistorische Abhandlungen von Paul Rieß, Fürth 28. März 1912</ref> | :28. März 1912: ''Herr Architekt Walter ist tot! Diese erschütternde Trauerkunde ging gestern Nachmittag mit Windeseile durch unsere Stadt. Man wollte es nicht glauben, dass dieses blühende Leben vernichtet sein, dieser gesundheits- und kraftstrotzende Mann den Todeskeim in sich haben könnte. Und doch war es so; als er gestern Mittag seinen Weg ins Büro antreten wollte, traf ihn ein Schlaganfall tödlich. Rasch und unerwartet ist er seiner Familie, seiner reich gesegneten Tätigkeit und einem großen Freundeskreise entrissen worden.''<ref> Buch IV Sonderchronik 1912 mit Zeitungsausschnitten, lokalhistorische Abhandlungen von Paul Rieß, Fürth 28. März 1912</ref> |